So gings bei mir weiter:
Ich war aufgrund der Schmerzen vor allem am Zahn 12 zwischenzeitlich bei einem ganzheitlichen Zahnarzt. Gleich als er mich sah, sagte er zu mir: „Lassen Sie mich raten, es geht um wurzelbehandelte Zähne, stimmts?!“ Ich nickte, fing an zu erzählen und musste gleich anfangen zu heulen. War irgendwie fix und fertig. Naja, er hat sich dann diesen Zahn angeschaut und meinte „jaaaa, selbst wenn der Zahn irgendwann bald durch Antibiotikum, Medikamenteneinlagen etc. Ruhe geben wird, so wird der Zahn, sobald die Wurzelfüllung wieder drin ist, wieder aufmucken. Wurzelbehandelte Zähne sind schlecht, die einzige WIRKLICHE Lösung wäre die Extraktion.“ Weiter meinte er, er hätte keine Lust auf solche langen Zahngeschichten. Ich solle ihm nicht böse sein, wenn er so direkt wäre, er wäre halt so. Dann hat er mich gefragt, ob mein rechtes Knie doll schmerzt. Ich meinte ja. Er meinte, ja der Zahn stünde mit dem rechten Knie in Verbindung …
Dann hat er mir ein pflanzliches Mittel in das Zahnfleisch über dem Zahn gespritzt. Kostenpunkt 40,00 €. Das hat ziemlich weh getan. Er meinte, das wäre zur Beruhigung, muss aber auch nicht wirken. Man weiß es nicht.
Naja, dann war ich fertig und habe erst einmal draußen vor Wut und Enttäuschung geheult. Meine Wange ist mit der Zeit angeschwollen. Die Schwellung musste von diesem pflanzlichen Mittel kommen. Es wurde immer dicker. Die Schmerzen ließen natürlich nicht nach. Irgendwie war mir das nichts, und ich bin dann abends zu meinem Zahnarzt gegangen. Er hat sich erschrocken, wie ich aussah und bohrte den Zahn wieder auf und wechselte das Medikament. Mein Zahnarzt und ich hatten beide gehofft, dass der „ganzheitliche“ Zahnarzt mir weiter helfen kann, aber das war wohl nix. Wobei ich dazusagen muss, dass ich – so scheiße ich den ganzheitlichen Zahnarzt auch fand – diesem irgendwie zustimme …. also Zahn raus, weil ein wurzelgefüllter Zahn einfach total giftig ist bzw. Gifte produziert. Naja, und dass er den Zusammenhang zwischen Zahn und Organen sieht, fand ich auch gut. Aber wenn der mich nicht behandeln will …. Was soll ich machen?!? Da hab ich auch kein Bock, hinzugehen.
Ein paar Tage später bin ich zu meinem Chirurgen gegangen. Dieser Chirurg hatte mir damals den einen Backenzahn gezogen (damals, als ich die Höllenschmerzen hatte) und mir dann 6 Monate später oder so das Implantat eingesetzt. Ich habe zu diesem Mann vollstes Vertrauen! Eigentlich wusste er nur von dem Sorgenkind „Zahn 16“ (wurzelbehandelter Zahn mit WSR und immer noch Schmerz) und war auch erschrocken, dass mir der Zahn 12 abgestorben sei. Er meinte, für mich müsse man noch Wundermittel erfinden (das war aber lieb gemeint). Er meinte weiter, ich solle unbedingt um den Zahn 12 kämpfen (DAS SAGT ER ALS CHIRURG), denn „sowas tolles bekommt nur die Natur hin“. Er hat mir den Zahn dann geöffnet, gereinigt und offen gelassen, damit „die Bakterien im Zahn pupsen können“ (das hat er wirklich so erklärt). Er meinte, übers Wochenende solle der Zahn mal offen bleiben, damit der Schmerz weggeht.
Der Schmerz ist natürlich nicht weggegangen und ich bin am Montag danach wieder direkt zu meinem Zahnarzt. Mein Zahnarzt meinte, dass der Zahn offen bleibt ist keine gute Idee, da die vielen „normalen“ Bakterien im Mund sich immer die Schwachstelle suchen und somit in den Zahn krabbeln und dort noch mehr Unruhe stiften. Naja, dann hat er den Zahn wieder gespült und ihn wieder zu gemacht. Dann hat er mir anderes Antibiotikum verschrieben und gehofft, dass ich die nächsten 4 Tage überstehe, da ich da wiederum einen Termin bei einem neuen Zahnarzt hatte (durch Empfehlung).
Dann war ich bei diesem neuen Zahnarzt. Er hat sich meine Kurzfassung angehört und sich den Zahn angeschaut. Mein Mann war bei dem Termin mit dabei (wie bei vielen Terminen). Der ZA hat den Zahn dann aufgemacht und gemacht und getan. Mit Ultraschall, mit digitalem Messgerät, gebohrt, gespült und so weiter. Der war halt hoch konzentriert und meinte vorher, vielleicht hätte mein Zahn zwei Wurzelkanäle und der eine Kanal wurde nicht versorgt. Dem war aber nicht so bzw. er hat keinen zweiten Kanal gefunden. Der ZA war jedenfalls lange am Werk. Vorher habe ich eine Spritze bekommen und – ich konnte es kaum glauben – diese Spritze hat überhaupt gar nicht weh getan. Der muss die so gut reingepickst haben … unglaublich.
Zum Schluss habe ich ihn dann gefragt, was er denn jetzt gemacht hätte und was die Ursache für meine Schmerzen sein könnte. Er meinte, wahrscheinlich wurde nicht die ganze Wurzelfüllung rausgeholt und daher konnten die ganzen Medikamente, die nachträglich reingemacht wurden, nicht wirken, weil sie nicht bis nach unten dringen konnten. Mein Zahnarzt hatte immer 19,5 mm gemessen, dieser neue Zahnarzt hat 20,0 mm gemessen. Und er meinte, 0,5 mm wären schon ganz schön viel Unterschied.
Kurz nach der Behandlung hatte ich unendlich starke Schmerzen, halt diese Schmerzen, dass an diesem Zahn „rumgemacht“ wurde.
Dann hatte ich den Zahnarzt noch gefragt, was er davon hält, den Zahn einfach zu ziehen. Da meinte er, neee, erst mal nicht. Wenn das nix hilft, dann gäbe es noch andere Möglichkeiten. (Ich hoffe, er meinte damit nicht Wurzelspitzenresektion – die mache ich nie nie nie wieder).
Diese Behandlung war am 05.03.2009 gewesen und zwischenzeitlich waren die Schmerzen ETWAS besser.
Dann war ich eine Woche später noch mal bei ihm und er hat das Medikament gewechselt. Diesmal ohne schmerzlinderndes Zeug. Und die scheiß-Schmerzen sind wieder so wie vorher.
Es ist zum Verzweifeln ...