Ozon Chemische Formel: 03
Vorkommen:
Bei Föhnentwicklung kommt es über dem Alpenhauptkamm unter Abkühlung und UV-Bestrahlung der
Luft zur Ozon-Entstehung.
(+ Flugmedizin)
Bildet sich bei sehr hohen Temperaturen (z. B. im Plasmalichtbogen von 25 000 K und bei der stillen elektrischen
Entladung).
Industrielles Vorkommen in Ozonierungsanlagen, Röntgenlaboratorium, beim Elektroschweißen und
PlasmaschweiBen.
Verwendung: (Indikation)
Als Außenseiter-Therapie von Heilpraktikern eingesetzt zur Behandlung von »Durchblutungsstörungen".
Beschaffenheit:
Farbloses bis blaues, in Wasser praktisch unlösliches Gas mit charakteristischem Geruch (bei niedrigen
Konzentrationen >jelektrischer« und bei höheren Konzentrationen chlorähnlicher Geruch), schwerer als
Luft. Sehr starkes Oxidationsmittel. Ozon selbst brennt nicht, ist aber brandfördernd.
phys. Daten:
Schmelzpunkt: -25 1” C; Löslichkeit in Wasser: bei 25” C 490 ml/l; Siedepunkt: -3 12” C; Geruchsschwelle:
0,OI ppm; Molekulargewicht: 4799; rel. Gasdichte (Luft = 1): 1,66;
1 ppm = 1,995 mg/m3; 1 mg/m3 = OJi ppm
Wirkungscharakter und Toxizität:
Aufnahme per inhalationen oder abth erapeutisch« durch intravasale Injektion chronische Vergiftung möglich.
Wirkungscharakter:
Reizerscheinungen im Bereich der Augen, des Respirationstraktes, daneben in höherer Konzentration zentralnervöse
Erscheinungen, Nierenfunktionsstörungen. Diffuse Erweichungsherde im Gehirn (Rindenpartien und Ammonshorn).
Toxizität:
MAK-Wert: O,l PPm
Reizwirkung: < W ppm
Nachweis:
mit Dräger-Prüfröhrchen CH 210 und CH 313
Symptome und klinische Befunde:
Inhalation von Ozon verursacht etwa ab 1 PPm Unbehagen und Müdigkeit (»schlafmachende« Wirkung),
bei längerer Einwirkung schwere Schäden. Von 5 bis 10 ppm über 15 Min. Reizung der Schleimhäute, ins-
besondere der Augen und Nase; Hustenreiz, Beengung auf der Brust, Stirnkopfschmerz, Schwindel, Speichelfluß,
SchweiB, Stechen unter dem Brustbein.
Bei Einwirkung höherer Konzentrationen alsbald zentralnervöse Erscheinungen und Entwicklung eines
Lungenödems ähnlich wie durch Nitrose Gase. Senkung der Körpertemperatur sowie des Blutdruckes und
vorübergehende Nierenfunktionsstörungen möglich. 50 ppm in etwa einer halben Stunde eingeatmet sind
gefährlich.
Gasanbolie nach intravasabler Sauerstoff-Ozon-Injektion sind beschrieben. (Initiale plobale Hirnschädigung
mit Bewußtseinstrübung, kanzekutiver retrograder Amnesie sowie erogener Psychose und Rindenblindheit).
In einem anderen Fall wurde ein kausekutives spinalis-auterior-Syndrom beobachtet.
Therapie:
Richtlinien für die Behandlung:
Elementarhilfe: Frischluft, Atemspende, Schutz vor Wärme,
Transport: in stabiler Seitenlage
Ärztliche Hilfe: Leichte Fälle der akuten Inhalation von Ozon klingen unter Ruhe von selbst ab. In schweren
Fällen symptomatische Magnahmen, Nachbeobachtung hinsichtlich Lungenödem und Pneumonie;
ggf. Sedativa oder kurz wirkende Hypnotika bzw. Antikonvelziva (z. B. Hexobarbital-Natrium i.V.) evtl.
auch Sauerstoff(be)atm
Im Schock niedermolekulares Dextran. Korchiala.
A 3 Rettung aus Gasmilieu