Themenstarter
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- 12.03.10
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- 2.450
Hallo zusammen,
da es im Zusammenhang mit Hiastaminproblemen nicht selten zu Unterzuckerungssymptomen kommt, habe ich mir überlegt, ob ein Thread zu diesen Thema nicht sinnvoll wäre.
Hier zunächst etwas zu den physiologischen Zusammenhängen:
Das Problem entsteht dadurch, dass Histamin eine verstärkte Ausschüttung von Insulin bewirkt - das wiederum baut auch verstärkt Blutzucker ab. Die Folge sind zeitweilige Hypoglykämien, die sich bei jedem anders äußern können: von Heißhunger, Unruhe, Konzentrationsschwäche über Herzrasen, Schweißausbrüchen, Schwindel bis hin zu Angst- und Panikattacken.
Da sowohl das Histamin als auch eine Unterzuckerung physiologisch auch eine Adrenalinausschüttung bewirken, sind dies die Wirkungen von Adrenalin - es ist der körpereigene Gegenspieler von Histamin wie auch von Insulin und hat die Aufgabe, den Blutzucker wieder zu erhöhen.
U.a. auch in der Nacht, wenn der Histaminhaushalt dahingehend gestört ist, dass es nachts zu Ausschüttungen kommt, die sich halt nicht nur in Juckreiz oder anschwellenden Nasenschleimhäuten oder Atemnot-Attacken äußern können, sondern auch mit Unterzuckerungssymtomen - sofern man nicht vor dem Schlafengehen nochmal etwas bei komplexen Kohlenhydraten zugelangt hat.
Wichtig ist bei dem sog."Spätstück" (angelehnt an "Frühstück"), dass es keine schnell verwertbaren Kohlenhydrate sind und keine schnell verwertbaren Aminosäuren (beide provozieren an sich eine erhöhte Insulinausschüttung durch die Bauchspeicheldrüse), sondern eher komplexe Kohlenhydrate, die langsam ins Blut abgegeben werden, und/oder Eiweiss (Fisch/Milch/Milcprodukte), ggf. etwas Fett.
Dinner Canceling ist für Menschen mit Histaminproblemen eher keine sinnvolle Lösung.
(Im übrigen entspricht ein reichliches Abendessen und dafür ggf. reduzierte Nahrungseinnahme vormittags und auch tagsüber eher der Lebensweise unserer Vorfahren bevor sie zu Ackerbau und Viehzucht übergingen. Tagsüber unterwegs, jagend und sammelnd, wurden vorzugsweise abends die erjagten/gesammelten Nahrung verzehrt - vielleicht erklärt das ja, warum spätabends und nachts Galle und Leber ihre Hoch-Zeiten haben, verstärkt Wachstumshormone ausgeschüttet werden und auch der Knochenaufbau in der Nacht stattfindet. )
Zur Diagnostik:
Ein Zuviel an Insulin (=Hyperinsulinämie) wird häufig eher zufällig bei einem oralen Blutzuckertest (= OGGT) entdeckt und da auch nur, wenn das Insulin (oder das C-Peptid) mit gemessen werden.
Ebenso fällt mitunter auf, dass der Langzeitblutzucker (= HbA1C) eher normniedrig ist - zumindest solange man nicht seine Ernährung umgestellt hat.
Wer also häufig unter Heißhungerattacken und/oder Herzrasen und den sonstigen Symptomen leidet, sollte das möglicherweise einmal untersuchen lassen. (Wichtig bei dem OGGT: einen Arzt finden, der zugleich Insulin/C-Peptid misst.)
Wenn die Hyperinsulinämie über einen sehr langen Zeitraum anhält (und damit die Blutzuckerprobleme), schaltet der Körper irgendwann auf Durchgang und reagiert einfach nicht mehr auf das Insulin - das ist das, was dann als Insulinresistenz bezeichnet wird. Dann hat man auch wieder höheren Blutzucker.
Und in der späteren Folge dann, wenn die Bauchspeicheldrüse sich sagt, wozu soll ich soviel Insulin herstellen, wenn's ja doch ignoriert wird, wird dann die Insulinproduktion eingeschränkt - es entwickelt sich ein Diabetes.
Hier noch ein Link zum Vitamin d-Thread, wo das Thema in den letzten Tagen schon mal diskutiert wurde - auch im Zusammenhang mit einem Mangel an Vitamin D ist ja Insulin unabhängig vom Histamin ein Thema:
rosmarin
da es im Zusammenhang mit Hiastaminproblemen nicht selten zu Unterzuckerungssymptomen kommt, habe ich mir überlegt, ob ein Thread zu diesen Thema nicht sinnvoll wäre.
Hier zunächst etwas zu den physiologischen Zusammenhängen:
Das Problem entsteht dadurch, dass Histamin eine verstärkte Ausschüttung von Insulin bewirkt - das wiederum baut auch verstärkt Blutzucker ab. Die Folge sind zeitweilige Hypoglykämien, die sich bei jedem anders äußern können: von Heißhunger, Unruhe, Konzentrationsschwäche über Herzrasen, Schweißausbrüchen, Schwindel bis hin zu Angst- und Panikattacken.
Da sowohl das Histamin als auch eine Unterzuckerung physiologisch auch eine Adrenalinausschüttung bewirken, sind dies die Wirkungen von Adrenalin - es ist der körpereigene Gegenspieler von Histamin wie auch von Insulin und hat die Aufgabe, den Blutzucker wieder zu erhöhen.
U.a. auch in der Nacht, wenn der Histaminhaushalt dahingehend gestört ist, dass es nachts zu Ausschüttungen kommt, die sich halt nicht nur in Juckreiz oder anschwellenden Nasenschleimhäuten oder Atemnot-Attacken äußern können, sondern auch mit Unterzuckerungssymtomen - sofern man nicht vor dem Schlafengehen nochmal etwas bei komplexen Kohlenhydraten zugelangt hat.
Wichtig ist bei dem sog."Spätstück" (angelehnt an "Frühstück"), dass es keine schnell verwertbaren Kohlenhydrate sind und keine schnell verwertbaren Aminosäuren (beide provozieren an sich eine erhöhte Insulinausschüttung durch die Bauchspeicheldrüse), sondern eher komplexe Kohlenhydrate, die langsam ins Blut abgegeben werden, und/oder Eiweiss (Fisch/Milch/Milcprodukte), ggf. etwas Fett.
Dinner Canceling ist für Menschen mit Histaminproblemen eher keine sinnvolle Lösung.
(Im übrigen entspricht ein reichliches Abendessen und dafür ggf. reduzierte Nahrungseinnahme vormittags und auch tagsüber eher der Lebensweise unserer Vorfahren bevor sie zu Ackerbau und Viehzucht übergingen. Tagsüber unterwegs, jagend und sammelnd, wurden vorzugsweise abends die erjagten/gesammelten Nahrung verzehrt - vielleicht erklärt das ja, warum spätabends und nachts Galle und Leber ihre Hoch-Zeiten haben, verstärkt Wachstumshormone ausgeschüttet werden und auch der Knochenaufbau in der Nacht stattfindet. )
Zur Diagnostik:
Ein Zuviel an Insulin (=Hyperinsulinämie) wird häufig eher zufällig bei einem oralen Blutzuckertest (= OGGT) entdeckt und da auch nur, wenn das Insulin (oder das C-Peptid) mit gemessen werden.
Ebenso fällt mitunter auf, dass der Langzeitblutzucker (= HbA1C) eher normniedrig ist - zumindest solange man nicht seine Ernährung umgestellt hat.
Wer also häufig unter Heißhungerattacken und/oder Herzrasen und den sonstigen Symptomen leidet, sollte das möglicherweise einmal untersuchen lassen. (Wichtig bei dem OGGT: einen Arzt finden, der zugleich Insulin/C-Peptid misst.)
Wenn die Hyperinsulinämie über einen sehr langen Zeitraum anhält (und damit die Blutzuckerprobleme), schaltet der Körper irgendwann auf Durchgang und reagiert einfach nicht mehr auf das Insulin - das ist das, was dann als Insulinresistenz bezeichnet wird. Dann hat man auch wieder höheren Blutzucker.
Und in der späteren Folge dann, wenn die Bauchspeicheldrüse sich sagt, wozu soll ich soviel Insulin herstellen, wenn's ja doch ignoriert wird, wird dann die Insulinproduktion eingeschränkt - es entwickelt sich ein Diabetes.
Hier noch ein Link zum Vitamin d-Thread, wo das Thema in den letzten Tagen schon mal diskutiert wurde - auch im Zusammenhang mit einem Mangel an Vitamin D ist ja Insulin unabhängig vom Histamin ein Thema:
Histamin bewirkt eine Ausschüttung von Insulin - daher auch häufig ein Problem mit Unterzuckerungen in der Folge.
Und in der weiteren Folge eine Insulinresistenz (-> Schutz vor Unterzuckerung) und noch später der Kurzschluß - Diabetes.
Aus diesem Grund ist Stress häufig mit Unterzuckerung verbunden - Panik etc. sind die Folge - Adrenalin wirkt dagegen, indem es den Blutzucker wieder erhöht. Bei erschöpfter Adrenalinproduktion (Nebennierenerschöpfung = Adrenal Fatigue) gibts daher auch viel mehr Histaminprobleme.
Adrenalin ist der körpereigene Histaminantagonist.
rosmarin