Hallo Petra!
Bei mir hat es im Januar angefangen. Ich bin in der Nacht aufgewacht und hatte dieses "Dröhnen" im Kopf. Wie als ob ein Röhrenfernseher an ist. Es war direkt sehr laut. Körperlich habe ich mich noch nicht so angespannt gefühlt, das kam dann erst im Laufe der Zeit dazu.
Allerdings hatte ich seit letzten Sommer sehr viel Stress (mit meinem Sohn, der Schule und damit, dass er von anderen Kindern gemobbt wird). Anfang Januar konnte ich dann endlich mal etwas entspannen und dann ging das Drama los.
Du schilderst die Symptome starken physischen und psychischen Stresses. Der kann sich so äußern. Oregano fragte nach Schilddrüse und Nebenniere. beide sind in Stressgeschehen involviert und können unter starkem Stress in der normalen Funktion peu a peu behindert werden. Deine sehr negative Reaktion auf Kortison zeigt die Nebennieren besonders an.
Beim Hausarzt war ich auch nochmal. Er hat mir eine Spritze (Imap 1,5 mg) gegeben. 4 Tage danach konnte ich das erste mal wieder gut schlafen und habe mich richtig gesund gefühlt. Das war ein tolles Gefühl.
Leider hat es ur 7 Tage angehalten. Nun ist es wohl abgebaut und das ganze geht wie vorher weiter.
Bei welcher Art von Arzt bist Du denn mit den Psychopharmaka behandelt worden? Das ist nämlich auch noch so ein Problem, dass sich niemand so richtig zuständig fühlt und ich mich sehr alleingelassen fühle.
Was mich wundert ist, dass es mir mit dem IMAP so gut ging. Die Kopfgeräusche waren auch fast weg bwz. das was übrig war, hat mich überhaupt nicht gestört.
Was ist da nur los im Körper?
Ich habe ja schon seit ein paar Wochen Passionsblume genommen und ich dachte auch, dass ich schon etwas ruhiger geworden war, doch seit einer guten Woche bin ich wieder komplett verspannt/angespannt/verkrampft und denke, es hilft nicht. Der Arzt ist auch verwundert, weil er meint, dass es eigentlich von Woche zu Woche besser helfen sollte.
Ich bin echt entsetzt, dass ein gewöhnlicher Hausarzt so etwas verschreibt. Und das noch an eine junge Mutter.
Hast du denn schwere Depressionen? Oder eine Psychose, Petra?
https://www.arznei-telegramm.de/html/1997_06/9706071_04.html
FLUSPIRILEN (IMAP U.A.) -
ALS "WOCHENTRANQUILIZER" FRAGWÜRDIG
Seit mehr als zehn Jahren warnen wir vor medizinisch unvertretbarem Missbrauch des Depotneuroleptikums Fluspirilen (IMAP 1,5 u.a.) als "Wochentranquilizer" https://www.arznei-telegramm.de/html/1994_03/9403031_04.html
31; 4 [1994], 38)
Unsere Bedenken gründen sich vor allem auf extrapyramidal motorische Folgen.1,2,4-6
Bei der retrospektiven Auswertung der Patientendaten einer Bochumer Klinik über einen Zeitraum von acht Jahren findet sich das stark wirksame Fluspirilen (17 Patienten) hinter Haloperidol (HALDOL-JANSSEN u.a., 23 Patienten) als häufigster Auslöser extrapyramidal motorischer Symptome einschließlich Akathisie, Parkinsonoid sowie Früh- und Spätdyskinesien. Nur zwei Patienten erhielten Fluspirilen gegen Psychose, 15 überwiegend gegen Depressionen, ferner gegen Phobie sowie bei chronischen Rückenschmerzen, Neurosen u.a.2
Fluspirilen eignet sich nicht zur Therapie von Depressionen. Es kann diese sogar auslösen.2,3 Depressive Beschwerden in Verbindung mit wöchentlicher Injektion von Fluspirilen können sich mit Ein- und Durchschlafstörungen, Morgentief, Angst, innerer Unruhe, Druck auf der Brust oder im Kopf sowie nihilistischen Einstellungen bis zur Suizidalität äußern, nach Absetzen anhalten und eine antidepressive Behandlung erfordern.3
Mit 1,2 Millionen Packungen im Wert von 26 Millionen DM Apothekenverkaufspreis ist IMAP 1995 das im ambulanten Bereich meist verordnete Neuroleptikum. Seit einigen Monaten erhältliche Nachfolgepräparate wie FLUSPI 1,5 (Werbung: "Hohe Preise machen nervös - FLUSPI beruhigt") und KIVAT 1,5 mg zur Behandlung von Angstsyndromen, die klassische Neuroleptika selbst auslösen oder verschlechtern können, lassen einen neuen Verordnungsschub befürchten.
Im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION verzeichnen wir neben extrapyramidalen Symptomen in Verbindung mit Fluspirilen ausgeprägte psychische Abhängigkeit mit deutlicher Dosissteigerung bei einer 53jährigen Frau: Die Dosis wurde von anfangs 0,5 ml alle acht Tage auf zuletzt 1,5 ml alle vier bis fünf Tage erhöht. Die berichtende Psychiaterin merkt an: "In den letzten Jahren beobachtete ich mehrfach das Auftreten von leichten körperlichen Entzugserscheinungen nach Absetzen (Schlafstörungen, vegetative Symptome) sowie ausgeprägte psychische Abhängigkeit von IMAP-Injektionen" (NETZWERK-Bericht 7096).
FAZIT: Stark wirksame Neuroleptika wie Fluspirilen (IMAP u.a.) eignen sich nicht zur Behandlung von Depressionen oder als Alternative bzw. Begleitmedikation zu Benzodiazepin-Tranquilizern. Neuroleptika können Depressionen und Angstzustände auslösen und verstärken. Irreversible extrapyramidal motorische Folgen sind auch innerhalb des auf drei Monate beschränkten Anwendungszeitraums zu befürchten.
Schlafstörungen können sehr quälend sein und das System schwächen, aber Imap ist NICHT gerechtfertigt. Es kann bei ganz ausgeprägten Störungen einmal nötig sein zum Unterbrechen des Stressteufelskreises, ein Medikament zu geben. Nicht aber so eines!!
Und immer nur befristet begleitend zu Lösungs-orientierten Maßnahmen und Verfahren, die Entspannung in den Körper bringen.
Nachteil ist, dass man sie erlernen muss. Grosser Vorteil aber ist, dass sie dir wirklich helfen können und du unabhängig wirst oder bleibst, eventuell auch andere bestehende Lebensprobleme dadurch besser angehen kannst.
Baske hat es als Betroffener sehr gut ausgedrückt:
Geholfen haben mir, nach der anfänglichen Stabilisierung durch das Psychopharmaka, eine einjährige Betreuung durch eine Psychotherapeuten sowie Meditationsübungen, die ich nachts anwenden kann und mich ziemlich schnell wieder in den Schlaf bringen.
Die o. g. Symptome sind zu ca. 30% noch vorhanden, aber damit kann ich leben und motivieren mich, weiterhin an mir zu arbeiten.
Meditation ist sehr gut.

Es gibt noch andere Entspannungsverfahren, eines davon hast du schon genannt

. Armes Hascherl hat dir auch etwas verlinkt.
Manchmal muss man suchen, um das zu finden, was passt.
Solche Medikamente wie du sie bekommen hast, können das Problem am Ende sehr viel schlimmer machen, auch wenn es am Anfang "gut" wirkte.
Liebe Grüße von Felis