Hallo, ihr Lieben!
Irgendwie bin ich nicht dazu gekommen, euch zu schreiben. Immer war was... Aber jetzt!

Lieb, dass du nachfragst, pita, und danke für den Link! :kiss:
Wenn ich nur wüsste, was ich euch alles berichten wollte – es ist schon so weit weg! Vielleicht räume ich das Feld dieses Mal von hinten auf – oder besser von vorne?!?

Was ich meine: Ich fange im Jetzt an!
Gerade liegt meine Kleine in ihrem Laufstall und schläft. Etwas heikel ist es immer, wenn sie noch aufgekratzt ist, weil wir gerade gekommen sind. Dann ist es am besten, wenn ich erstmal eine Viertelstunde am Schreibtisch sitze, damit sie "ankommen" kann. Aber heute ging das nicht, ich musste eine Sitzung vorbereiten. Und sie weinte. Also ließ ich Kaffee kochen Kaffee kochen sein und ging nochmal mit ihr runter. Und das war auch gut so. Sie hatte brav gesagt, dass sie zwei dringende Bedürfnisse hat. Danach, als ich wieder beim Kaffee kochen war, weinte sie wieder. Da ging ich zum Schreibtisch und legte den Finger an die Lippen und flüsterte ihr zu, dass sie schön still sein solle. Da legte sie sich hin und schlief. Ich war ent-zückt!
Aber wisst ihr, was mich wirklich entzückt hat? Meine Freundin würde bei ihrem Welpen – jetzt Junghund – sagen, "ihr Mutterherz schlug höher..." Als wir letzte Woche beim Tierarzt waren, um die letzte Impfung abzuholen, wurde sie auf den Behandlungstisch gesetzt, der gleichzeitig auch die Waage ist. Aber da Holly wie immer freudig rumhüpfte und lieber mit der Tierarzt-Assistentin spielen wollte, als stillzusitzen, war die Waage natürlich überfordert. Und, ob ihrs glaubt oder nicht, ich sagte zu ihr "Platz" und machte dabei meine Handbewegung – und sie legte sich wie aus der Pistole geschossen brav hin und hielt still! Ey, Leute, das war ein Gefühl, das kann ich gar nicht beschreiben.
Leider hat sie die Impfung nicht so gut weggesteckt, darum haben wir letzten Samstag die Welpenschule geschwänzt. Es hätte keinen Sinn gehabt. Darum habe ich mal kurz 17 Euro weggeschmissen. War besser so!
Seit gestern muss sie wieder Wurmtabletten bekommen. Dieses Mal so richtig fette Hammer mit Breitspektrum, die sie leider nicht verträgt. Sie hat gestern Nacht dreimal gebrochen. Aber ich soll es heute nochmal versuchen, da es am besten wirkt. Das Problem ist, dass sie manchmal ganz merkwürdige Häufchen macht, so mit ganz mekrwürdigem Glibber, so durchsichtiger Schleim. Das war der Tierärztin unheimlich. Ich hatte ihr ein Foto mitgebracht. Als sie am Samstag nochmal so ein Häufchen gemacht hatte, brachte ich es zur Sprechstunde und ließ es untersuchen. Kein Befund. Aber da sie sich evtl. auch mal etwas richtig Schlimmes eingefangen haben könnte, soll ich die Tabletten trotzdem geben. Jetzt bin ich heute Abend mal gespannt, ob sie wieder brechen wird. Vielleicht lag es ja auch daran, dass ich sie gestern an einem Pansenknochen habe kauen lassen. Nicht zu viel, aber halt doch ungewohnt (und stinkt ...).
Letzten Mittwoch war meine Freundin mit ihrem jetzt Junghund zu Besuch – und so etwas hatte Holly noch nie gesehen. Er war ein richtiger Jundspund, aufgeregt und hektisch – und mittlerweile 25 kg schwer und so groß, dass er mir aufrecht über die Schulter sehen konnte. Er war unglaublich stark, ich würde mit ihm sicher nicht klarkommen. Und er bellte mit einer ganz tiefen, lauten Stimme, sodass ich bald Angst um meine Kleine bekam. Aber sie ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen, sondern bellte mit ihrer kleinen Stimme zurück und schaute ihn frech an. Und wir stellten fest, dass die Beiden sich einfach Hallo gesagt hatten (wenn auch auf sehr merkwürdige Weise). Aber wir merkten auch, dass die Kleine ganz einfach platt wäre, wenn wir den Großen auf sie losließen. Er war vor Aufregung gar nicht in der Lage, vorsichtig zu sein, zumal ich das Gefühl hatte, er weiß gar nicht, wie stark er ist. Meine Freundin wollte aber gerne, dass die Beiden mal ihre Nasen aneinanderhalten, was mir doch Bauchschmerzen bereitete. Aber da sie sich sicher war, ihn fest im Griff (am Halsband) zu haben, ließ ich es zu. Und im entscheidenden Moment machte er einen Sprung nach vorne und Holly ins Gesicht. Leute, im ersten Moment dachte ich, er hätte ihr das Schnäuzchen abgebissen oder so. Aber er hatte nichts gemacht, war nur ein Heißsporn. Holly war im ersten Moment etwas geschockt, wollte sich zurückziehen, aber dann wurde ihr klar, dass sie bei mir sicher ist und pirschte sich über meinen Schoß und durch meine Arme wieder nach vorne. Ich fand es echt klasse, wie viel "Arsch in der Hose" :zwinkern: sie hat! Sie war vorsichtig, aber nicht ängstlich, und ich hatte eher damit zu tun, dass sie sich nicht zu weit vorwagte. Aber erschrocken waren wir alle miteinander. Als wir dann zu Hause Bomme trafen, musste die Arme leiden, denn Holly hatte unglaublich viel überschüssige Energie, die sie irgendwo lassen musste, weil sie mit dem Großen nicht hatte spielen können. Sie tobte und tobte und Bomme wurde immer eingeschüchterter. Wir hatten Leinensalat und bekamen ihn kaum auseinander, weil Bomme eine Flexi hat. :schock: Holly war hinter Bomme her, Bomme wie üblich hinter mir – und mittlerweile kennt sie schon die Hosentasche, in der die Leckerlis sind.

Ihr hättet dabeisein müssen. Und abends, beim letzten Gang vor dem Bett, lernte sie noch einen anderen großen Hund kennen, einen sehr ruhigen, netten Kerl, der sie wie ein Welpe aufforderte, mit ihr zu spielen. Das hätte er nicht tun sollen!

)) Aber er konnte mit dem Wildfang umgehen und hatte auch seinen Spaß. Ich glaube, in der Nacht hat sie von großen Hunden geträumt!
Seit kurzer Zeit bemerke ich ja immer wieder, dass Holly etwas selbstständiger wird und auch nicht immer sofort kommt, wenn ich sie rufe. Jetzt weiß ich, dass das an ihrem Alter liegt. Ab der 16. Woche verliert sie den Folgetrieb und will selber ihr Ding durchziehen. Das ist auch die Zeit, wo die Erziehung eigentlich losgeht. Darum habe ich jetzt angefangen, mit ihr etwas intensiver die Leinenführigkeit anzugehen. Meine Mutter hatte mir gesagt, ich solle all das Zeug lassen, was so empfohlen wird, und ihr einfach zeigen, dass kurze Leine "bei Fuß" heißt, lange Leine dagegen, dass sie jetzt rumdaddeln kann. Und nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit, während der sie ihren Kopf durchsetzen wollte, klappt das ganz gut. Wir sind noch nicht perfekt und ich muss ihr auch immer wieder erklären, dass "bei Fuß" nicht heißt "du musst jetzt laufen", sondern wirklich "neben mir laufen". Neben meinem Fuß, nicht hinterhergezogen, nicht ziehend. Aber ich habe das Gefühl, sie will es wirklich verstehen und ich muss sie nur immer wieder liebevoll erinnern, damit sie es richtig macht. Nach einer Weile entlasse ich sie dann aus der Situation, damit es ihr nicht zu viel wird. Wir wollen ja langsam anfangen. Auf diese Weise ist sie vor ein paar Tagen mit mir richtig stramm in den Garten gegangen, das ist pro Strecke immerhin mehr als ein Kilometer. Und da sie richtig flott gegangen ist und richtig Spaß zu haben schien, habe ich sie auch nur kurzzeitig getragen, wenn sie mal darum bat. Danach war sie dann aber so kaputt, dass sie am nächsten Tag gar nicht aufstehen wollte. Ich habe sie scheinbar doch überfordert. Aber es machte uns Beiden solchen Spaß! Das war der erste richtige Spaziergang!
Sonntag habe ich sie wieder gebadet. Und nachdem ich sie trockengerubbelt und geföhnt hatte (ich habe ihr einen Poposcheitel geföhnt, wie, weiß ich nicht :schock

, machte sie ein Riesentheater, weil ich mir Wasser eingelassen hatte, um in Ruhe auch ein Bad zu nehmen. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie auszusperren. Was regte sie sich auf! Aber als sie wieder ins Badezimmer durfte, verzichtete sie aufs Bellen und Krakelen.

Jedes Mal brauche ich es bestimmt nicht, die Kleine mehrmals nacheinander trockenzulegen, weil sie es nicht aushalten kann, nicht mit in die Wanne zu dürfen!
Überhaupt hat sie gerade ihre Stimme entdeckt. Und ich muss sie ihr verbieten, da es nicht geht, dass sie morgens um 5.00 Uhr anfängt zu bellen, wenn einer der Nachbarn durchs Treppenhaus geht, oder dass sie im Büro anfängt zu bellen. Es tut mir ja leid, aber ich muss ihr klarmachen, dass sie das nicht darf, auch darf sie nachts keine Passanten anbellen. Arme Kleine, aber es geht nicht anders.
Heute ist sie etwas ungeduldig in ihrem Laufstall und würde gerne mit mir spielen und schmusen. Und ich muss mir immer wieder sagen, dass sie es lernen muss, Geduld zu haben und zu relaxen, wann immer es sein muss. Ich will ja keinen hyperaktiven Hund, sondern einen ruhigen, in sich ruhenden, der auch eine gesunde Frustrationsschwelle hat. Aber es fällt schon schwer, wenn man im Grunde das Gleiche will wie der Welpe. Wer will schon arbeiten, wenn es Dinge gibt, die so viel schöner sind?!?
Ach, ich glaube, ich habe die Hälfte vergessen, die ich euch schreibenn wollte. Es gäbe jeden Tag so viel zu erzählen, weil Holly wirklich sehr, sehr süß ist und dazu ein wirklich lieber Hund. Von Tag zu Tag finde ich sie besser.
Mir ist noch was eingefallen! Ich habe wieder einen Fahrradausflug mit ihr gemacht (wobei sie "den halben Korb" weggefressen hat, der alte Biber, weil ich ihr ein Sonnendach gemacht hatte und ich sie deshalb nicht sehen konnte

) und habe dabei einen langen Stopp an der Hundewiese gemacht, die wir wieder ganz für uns hatten. Nur zwei Kinder spielten dort mit ihrem Vater. Naja, nach kurzer Zeit spielten sie mit Holly. Das war sehr schön. Sie konnte sich dort einfach aufs Gras legen und alles ansehen, was sich drumrum so tat. Einfach verweilen, das war schön!

Und danach sind wir noch um einen Teich geradelt und haben immer wieder angehalten. Auch da hat sie sich ganz toll gehalten. Sie ist einfach klasse!


Machts gut, ihr Lieben!
Viele liebe Grüße :wave:
Sonora
P.S.: Ich schicke euch mal Bilder mit der verunglückten Fönfrisur mit!

))
P.P.S: Mir ist noch was eingefallen! Als wir gestern ins Büro kamen, war schon ein Hund da! Ein großer, etwas schäferhundgroß. Zur Warnung hing ein Zettel von außen an der Tür. Ich fragte den Besitzer, ob das gutgeht und er sagte ja und meinte, zur Not würde der Hund ihr die Grenzen aufzeigen. Also ließ ich Holly auf ihn los. :schock: Der arme Kerl! Er war schon 11 Jahre alt und sehr ruhig und gesetzt und ließ alles in stoischer Ruhe über sich ergehen, bis sein Herrchen sagte, ich solle es jetzt lieber gutsein lassen. Sie war ja so verliebt, hing ihm – wirklich – mit den Armen um den Hals!

Sie sprang immer an ihm hoch, war aufdringlich wie sonstwas! Später kam der Hund zu uns und besuchte sie an ihrem Laufstall. Das war zu viel! Sie versuchte allen Ernstes, rauszuklettern!

Aber nach einer Weile legte sie sich dann hin und ließ locker.
Heute hat eine Kollegin zwei große Hündinnen mitgebracht. Die waren ihr erstmal unheimlich – so zu zweit und so groß und schwarz. Aber später wollte sie unbedingt zu ihnen gehen. Leider schickte uns das Frauchen weg, weil gerade Stress war. Mal sehen, wie das später weitergeht. Mit einem Rudel Hunde hat sie außer in der Welpenschule ja noch keine Erfahrungen. Und in der Welpenschule ist das ja kein wirkliches Rudel, sondern jeder zieht sein Ding durch...
