Stationäre Histaminprovokation

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Nachdem ich ja bekannterweise seit gut vier Jahren mit der festen Überzeugung durch die Gegend laufe, histaminintolerant zu sein, habe ich vor einigen Monaten einen Termin in der Uniklinik Bonn für eine stationäre Histaminprovokation gemacht. Das braucht einen Vorlauf von ca. sechs Monaten, da sie dort für diese Tests entsprechend ausgebucht sind. Der Termin war nun am Montag, an zwei Tagen gab es viermal täglich reines Histamin in steigenden Dosen zu trinken. Nachdem ich gar nicht darauf reagiert habe wurde ich am Mittwoch mit der Aussage im Arztbrief 'Eine Histaminintoleranz kann somit ausgeschlossen werden' entlassen worden. Ich bin sehr froh, dass ich den Termin gemacht habe, denn nun kann ich meinen Blick endlich auf andere Dinge richten.
 
Hallo chrismue,

wusste gar nicht das es sowas gibt.
Ich dachte unter Ärzten wäre Histainintoleranz auch nicht wirklich bekannt hm.
Aber ist son Test nicht irgendwie gefährlich???
Ein Histaminintoleranter kann dabei doch sicherlich stark anaphylaktisch reagieren?!
Naja wenigstens hast du Gewissheit.
Wobei ja bestimmt die Ungewissheit bleibt, wo deine Symptömchen nun herkommen oder?

LG:wave:
 
Hallo Biene, zunächst habe ich für den Fall einer Reaktion einen intravenösen Zugang bekommen. So hätten sie mit Antihistaminika gegensteuern können. Außerdem fangen die Dosen natürlich sehr niedrig an. Allerdings hatte eine Frau, die mit mir getestet wurde, bereits auf die erste Dosis mit Brennen am Gaumen und Zittern in den Gliedern reagiert und der Test wurde beendet. Die Uniklinik Bonn ist mit Histaminintoleranz erfahren, Frau Dr. Laura Maintz hat dazu geforscht.
 
Hallo Chrismue,

danke für Deinen Bericht :). Ich wußte auch nicht, daß so eine Provokation gemacht werden kann.

Ich war auch einmal in einer Klinik, um dort auf Histaminprobleme testen zu lassen. Die Ernährung in der Woche Klinik war eindeutig histaminarm (und geschmacklos). Aber das war ok.
Die Provokation wurde dort anders gemacht, und zwar mit einer Histamin-Spritze in den Oberarm. Zunächst habe ich nicht reagiert, alles war normal. Nach etwa 2 Stunden allerdings ging es mir mies: Herzrasen, Grippegefühl, Mundbrennen, Sodbrennen, das Gefühl, daß der Kreislauf gleich zusammen bricht. Das hat aber gar nicht interessiert: ich hätte wohl einen beginnenden Infekt... Der war aber dann nach ca. noch einmal 2 Stunden wieder wie weg geblasen :eek:.
Auf meine Frage, ob das denn nicht doch eine histaminbedingte Reaktion war, meinten die, daß das bestimmt keine war, weil die nach 20 Minuten oder früher hätte kommen müssen. Nur dann wäre das histaminbedingt gewesen...

Ich frage mich, ob Dein Provokationstest evtl. nur die DAO getestet hat, weil ja das getrunkene Histamin direkt in Magen und Darm gelangt. Wenn die HNMT aber nicht funktioniert, könnte evtl. die Reaktion ganz anders ausfallen - denke ich mir so, aber ich bin mir gar nicht sicher.

Anscheinend ist die ganze Testerei auf Histaminprobleme nicht wirklich klar, wie man hier lesen kann:
www.rds-forum.de/rdsforum/viewtopic.php?
p=115604&sid=06bf65645d6f7a1db82889359bbdf2aa

Ich denke, die Auslaßdiät bzw. entsprechende Lebensführung und Suche nach möglichen Ursache mit Behebung dieser Ursachen ist immer noch am zuverlässigsten.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo chrismue,

von mir auch ein :danke2: für Deinen Bericht.

Meine Frage hierzu wäre, sind momentan bzw. auch bei der Untersuchung überhaupt noch die von Dir empfundenen Hit-Symptome vorhanden gewesen?

Und was für Symptome waren es speziell?

Könnte es auch sein, dass zwischenzeitlich Dein evtl. hyperaktives Histamin zurückgegangen ist?


Grüsse von Kayen
 
hallo ihr beiden, natürlich habe ich in den letzten jahren viel gemacht, was dazu beigetragen haben könnte, dass meine intoleranz besser geworden sein könnte. aber aufgrund der diagnose histaminintoleranz hab ich mich natürlich nur noch darauf konzentriert, nicht mehr rechts und links geschaut. jetzt kann ich in ruhe meine verbliebenen ( wesentlich wenigere und schwächeren ) symptome anschauen. derzeit habe ich die schilddrüse und eine unterfunktion im verdacht, da mein t3 gesamt im untersten normbereich liegt. außerdem recht niedriger testosteron wert. montag habe ich einen termin bei meinem hausarzt ( professor für endokrinologie ), dann schaun mer mal :) .

zum ablauf der provokation : 08.30, 10.30, 13.30, 15,30 uhr an beiden tagen jeweils steigende dosen getrunken unter permanenter kontrolle, darunter auch placebo. zigfaches blutdruck- und puls messen. nach der letzten gabe 24 h kontrolle ( ekg, blutdruck, blutabnahme ).

hab eben mal gegooglet, hier wird von einer ähnlichen variante berichtet Histamine intolerance-like sympt... [Allergy Asthma Proc. 2004 Sep-Oct] - PubMed - NCBI
 
Meine Frage hierzu wäre, sind momentan bzw. auch bei der Untersuchung überhaupt noch die von Dir empfundenen Hit-Symptome vorhanden gewesen?

Und was für Symptome waren es speziell?
Grüsse von Kayen

sorry, vergessen : dann gab es während der provo ausschließlich kartoffel, reis und wasser.

meine symptome spielten sich früher überwiegend ab brust aufwärts ab : herzrasen, herzklopfen, schwitzen, frieren, kopfschmerzen, depris, müdigkeit. in den letzten monaten ohnehin deutlich weniger habe ich seit montag nichts von alledem, toi, toi, toi
 
sorry, vergessen : dann gab es während der provo ausschließlich kartoffel, reis und wasser.

meine symptome spielten sich früher überwiegend ab brust aufwärts ab : herzrasen, herzklopfen, schwitzen, frieren, kopfschmerzen, depris, müdigkeit. in den letzten monaten ohnehin deutlich weniger habe ich seit montag nichts von alledem, toi, toi, toi

danke nochmals für Deine Rückmeldung, chris. Waren die damaligen Symptome denn meist nach histaminhaltiger Nahrung oder Getränke wie Rotwein etc. vorhanden oder war der Zusammenhang eher nicht zu orten?

Grüsse von Kayen
 
hallo kayen, das war immer höchst unterschiedlich, fast nach tagesverfassung. meistens waren rotwein, käse, schinken ein problem, manchmal eher weniger. ich habe es dann aber mehr und mehr gemieden und irgendwann alles, was histamin enthalten könnte weggelassen. jetzt werde ich anfangen, es nacheinander zu probieren, hoffentlich mit positivem ausgang :)
 
Damit wird lediglich der Histaminabbau im Darm getestet. Das Trinken einer Histaminlösung sagt aber nichts über die Mastzellenstabilität oder eine verminderte HNMT-Aktivität aus. Beides Dinge, die durch Vitamin- und Mineralstoffmängel und genetische Faktoren negativ beeinflusst werden können. Das betrifft in dem Sinne nicht nur die HIT sondern auch die Allergien.

Aus diesem Grund erschließt sich mir der Sinn dieses Tests nicht. Die HIT ist schon etwas komplexer. Eventuell hätte der Test durch die Gabe eines starken Histaminliberators mehr Aussagekraft.

Aber ist son Test nicht irgendwie gefährlich???

Eher nicht. Da ist die Gabe eines Histaminliberators wesentlich kritischer.
 
hallo magg, mag sein, du hast recht mit der hnmt variante, vielleicht auch nicht. man kann alles in frage stellen, ich bin kein arzt. aber ich bin jemand, der in den vergangenen jahren mal mehr mal weniger massiv darunter gelitten hat, zu glauben, ich sei histaminintolerant. das hat bei mir dazu geführt, dass ich eine starke einschränkung meines lebens erfahren habe, die mich auch psychisch stark belastet hat. jedes symptom habe ich der hit zugeschrieben. jetzt weiß ich, dass ich mindestens nicht hit bin, ob ich hnmt bin werde ich weiter verfolgen. ich hab mir aber eben mal eine liste von liberatoren angesehen und festgestellt, dass ich davon durchaus schon welche ohne probleme gegessen habe. was mir aber die provokation gebracht hat : ich schaue seit dem mittwoch vergangener woche auch in andere richtung und stelle fest, dass viele allergien ( milcheiweißallergie habe ich bei mir nun im verdacht ) , schilddrüsenunterfunktion, testosteronmangel und einige weitere dinge ähnliche bis gleiche symptome wie die hit/hnmt machen. und wenn ich dann wählen darf zwischen hit/hnmt und den oben genannten entscheide ich mich freiwillig gegen hit/hnmt.

in der klinik bekam ich nur reis / kartoffeln / wasser, bemerkte schnell, dass meine unruhe komplett verschwand. ich finde, dass das alles den test mehr als wert ist und man sich nicht hinterher hinstellen und das alles in zweifel ziehen sollte. das ganze dient eben zur bestätigung oder zum ausschluss, was eben schon deshalb wichtig ist, weil es auch viele andere ursachen haben kann ( s.o.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo chrismue,

nicht ohne Grund wird hier immer wieder geschrieben, daß die HIT in den meisten Fällen eine Folge von einer Belastung des Körpers ist, mit der er nicht zurechtkommt. Wie z.B. eine Schwermetallbelastung, Gifte allgemein, chronische Entzündungsherde, unbehandelte Schilddrüse (wobei auch die Schilddrüse durch Gifte aus dem Takt kommen kann) usw.

Die Formlierung "jetzt weiß ich, dass ich mindestens nicht hit bin, ob ich hnmt bin werde ich weiter verfolgen." finde ich etwas unglücklich insofern als ja auch die HNMT-Form der HIT eine HIT ist. Aber wahrscheinlich hast Du das auch so gemeint. Diese Form kann auch erblich sein, was ja zu diesem Gen-Test geführt hat.

Bitte berichte doch, wie es weiter geht bei Dir :).

Grüsse,
Oregano
 
hallo oregano, hast recht, genauso hab ich es gemeint. mir ist bei alledem auch für andere betroffene (?) wichtig zu sagen, dass es eben auch eine menge anderer ursachen für dieselben symptome geben kann.

gerne werde ich euch auf dem laufenden halten. :)
 
Hallo chrismue,

ich schreibe schon lange bewusst nur noch von Histamin-Problemen. Die "HIT" an sich ist in den seltensten Fällen eine Intoleranz .
Und da besonders bei Allergien , Stress und den anderen hier schon aufgeführten Belastungen immer der lebensnotwendige und körpereigene Botenstoff "Histamin" ein Auslöser der Stresshormonreaktion ist, ist es oft die Menge der "Histaminreaktionen" , die Probleme macht. Nicht ein bißchen Histamin getrunken....

Im übrigen wundert es mich doch immer wieder, wie manch Einer an Diagnosen hängt.
Eine Diagnose macht mich nicht gesünder .

LG K.
 
hallo kullerkugel, in aller freundschaft, ich habe lange bemerkt, dass du für dich sehr klar bist, dafür bist du sicher zu beneiden. allerdings sind nicht alle so. was ist denn 'ein bißchen histamin trinken' ohne symptome aus deiner sicht für ein zeichen ? und was für ein zeichen ist es, dass die andere teilnehmerin, die da mit mir zusammen war, nach dem zweiten test abbrechen mußte ? denkst du, eine klinik, die darin forscht, macht solche tests aus spaß, wenn sie keine aussagekraft haben ? ich finde, man könnte auch schreiben : 'ich freu mich für dich, chrismue' statt sowas wie 'diagnose macht mich nicht gesünder' ! für mich bedeutet der test eine welt und ich würde mir wünschen, du könntest das einfach so respektieren anstatt das infrage zu stellen. ;)
 
Hallo chrismue ,

"ich freue mich für Dich"..kann ich gerne schreiben. Aber wenn ich nicht Zweifel hätte über den Grund der Freude , hätte ich doch nicht hier geschrieben.

was ist denn 'ein bißchen histamin trinken' ohne symptome aus deiner sicht für ein zeichen ?

Ich weiß überhaupt nicht, wie man "reines Histamin" trinken kann. Histamin ist ein hormonähnlicher Botenstoff . Wurde nicht gesagt , was genau ihr da getrunken habt ?
Ich hätte in einer forschenden Klinik auch solch ähnlichen Test haben können. Da sollten vermutlich irgendwelche Pillen geschluckt werden. Nachdem mir die zuständige Chefärztin meine Fragen nach Bedeutung / Therapie usw....alle verneinte , das Einzige wäre die schriftliche Diagnose, habe ich dankend verzichtet. Wir sind also sehr verschieden.

Auf Deine Frage : Es ist für mich das Zeichen, das Du reines HIstamin trinken kannst. Mehr nicht. Da man im normalen Leben aber kein reines Histamin trinkt.....wertlos für mich.

Wenn es Dir aber so viel bedeutet ....

Damit Du nicht falsch verstehst, ich möchte Dir nicht die Freude nehmen. Nur denke ich, hilft es Dir überhaupt nicht weiter....

Bemerkenswert fand ich Deine Aussage, nur mit Reis , Kartoffeln und Wasser war Deine Unruhe weg. Ist für mich ein wichtiges Zeichen, das es doch am Essen liegt, wenn es Dir nicht gut geht. Reis und Kartoffeln sind ja bekanntlich die histaminarmen Speisen....

Wenn Du aber trotzdem nach Allergenen und Belastungen weitersuchst , bin ich aber beruhigt.Denn wenn Du die ausschalten kannst, verringert sich auch Deine Histaminbelastung.

und was für ein zeichen ist es, dass die andere teilnehmerin, die da mit mir zusammen war, nach dem zweiten test abbrechen mußte

Kann ich nicht beurteilen, vielleicht liegt es bei ihr tatsächlich an mangelndem Abbau im Darm .

Insgesamt ist das Ganze aber komplizierter. Es geht nicht nur um Histaminabbau. Es sind oft die Folgereaktionen, die Probleme machen.

Im übrigen hatte mir die Chefärztin damals auch ohne Test geglaubt. Alle anderen Ärzte kannten die HIT aber gar nicht oder sagten ohne TEst, ich hätte sie nicht. Also ist so eine Diagnose unwichtig. Wichtig ist es, zu wissen, was man tun kann.

denkst du, eine klinik, die darin forscht, macht solche tests aus spaß, wenn sie keine aussagekraft haben ?

Die Tests beruhigen Patienten , offensichtlich.

LG k.
 
Die Tests beruhigen Patienten , offensichtlich.

LG k.

.....das alleine ist schon ein großer erfolg.

und hättest du meine vorigen posts gelesen, hättest du auch zur kenntnis genommen, dass ich mir nun sicher bin, eine milcheiweißallergie zu haben.:) manche lesen eben nur, was sie lesen wollen. was mich stört ist, dass sich hier immer wieder einige über die achso doofen mediziner stellen wollen.
 
Nein Chrismue,

ich habe noch nie von doofen Medizinern geschrieben. Lies bitte nach.

und hättest du meine vorigen posts gelesen, hättest du auch zur kenntnis genommen, dass ich mir nun sicher bin, eine milcheiweißallergie zu haben. manche lesen eben nur, was sie lesen wollen. was mich stört ist, dass sich hier immer wieder einige über die achso doofen mediziner stellen wollen.

Eine Milcheiweissallergie ist auch bei mir eins der wichtigsten Ursachen meiner Histaminprobleme. Ich habe genau gelesen. UNd nur weil ich es seltsam finde, das Du nun zwar keine "HIT" hast, aber offensichtlich andauernd gefütterte Allergene ...und damit andauernde Histamreaktionen, habe ich überhaupt geschrieben.

Und für die anderen Leser....

Ich wünsche Dir, das Du bald alles heraus findest....Alles Gute.

LG K.
 
Hallo Chrismue,

ich habe etwas gesucht. Bin hier fündig geworden.

Vermutlich hast Du das getrunken ?

Histamindihydrochlorid

Ich habe allergische Probleme mit Chlor / Chlorverbindungen. Hätte also vielleicht auch Reaktionen bekommen....

LG K.
 
Bei mir wurde das Histamin ja in den Oberarm appliziert. Hier wird eine solche Histaminlösung beschrieben:
Histamin-Kontrollösung 0,1% | diagnosia.com

Interessant finde ich auch diese Seite, die ich per Zufall gefunden habe. Da steht u.a.:
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Was das wohl genau bedeutet?

Grüsse,
Oregano
 
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