Abgesehen von etlichen abgeneigten Rednern (s.u.) zu Anfang der Debatte gab es zumindest zum Schluss einen
Beitrag (von CDU/CSU!), der dem
Antrag zugunsten stetiger Transparenz
zustimmte. Diese Zustimmung stand explizit auch
unter dem Eindruck dessen, was
Betroffene dem Redner geschildert hatten

: die nicht selten geschmähten
Einzelfälle.
Wer Einzelfälle nicht zur Kenntnis bekommt, der kennt sie eben nicht und/oder weiß nicht, wie viele es gibt und/oder nimmt sie wahrscheinlich weniger ernst und/oder bagatellisiert sie und/oder diffamiert schlimmstenfalls jeden, der sie ernst nimmt.
Die sog. kritische Masse von sog. Einzelfällen ist entweder nicht erreicht (wo liegt denn aber der Schwellenwert dafür?) oder nicht sichtbar/hörbar. Für Coronatote gab es diese eindrucksvollen Foto-Wände, für Impfgeschädigte (noch) nicht.
Es gibt ja aber nicht nur Kommunikations-Medien, sondern auch Abgeordnete quasi als politische "Medien" (des sog. Wählerwillens). Letztere sind ja im Prinzip auch erreichbar - also: ansprechen!
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Während der Impulsansprache der antragstellenden Fraktion hört man einen Zwischenruf einer Frauenstimme
ab 4:03: "Das ist Volksverdummung."
Die SPD spricht in ihrer Antwort
ab 6:22 von den Gebrüdern Grimm. Sie wünscht sich
ab 7:05 eine parlamentarische Kurznarkose für Zwischenrufer, damit Ruhe sei. Lustig? Dann Selbstlob und anschließende fachlich aufgepolsterte Statements und bisherige Annahmen (s. Malvegils
Beitrag), um deren weitergehende Überprüfung zu vermeiden, frisst regierungspolitische Kreide und gibt
ab 13:00 explizit vor, keine Kreide zu fressen.
Die CDU/CSU spricht
ab 13:01 von "Pamphlet", "Desinformation", "Verunsicherung", "Schüren von Ängsten", "politisch verantwortungslos". Sie wünscht "Beruhigung" für die Bevölkerung.
Ab 14:12: "Wir haben [...] die dringende Verpflichtung [...], für die Menschen" - und dann geht der Satz ins Strukturlose über, um dort zu enden. Merkwürdiges Mandat? Jedenfalls postuliert man allgemeine Ablehnung des Antrags und beharrt auf dem eigenen Vorschlag bzgl. Impfregister.
Bündnis 90/Grüne
ab 18:35 fällt es schwer, Neues zur Kenntnis zu geben, lehnt aber unlogischerweise die Eruierung bislang nicht beachteter Daten ab. Man nennt es "respektlos", dass die antragstellende Fraktion Einzelschicksalen dem politischen Parkett Beachtung verschaffe bzw. sich mit Einzelschicksalen auf politischen Parkett Beachtung verschaffe.
Die Linke
ab 21:52 wirft der antragstellenden Fraktion die Fälschung in deren eigenen Statistiken vor und nennt deren Anti-Impf-Propaganda "ekelhaft". Dramatisch finde sie die bisherigen Meldungen unerwünschter Ereignisse bei Impfung nicht. Sie ordnet den Antrag als Misstrauen schüren gegen die Wissenschaft ein.
Die FDP
ab 25:14 verortet bei der antragstellenden Fraktion einen Mangel an med. Kompetenz sowie Spaltung der Gesellschaft, selektive Datenauswahl und eine "Gefahr für die Gesundheit unseres Landes".
So die Statements etlicher Parlamentarier über einen parlamentarischen Antrag namens „Impfnebenwirkungen aufklären und ernst nehmen“ (Drucksache 20/2567 vom 5.7.2022). War dieser Antrag denn dermaßen schlicht?
Im Vergleich mit den Behandlungszahlen der Nebenwirkungen aller anderen Impfstoffe in den Vorjahren sticht ins Auge, dass für die Covid-19-Impfungen eine ca. 8-fach höhere Nebenwirkungsregistrierung im vertragsärztlichen Bereich im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren vorliegt.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete die Corona-Impfung als eine „fast nebenwirkungsfreie Impfung“ (
https://www.tag24.de/thema/coronavirus/ gesundheitsminister-lauterbach-dasendeder-pandemie-ist-vielleicht-nah-drosten-corona-imfpung-omikron-228 8638). Bundeskanzler Scholz sagte, er hätte von „keinen schweren Nebenwirkungen oder langfristigen Einschränkungen erfahren“ (Pressekonferenz am 21.12.2021,
).