Freesie
Das Thema Darmregeneration ist ein sehr breites Konzept mit vielen Möglichkeiten.
Es geht darum daß:
- daß die Mikroben ins Gleichgewicht kommen, nicht daß abgetötet wird. Beim Abtöten besteht immer die Gefahr, daß bestimmte Mikrobenarten (egal welche) irreversibel abgetötet werden, die wichtige Funktionen ausüben, aber halt einfach zuviel sind.
- möglichst viele junge Bakterien zu sich zu nehmen, über Probiotika, fermentiertes, etc., und sie gut zu füttern, damit sie gesund sind, und so auch uns gesund erhalten.
Unser Mikrobiom altert, dadurch altern auch wir - möglichst viele junge Bakterien können hier helfen.
- die Mikroben mit guter Ernährung so zu füttern, daß sie ihre Funktion ausüben, und sich nicht aggressiv (=Pathogen) verhalten. Es kommt nicht unbedingt auf die Menge einer Mikrobenart an, ob sie sich pathogen verhält oder nicht. Das Milieu bestimmt, ob eine Mikrobenart pathogen wird - und Schaden anrichtet, nicht die Menge der Mikroben.
Konkret geht es um spezielle unverdauliche Stärke (RS2), die die Mikroorganismen im Darm als Futter brauchen, um sich zu vermehren und um kurzkettige Fettsäuren für Energie und Darmgesundheit zu produzieren. Zur Unterstützung/Ergänzung arbeitet man zudem mit Pro- und Präbiotika.
Das Ziel soll sein, dass sich der Darm so gut wie möglich regeneriert.
Die Zugabe von RS in Form von Kartoffelstärke, ist eine therapeutische Lösung, um einen intensiven immunmodulierenden Effekt auf den Darm auszulösen.
Wenn man Stärke nicht verträgt und deswegen low carb essen muß, ist es sinnvoll nur resistente Stärke zu essen bis man KH wieder verträgt. Nach ein paar Wochen startet man dann mit Probiotika. Am besten kombiniert man RS direkt mit Fasern (Präbiotika).
Bei SIBO und FODMAP arbeitet man umgekehrt: zuerst ca. 1 Monat Probiotika + SIBO-Diät, erst dann startet man mit den Präbiotika.
Da bei einer komplett KH freien Ernährung, die länger als ca. 1 Monat dauert, die Gefahr besteht, daß der Candida in die pathogene Form wechselt, sollte man täglich1 TL von irgendeiner fructosefreien Faser (z.B. Konjakpulver oder LAG ) zu sich nehmen. Diese reduzieren die unerwünschten Bakterien töten sie aber nicht ganz ab. Zusätzlich empfehlen sich NEMs, die die Darmflora unterstützen und noch wuchernde Bakterien weiter reduzieren wie z. B. Berberitze, Knoblauch, Olivenbaumextrakt oder Monolaurin.
Wenn bei SIBO sowohl Präbiotika als auch Probiotika nicht vertragen werden, beginnt man mit den Postbiotika.
Nachdem die Verdauung besser ist, kann man sichere Stärken nach und nach in die Ernährung integrieren. Das ist wichtig für Probiotika, denn bestimmte Arten von Probiotika siedeln sich auch an, sofern ausreichend Stärken verfügbar sind.Was sind Postbiotika?
Man kann auch die Art von Pro- und Präbiotika immer wieder wechseln bzw. die Zusammensetzung des "Darmpaketes" variieren. Dadurch bekommt das Immunsystem jedes Mal einen Reiz und kann sich über die Jahre verbessern.
Kleine Reaktionen des IS sind erwünscht, bei großen Reaktionen "zurückrudern".
Nachfolgend die Auflistung der Komponenten des sog. "Darmpakets"
Für alle gilt, stets mit einer kleinen Menge beginnen. Verspürt man keine neg. Reaktion, kann vorsichtig gesteigert werden.
Resistente Stärke (RS2):
Das Kartoffelmehl von Bauckhof ist aus rohen Kartoffeln hergestellt und enthält somit die für den Anfang gewünschte RS2.
Bezugsquellen:
- gut sortierter Lebensmittelhandel
- Bauckhof
Eine vorsichtige Anfangsdosierung von RS ist 1/8 TL/Tag.
Die angestrebte RS End-Dosierung 3-4 EL/Tag.
Die RS nimmt man mit kühlem bis maximal mit gut lauwarmen Wasser (sonst ist die RS weg).
RS am besten ca. 4-5 Stunden vor dem Schlafengehen nehmen. Der Grund dafür ist, dass vermutlich erst viel Serotonin und daraus dann Melatonin (Schlafhormon mit sehr hoher antioxidativer Eigenschaft, also wünschenswert) entsteht. Nimmt man RS später, könnten das der Grund für Einschlafstörungen sein.
Fasern (Präbiotika):
Inulin
Oligofructose
Flohsamenschalen
Pektin
Zeolith
Lärchenarabinogalactan
Konjakwurzel
Baobab
Haferkleie
Citruspektin
Akazienfaser
Ulmenpulver
Zuckerrübenfaser
Rote Beetewurzelpulver
Grapefruitkernextrakt
Granatäpfel
Probiotika:
Probiotika langsam einschleichen. Am Anfang nur einzelne Stränge. Gerade diejenigen die kein Histamin produzieren oder sogar welches abbauen (Bifi-Stränge zb).
Übersicht, welche Bakterien man mit einer HIT meiden sollte bzw einnehmen kann:
Histaminbildende Bakterien:
Lactobacillus casei
Lactobacillus reuteri
Lactobacillus fermentii /fermentum,
Lactobacillus plantarum
Lactococcus lactis
Enterococcus faecialis
Enterococcus faecium
Escherischia coli
Lactobacillus sporogenes bzw lactobacillus coagulans
Bakterien, die KEIN Histamin und KEIN Tyramin bilden:
Bifidobacterien
Lactobacillus gasseri
Lactobacillus rhamnosus
Lactobacillus salivarius
Bakterien die KEIN Histamin ABER Tyramin bilden
Lactobacillus acidophilus
Lactobacillus helveticus
Lactobacillus lactis
Streptococcus thermophilus
(Quelle: Beutling 1996 "Biogene Amine in der Ernährung")
Kräuter, Öl und Heilpilze:
Olivenblattextrakt
Lapacho
Cystus
Bärentraube
Katzenkralle
Yerba Mansa (eine indianische Heilpflanze)
Coptis (=Goldfaden, sehr verbreitet in der TCM)
Artemesia
Sida (Indische Sandmalve/Malvengewächsart)
Schwarze Walnuss
Oregano-Öl
Neembaum-Öl (pulverisierte Blätter)
Laurinsäure (in zb Kokosöl)
Schwarzkümmelöl
Heilpilz Coriolus
Berberitze (hier sind die Wurzeln und Blätter, bzw. deren Auszüge gemeint).
Einige darmheilende Diäten:
Perfect-Health-Diet,
[URL="https://www.livestrong.com/article/210147-body-ecology-diet-food-list/"]Body Ecology Diet[/URL]
Paleo-Diät
Paleo Autoimmunprotokoll
Adressen für den Bezug von Microbiom-TestKits:
Ubiom
Für den Aufbau einer Referenzdatenbank stellt Tübiom aktuell (23.11.2017) ein kostenloses Testkit zur Verfügung. Die Ergebnisse der eigenen Probe lassen sich im Benutzerkonto auf der Internetseite einsehen.
Nachtrag: Das Tübiom-Projekt ist abgeschlossen.
Datenbank zur Auswertung von Befunden:
Detail Microbiome Upload
Datenbank für weiter führende Informationen zu einzelnen Bakterienstämmen:
Datapunkt
Update:
Da der Hersteller von Prescript-Assist eine wesentliche Änderung der Inhaltsstoffe vorgenommen hat, wird das Produkt nicht mehr empfohlen.
https://store.chriskresser.com/pages/prescript-assist-announcement
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