Sibo -Therapie und Ernährung

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25.10.18
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Hallo,

es gibt hier zwar schon Beiträge zur Dünndarmfehlbesiedelung. Ich möchte deshalb das Thema etwas eingrenzen. Ich suche die Kommunikation mit Leuten, bei denen eine Dünndarmfehlbesiedelung per Atemtest festgestellt wurde und die dann Versuche zur Therapie unternommen haben. Bei den Therapievorschlägen gibt es doch viel widersprüchliches. Bei mir wurden methanproduzierende Bakterien im Dünndarm bereits vor einem halben Jahr festgestellt. Ich habe mich dann kohlenhydratarm ernährt und habe insbesondere Allicin genommen. vorher eine Woche Ozovit.Vor ca 6 Wochen habe ich einen Nachtest gemacht und die Methanbilder waren immer noch feststellbar, wenn auch die Werte nicht mehr so hoch waren. Ich bin jetzt etwas ratlos, weil die Beschwerden jetzt wieder sehr intensiv sind, obwohl ich seit 3 tagen wieder Ozovit nehme. Ich habe außerdem eine Dysbiose im Darm ( also eher im Dickdarm- per Stuhltest festgestellt) und bi außerdem Laktose-und Fruktose intolerant. Ich kämpfe außerdem ziemlich mit Untergewicht, so daß ich mich auch dafür interessiere, was andere in ähnlicher Lage essen. Hat jeamnd Erfahrung mit Atrantil und S. Blouladi.
Ichhabe allerdings keinen Durchfall, sondern schlimme Blähungen mit Luft im gesamten Bauchraum und teilweise Übelkeit.
 
Hallo,
nochmal die Frage, hat jemand seine SibO/ Dünndarmfehlbesiedelung aus eigener Erfahrung bessern oder gar heilen können:
 
Hallo. Ich kämpfe auch seit längerem mit der SIBO aber habe erst seit Februar meine Diagnose. Seitdem bin ich kontinuierlich in Behandlung und kann mich auch immer wieder testen lassen.

Ich habe H2 und CH4 kombiniert positiv.

Ich lese seit Jahren viel im Thema.

Was mir bei dir auffällt, dass du bis jetzt nur pflanzliche Mittel genommen hast. Besonders Methan ist schwer loszuweren und es gelingt nur mit einer Kombination von Mitteln. Oft helfen nur Antibiotika (es gibt 3, die bei Sibo gut wirksam sind).

Lese auch mehr im Thema Rückfallprophylaxe (Relapse, teilweise innerhalb von 2 Tagen) und Prokinetika.

Es braucht einen sehr umfassenden Plan um chronische Sibo loszuwerden und fernzuhalten.
 
Stimmt Antibiotika finde ich riskant, zumal ich nach einem genetischen Stuhltest davon ausgehen muß, dass auch die Darmflora insgesamt gestört ist ( keine Bifidos nachweisbar, Laktos deutlich unter normal etc.). Nach meinen Infos sind auch die Erfolge mit Antibiotika gerade bei den methanbilder eher bescheiden mit hoher Rückfallquote.
 
Die Darmflora ist bei SIBO immer gestört. Dadurch dass das fermentierbare Material bereits im Dünndarm verbraucht wird, verhungern regelrecht die Dickdarmbakterien. Auch viele Theorien lassen vermuten, dass ein geschädigtes Mikrobiom Ursache für die SIBO ist.

Ich habe diesen genetischen Test auch gemacht. Ich will Antibiotika nicht hochpreisen aber sie sind wirksam bei SIBO. Rifaximin wird nicht resorbiert wirkt nicht systemisch und ist inaktiv im Dickdarm. Es verschiebt das Mikrobiom nicht. Dazu gibt es Studien. Es ist sogar eubiotisch und fördert die Bifido- und Lactos. Leider ist es sehr teuer und alleine nicht wirksam gegen Methanbildner. Man kann es aber mit Allicin kombinieren (Hier wichtig die Höchstdosierung, 6x 450 mg Kapseln am Tag). Auch wurden Erfolge zusammen mit Atrantil berichtet. Zuletzt bleibt auch noch die kombinierte Antibiotikabehandlung. Sie kann eine letzte Rettung sein. Hier ist aber wirklich Neomycin zu bevorzugen da es mit Metronidazol wirklich sehr viele Probleme gibt. Mit Rifaximin existiert wirklich etwas einzigartiges auf dem Markt. Neomycin ist auch kaum systemisch wirksam also ist es klar, warum diese 2 Antibiotika sich hervorragend bei SIBO eignen.

Mit SIBO zu leben ist schlimmer als eine oder zwei Antibiotikakuren durchzumachen. Oreganoöl, Grapefruit/citrus seed extract und kolloidales Silber sind noch weniger selektiv als Beispiel und verursachen einen noch größeren Schaden. Sicher dass Naturheilmittel immer besser sind?

Ozovit ist auch eine Atombombe für Bifidobakterien. Die sind strikte aneorobier und sind dann alle weg. Ist das nicht unfassbar riskant?

Sowohl bei Antibiotika als auch bei natürlich antimikrobieller Therapie wird eine Reduktion der Gaswere um 15-30 ppm erreicht. Dann ist es klar, dass mehrere Runden nötig sind. Nur die Elementardiät kann alles um bis zu 150 ppm senken. Es ist aber auch eine sehr unangenehme Behandlung mit unklarer aber negativer Auswirkung aufs Mikrobiom.

Dass die Rückfallquote hoch ist, ist klar. Die Ursache an sich ist die gestörte Darmotilität, in etwas 80 % der Fälle. Die muss man behandeln. Da werden Prokinetika wichtig. Leider sind bei uns viele nicht zu bekommen und es bleiben nur Prucaloprid, Iberogast und Ingwer. Besser gesagt bleibt es nur Prucaloprid. Das wirkt aber wirklich gut schon ab 0,5 mg. Rückfallprophylaxe muss umfassend sein und man muss sie auch zwischen den Behandlungsrunden betreiben, nicht erst nach Eradikation. Letzte Kapsel gegen die Bakterien -> am selben Abend noch Prokinetikum starten.

Ich habe mit Antibiotika bessere Erfahrungen gemacht aber mache gerade auch eine Runde mit Allicin und Berberin. Bin offen gegenüber allen Behandlungsmöglichkeiten. Prokinetika waren für mich ausschlaggebend, auch dass ich nur alle 4-5 Stunden esse damit die Motilität im Dünndarm wieder zunimmt.

LG
 
Hallo,
danke für diese Hinweise. Hinsichtlich Rifaximin habe ich auch die Info, dass das alleine nicht ausreichend bei Methanbilder ist, sonst hätte ich es wohl schon probiert, da es schon als sehr verträglich gilt. Bei Neomycin bin ich schon skeptisch. Ozovit ist natürlich wirklich recht radikal und vernichtet definitiv auch die Bifidos. Ich habe hierzu auch schon mit dem Hersteller gesprochen. Laktos wären angeblich robuster. Frage ist allerdings, inwieweit Ozovit überhaupt noch im Dickdarm wirkt. ich persönlich sah hier wenig Risiko, weil bei mir die Bifidos sowieso nicht nachweisbar waren und ich in danach gleich mit Probiotika nachgebessert habe. im Moment versuche ich vormittags erst einmal mit Allicin und Olivenextrakt , abends dann nach dem Essen Aufbau mit Probiotika ( keine laktatbildende Bakterien). Außerdem Atrantil und Enzyme. Iberogast nehme ich eher unregelmäßig. Welche Prokinetika nimmst Du? Ich schaue jetzt erst mal ob ich damit weiterkomme. Wenn nicht, versuche ich vielleicht doch die Antibiotika. Leider finde ich bisher keinen Arzt, der bei dem Thema wirklich Ahnung hat.
LG
 
Ätherische Öle rein und bicanorm dann ist das ganze Dünndarm SIBO gedönse, aber mal rucki zucki vorbei. Nennt mir einen bei dem nachweislich Ozivit gewirkt hat. Und ich weis von was ich spreche, außer unerträgliche Blähungen kannst mit Ozofit nix erreichen. Ich weis von was ich rede und schreibe, hatte auch DDFB-Symtomatik und niemand konnte helfen.
07.08.2013 ----- Klebsiella pneu.
17.10.2014 ----- Yersinien
04.12.2014 ----- erhöhte Herpes-Viren / EBV
27.08.2014 ----- Borrelien (LTT-Befund BBK32)
17.04.2016 ----- Clostridium difficile + Toxine A/B
17.05.2017 ----- Staphylokokken cohnii (MRSA-Biofilm Typ)

Mir wurde auch empfohlen Ozofit würde gegen C.diff. wirken. Nix da.

Gruß nullzero
 
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Hallo nullzero,

welche Öle, in welcher Dosierung und wie lange hast du die genommenen?

Lg
 
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Hallo,
danke für diese Hinweise. Hinsichtlich Rifaximin habe ich auch die Info, dass das alleine nicht ausreichend bei Methanbilder ist, sonst hätte ich es wohl schon probiert, da es schon als sehr verträglich gilt. Bei Neomycin bin ich schon skeptisch. Ozovit ist natürlich wirklich recht radikal und vernichtet definitiv auch die Bifidos. Ich habe hierzu auch schon mit dem Hersteller gesprochen. Laktos wären angeblich robuster. Frage ist allerdings, inwieweit Ozovit überhaupt noch im Dickdarm wirkt. ich persönlich sah hier wenig Risiko, weil bei mir die Bifidos sowieso nicht nachweisbar waren und ich in danach gleich mit Probiotika nachgebessert habe. im Moment versuche ich vormittags erst einmal mit Allicin und Olivenextrakt , abends dann nach dem Essen Aufbau mit Probiotika ( keine laktatbildende Bakterien). Außerdem Atrantil und Enzyme. Iberogast nehme ich eher unregelmäßig. Welche Prokinetika nimmst Du? Ich schaue jetzt erst mal ob ich damit weiterkomme. Wenn nicht, versuche ich vielleicht doch die Antibiotika. Leider finde ich bisher keinen Arzt, der bei dem Thema wirklich Ahnung hat.
LG

Hallo,

ich würde auf die Bifidobacterien aufpassen. Wenn etwas ausstirbt (0.000 %), dann kann man auch nix mehr retten. Probiotika kolonisieren nicht im Darm. Ich hab noch insgesamt 0.8 % deswegen habe ich das Risiko hingenommen.

Laktobazillen tolerieren Ozovit gut, da sie fakultativ aneorob sind. Bifidos sind obligat aneorob und auch weniger resistent gegenüber Antibiotika und Kräuter. Ozovit kann man so entschlüsseln. Es vernichtet aneorobe Bakterien und fördert aerobe Bakterien. Unter den Aerobiern sind viele auch pathogene.

Ich nehme Prucaloprid vor dem schlafen, 0.5 - 1 mg. Es wirkt definitiv. Bei uns ist leider LDN und Erythromycin nur aus dem Ausland bestellbar, bzw. will keiner LDN verschreiben. Domperidon und MCP sind etwas schwach und es gibt zu viele Interaktionen mit anderen Mitteln.

Prokinetika und Abstand zwischen Mahlzeiten/bis hin zu Fasten, sind die einzigen Möglichkeiten einen Rückfall zu verhindern und die Darmbewegungen im Dünndarm anzustoßen. Es ist sogar wichtiger als Diät.

Was mir jetzt sehr auffällt, warum nimmst du Allicin und co. nur vormittags? Das ergibt keinen Sinn, sonst replizieren sich die Bakterien sehr schnell und werden nicht wieder erwischt.

Man muss sie bombardieren, 2 Wochen mit Antibiotika oder 30-60 Tage mit Kräutern am Stück, 3x am Tag in Höchstdosierung. Und dann 2-4 Wochen Pause, Retest und noch mal behandeln. Bei

Leider sind die aktuellsten Empfehlungen nicht mals bei Sibolab angekommen. Heilpraktiker nehmen oft nicht ernst, wie schwer diese Erkrankung ist.

Ich verwende Probiotika begleitend. Einfach 2 Stunden Abstand zu Antibiotika. BiGaia Tropfen wären am meisten zu empfehlen. Das kann Methan runterbringen. Da gibt es Studien, Erfahrungen, auch eine hier im Forum habe ich gelesen.

Olivenblätter gelten als schwach antibiotisch.

Bei Methan ist Allicin die Nummer 1 (3x2 Allimed am Tag), Oreganoöl und man nimmt noch Berberin da wasserstoffbildende Bakterien sicherlich noch vorhanden sind, nur die Methanbildner ernähren sich von dem H2, sodass nur geringe H2-Werte gemessen werden (4 H2 -> 1 CH4).

Leider muss man sich das ganze Wissen aus amerikanischer Literatur besorgen. Da ging es los mit der SIBO Forschung und es kommt hier nur langsam rüber.

Nichtsdestotrotz kann man von SIBOLAB Ärzte Empfehlungen bekommen. Die wissen wer viele Tests schickt und das ist ein gutes Zeichen, dass sie damit viel zu tun haben ;) Internisten sind auch eher bereit zu verschreiben als andere Ärztegruppen.

Als Literatur kann ich alles von Dr. Siebecker und Dr. Pimentel in den USA empfehlen. Wenn es um mehr Hintergrundwissen geht, das Buch "The Gut health protocol" von John Herron.

LG
 
... Wer vergeblich versucht hat, die Fehlbesiedlung in seinem Dünndarm mit Antibiotika in den Griff zu bekommen, könnte es mit Pflanzenwirkstoffen z. B. in Oregano- und Thymianöl, Berberin- und Wermutextrakt oder auch Goldfaden- und Berberritzenwurzel-Präparaten sowie Pfefferminzöl versuchen. Denn nach Einnahme dieser zeigte sich in Studien eine positive Wirkung bei betroffenen Patienten, denen vorher eine Antibiotikatherapie nicht geholfen hatte (Chedid et al., 2014). Diese schonende und kostengünstige Alternative könnte also einen Versuch wert sein.
...
https://ecodemy.de/magazin/duenndarmfehlbesiedlung-selbst-behandeln/

Leider steht da nicht dabei, wieviel jeweils genommen werden sollten.

Grüsse,
Oregano
 
Aus gegebenen Anlass komme ich auf das Thema zurück. Ich hatte jetzt zwischendurch lange eine Bessserung und auch einen negativen Test ( war aber nie ganz beschwerdefrei). Leider ist das Problem wieder zurück und der Atemtest wieder positiv. Inzwischen gibt es für die Methanvariante auch eine eigene Bezeichnung und nennt sich Imo (Intestinal Methanogen Overgrowth).
ich werden jetzt wieder streng Kohlenhydratarm essen ( Kartoffeln habe ich aber noch nicht gestrichen, da sie relaitv schnell verstoffwechselt werden) und setzt auf die natürlichen Antibiotika Oreganoöl und Allicin ( und ergänze Neem ). Außerdem schickt mir der Arzt ein Rezept für Resolor. Als Probitika nehme ich Pro EM San. Unsicher bin ich mir noch bei den sogenannten Biofilm Disrupter , versuche es wohl mit einem Okraextrakt, weiß aber nicht ob das ausreicht. Bin für alle Hinweise zum Thema dankbar.
 
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