Vollblutanalysen - "Hämatokrit-Korrektur"

Kate

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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich eine Vollblut-Mineralstoffanalyse machen lassen. Im Befund wurden zum einen meine tatsächlichen Werte angegeben, zum anderen mittels des Hämatokrit (Abkürzung HK; Anteil der Blutzellen am "Gesamtblut") korrigierte Werte.

Weiß jemand von Euch, wie diese Umrechung vonstatten geht? Bei mir werden durch diese rechnerische Korrektur einige Werte niedriger, einige höher, was sicher mit dem unterschiedlichen Vorkommen der jeweiligen Stoffe extrazellulär und intrazellulär zusammenhängt. Mein HK war 44% - korrigiert wurde auf 42%.

Ich habe rumgerechnet, ich komme nicht drauf... :eek:)

Grüße
Kate
 
Hallo Kate,
ich habe leider nichts gefunden, was überhaupt diese Korrektur erklärt.

Was ich gefunden habe, sind Gründe, warum der Hämatokrit erniedrigt sein kann:

Bei bestimmten chronischen Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Krebsleiden), Erbkrankheiten, die das Blut betreffen (z.B. Thalassämien), oder Unterernährung unterliegen die Patienten einem erhöhtem Risiko, einen zu niedrigen Hämatokrit zu entwickeln. Frauen in gebärfähigem Alter können während der Menstruation oder einer Schwangerschaft einen zu niedrigen Hämatokrit ausbilden. Außerdem kann ein chronischer Eisenmangel bei den genannten Frauen wesentlich leichter zu einem Hämatokrit-Abfall führen. Flüssigkeitsverlust durch Dursten und Schwitzen stellt eine häufige Ursache dar.
Hämatokrit - Lab Tests Online - Tests

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta,

danke für Deine Mühe :)

Der Grund für die Hämatokrit (HK)-Korrektur sind die Referenzbereiche für die Mineralstoffwerte. Das Blut kann ja verschiedene Konzentrationen von Blutzellen haben (verschieden "dick" sein), das drückt sich im HK aus. Da die Mineralstoffe jeweils zu unterschiedlichen Anteilen in den Blutzellen und den flüssigen Anteilen des Blutes vorkommen, verändert sich der Wert auch mit dem HK und entweder der Referenzbereich oder der Blutwert muss angepasst werden.

Mein HK ist glücklicherweise im Normbereich, allerdings ist er eben leicht neben dem HK-Wert, der den Referenzbereichen zugrunde liegt.

Ich werde wohl beim Labor nachfragen, warte allerdings im Moment noch 2 "Nachzügler-Ergebnisse" ab.

Grüße
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Link zu einem Musterbefund meines Labors, wo man anschaulich sieht, wie sich die Hämatokrit-Korrektur auswirkt.

Dort steht folgende Begründung für diese Korrektur:
Da die Elemente Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Zink erhebliche Konzentrationsdifferenzen zwischen dem ICR und dem ECR aufweisen und damit durch Veränderungen des Hämatokrits verschoben werden, berichten wir nunmehr auch die auf einen physiologischen Hämatokrit von 42% bezogenen Werte.

biovis.de/fileadmin/user_upload/Fachinformationen/Musterbefunde/Musterbefunde_aktuell/Mikronaehrstoffuntersuchung.pdf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Offensichtlich spielt der Hämatokrit auch bei der Blutzuckermessung eine Rolle:

- Hämatokrit (normal 45%) bezeichnet die festen Blutbestandteile. Abnorme Werte können zu Fehlanzeigen führen.

www.aktive-diabetiker.at/fehlerquellen.htm

Liebe Grüsse
pita
 
Interessant, Pita :) Auch dass die sich auf 45% beziehen, was ganz schön weit oben im Referenzbereich (38-48) ist. Wer weiß, wo das noch überall eine Rolle spielt...

Es grüßt
Kate

Übrigens hat Margie hier: https://www.symptome.ch/threads/kaliummangel.16667/page-2 auch noch einiges zur HK-Korrektur geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch beim oft untersuchten Entzündungsmarker CRP (C-reaktives Protein) scheint der Hämatokrit eine Rolle zu spielen und von manchen Laboren eine "HK-Korrektur" durchgeführt zu werden:

Test Spezifikation

immunturbidimetrischer Test
Hämatokrit Korrektur möglich
Genauigkeit
crp cv < 2.5% (Serum)
crp cv < 6.4% (Vollblut)
Linearität
crp 1.0 - 120 mg/l (0.10 - 12 mg/dl) (Serum)
crp 2.0 - 240 mg/l (0.20 - 24 mg/dl) (Vollbl

Aus: CRP Test Procedure - « Eurolyser Diagnostica GmbH »

Es grüßt
Kate
 
Und hier:
Eine Hämatokritkorrektur ist erforderlich, da sich die Dichte-Messung über der Aorta b(t) [HU] auf Vollblut bezieht, in der Referenzmethode hingegen die Plasmaclearance gemessen wird.
Aus: deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=976065940&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=976065940.pdf

Wie das berechnet wird, steht da leider auch nicht direkt.

Es grüßt
Kate
 
Hallo Kate,

das ist sehr interessant mit dem CRP. Mein CRP-Wert ist stets extrem niedrig, obwohl die Blutsenkung oft hoch ist. Wenn also das CRP bei einer Hk-Korrektur auch erhöht werden würde (analog etwa dem Kalium in dem Beispielsfall, den wir beide fanden, siehe: biovis.de/fileadmin/user_upload/Fachinformationen/Musterbefunde/Musterbefunde_aktuell/Mikronaehrstoffuntersuchung.pdf ), dann würde dies bedeuten, dass meine CRP-Werte aufgrund niedrigen Hk falsch niedrig waren bisher. Wegen der niedrigen CRP-Werte haben die Ärzte immer einen Infekt bei mir ausgeschlossen und da viele Ärzte die Blutsenkung gar nicht mehr machen, sondern sich nur auf das CRP verlassen, kann dies zu Fehlinterpratationen führen.
Gut, dass ich dies weiß.
Hast Du eine Vermutung, ob bei einem Hk unter 40 % das CRP sich erhöhen würde bei der HK-Korrektur oder sich vermindern würde?
Wenn ich mir meine CRP-Werte (meist unter der Nachweisgrenze) ansehe, dann vermute ich, dass das CRP zu erhöhen wäre, denn weniger als "unterhalb der Nachweisgrenze" kann der Wert eigentlich kaum sein.

Was mir noch auffällt, ist die Testform "immunturbidimetrischer Test". Ich weiß, dass auch das Coeruloplasmin (wie das CRP auch ein akute-Phase-Protein) teils nach dieser Methode bestimmt wird. Und beim Coeruloplasmin sollte der Wert wegen der Diagnostik auf M. Wilson etc. korrekt sein. Ob da nicht auch diese Hk-Korrektur zu machen wäre?
Gleiche Frage stellt sich für das Haptoglobin (ebenfalls ein akute-Phase-Protein), das bei mir auch immer unter der Norm ist, was auf eine Hämolyse schließen läßt. Doch wenn auch hier eine Hk-Korrektur vorzunehmen wäre, vielleicht würde mein Wert dann dadurch noch in den Normbereich ansteigen?
Ich werde dies "im Auge behalten".

Was ich noch mitteilen wollte:
Du schlugst mir vor, bei den einzelnen Laboren, bei denen meine Vollblutanalysen liefen, wegen der Hk-Korrektur anzufragen. Ich begang damit beim Labor "Ganzimmun", wo die letzte Vollblutmineralanalyse gerade lief.
Die Ärztin, mit der ich sprach, war ziemlich unfreundlich und sie tat so, als hätte sie davon noch nie etwas gehört. Ja, ich war sehr enttäuscht über diese Verhaltensweise. Bei anderen Laboren hier in Wohnortnähe bekomme ich stets und meist auch sehr freundlich und bereitwillig Auskunft zu meinen Fragen. Ja, ein Laborarzt gab mir mal einen wertvollen Tipp dabei, der für mich ungeheuer wichtig war (nämlich: Bei Chelatbildnertherapie kommt es auch zur Ausschwemmung von Calcium und wenn man erhöhte Blutungsneigung hat, kann sich ein Calciummangel über Blutungen negativ auswirken. Das führte dazu, dass ich vor Eingriffen, wo es zu Blutungen kommt, stets vermehrt Calcium einnehme und meine Gerinnungswerte waren seither nie mehr unter der Norm).
Ich solle meinen Arzt fragen, sagte mir die Ärztin von Ganzimmun noch. Den hatte ich gefragt und der meinte nur, dass er dies für unnötig halte. Er schien aber zu wissen, worum es geht. Gut, er als Arzt wird wissen, wie sich die Hk-Korrektur auf die Werte auswirkt. Dass ich es aber auch wissen sollte, schon wegen des für mich wichtigen Kupferwertes...

Mein Eindruck ist, dass man evtl. bewußt die Hk-Korrektur wegläßt, denn je weiter die Laborwerte vom Normbereich abweichen, umso eher besteht eine Behandlungsbedürftigkeit, d. h. der Arzt behandelt den Patienten, dann werden die Werte wieder kontrolliert, so dass auch das Labor bald wieder untersuchen darf.... Es haben Arzt und Labor dann mehr davon....
Oder wie soll man dies sonst noch interpretieren?

Aber ich bin froh, Kate (Danke nochmals!), dass ich weiß, dass es so etwas gibt und ich verfolge dies bei mir sicher weiter.

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Margie,

tja, das sind Fragen... Bei mir sind die Vollblutmineralwerte durch die HK-Korrektur teils gesunken, teils gestiegen. Einige, die ohne Korrektur im Normbereich waren, waren es danach nicht mehr (z.B. Kalium, Calcium, Eisen). Das spricht gegen Deine These, dass die Korrektur weggelassen wird, um mehr pathologische Befunde zu erhalten. Bei mir sah die Analyse ohne Korrektur besser aus, was mir allerdings auch zu denken gibt!

Ich fand heute noch ein Dokument, wollte es erst auch hier verlinken, hab's dann aber gelassen. Da ging es um Vollblut-Analysen bei Straußen (weißt schon, diese großen Vögel mit den dicken Beinen, die manche Leute absurder Weise auch hier versuchen zu züchten ;) ). Strauße haben eine extrem große Schwankungsbreite bei den HK-Werten, viel größer als unsere. Die Untersucher erwarteten deshalb große Schwankungsbreiten bei den untersuchten Vollblutwerten... aber: Pustekuchen. Die Streuung dieser Werte war relativ klein. - Dies könnte ein Hinweis in Richtung eines Gedankens sein, den ich auch schon hatte: Vielleicht versucht der Körper, die Vollblutwerte konstant zu halten, auch bei individuell unterschiedlichem HK? Dazu müsste er den intrazellulären (IC) und extrazellulären (EC) Anteil des jeweiligen Stoffes variieren können, aber ich kann nicht sehen, warum das nicht gehen soll. In dem Fall wäre dann der absolute Wert der aussagekräftige, und nicht der korrigierte.

Ich habe mich übrigens bisher als zu doof erwiesen, obwohl ich bei Kalium den IC- und EC-Anteil kenne (98% / 2 %) und weiß, dass bei mir der HK von 44% auf 42% korrigiert wurde, nachzuvollziehen, wieso mein Wert durch die Korrektur von 1768 auf 1705 sank. (Und analog für die anderen Werte, ich wollte halt mal ein Beispiel durchrechnen...) Das kann eigentlich nicht so schwierig sein :eek:)

Hast Du eine Vermutung, ob bei einem Hk unter 40 % das CRP sich erhöhen würde bei der HK-Korrektur oder sich vermindern würde?
Nein, die habe ich aus genau dem Grund nicht und in dem Fall weiß ich ja nichtmal die IC und EC-Anteile...

Eine Regelmäßigkeit ist bei meinen Werten allerdings schon feststellbar: Bei HK-Korrektur von 44% auf 42%

  • sinken die Werte mit hohem IC-Anteil (Kalium, Eisen, Zink)
  • steigen die Werte mit nierigem IC-Anteil (Natrium, Calcium)

Und bei der Korrektur aus dem von Dir zitierten Beispiel (biovis.de/fileadmin/user_upload/Fachinformationen/Musterbefunde/Musterbefunde_aktuell/Mikronaehrstoffuntersuchung.pdf) von 38% auf 42% ist es genau umgekehrt.

Kuck dazu mal das Bild von tito hier: https://www.symptome.ch/threads/kaliummangel.16667/page-3#post-136988

Was mir noch auffällt, ist die Testform "immunturbidimetrischer Test". Ich weiß, dass auch das Coeruloplasmin (wie das CRP auch ein akute-Phase-Protein) teils nach dieser Methode bestimmt wird. Und beim Coeruloplasmin sollte der Wert wegen der Diagnostik auf M. Wilson etc. korrekt sein. Ob da nicht auch diese Hk-Korrektur zu machen wäre?
Das Coeruloplasmin wird doch im Serum bestimmt, oder? Da braucht es, so wie ich es verstanden habe, diese Korrektur nicht, da sich die Referenzbereiche eben auch nur auf die flüssigen Blutbestandteile beziehen.

Du schlugst mir vor, bei den einzelnen Laboren, bei denen meine Vollblutanalysen liefen, wegen der Hk-Korrektur anzufragen. Ich begang damit beim Labor "Ganzimmun", wo die letzte Vollblutmineralanalyse gerade lief.
Die Ärztin, mit der ich sprach, war ziemlich unfreundlich und sie tat so, als hätte sie davon noch nie etwas gehört. Ja, ich war sehr enttäuscht über diese Verhaltensweise.
Das kann ich verstehen. Ist mir auch völlig unverständlich. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass sie "behandler-zentriert" arbeiten und garnicht so gern mit dem "Endkunden" reden. (Was mich immer sehr verärgert: Der Patient darf recherchieren und "studieren", in Auftrag geben und bezahlen... aber wird als Gesprächspartner nicht ernst genommen.)

Ich solle meinen Arzt fragen, sagte mir die Ärztin von Ganzimmun noch. Den hatte ich gefragt und der meinte nur, dass er dies für unnötig halte. Er schien aber zu wissen, worum es geht. Gut, er als Arzt wird wissen, wie sich die Hk-Korrektur auf die Werte auswirkt.
Der erste Satz passt zu meiner Hypothese über das "behandler-zentrierte" Laborkonzept. Das zweite könnte bestätigen, dass garnicht so klar ist, ob der absolute oder der korrigierte Wert aussagekräftiger ist.

Dass ich es aber auch wissen sollte, schon wegen des für mich wichtigen Kupferwertes...
Was aber wiederum ein Serum-Wert ist...

Alles ziemlich schwierig und sehr sehr blöd, wenn - wie bei Dir - einiges dranhängt an den Laborwerten (die ja auch zur Therapiekontrolle und -anpassung dienen bei MW).

Wegen des CRP könntest Du evtl. versuchen, den Leuten von der Website, die ich oben anführte, die Frage per Mail zu stellen. Manchmal hat man Glück und sowas klappt.

Alles Gute für Dich
 
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Ein Link vom Labor Dr. Tiller zu Vollblutanalysen: https://www.labortiller.de/fileadmi...1-Spurenelement-Elektrolyt-Analysen_0709a.pdf

Da geht es nicht um die HK-Korrektur, aber ich fand es trotzdem ganz interessant. Dort steht auch, dass sich Serum- und Vollblutanalysen ergänzen und es - zumindest bei den "klassischen Elektrolyten" Natrium, Kalium und Calcium - beides untersucht werden sollte.

Es grüßt
Kate
 
So - nun habe ich es wohl hingekriegt mit der Hämatokrit (HK)-Korrektur :)

Meine Formel war wie es aussieht von Anfang an richtig, aber ich hatte die falschen Zahlen für die intrazellulären (IC) und extrazellulären (EC) Anteile der Mineralstoffe im Blut (d.h. in den Blutzellen und in den flüssigen Blutbestandteilen bzw. im Plasma/Serum). Ich vermute, dass die von Biovis in der Befundauswertung für Natrium und Kalium genannten Werte von (IC/EC 3%/97% bzw. 98%/2%) sich auf die Situation im gesamten Organismus beziehen.

Aus dem von Tito im Beitrag #52 im Kaliummangel-Thread hochgeladenen Bildchen vom Labor Ganzimmun entnehme ich für das Vollblut folgende Mengenverhältnisse:

Mineralstoff: Blutzellen - Plasma/Serum
Natrium: 10 % - 90 %
Kalium: 90 % - 10 %
Calcium: 10% - 90%
Magnesium: 70 % - 30 %
Kupfer: 40 % - 60 %
Eisen: 99 % - 1 %
Zink: 90 % - 10 %
Selen: 65 % - 35 %

Hier sieht man auch schön, dass Serumuntersuchungen auf Natrium und Calcium durchaus ihre Berechtigung haben.

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Beispiel-Rechnung für meine Kaliumwerte im Vollblut (Einheit mg/l):

Kalium absolut: 1768

Davon: In den Blutzellen 90%, das sind 1591,2 - im Plasma/Serum 10%, das sind 176,8

Der bei mir gemessene HK (also Anteil der Blutzellen am Vollblut) ist 44 % und soll auf 42 % korrigiert werden, weil sich die Referenzbereiche auf diesen HK beziehen. Entsprechend muss der Anteil der flüssigen Blutbestandteile von 56 % auf 58 % korrigiert werden.

Also:
korrigierter Wert für die Blutzellen: 1591,2 : 42 x 44 = 1518,87
korrigierter Wert für die flüssigen Blutbestandteile: 176,8 : 56 x 58 = 183,11

Summe der korrigierten Werte (gerundet): 1702

Im Befund steht 1705, was sicherlich damit zusammenhängt, dass die veranschlagten Werte für die Anteile in Blutzellen und flüssigen Blutbestandteilen Schätzwerte sind, von denen es unterschiedliche Versionen gibt.
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Was sagt ihr ? :idee: :rolleyes:

Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu Deiner Rechenkunst kann ich im Moment nichts sagen, Kate. Da muss ich mich erst noch damit beschäftigen. Aber herzlichen Glückwunsch zur Lösung des Rätsels :idee:. Ich bewundere immer wieder Deine Hartnäckigkeit, mit der Du solche Sachen angehstg (da kann ich mir ein Stück abschneiden :eek:))!


Ich habe noch eine Erklärung zu Vollblut und Serumblut gefunden:

Die Analyse aus dem Vollblut dient der Diagnostik, im Falle es zu Mängel an Mengen- und Spurenelementen in den Systemspeichern (Organen, Knochen usw.) kommt und das Blut von diesen Depots keine lebensnotwendigen Elemente mehr beziehen kann. Sie zeigt Mängel im Spurenelementhaushalt und die damit verbundenen Störungen im Blut, Hormon- u. Enzymstoffwechsel an.
Besonderheit. Mineralstoffe im Blutserum (ein Bestandteil des Blutes) gemessen, spiegeln nicht immer den tatsächlichen Gehalt im Organismus wider, da vor der Messung die roten und weißen Blutzellen ((Erythro-, Leukozyten) entfernt werden – gerade jene Zellen, in denen die Elementatome (Eisen, Magnesium, Kupfer usw.) in höherer Konzentration gespeichert sind. Vollblut ist Venenblut mit allen seinen Bestandteilen.

www.mineralmedizin.at/blut.asp

Gruss,
Uta
 
Liebe Uta,

danke. Die vermeintliche "Kunst" ist allerdings simpler "Dreisatz" (so hieß das glaube ich, als ich in die 7. Klasse ging) bzw. Prozentrechnung und der Ansatz liegt auf der Hand. Nur mit falschen Daten funktioniert er eben nicht. Viel Aufwand war das nicht, ich habe nur ein bisschen länger gebraucht, bis ich dazu kam, es hier aufzuschreiben ;)

Habe inzwischen meine anderen Werte auch durchgerechnet: Passt (bis auf kleine Abweichungen wegen der wohl unterschiedlichen Schätzwerte für intra- und extrazelluläre Anteile) :)

Grüße
Kate
 
Hi Kate, es sieht zwar auf den ersten Blick alles logisch aus, doch wer sagt dir das das verhältnis 90/10 beim Kalium wirklich stimmt ?
Die Werte vom Labor sind für den Regelfall aussagekräftig. Wenn du jedoch an Magnesiummangel leidest, oder ständig unterzuckert bist, dann kommt sehr schnell zu einer Veränderung des Verhältnisses. Stichwort Natrium/Kalium ATPase Pumpe !

Also kann man trotz Volblutanalyse nicht genau sagen wie es intrazellulär oder extrazellulär aussieht. Man kann es vermuten, aber wissen tust du es erst wenn du dir zur Vollblutanalyse nochmals das Plasma und den erythrozytären Anteil auf Kalium o.a. testen lässt.



So - nun habe ich es wohl hingekriegt mit der Hämatokrit (HK)-Korrektur :)

Meine Formel war wie es aussieht von Anfang an richtig, aber ich hatte die falschen Zahlen für die intrazellulären (IC) und extrazellulären (EC) Anteile der Mineralstoffe im Blut (d.h. in den Blutzellen und in den flüssigen Blutbestandteilen bzw. im Plasma/Serum). Ich vermute, dass die von Biovis in der Befundauswertung für Natrium und Kalium genannten Werte von (IC/EC 3%/97% bzw. 98%/2%) sich auf die Situation im gesamten Organismus beziehen.

Aus dem von Tito im Beitrag #52 im Kaliummangel-Thread hochgeladenen Bildchen vom Labor Ganzimmun entnehme ich für das Vollblut folgende Mengenverhältnisse:

Mineralstoff: Blutzellen - Plasma/Serum
Natrium: 10 % - 90 %
Kalium: 90 % - 10 %
Calcium: 10% - 90%
Magnesium: 70 % - 30 %
Kupfer: 40 % - 60 %
Eisen: 99 % - 1 %
Zink: 90 % - 10 %
Selen: 65 % - 35 %

Hier sieht man auch schön, dass Serumuntersuchungen auf Natrium und Calcium durchaus ihre Berechtigung haben.

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Beispiel-Rechnung für meine Kaliumwerte im Vollblut (Einheit mg/l):

Kalium absolut: 1768

Davon: In den Blutzellen 90%, das sind 1591,2 - im Plasma/Serum 10%, das sind 176,8

Der bei mir gemessene HK (also Anteil der Blutzellen am Vollblut) ist 44 % und soll auf 42 % korrigiert werden, weil sich die Referenzbereiche auf diesen HK beziehen. Entsprechend muss der Anteil der flüssigen Blutbestandteile von 56 % auf 58 % korrigiert werden.

Also:
korrigierter Wert für die Blutzellen: 1591,2 : 42 x 44 = 1518,87
korrigierter Wert für die flüssigen Blutbestandteile: 176,8 : 56 x 58 = 183,11

Summe der korrigierten Werte (gerundet): 1702

Im Befund steht 1705, was sicherlich damit zusammenhängt, dass die veranschlagten Werte für die Anteile in Blutzellen und flüssigen Blutbestandteilen Schätzwerte sind, von denen es unterschiedliche Versionen gibt.
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Was sagt ihr ? :idee: :rolleyes:

Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo tito :)

Also kann man trotz Volblutanalyse nicht genau sagen wie es intrazellulär oder extrazellulär aussieht. Man kann es vermuten, aber wissen tust du es erst wenn du dir zur Vollblutanalyse nochmals das Plasma und den erythrozytären Anteil auf Kalium o.a. testen lässt.
Du hast vollkommen recht. Die Frage, um die es mir im Moment ging, war auch nur, WIE die rechnerische Korrektur gemacht wird. Und die habe ich offensichtlich geknackt (es konnte ja auch nicht so schwierig sein). Wie sinnvoll diese Pauschal-Korrektur ist, ist wohl umstritten (hier schrieb ja auch jemand, sein Arzt halte nichts davon) - und nicht umsonst ist wohl in meinem Befund auch beides angegeben: Die absoluten und die HK-korrigierten Werte. Ich bin auch im Zweifel und schaue mir beides an.

Die Werte vom Labor sind für den Regelfall aussagekräftig. Wenn du jedoch an Magnesiummangel leidest, oder ständig unterzuckert bist, dann kommt sehr schnell zu einer Veränderung des Verhältnisses. Stichwort Natrium/Kalium ATPase Pumpe !
Das habe ich im Moment nicht auf dem Schirm :eek:) Klingt allerdings nach Kuklinski. Mit Unterzucker habe ich wohl Probleme, von daher ist das schon interessant für mich. Hast Du einen Link oder eine Quellenangabe?

Grüße
Kate
 
Gib einfach mal "Natrium Kalium ATPase Pumpe" bei google ein.
Hier finde ich zum Beispiel das hier
www.biorama.ch/biblio/b50chem/k08wass/wass080.htm
 
Sehr interessanter Link, tito :) Zeigt mal wieder, wie sorgsam man bei der Interpretation von Laborwerten vorgehen sollte.

Ich werde das auch vom Kaliummangel-Thread aus verlinken.

Grüße
Kate
 
Manchmal ist es doch gut, man nimmt mal den Telefonhörer in die Hand ;)

Habe gestern mit meinem netten und kompetenten Ansprechpartner bei Biovis telefoniert: Die haben tatsächlich diese HK-Korrektur eingeführt!

Deshalb ist darüber auch so wenig im Web zu finden, weil andere Labore das nicht(?) machen. Biovis ist überzeugt davon, dass das die aussagekräftigeren Werte sind - sofern(!) einigermaßen fundierte Daten über die Verteilung des betreffenden Mineralstoffes im Blut (Blutzellen / flüssige Blutbestandteile) vorliegen. Bei Mangan und Chrom ist das z.B. nicht der Fall, deshalb wurde dort in meinem Befund auch keine HK-Korrektur durchgeführt.

Habe in diesem Telefonat einmal mehr den Eindruck gewonnen, dass die sich wirklich selbst Gedanken machen! Gute Sache :)

Es grüßt
Kate
 

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