Hallo Margie,
tja, das sind Fragen... Bei mir sind die Vollblutmineralwerte durch die HK-Korrektur teils gesunken, teils gestiegen. Einige, die ohne Korrektur im Normbereich waren, waren es danach nicht mehr (z.B. Kalium, Calcium, Eisen). Das spricht gegen Deine These, dass die Korrektur weggelassen wird, um mehr pathologische Befunde zu erhalten. Bei mir sah die Analyse ohne Korrektur besser aus, was mir allerdings auch zu denken gibt!
Ich fand heute noch ein Dokument, wollte es erst auch hier verlinken, hab's dann aber gelassen. Da ging es um Vollblut-Analysen bei Straußen (weißt schon, diese großen Vögel mit den dicken Beinen, die manche Leute absurder Weise auch hier versuchen zu züchten
). Strauße haben eine extrem große Schwankungsbreite bei den HK-Werten, viel größer als unsere. Die Untersucher erwarteten deshalb große Schwankungsbreiten bei den untersuchten Vollblutwerten... aber: Pustekuchen. Die Streuung dieser Werte war relativ klein. - Dies könnte ein Hinweis in Richtung eines Gedankens sein, den ich auch schon hatte: Vielleicht versucht der Körper, die Vollblutwerte konstant zu halten, auch bei individuell unterschiedlichem HK? Dazu müsste er den intrazellulären (IC) und extrazellulären (EC) Anteil des jeweiligen Stoffes variieren können, aber ich kann nicht sehen, warum das nicht gehen soll. In dem Fall wäre dann der absolute Wert der aussagekräftige, und nicht der korrigierte.
Ich habe mich übrigens bisher als zu doof erwiesen, obwohl ich bei Kalium den IC- und EC-Anteil kenne (98% / 2 %) und weiß, dass bei mir der HK von 44% auf 42% korrigiert wurde, nachzuvollziehen, wieso mein Wert durch die Korrektur von 1768 auf 1705 sank. (Und analog für die anderen Werte, ich wollte halt mal ein Beispiel durchrechnen...) Das kann eigentlich nicht so schwierig sein
)
Hast Du eine Vermutung, ob bei einem Hk unter 40 % das CRP sich erhöhen würde bei der HK-Korrektur oder sich vermindern würde?
Nein, die habe ich aus genau dem Grund nicht und in dem Fall weiß ich ja nichtmal die IC und EC-Anteile...
Eine Regelmäßigkeit ist bei meinen Werten allerdings schon feststellbar: Bei HK-Korrektur von 44% auf 42%
- sinken die Werte mit hohem IC-Anteil (Kalium, Eisen, Zink)
- steigen die Werte mit nierigem IC-Anteil (Natrium, Calcium)
Und bei der Korrektur aus dem von Dir zitierten Beispiel (biovis.de/fileadmin/user_upload/Fachinformationen/Musterbefunde/Musterbefunde_aktuell/Mikronaehrstoffuntersuchung.pdf) von 38% auf 42% ist es genau umgekehrt.
Kuck dazu mal das Bild von tito hier:
https://www.symptome.ch/threads/kaliummangel.16667/page-3#post-136988
Was mir noch auffällt, ist die Testform "immunturbidimetrischer Test". Ich weiß, dass auch das Coeruloplasmin (wie das CRP auch ein akute-Phase-Protein) teils nach dieser Methode bestimmt wird. Und beim Coeruloplasmin sollte der Wert wegen der Diagnostik auf M. Wilson etc. korrekt sein. Ob da nicht auch diese Hk-Korrektur zu machen wäre?
Das Coeruloplasmin wird doch im Serum bestimmt, oder? Da braucht es, so wie ich es verstanden habe, diese Korrektur nicht, da sich die Referenzbereiche eben auch nur auf die flüssigen Blutbestandteile beziehen.
Du schlugst mir vor, bei den einzelnen Laboren, bei denen meine Vollblutanalysen liefen, wegen der Hk-Korrektur anzufragen. Ich begang damit beim Labor "Ganzimmun", wo die letzte Vollblutmineralanalyse gerade lief.
Die Ärztin, mit der ich sprach, war ziemlich unfreundlich und sie tat so, als hätte sie davon noch nie etwas gehört. Ja, ich war sehr enttäuscht über diese Verhaltensweise.
Das kann ich verstehen. Ist mir auch völlig unverständlich. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass sie "behandler-zentriert" arbeiten und garnicht so gern mit dem "Endkunden" reden. (Was mich immer sehr verärgert: Der Patient darf recherchieren und "studieren", in Auftrag geben und bezahlen... aber wird als Gesprächspartner nicht ernst genommen.)
Ich solle meinen Arzt fragen, sagte mir die Ärztin von Ganzimmun noch. Den hatte ich gefragt und der meinte nur, dass er dies für unnötig halte. Er schien aber zu wissen, worum es geht. Gut, er als Arzt wird wissen, wie sich die Hk-Korrektur auf die Werte auswirkt.
Der erste Satz passt zu meiner Hypothese über das "behandler-zentrierte" Laborkonzept. Das zweite könnte bestätigen, dass garnicht so klar ist, ob der absolute oder der korrigierte Wert aussagekräftiger ist.
Dass ich es aber auch wissen sollte, schon wegen des für mich wichtigen Kupferwertes...
Was aber wiederum ein Serum-Wert ist...
Alles ziemlich schwierig und sehr sehr blöd, wenn - wie bei Dir - einiges dranhängt an den Laborwerten (die ja auch zur Therapiekontrolle und -anpassung dienen bei MW).
Wegen des CRP könntest Du evtl. versuchen, den Leuten von der Website, die ich oben anführte, die Frage per Mail zu stellen. Manchmal hat man Glück und sowas klappt.
Alles Gute für Dich