Hallo becksta,
sieht aus, als hättest Du eine Menge Arbeit vor Dir.
Zunächst empfiehlt es sich - wie Feuergöttin schon andeutete - Zahnamalgam entfernen zu lassen. Darüber mußt Du Dich erst mal schlau machen. (Z.B. in den Büchern von Dr. Joachim Mutter, nicht im toxcenter.) Und einen ZA suchen, der das richtig macht (mit Dreifachschutz usw.) Außerdem sollte er bereit und fähig sein, Kieferherde zu erkennen und wo nötig auszufräsen. Es gibt einige wenige ZÄ, die das machen. (Infos im Forum, evtl. per PN.) Denn: v.a. Candida speichern Quecksilber (eigentlich nett von ihnen) und, wenn man sie durch Antimykotika oder Zuckerentzug umbringt, wird das Quecksilber frei und im Darm resorbiert. (Das kann man verhindern durch hohe Dosen von Chlorella, mehrfach täglich, am besten das Pulver).
In aller Regel braucht es nach der Gebißsanierung Ausleitung von Hg und der anderen Schwermetalle (v.a. As, Cd, Pb, Sn, Ni, evtl. auch Ag, Pd, Al). Dazu braucht man gleichfalls Kenntnisse, Mut - und kompetenen ärztlichen Rat. Das Mittel der ersten Wahl ist Unithiol (DMPS). Ich habe bei mir selber und anderen erlebt, daß die Zuckersucht mit Reduzierung der Schwermetallbelastung deutlich abnimmt. Verzicht auf Handys (auch ein Suchtmittel!), Schnurlostelefon, WLAN etc. hilft bei der Ausleitung und zur Vermeidung vieler Schäden.
Dann ist konsequenter Verzicht notwendig - nicht nur auf Zucker sondern auf alles, was Einfachzucker enthält. Natürlich auch auf Obst, das ja durch Züchtung auf süß, schön, resistent usw. praktisch verdorben ist. (Gerade auch auf Trockenfrüchte - das sind ja Zuckerbomben) und Fruchtsäfte. Pedantisch nachlesen auf den Verpackungen: Zucker ist häufig enthalten, wo man es nicht vermuten würde. Natürlich keinen Sirup, braunen Zucker, Honig, Molasse usw. Auch keine Süßstoffe - die meisten verursachen Gesundheitsschäden (z.B. Aspartam) oder führen mindestens zu erhöhter Insulinausschüttung, die den Heißhunger steigert (z.B. das an sich harmlose Stevia). Keine Einfachkohlehydrate - am besten bis zum Nachlassen des Heißhungers überhaupt keine Kohlehydrate. (Es gibt sehr unangenehme hypoglykämische Zustände, an denen man aber nicht stirbt. Auch nicht, wenn man meint, man stürbe gleich. Allerdings nicht Autofahren dann. Da muß man "durch" - das Pankreas lernt ziemlich schnell, daß weniger Insulin gebraucht wird. Wie überhaupt der Organismus sehr gelehrig ist.) Natürlich keinerlei Alkohol.
Beim "kalten" Entzug können Bitterstoffe helfen: Bittere Tees (v.a. Wermut-Tee) und bittere Salate. Das regt u.a. den Gallefluß an. Viel Ballaststoffe einnehmen (am besten Flosamenschalen oder geschrotete Leinsamen mit sehr viel Wasser). Abwechslungsreich und intensiv würzen.
Heißhunger ist in der Regel mitbedingt durch reale Ernährungsdefizits: infolge jahrelanger Fehlernährung fehlen uns bestimmte Mineralien, Spurenelemente, evtl. auch Vitamine und Aminosäuren. Die seltenen kundigen Ärzte "sehen" das; anderfalls muß man die entsprechenden Profile erstellen lassen, was leider nicht billig ist. (70 - 80% der Mitteleuropäer leiden unter schwerem Mangel an Vitamin D, v.a. im Winter.) Dann ist orthomolekulare Substitution möglich.
Am besten nach Schwermetallausleitung abrupt und konsequent umsteigen auf grünbetonte Rohkost (sog. Gorilla-Diät). Spart viel Strom, nebenbei. Viel Leinsamenöl. Samen, Sprossen, Nüsse. Gelegentlich ein wenig kleine (!) Seefische sind zulässig, auch Eidotter, u.U. auch Sauermilchprodukte. Aus kontrolliert biologischem Anbau - dann kriegt der Organismus fast alle wichtigen Nährstoffe und man spart viele Nahrungsergänzungsmittel. Wenn die Kaufähigkeit beeinträchtigt ist, eben Mixer verwenden. Dazu viel Wildkräuter, die man freilich kennen sollte. (Dazu die Bücher von W. Fleischhauer.) Ferner viel Grassaft. (Dazu braucht man eine Saftpresse.) Kein Salz (außer wenn man viel und stark schwitzt). Wenn Zweifel auftauchen: mal überlegen, woher etwa Wild, frei weidende Rinder (und die Gorillas) ihre Riesenkräfte kriegen, so ganz ohne Süßigkeiten, Fleisch usw.
Nicht so sehr leistungsorientierten Sport sondern Bewegung, die Freude macht, z.B. Ausdruckstanz, Bauchtanz ...
Der Entzug geht meistens nicht mit "Willenskraft" allein sondern braucht manchmal Verhaltenstherapie, mindestens aber intelligente Verhaltens-Selbsttherapie. Beispielsweise Vermeidung aller Situationen, in denen die Verführung zu stark wird. Keine Einladungen zu Kaffe und Kuchen. Ich nahm z.B. wochenlang Umwege in Kauf, um nicht an bestimmten Bäckereien oder Cafes vorbeizukommen, weil ich wußte, ich würde dem Duft nicht widerstehen. Natürlich darf der Kühlschrank absolut nichts Verbotenes enthalten - wenn man nicht sehrstark ist. Das kann zu Konflikten führen in Familien, in WGs. Den Kontakt mit Menschen suchen, die den Verzicht unterstützen, die uns bestärken mit kritischer Sympathie. (Normalerweise wollen die meisten "Freunde", daß wir bleiben, wie wir sind.) Auch Selbstbelohnung ist gut. Dazu muß ich allerdings herazsfinden, was für mich belohnend ist.
Und sich die Frage stellen: Was will ich denn eigentlich in / mit meinem Leben? Muß es partout "süß" sein? Man kann Geschmack an vielem anderen finden. Oder: Was zieht mich denn rauf, wenn ich drunten bin? Wie kann ich mich aufrappeln? (Italienisch "Tiramisu" heißt übrigens "zieh mich rauf"!) Jeder gelungene Verzicht macht Energie frei, verändert unseren Charakter, macht uns heller.
Viel Freude und Erfolg!
Herzlich
Windpferd