Hallihallo,
zwischen schwarz/weiß gibt es auch viel grau....
Ich habe kein Verständnis, dass Menschen sich dafür gerade den Judenstern auswählen. Ich kenne Betroffene von damals bzw. Hinterbliebene, die sehr erschüttert sind über diesen Gebrauch.
Mich erinnert das an die Empörung am Anfang der Pandemie - jeder der das Wort "Grippe" im Zusammenhang mit Corona auch nur erwähnt hat, war sofort ein Verharmloser/Schwurbler/VTler usw...
Kann man auch gut hier im Forum nachlesen.
Alles was auch nur im Entferntesten an die damalige Zeit anlehnt ist sofort tabu, wenn es sich außerhalb des dafür geschaffenen, engen "Toleranzkorridors" bewegt.
Warum?
Vergleiche ziehen ist nicht Gleichsetzen. Ich sehe auch keine Verharmlosung der damaligen Zeit dadurch.
Im Gegenteil. Ich finde es gut, DASS wir aus der damaligen Zeit zu lernen versuchen. Nur weil man nach gleichen Mustern schaut und auf diese aufmerksam macht, verharmlost man doch nicht?
Ich sehe die künstliche Empörung eher im Sinn der Regierenden - sie verharmlosen ihre aktuellen Taten, indem sie versuchen Vergleiche zu den damaligen Instrumentarien zu unterbinden (mit Hilfe der Medien).
Dabei "fahren" wir seit fast 2 Jahren Propaganda á la Edward Bernays (auch "aus der Zeit" und damals "gut erprobt")- und dazu gehört gebetsmühlenartig immer wieder wenige Kernaussagen wiederholen - so lange, bis sie geglaubt werden, egal wie hanebüchen sie sind.
Sehr "schick" - "Manipulation der Massen" wie es im Buche steht...
Es gibt übrigens unter jüdischen Nachfahren und Mitmenschen mittlerweile einige, die von sich aus Parallelen zu der Deutschen Vergangenheit herstellen.
Eine liebe Freundin von mir ist regelmäßig auf den Demos und sie hat (hatte?) auch immer wieder den "ungeimpft" Stern auf ihrer Jacke.
Sie ist Ende 60/Anfang 70, Jüdin, hat jahrzehntelang in Israel gelebt und ihre Familie hat im 2WK sehr gelitten (viele Todesfälle, Flucht, alle Besitztümer verloren usw.)
Ihre Tochter ist mit Familie aus Israel nach D übersiedelt, weil sie es dort nicht mehr ausgehalten haben (nicht nur, aber auch wegen der Corona Politik). Weil es in D auch immer strikter wurde, hatten sie gepackt, um nach Ö weiter zu ziehen (aufgrund drohender Impfpflicht in D). Sitzen nun auf gepackten Koffern und wissen nicht wohin, da ja Ö wegen Impfpflicht dann plötzlich vorgeprescht ist und man ja aktuell in kaum einem Land abschätzen kann, was innerhalb der nächsten Stunden, geschweige den Wochen oder Monate beschlossen wird/passieren wird.
Das Thema "ungeimpft Stern" war aber auch innerhalb der Familie heiß diskutiert. Ihre Tochter und Enkel fanden es am Anfang"unmöglich". Ihr Schwager (in Israel geboren) findet ihren Aktionismus gut. Die Enkel sind vor kurzem auch "gekippt" und gehen aktiv auf Demos in D. (Weiß nicht, ob sie sich trauen wg. Stern.)
(Aktuellsten Stand habe ich nicht. Ich weiß nur, dass sie sehr frustriert war, wegen der diesbezüglichen Anfeindungen -auch aus ihrem Umfeld. Aber die Fassungslosigkeit, dass "es wieder passiert". Und kaum jemand dagegen auftritt/so viele mitmachen, ist ihr eigentliches Thema. (dass mehr über die Form wie die Message transportiert wird diskutiert wird, als der der Inhalt der Message... Empörung wegen "Kinkerlitzchen" (zB dem gelben Stern) - aber der eigentlichen Ursache dahinter... ach nein, Zwang ist gut, Selbstaufopferung ist Solidarität, blinder Konformismus ist Gemeinnutz... - da regen wir uns nicht auf?)
Sie war auch sehr erschüttert, wie positiv in den Medien über die "2 G Bändchen" berichtet wird, die nun in Ö diskutiert wurden und mittlerweile auch schon eingesetzt werden. (wer ein Bändchen hat, darf einkaufen gehen...)
Es gibt eine stetig wachsende Community in Israel (und auch weltweit), die sich vernetzt haben und ganz offen gegen die Corona Maßnahmen, Zwangsimpfungen etc. auftreten und die Prozesse die ablaufen, auch offen mit dem vergleichen was rund um den 2WK passiert ist.
Von der hört/liest man halt leider nix.
Nur weil seitens offizieller Stellen (Kultusgemeinde, auf politischer Ebene, Medien...) sofort die "Empörungskeule" geschwungen wird, sobald es um jemanden mit jüdischem Hintergrund geht oder um Symbolik aus dem 2 WK geht, (ohne zu schauen worum es eigentlich geht), muss man das ja nicht übernehmen.
Bhakdi äußert sich kritisch gegen israelische Politik? EIN ANTISEMIT!
Kritik an unsauberen Geschäftsmethoden/Großkapitalismus? Wenn dabei die Namen div. jüdischer Großkapitalisten auftaucht wird man sofort des Antisemetismus beschuldigt usw...
Man geht auf Demos, wo auch 2-3 Quotennazis gesichtet wurden. Dann ist man selbst ein Nazi oder Idiot usw...
Wie praktisch, dieses Framing...

(kommt ja auch keiner auf die Idee einem sofort Antiamerikanismus vorzuwerfen, wenn man über die Verflechtungen des "GATES" Imperiums spricht).
...Symbole auf Demonstrationen angeheftet werden. Damit gibt man denen Futter, die nur auf etwas warten, was medial empört ausgeschlachtet werden kann, werden wird. ...
Ja. Das ist imho das wahre Dilemma. Das Futter das "darauf wartet" medial empört ausgeschlachtet zu werden....
Somit unterm Strich, die Empörung, die künstlich gepusht wird... (das DARF man doch nicht vergleichen! Ja wo kämen wir denn dahin?... DOCH. Wir dürfen Vergleichen. Denn Vergleichen ist nicht Gleichsetzen. Vergleichen ist das Kernelement eines jeden unserer Lernprozesse. (Kenn ich das schon? Wenn nein, kenn ich was ähnliches? Was daran ist ähnlich, was unterscheidet sich? usw....)
Ich bin mir nicht sicher, ob das Verwenden des gelben Sterns für "ungeimpft" gut finde/ob's in der aktuellen Situation hilfreich ist (eben weil sofort nur geframed wird, ohne auf das "dahinter" zu schauen).
Ich verstehe aber jeden, der die Parallelen sieht und deshalb damit ein Zeichen setzen möchte.
Sehr nachdenkliche Grüße
togi