Themenstarter
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Hallo zusammen,
ich stelle hier mal meine im Zusammenhang mit nitrosativem Stress interessanten Laborwerte rein. Bis auf DAO und Methylhistamin werden diese auch von Kuklinski empfohlen. Sie sind innerhalb der letzten 3 Jahre untersucht worden, teils schon im Zusammenhang mit KPU und HI.
Histamin-Stoffwechsel
Histamin im Blut --- 21,9 µg/l [20-100] --- 28.04.2006
DAO-Aktivität --- 24,0 IU/ml (> 9) --- 11.04.2006
Methylhistamin im Urin --- 133,9 µg/d (40-238) --- 30.09.2005
Vitamin B6-Status
Cystathionin im Urin (während Einnahme von 100 mg B6-HCl) --- ~ 1400 µg/0,1g Crea (Crea: n.n. - Abschätzung) [20-580; < 50 optimal nach Kuklinski] --- 01.08.2006
Cystathionin im Urin (während Einnahme von 25 mg P5P) --- 161 µg/0,1g Crea (Crea: 0,39 g/l) [20-580; < 50 optimal nach Kuklinski] --- 26.03.2007
Vitamin B12-Status
Methylmalonsäure im Urin --- 0,93 mg/g Crea [< 2,0; < 1 optimal nach Kuklinski] --- 11.04.2006
Holo-Transcobalamin --- 79 pmol/l [50-119] --- 04.10.2007
Nitrosativer Stress und Mitochondrienfunktion
Citrullin im Urin --- 84 µmol/g Crea (Crea: 0,72 g/l) [< 100; der Wert ist nach Kuklinski zu hoch angesetzt] --- 19.11.2007
Nitrotyrosin im EDTA-Plasma --- 8,8 nmol/l [< 10] --- 19.11.2007
Lactat im NaF-Blut (12 Std. nüchtern, in Ruhe) --- 7,7 mg/dl [4,5-19,8] --- 19.11.2007
Pyruvat im NaF-Blut(12 Std. nüchtern, in Ruhe) --- 20,8 µmol/l [39,0-82,0] --- 19.11.2007
Lactat/Pyruvat-Verhältnis --- 40,7 [< 10 bzw. < 20 nach Kuklinski] --- 19.11.2007
Zu den Werten des letzten Absatzes bekam ich folgende Bewertung des untersuchenden Labors Biovis: Das Lactat-Pyruvat-Verhältnis ist erhöht. Das deutet auf eine vermehrte Nutzung der anaeroben Energiegewinnung hin und kann Hinweis auf eine gestörte Mitochondrienfunktion sein. (...) Das Citrullin liegt noch im oberen Normbereich und das Nitrotyrosin ist ebenfalls unauffällig, so das zwar eine Störung des mitochondrialen Stoffwechsels angenommen werden kann, aber keine schwere Ausprägung eines nitrosativen Stresses.
Das Labor hat sich nach meinem Eindruck mit den "Kuklinski-Parametern" intensiv auseinandergesetzt und ich bekam allerlei hilfreiche Auskünfte auch schon im Vorfeld der Untersuchung. Kuklinski allerdings sieht den Referenzwert von 100 für Citrullin als zu hoch an, er fand "unter optimaler Therapie" Werte von <5.
Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, wieso das Pyruvat deutlich zu niedrig ist (und damit auch den Quotienten "hochtreibt"). Damit hätte ich nun eher nicht gerechnet (Kuklinksi schreibt von "solitären hohen Pyruvatkonzentrationen" oder "pathologisch hohen Lactat-Pyruvatquotienten"). Meine Vermutung, dass dies an meinen i.a. sehr niedrigen Nüchternblutzucker liegen kann, wurde vom Labor bestätigt. Pyruvat wird im Rahmen der Glykolyse äquimolar aus Glucose (Blutzucker) gebildet (siehe dazu z.B. Anhang des Kuklinski-Buches). Bei mir wurde mal ein Glucosespiegel von 54 gemessen und das war nach ca. 8 Stunden Nahrungskarenz. In diesem Fall waren es ja 12 Stunden und die sind für mich schwierig, überhaupt durchzuhalten, ich war sozusagen scheintot bei der Blutabnahme... Allerdings bekam ich die Auskunft, dass bei einem niedrigen Pyruvat bei gesunden Patienten auch der Lactatwert niedrig sein sollte, dass der Quotient also unabhängig vom Einzelwert der Pyruvates aussagekräftig ist. Ich denke im Nachhinein, ich hätte die Glucose mit untersuchen lassen sollen, aber naja - hinterher ist man immer schlauer
Geplant ist als nächstes eine Mineralstoff-Untersuchung im Vollblut. Kuklinski führt zwar intrazelluläre Analysen durch ("...aus dem Hämatokrit (Summe roter Blutkörperchen) durchgeführt. Aussagefähiger wären Bestimmungen aus kernhaltigen weißen Blutkörperchen, doch diese sind sehr aufwändig und teuer.") Aber das Labor sagte mir und das fand ich auch in mehreren Quellen bestätigt, dass die Aussagekraft von Vollblutmessungen bei vielen Mineralstoffen nahezu gleich ist wie bei der rein intrazellulären Messung. Die Mineralstoffe sind zu 70-99% in den zellulären Blutbestandteilen enthalten, die ja im Vollblut mit drin sind. Insofern scheint mir, dass der höhere Aufwand für die Messung in den Blutzellen nicht wirklich lohnt. Was mir hierbei noch auffiel, ist die Unschärfe des Begriffes "intrazellulär". Üblicherweise scheint der Begriffe im Sinne von "innerhalb der Blutzellen" verwendet zu werden. Es gibt aber noch viele andere Zellarten (Gewebe) im Körper. Untersuchungen über Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodukte) im Urin, wie das Organix (siehe https://www.symptome.ch/wiki/adressliste_stress/#USA), sind hier wohl aussagefähiger, aber speziell über Mineralstoffe geben sie wenig her.
Was die Behandlung betrifft, habe ich sofort nach der Probenabgabe mit hochdosiertem B12 i.m. angefangen, der B12-Status ist ja schon untersucht. Dies mache ich derzeit trotz eines nicht nachgewiesenen Mangels, da ich mich besser damit fühle und der Referenzbereich ja noch "Spielraum" nach oben hat Danach gehe ich zu Adenosylcobalamin/Dibencozid sublingual (als "Lutschtablette") über.
Grüße
Kate
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ich stelle hier mal meine im Zusammenhang mit nitrosativem Stress interessanten Laborwerte rein. Bis auf DAO und Methylhistamin werden diese auch von Kuklinski empfohlen. Sie sind innerhalb der letzten 3 Jahre untersucht worden, teils schon im Zusammenhang mit KPU und HI.
Histamin-Stoffwechsel
Histamin im Blut --- 21,9 µg/l [20-100] --- 28.04.2006
DAO-Aktivität --- 24,0 IU/ml (> 9) --- 11.04.2006
Methylhistamin im Urin --- 133,9 µg/d (40-238) --- 30.09.2005
Vitamin B6-Status
Cystathionin im Urin (während Einnahme von 100 mg B6-HCl) --- ~ 1400 µg/0,1g Crea (Crea: n.n. - Abschätzung) [20-580; < 50 optimal nach Kuklinski] --- 01.08.2006
Cystathionin im Urin (während Einnahme von 25 mg P5P) --- 161 µg/0,1g Crea (Crea: 0,39 g/l) [20-580; < 50 optimal nach Kuklinski] --- 26.03.2007
Vitamin B12-Status
Methylmalonsäure im Urin --- 0,93 mg/g Crea [< 2,0; < 1 optimal nach Kuklinski] --- 11.04.2006
Holo-Transcobalamin --- 79 pmol/l [50-119] --- 04.10.2007
Nitrosativer Stress und Mitochondrienfunktion
Citrullin im Urin --- 84 µmol/g Crea (Crea: 0,72 g/l) [< 100; der Wert ist nach Kuklinski zu hoch angesetzt] --- 19.11.2007
Nitrotyrosin im EDTA-Plasma --- 8,8 nmol/l [< 10] --- 19.11.2007
Lactat im NaF-Blut (12 Std. nüchtern, in Ruhe) --- 7,7 mg/dl [4,5-19,8] --- 19.11.2007
Pyruvat im NaF-Blut(12 Std. nüchtern, in Ruhe) --- 20,8 µmol/l [39,0-82,0] --- 19.11.2007
Lactat/Pyruvat-Verhältnis --- 40,7 [< 10 bzw. < 20 nach Kuklinski] --- 19.11.2007
Zu den Werten des letzten Absatzes bekam ich folgende Bewertung des untersuchenden Labors Biovis: Das Lactat-Pyruvat-Verhältnis ist erhöht. Das deutet auf eine vermehrte Nutzung der anaeroben Energiegewinnung hin und kann Hinweis auf eine gestörte Mitochondrienfunktion sein. (...) Das Citrullin liegt noch im oberen Normbereich und das Nitrotyrosin ist ebenfalls unauffällig, so das zwar eine Störung des mitochondrialen Stoffwechsels angenommen werden kann, aber keine schwere Ausprägung eines nitrosativen Stresses.
Das Labor hat sich nach meinem Eindruck mit den "Kuklinski-Parametern" intensiv auseinandergesetzt und ich bekam allerlei hilfreiche Auskünfte auch schon im Vorfeld der Untersuchung. Kuklinski allerdings sieht den Referenzwert von 100 für Citrullin als zu hoch an, er fand "unter optimaler Therapie" Werte von <5.
Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, wieso das Pyruvat deutlich zu niedrig ist (und damit auch den Quotienten "hochtreibt"). Damit hätte ich nun eher nicht gerechnet (Kuklinksi schreibt von "solitären hohen Pyruvatkonzentrationen" oder "pathologisch hohen Lactat-Pyruvatquotienten"). Meine Vermutung, dass dies an meinen i.a. sehr niedrigen Nüchternblutzucker liegen kann, wurde vom Labor bestätigt. Pyruvat wird im Rahmen der Glykolyse äquimolar aus Glucose (Blutzucker) gebildet (siehe dazu z.B. Anhang des Kuklinski-Buches). Bei mir wurde mal ein Glucosespiegel von 54 gemessen und das war nach ca. 8 Stunden Nahrungskarenz. In diesem Fall waren es ja 12 Stunden und die sind für mich schwierig, überhaupt durchzuhalten, ich war sozusagen scheintot bei der Blutabnahme... Allerdings bekam ich die Auskunft, dass bei einem niedrigen Pyruvat bei gesunden Patienten auch der Lactatwert niedrig sein sollte, dass der Quotient also unabhängig vom Einzelwert der Pyruvates aussagekräftig ist. Ich denke im Nachhinein, ich hätte die Glucose mit untersuchen lassen sollen, aber naja - hinterher ist man immer schlauer
Geplant ist als nächstes eine Mineralstoff-Untersuchung im Vollblut. Kuklinski führt zwar intrazelluläre Analysen durch ("...aus dem Hämatokrit (Summe roter Blutkörperchen) durchgeführt. Aussagefähiger wären Bestimmungen aus kernhaltigen weißen Blutkörperchen, doch diese sind sehr aufwändig und teuer.") Aber das Labor sagte mir und das fand ich auch in mehreren Quellen bestätigt, dass die Aussagekraft von Vollblutmessungen bei vielen Mineralstoffen nahezu gleich ist wie bei der rein intrazellulären Messung. Die Mineralstoffe sind zu 70-99% in den zellulären Blutbestandteilen enthalten, die ja im Vollblut mit drin sind. Insofern scheint mir, dass der höhere Aufwand für die Messung in den Blutzellen nicht wirklich lohnt. Was mir hierbei noch auffiel, ist die Unschärfe des Begriffes "intrazellulär". Üblicherweise scheint der Begriffe im Sinne von "innerhalb der Blutzellen" verwendet zu werden. Es gibt aber noch viele andere Zellarten (Gewebe) im Körper. Untersuchungen über Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodukte) im Urin, wie das Organix (siehe https://www.symptome.ch/wiki/adressliste_stress/#USA), sind hier wohl aussagefähiger, aber speziell über Mineralstoffe geben sie wenig her.
Was die Behandlung betrifft, habe ich sofort nach der Probenabgabe mit hochdosiertem B12 i.m. angefangen, der B12-Status ist ja schon untersucht. Dies mache ich derzeit trotz eines nicht nachgewiesenen Mangels, da ich mich besser damit fühle und der Referenzbereich ja noch "Spielraum" nach oben hat Danach gehe ich zu Adenosylcobalamin/Dibencozid sublingual (als "Lutschtablette") über.
Grüße
Kate
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