Huhu,
was ist Dein Ziel?
Meines ist zu schauen wie hoch der Spiegel von Menschen ist, die möglichst gesund sind/wo D möglichst alle Aufgaben im Körper erfüllen kann. Mein Startpunkt war Stillzeit - wie viel Spiegel sollte man haben, um das Kind über Muttermilch mit ausreichend D3 versorgen zu können?
Weiß man anscheinend nicht.
In Ö gibt man daher 800 iE (ab Geburt, gesamtes 1 Lebensjahr)
In D 500 iE (ab Geburt, gesamtes 1 Lebensjahr)
Ich hab vor ca. 6 Jahren viele Wochen lang recherchiert - und nix brauchbares gefunden. "Offizielle" Stellen konnten mir nicht sagen warum D 500 und Ö 800 bzw. wie man generell auf die Zahl 800 gekommen ist.
Nur in einer Quelle war in einem Nebensatz sinngemäß "erst ab einem Spiegel von ca. 50ng/ml werden nennenswerte Mengen D3 an das Kind abgegeben" (und das wurde bei "Buschfrauen" gemessen die einen natürlichen Lebennsstil hatten und wo man den Vergleich hatte - jene mit niedrigerem Spiegel eben kaum D3 über Muttermilch).
Jetzt kann man das natürlich so oder so interpretieren. Ich sehe, was ein D3 Mangel bei Kleinkindern anrichtet (von arg verbogenen Beinchen/WS bis zu den "harmlosen" Folgen der Zähne und klassisch die "Frosch-Füße").
Also sehe ich als D3 als "sehr wichtig".
Aber reicht das was unter 50ng in die Muttermilch kommt? Keine Ahnung.
Im Regelfall macht es die Natur so: es gehen bevorzugt Nährstoffe ans Kind (da kann die Mama dann schon längst im Mangel sein). Nur wenn der Körper die Mutter in Gefahr sieht, stoppt er die Nährstoffabgabe an das Kind (logisch, wenn die Mama nicht mehr da ist, hat das Kind gar keine Chance mehr).
Ist es bei D3 auch so? Ich vermute es und hab dementsprechend gehandelt. (und nein, wissen tu ich es nicht).
Ev. gibt es neuere/brauchbarere Studien (mein Stand ist doch recht alt, da sich ja aktuell viel bei dem Thema tut).
Das mit "bis 70ng" hab ich von div. D3 Protagonisten (weiß jetzt nicht ob Dr. Spitz, oder Mercola oder Helden). Hab es nicht überprüft, aber oft genug in Studien Hinweise gefunden, dass der Level auf natürlichem Weg erreicht werden kann.
Und nochmals: mir geht es nicht um den "Durchschnitt" (oder jene, die am unteren Rand kratzen, krank sind, Schmerzen haben...), sondern um jene, die GESUND sind und einen hohen Spiegel haben.
Finde Deine Recherchen interessant und bin gespannt, was sich da noch auftun wird.
Was mir bei Deinen verlinkten Studien auffällt:
Inuit: das steht in der Studie sinngemäß, dass man deren Ergebnis nicht als represäntativ sehen kann, da es aufgrund der jahrtausende alten D3 Situation in dem Gebiet zu genetischen Veränderungen gekommen ist, die das kompensieren. Mein Fazit: nutzlos.
Afrika: Die Studie finde ich spannend. Muss ich mir noch näher anschauen. Spitzen gehen bis ca. 70ng/ml. Da will ich hin.
Ein brasilianisches Forscherteam hat in einer großen Stichprobe Menschen untersucht, die in einer tropischen Region (8 Grad südlich des Äquators, mit sehr hoher Sonneneinstrahlung) leben:
2/3 wiesen einen Vitamin D-Spiegel unter 30 ng/ml auf. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3794891/
Da sticht mir ins Auge: alle getesteten waren
ÄLTER als 60 Jahre und wurden aus einer "
basic care unit" rekrutiert (kann so etwas wie ein Altenheim/Versorgungsheim sein).
Klingt nicht nach fidelen Brasilianern die den ganzen Tag am Strand verbringen :idee:
Sie sagen in der Studie auch nicht: das sind "gesunde" Spiegel sondern gehen von mangelnder D3 Versorgung aus.
I
ch will wie ein gesunder TWEN sein, nicht wie jemand über 60
Wo also sind die ganzen "Bevölkerungsgruppen" mit durchschnittlichen (!) Spiegeln "zwischen 50 und 70"?
wer hat den durchschnittlich geschrieben?
Wenn hohe Vitamin-D-Spiegel für den Menschen so essentiell, erforderlich sind, warum sollte sich unser Körper auf diese Weise entwickeln - warum sollte er etwas benötigen, das ohnehin schon schwer zu bekommen ist und was dann auch noch schwieriger zu absorbieren ist?
Es ist ein Unterschied, ob man von Früh bis spät im Büro hockt, oder leichtbekleidet in der Mittagssonne rumhopst.
mE wieder eine Studie die zeigt wie unser Lebensstil uns kaputt macht.
"...
sobald man etwa 20 ng/ml erreicht, benötigt man viel mehr Vitamin D, um die Blutspiegel weiter zu erhöhen, weil nun andere, weniger effiziente Enzyme in der Leber das weitere Vitamin D zu 25(OH)D zu konvertieren."
https://www.vitamind.net/interviews/dr-holick-neues-zu-vitamin-d/
Seltsam - warum macht es der Körper ab 20 ng/ml schwerer die Spiegel zu erhöhen, wenn man mit diesem Wert doch bereits im "Mangelbereich" ist?
Müsste nicht das Gegenteil der Fall sein, wenn ein hoher Vitamin D Spiegel für den Körper so wichtig ist?
Ich gehe davon aus, der Körper möchte nicht horten, sondern optimale Gesundheit herstellen.
Also Henne oder Ei? Wir sehen etwas. Was bedeutet es?
Bei Vit C ist es auch so - Basislevel "um das Schlimmste" zu verhindern ist schnell erreicht. Da wird vom Körper fast nur gehortet, nicht viel repariert (nur "Anti-Skorbut-Modus").
Erst wenn C im Überfluss da ist, starten im Körper viele Reparaturprozesse. Bei D könnte es ja genau so sein. :idee:
Warum dieser offensichtliche Schutzmechanismus vor zu viel Vitamin D, wenn hohe Spiegel doch so wichtig sind?
Ich sehe einen Körper, der das D3 nutzt. Du siehst einen Körper der sich gegen das D3 sperrt?
Afrikanische Frauen (hab mir das Quote grad unabsichtlich gelöscht. Uuuups): ja genau, schwanger, 50+. Sehr gut, D3 rauscht durch die Muttermilch
Seh grad nicht ob sie natürlich leben oder in einer Stadt gemessen wurde... :idee:
In der Studie spricht man von Mangel. Von Knochen-/Muskelschmerzen, die diese Gruppe aufgrund des Mangels hat. Es wird nicht erwähnt: leben sie natürlich, oder sind sie in langen Hosen und Shirts unterwegs und leben ein "westliches" Leben?
–
Ecuador mit ganzjährig hoher Sonneneinstrahlung? „25(OH)D
insufficiency and deficiency were present in 67.8% and 21.6%.“
https://www.hindawi.com/journals/tswj/2015/545297/
Auch da ist die Rede von D3 Mangel der untersucht wurde und den Symptomen/Beschwerden bei ÄLTEREN Menschen die dadurch entstehen.
Was nützt eine hohe Sonneneinstrahlung, wenn man den ganzen Tag im Büro oder daheim hockt, oder...? Keine Rede von "traditionell lebender Gruppe"
die First Nations in Kanada? (keine sonnenreiche Gegend, aber eben mehr oder weniger auch ein "Naturvolk") „Mean serum 25(OH)D concentrations were 22.1 nmol/L (
9 ng/ml) in men and 20.5 nmol/L (
8 ng/ml) in women.“
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.3402/ijch.v75.31956?src=recsys
Genetik? Anpassung wie bei Inuit stattgefunden?
aber wenn ich hier lese: "Significant negative determinants included hours of TV/day, higher BMI and higher consumption of unhealthy market foods." Sinngemäß: negativ auf den D3 Spiegel hat sich hoher TV Konsum und hoher BMI und Junkfood gezeigt, klingt das nicht nach traditioneller Lebensweise
opcorn:.
Afrika? Niedrigere Spiegel als Norweger! „The median values for s-calcidiol were significantly lower in Ethiopians compared with Norwegians
(young Ethiopians 23.5nmol/l (10 ng/ml) vs young Norwegians 81nmol/l (32 ng/ml). In spite of abundant availability of ultraviolet radiation, the population from Addis Ababa had a high rate of biochemical vitamin D deficiency compared with the Norwegian group.“
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10526248
Auch da - dunkle Haut ist an den Lebensraum angepasst. Heißt: viel draußen, leicht bekleidet.
Heißt nicht - in einer Großstadt lebend und wer weiß was für ein Job/Tagesablauf.
60% einer kenianischen Stichprobe wiesen Werte unter 30 ng/ml auf:
„Vitamin D status in healthy black African adults at a tertiary hospital in Nairobi, Kenya: a cross sectional study …vitamin D deficient (levels < 20 ng/ml) was 17.4%. Those classified as vitamin D insufficient were 42.6%, while 40% were classified as vitamin D sufficient.
If a cut off of 30 ng/ml was adopted then 60.1% of the study population would have been vitamin D deficient." https://bmcendocrdisord.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12902-018-0296-5
Auch da wieder - Lebensstil? Bei jenen die mehr als 3 Stunden/Tag in der Sonne waren, schien der D3 Mangel weniger wahrscheinlich. Na sowas
Was alle Studien gemeinsam erwähnt haben: bei Mängeln kommt es zu den typischen D3 Mangel, Symptomen ("Muskelschmerzen" etc.). PTH, Phosphat entgleisen.
Das passiert bei unter 30ng/ml. Da wird wahrscheinlich die "erste Baseline" sein.
Wo das OPTIMUM liegt? Keine Ahnung, bin gespannt was sich in den nächsten Jahren noch an Erkenntnissen zeigen wird.
Aktuell halte ich an meinen 50-70ng fest (ich will ja keine Mindestversorgung, sondern eine möglichst am oberen Rand).
N=2 (nur in meinem Bekanntenkreis, also nicht repräsentativ):
2 Österreicher (Mann/Frau, beide Mitte/Ende 50), trotz toller Sonnenbräune grottige D3 Spiegel vor 1-2 Jahren. Rätsels Lösung: Sonne zwischen 10h und 16h wurde gemieden bzw. bei Urlauben am Meer wurde mit hohem Sonnenschutzfaktor und Sonnenschutz durch Kleidung "gearbeitet".
Dieses Jahr - bewusst auch der Sonne von 11-15h "ausgesetzt" (ging dank Magnesium gut. Vor Magnesium wurde pralle Sonne nicht gut vertragen).
Background: seit Jahren "leben" sie von April/Mai bis Ende August/Sept. (solang halbwegs Sonne ist) in einer Badehütte an einem Fluss und sind dementsprechend viel draußen.
Diese Jahr:
Spiegel Mann: 89 ng/ml
Frau: 75 ng/ml
Supplemente: Vitamin C und Magnesium
Also mal zum Thema, so hoch kann es auf natürlichem Wege in unseren Breiten bei "Natives" gehen. (und falls sie über den Winter in Ö bleiben, werden sie Ende des Winters Spiegel nochmals messen lassen (D3 wollen sie aktuell nicht einwerfen). Falls neue Messergebnisse da sind, poste ich wieder).
Viel Spaß noch beim Diskutieren/Studien suchen,
ich klinke mich mal für die nächsten Wochen aus, schau aber sicher von Zeit zu Zeit wieder rein (bin ja gespannt, was die nächsten Jahre an D3 Erkenntnissen bringen
lg togi