... In den letzten Tagen hatte sich
immer deutlicher gezeigt, dass es sich beim «Freedom Convoy» nicht nur um eine spontane Ansammlung von Truckern handelte, die unzufrieden mit den Covid-19-Bestimmungen sind. Am 14. Februar wurde in Coutts, wo Anhänger des «Freedom Convoy» ebenfalls einen kanadisch-amerikanischen Grenzübergang blockierten, eine Gruppe von Demonstranten verhaftet, die mit einer Vielzahl von Waffen, Munition und schusssicheren Westen ausgestattet war.
...
Die ganze Kundgebung wurde offenbar von Anfang an
gut organisiert. Das zeigte sich auch bei der Finanzierung. Über die Crowdfunding-Plattform GoFundMe wurden in wenigen Tagen fast zehn Millionen Dollar gesammelt, bis die Plattform das Konto schloss, weil die Betreiber merkten, dass sich hinter dem sympathischen Slogan «Freedom» andere Kräfte tummelten, mit denen sie nichts zu tun haben wollten. Fast die Hälfte der Gelder stammte aus den USA, zum Teil von finanzstarken Grossspendern mehrheitlich am rechten Rand des politischen Spektrums. In der Zwischenzeit haben die Veranstalter auf anderen Online-Plattformen erneut etwa fünf Millionen Dollar in Form von Bargeld und Bitcoins gesammelt.
...
In der Innenstadt von Ottawa sah man in den letzten Wochen nicht nur zahlreiche Trump-Fahnen, sondern auch Konföderierten-Flaggen, Nazi-Embleme und Sticker mit dem Kopf von Trudeau und dem Slogan «Gesucht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit». Einige hielten Transparente in die Höhe, auf denen ein «Nürnberg-Tribunal» für die kanadische Regierung gefordert wurde, nachdem auch der Premierminister mehrfach mit Hitler verglichen worden war. ...