AW: Geßwein therapie
Hallo denda,
ich fürchte, ich muß Dich enttäuschen.
Ich war am Anfang nach Deiner Schilderung eher etwas skeptisch, ob Deine Reaktion wirklich im Zusammenhang mit dem Eumetabol-Abbruch steht. Nachdem Du aber dann geschrieben hattest, daß das schon einmal in ähnlicher Weise der Fall war, zweifle ich nicht mehr daran, auch deshalb nicht, weil ich mich daran erinnert hatte, was mir anfangs – allerdings nur ein einzigesmal – bei einer Dosisreduzierung passiert ist.
Nach anfänglicher Hochdosistherapie, unter der es mir besser ging, bekam ich nach Dosisreduzierung eine Reihe von Symptomen, die mich an die Anfangszeit der Vergiftung erinnert hatten: Grippegefühl, erhebliche Kopfschmerzen (wie Du), Rachenentzündung…. Durch neuerliches Hochdosieren von Eumetabol verschwanden alle Symptome und ich hatte nach 9-monatigem Stillstand erstmals wieder einen Entgiftungsschub. Ich stand also kurz vor einem Durchbruch, den ich durch die Dosisreduzierung verhindert hatte. Weitere Dosisreduzierungen haben mir nichts ausgemacht, keine neuen Verschlechterungen. Aber das erste mal war es bei mir auch so, wenn auch nicht so krass wie bei Dir.
Vielleicht gibt es bei der Entgiftung einfach kritische Punkte, an denen es kein Rückwärts, auch keinen Stillstand, sondern nur ein Vorwärts gibt, sonst gibt es Probleme.
Ich bin mir aber unsicher darüber, ob es sich wirklich um eine „Rückvergiftung“ und zirkulierende Gifte gehandelt hat, die die Beschwerden gemacht haben, finde jedenfalls keine schlüssige Erklärung dafür, es sei denn, Du hättest noch zusätzlich mobilisiert (?). Darauf würde ich unter Eumetabol restlos verzichten, denn Glutathion kommt überall hin, wo wir es brauchen - in die Zelle und ins Gehirn, und es schnappt sich nach seiner eigenen Intelligenz und freien Kapazitäten (es hat ja auch noch eine Reihe anderer Aufgaben!) die Toxine, egal ob sie irgendwo abgelagert sind, oder frei im Blut oder in der Zelle herumschwimmen. Mobilisieren empfinde ich als äußerst kontraproduktiv, weil man dann das Eumetabol zwingt, zu entgiften, und es sich nicht um seine anderen, nicht weniger wichtigen Aufgaben kümmern kann, die eben Symptome verhindern können.
Glutathion „mobilisiert“ im eigentlichen Sinne keine Gifte, es
konjugiert sie. Mobilisatoren wie das Phosphatidylcholin, Bärlauch, Koriander scheuchen die Gifte aus ihren Depots auf und bringen sie in die Zelle oder in den Blutkreislauf, wo sie durch Glutathion und andere Entgiftungssubstanzen erst noch gebunden werden müssen. Glutathion scheucht aber keine Gifte auf, sondern konjugiert die Toxine, dort, wo es sie auffindet. Diese Konjugate wandern dann durch den Körper zum Zielort Leber oder Niere. Auf diesem Weg dorthin kann es grundsätzlich auch passieren, daß sich das Konjugat irgendwo anders ablagert (Acumen-Befunde bringen das an den Tag). Aber dort bleiben sie nur solange, bis der Körper wieder die Energie und Freiräume hat, die weitere Entgiftung und Eliminierung in Angriff zu nehmen.
So gesehen, will es mir nicht recht einleuchten, warum ein Eumetabol-Abbruch Probleme bei der Entgiftung macht, denn Glutathion selber mobilisiert keine Gifte, und „
Glutathionkonjugate sind in der Regel weniger toxisch und besitzen eine bessere Wasserlöslichkeit als die ursprünglichen Substanzen, wodurch die Exkretion erleichtert wird.“
Xenobiotika-Metabolisierung (Überblick).
Lediglich der Abbau der Gifte kann noch Probleme machen (Giftung). Aber da ist ja dann der Glutathionspiegel in den Tagen danach noch so hoch, daß das leicht abgefangen werden müßte.
Zur
Giftung noch ein paar Worte: Die Glutathionkonjugate müssen, wenn sie nicht direkt ausgeschieden werden, (Schwermetalle werden durch Glutathion direkt chelatiert und ausgeschieden), in der Phase 1 des Entgiftungssystems noch weiter abgebaut werden. Dort entstehen manchesmal noch toxischere Gifte , weshalb diese Phase auch „Giftung“ genannt wird. In der Phase 2 werden die Toxine dann über Leber und Niere ausgeschieden.
Wenn nun kein weiteres Eumetabol zugeführt wird, laufen alle Prozesse langsamer ab, mit geringerem Schutz vor oxidativem Stress. Aber das ist ja eigentlich eher eiin langsames Zurückfahren. Die Glutathion-Spiegel – ich kann es mir kaum vorstellen -, fallen sicher nicht binnen eines Tages wieder komplett in den unteren Normbereich ab.
Warum dann die Probleme bei Dosisreduzierung - ich weiß nicht wirklich eine Antwort darauf. Jeder Denkansatz versandet beim gründlicheren Nachdenken im „kann nicht sein“. Aber ohne die Antwort zu kennen, der Erfahrungwert zeigt, daß es so ist.
Andere Komponenten können aber grundsätzlich noch mitspielen, weil Glutathion noch andere wichtige Aufgaben hat.
Glutathion ist wichtigster Prognosemarker für das Immunsystem: Eine Zelle, die verarmt ist an Glutathion, hört auf, Viren und Bakterien zu bekämpfen. Führt man der Zelle wieder Glutathion zu, fängt sie wieder an, sie zu bekämpfen. Sind also Infektionen mit im Spiel, könnte eine Dosisreduzierung grundsätzlich wieder zu einer Vermehrung der Erreger führen.
Dann ist Glutathion noch
wichtigstes intrazelluläres Antioxidans und reguliert den Nitrosativen Stress. Jegliche Form von Stress und Zellstress, erhöht den oxidativen und nitrosativen Stress. Da müssen wir auch an die allgegenwärtigen Handysendemasten und das eigene Handy denken. Die Einwirkung kann sehr massiv sein. Diese Erfahrung mußte ich machen, als der Handysendemasten in der Nachbarschaft im Frühjahr abgebaut wurde. Mir ging es um Klassen besser, sodaß ich es kaum glauben konnte. Glutathion schützt vor diesen Schäden, und wird unter Strahlenbelastung einfach verstärkt aufgebraucht.
Welch wichtige Aufgaben das G-SH als regenerierende und ordnende Kraft in der Zelle noch hat, will ich noch hereinstellen. Wir haben gar keine Vorstellung davon, was Glutathion noch alles reguliert und bewirkt. Was löst da wohl ein Abbrechen der Eumetabol-Therapie alles aus?
Das Fatigue Syndrom, Erschöpfungs- oder Burnout-Syndrom bei Tumorpatienten - Informationen durch Dr. Herwart Müller
1. Es ist verantwortlich für ein optimales intrazelluläres Redoxpotential in allen Zellen.
2. Es gewährleistet optimale Enzymreaktionen. Dadurch allein soll ein physiologischer Zellstoffwechsel garantiert sein.
3. Es sorgt für den Erhalt zentraler Regulationsfunktionen im GSH- und GSSG-Stoffwechsel
4. Es sorgt für eine Funktionsoptimierung der strukturgebundenen Enzyme wie z.B der Cytochromenzyme in der inneren Mito-Membran, der Transportmechanismen durch die Membranen, sowie der allosterischen Selektivität aller Zellrezeptoren
5. Es ist verantwortlich für die physiologische Zellteilungskinetik und Proteinbiosynthese-Kapazität
6. Es verhinder bösartige Zelltransformationen
7. Es reguliert Zellwachstums- und Zelldifferenzierungsprozesse auf genetischer und enzymatischer Ebene
8. Es hat eine zentrale Funktion im Redoxstoffwechsel bei Lipidperoxidationen und verhindert diese.
9. Es ist Cofaktor und Reduktionspotential vieler Entgiftungsenzyme darunter die Glutathionperoxidasen
10. Es entgiftet toxische Schwermetalle durch Chelatbindung
11. Es ist verantwortlich für die Funktionsbereitstellung von Scavengern durch Renaturierung ihrer antioxidativen Potenz.
12. Es verhindert und terminiert radikalische Kettenreaktionen
13. Es ermöglicht eine breite Entgiftungspalette, v.a. kanzerogener Fremdstoffe, welches die physiologische Immunfunktion normalisiert
Eine weitere, weniger wissenschaftliche Auflistung:
Glutathion
• versorgt das Blut mit Sauerstoff.
• hat wesentlichen Anteil daran, dass die „Kraftwerke" der Zellen (die Mitochondrien) genügend Energie liefern können.
• hilft der Leber bei der Entgiftung des Bluts
• ermöglicht und unterstützt Entgiftungsvorgänge aller Art: Bei jedem Molekül Gift, das neutralisiert und ausgeschieden werden soll, ist u.a. Glutathion und daher auch Magnesium erforderlich. Glutathion
o schwächt die schädlichen Wirkungen von radioaktiver Strahlung, Röntgen-Strahlung und der Chemotherapie ab. Bessere Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapie.
o kann die schädlichen Wirkungen von Zigarettenrauch und Alkohol abmildern.
o wird auch benutzt, um Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber zu entgiften.
o gegen Aflatoxine (Schimmelpilzgifte, die Krebs verursachen können)
o kann toxische Stoffwechsel- bzw. Medikamentenabbauprodukte neutralisieren und dadurch unschädlich machen.
• wirkt antibiotisch oder antiviral
• wirkt entzündungshemmend, ist beteiligt an der Produktion von Leukotrienen, die bei der Abwehr gegen Entzündungen wirken, indem sie die weißen Blutkörperchen lenken und ihre Funktion verstärken.
• stärkt die Immunfunktionen
• gehört zu den wichtigsten antioxidant wirkenden Stoffen im Körper.
• wirkt dadurch der Zellalterung entgegen (Verjüngungseffekt) und ist daher wichtig gegen altersbedingte Krankheiten wie Zuckerkrankheit, Rheuma, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Hypercholesterinämie
• ist wichtig für alle Reparaturgene
• trägt zur Festigung von Muskeln, Knochen und Bindegewebe bei
• fördert Heilung von Verletzungen
• verbessert Spermienproduktion, Spermienmobilität und Potenz werden durch Glutathion normalisiert
• fördert die Gehirndurchblutung
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Ein Gedanke, der mir jetzt noch kommt: Vielleicht rutscht ohne weitere Eumetabol-Zufuhr als erstes das
Serum-Glutathion in den Keller. Die intrazellulären Speicher sind noch eine Weile gefüllt und geben auch das Glutathion an die Blutbahn ab, aber vielleicht ist dieser „Transport“ durch die Zellwand etwas träge und findet nicht so schnell statt, wie das Serum Glutathion braucht?
Wenn Glutathion das Blut mit Sauerstoff versorgt und somit die Gehirndurchblutung fördert, die Zufuhr des Sauerstoffs aber nur durch die arterielle Blutbahn, also das Serum stattfinden kann, könnte ich mir vorstellen, daß dieser Effekt – plötzliche Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff -, zu den Kopfschmerzen führt, die wir beide hatten.
Mehr Schlüssiges will mir dazu nicht einfallen.
LG Gini