Was haltet ihr von IgG-Tests zur Bestimmung von Lebensmittelallergien?

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Hallo,

was haltet ihr von sog. IgG-Tests, die ja nur die IgG-Antikörper bestimmen, nicht die IgE?
Im Netz und von vielen Experten werden diese Tests ja als völlig unbrauchbar und Abzocke dargestellt.

Meine Heilpraktikerin hat jetzt diesen Test durchführen lassen, ohne dass sie mir vorher erklärt hatte, dass da IgG bestimmt werden soll.
Das hat leider auch ziemlich viel gekostet, fast 500 €.

Natürlich gab es auch entsprechende Ergebnisse, aber wenn man den kritischen Stimmen glauben darf, ist das auch ganz normal, weil jeder Mensch solche IgG-Antikörper in sich trägt. Das bedeutet nicht automatisch, dass man darauf allergisch reagiert.

Vielleicht dachte sich die Heilpraktikerin in meinem Fall auch einfach, dass es mal einen Versuch wert wäre, weil ja sonst schon wirklich alle anderen Tests und Untersuchungen durchgeführt wurden.

In meinem Fall hat es massiv (Reaktionsstufe 4) bei glutenhaltigen Lebensmittel und auch bei Hirse ausgeschlagen. Ansonsten sieht es relativ gut aus.

Ihr Vorschlag war also, mal 10 Monate komplett auf Gluten zu verzichten.


Also, nochmal zur Eingangsfrage, was haltet ihr generell von solchen Tests?
 

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Hallo japanworm,

im Prinzip übernehme ich in diesem Punkt die Meinung meines Arztes: erhöhte IgG-Werte auf Nahrungsmittel sagen nicht viel , weil der Mensch auf viele Nahrungsmittel erst einmal mit einer Erhöhung der IgG-Aks reagiert, was normal sei.

Allerdings würde ich sicherheitshalber aufgrund Deines Befundes einfach mal für eine Weile Gluten überhaupt meiden um zu schauen, was sich tut.. Es wäre ja möglich, daß Du tatsächlich Gluten nicht verträgst. Weißt Du, ob Du in Bezug auf Getreide irgendwelche IgE-verknüpfte Allergien hast?

...
Im medizinischen Labor werden die folgenden Antikörper immer gemeinsam im Blut gemessen und beurteilt:
IgG, IgA und IgM.

Eine insgesamte Vermehrung der Antikörper im Blut wird Hypergammaglobulinämie genannt. Dabei ist die Unterscheidung der folgenden zwei Formen erheblich:
  • polyklonale Gammopathie: Vermehrung vieler verschiedener Immunglobuline im Blut. Oft liegt hier ein reaktives Geschehen (d.h. der Körper reagiert auf etwas) zugrunde – z.B. chronische Entzündungsprozesse. Darüber hinaus kann auch eine Autoimmun- oder schwere Lebererkrankung (z.B. Leberzirrhose) vorliegen.
  • monoklonale Gammopathie: Vermehrung eines bestimmten Immunglobulins vom selben Typ im Blut. Das kann einen Hinweis auf eine bösartige Erkrankung (ein Lymphom) darstellen. Es kann sich aber auch um eine bedeutungslose Erscheinung unbekannter Ursache handeln.
Eine insgesamte Verminderung der Antikörper im Blut wird Hypogammaglobulinämie genannt.
Hierbei kann es sich um einen angeborenen bzw. erworbenen Mangel an Antikörpern handeln.
  • Ein angeborener (sogenannter „primärer“) Antikörpermangel (am häufigsten ist ein IgA-Mangel) kann mit einer gesteigerten Infektanfälligkeit einhergehen.
  • Ein erworbener (sogenannter „sekundärer“) Antikörpermangel kann vielfältige Ursachen haben: Eiweißmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Lymphome u.v.m.
...
Das finde ich insofern interessant, weil sich so evtl. Hinweise auf mögliche Krankheiten ergeben, die nichts mit Unverträglichkeiten zu tun haben.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
IgE-Tests wurden nie durchgeführt.
Allerdings habe ich bereits mal auf Gluten verzichtet, allerdings nur 1 Monat lang. Ohne Auswirkungen.

Bei der Darmspiegelung hat sich nichts gezeigt, was auf eine Zölliakie hinweisen würde.
 
Hallo japanworm,

IgG-Tests wurden in diesen Threads diskutiert:

Vielleicht helfen Dir diese Infos weiter...

Gruß
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo japanworm,

erstmal eine kleine Randbemerkung: Die zöliakietypische Zottenatrophie wird nicht per Darm-, sondern per Magen-und-Zwölffingerdarm-Spiegelung festgestellt.

Zu IgG-Tests habe ich hier kürzlich etwas geschrieben:

Was nun "richtig" ist, weiß ich natürlich nicht, wenn ich auch persönlich skeptisch bin bezüglich des IgG-/IgG4-Tests.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
IgG-Tests wurden in diesen Threads diskutiert:

Hm, seltsam. Ich hatte extra die Suchfunktion bemüht und da ist nichts aufgepoppt...
Danke für die Links. :)

@Kate: Okay, es war eh ne Magen-/Darmspiegelung und da gab es keinen Befund außer der üblichen Darmentzündung mit Verdacht auf Morbus Crohn, was sich bis heute 14 Jahre später immer noch nicht bestätigt hat. :) ...
 
Ich hatte mal ein intensives Gespräch mit meinem Hautarzt bez. dieser IGG Nahrungstests. Sie wurden Ihm auch angeboten.

Er hat dann 10 Probetestungen kostenlos durchführen können.

Von den 10 Patienten hatten 2 nachgewiesene Allergien, der Rest waren freiwillige Probanden, die mitmachten, alle beschwerdefrei.

Ergebnis: Bei allen 10 Patienten wurden massive IGG‘s auf diverse Nahrungsmittel attestiert. Ich möchte das nicht weiter kommentieren.

Soll sich jeder sein Urteil darüber bilden, wie sinn-voll oder -los ist.
 
Hallo japanworm,

wenn Du die Links in meinem Beitrag anklickst, sollten sich die entsprechenden Threads öffnen.

Gruß
Malve
 
Ja, sowas hab ich auch schon gelesen.
Oder dass ein und dieselbe Person innerhalb kürzester Zeit zweimal den gleichen Test hat durchführen lassen und dann zwei völlig verschiedene Ergebnisse dabei rauskamen ....

@Malve: Schon passiert und schon gelesen. Ich meinte, dass ich bevor ich den Thread eröffnet hatte, die Suchfunktion bemüht habe und zu dem Thema leider nichts finden konnte. Sonst hätte ich mir den Thread ja auch sparen können. ;)
 
nach 1 monat glutenfrei (auch wirklich alle, auch in fertiggerichten, außer-haus-essen usw und nicht nur brot usw ?) sollte man schon eine besserung spüren bzw. eine verschlechterung, wenn man wieder brot usw ißt.

ige-tests können hilfreich sein, aber da sie nur ige-vermittelte sofortreaktionen anzeigen, die man eigentlich auch so bemerkt und zuordnen kann, weil sie halt schon beim essen oder kurz danach auftreten, bringen sie bei nm-uv oft garnichts.

bei mir wurden vor etlichen jahren mal mehrere gemacht (wegen umzügen bei versch ärzten) und alle waren negativ, obwohl ich schon eindeutige reaktionen durch essen hatte und einige zeit später ist mir dann einmal beim essen von ein paar haselnüssen und einmal bei einem kl. stück apfel der hals zugeschwollen, was nicht lustig war.

beides halt kreuzallergien zu meiner frühblüherallergie, die aber von keinem einzigen allergologen in betracht gezogen worden war, obwohl sie doch wissen müßten, daß es bei heftigen reaktionen auf birke usw. auch kreuzallergien geben kann.......


lg
sunny
 
Mich hat der IgG Test immerhin motiviert, mal Milchprodukte wegzulassen. Das hatte damals aber auch nicht meine Symptome zum Verschwinden gebracht. Nun bin ich bei Milchprodukten sehr rationiert und kaufe vielfältig und wenig. In der Menge, wie ich sie damals konsumierte, waren sie nicht gut.
Sogar die DGE empfiehlt nur eine kleine Menge (zB 200ml Milch und 2 Scheiben Käse).
Ansonsten gab's Warnungen bei verschiedenen anderen Lebensmitteln, die ich nicht ständig gegessen habe und die innerhalb einer Rotationsdiät und in kleinen Mengen dann doch gegessen werden durften.
Auf Kaffee hatte ich keine Reaktionen, das war mir nochmal wichtig zu wissen.
 
@sunny sunlight Ich habe wirklich alles weggelassen. Fertiggerichte gibt es bei mir eh nicht und ich esse auch nicht außerhalb. Ich koche jeden Tag mit frischen Zutaten. Hatte überhaupt keinen Unterschied gemerkt.
Auch bei keiner anderen Eliminierungsdiät.

Ja, IgE macht wohl keinen Sinn, aber hier geht es ja um IgG. :)


@Earl Grey Ok, immerhin, aber so wirklich Erkenntnis hat es dir ja dann auch nicht gebracht, wenn ich das richtig verstehe.


Ich bin generell so skeptisch, weil ich wirklich schon VIEL probiert habe und bis jetzt noch gar nichts (Diäten, Kräuter, Mittelchen etc.) auch nur irgendetwas geändert hat (weder verschlechtert noch verbessert), was ich schon sehr seltsam finde.
 
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