Hallo b.w.r,
Hallo Rest
zu Beginn möchte ich kurz eine Analogie beschreiben, zwischen meinem Recovery-Programm und dem eines Schlag-Anfall- oder Herzinfarkt-Erkrankten.
Ich nehme bspw. den Schlag-Anfall und betrachte ihn als System-Total-Absturz in bestimmter Weise. Manch einer muss nach dem Zusammenbruch der Körperkoordination alles von Null auf lernen. Hand heben, Hand drehen, Hand öffnen, aufstehen, jeden Handgriff von neu.
Mein Absturz verlief insofern, als dass am Tag X ein gleisender 'Stressblitz' in mein Nervensystem hineinfuhr. Seit dem ist mein System in einem Dauer-Stress-Zustand geblieben, der das Leben unerträglich gemacht hat. (Dauer-Trauma-Stresslevel)
Ich lerne jetzt alle Bewegungen, alle Handgriffe alles neu ein. Und das funktioniert derart gut, dass ich es fast nicht glauben kann. Es gleicht dem Comeback eine Schlag-Anfall-Erkrankten, weil ich wirklich jeden Ablauf, viele Gerüche, viele Geräusche usw. völlig neu lernen muss, indem ich erst das Trauma lösche und nachher stressfrei den Handgriff neu einlerne.
Dann bleibt es dauerhaft, beim nächsten Mal wenn ich diese Bewegung ausführe oder diesen Gedanken denke, reagiert der Körper nicht mehr mit Stress und die Symptome bleiben aus !!!
Den heutigen Text schreibe ich voller Freude, und tue mir selbst schwer es irgendwie glauben zu können, dass das die Lösung sein sollte.
@b.w.r:
Kannst du bitte genauer erklären, was du mit Stirn-Pendeln meinst und wie du die Traumabelastung feststellen kannst?
Das Feststellen der Traumabelastung mittels Stirnpendeln läuft so:
Step 1 - Ruhe herstellen
Man stelle bei sich die bestmögliche Grundruhe her (möglichst gedankenfrei sein, Nervensystem ruhig stellen, ruhiger Raum, keine Ablenkung .. da ist jedes Mittel recht, je ruhiger desto besser)
Step 2 - Konfrontation mit Lieblingsgegenstand
Man stelle den liebsten Gegenstand seiner Wohnung vor sich -- man sieht ihn an -- und während dessen
lässt man den Körper intuitiv selbstständig mit der Stirn pendeln. Die Pendel-Frequenz achtsam beobachten und merken.
Je langsamer die Pendel-Frequenz der Stirn/des Kopfes, desto besser. Langsame Frequenz = ungefährlich, schnelle Frequenz = gefährlich.
Step 3 - Konfrontation mit Nervigsten-Gegenstand
Man nehme den nervigsten Gegenstand und stelle ihn vor sich -- man sieht ihn an -- während dessen lässt man den Körper wieder intuitiv so arbeiten, sodass wieder die Stirn selbstständig pendeln kann. (Wipp-Bewegung des Kopfes)
Wesentlich ist:
Das Kopf-Pendeln lässt du deinen Körper selbst machen. Es ist keine bewusste Bewegung, sondern eine intuitive. Du gibst dem Körper nur den Auftrag es zu tun, aber du lässt es den Körper selbstständig und intuitiv machen.
Die Pendel-Frequenz aus Step 2 und Step 3 achtsam beobachten, und erkennen, wie schnell oder langsam der Kopf wippt, wenn man mit einem positiven oder negativen bzw. traumatisierten Zustand konfrontiert wird.
Da jemand mit CFS keinen absoluten Ruhezustand erreicht, wird er die optimale Ruhefrequenz nicht erreichen können zu Beginn.
Wichtig ist jedoch nur, zu erkennen, wie es sich anfühlt und wie das Nervensystem reagiert, wenn man mit einem heftigen Stressor konfrontiert wird. Die zeigt sich durch sehr schnelle Wippbewegungen des Kopfes wenn man es 'testet'.
Beherrscht man diese Technik, kann man es später auch in unruhiger Umgebung und auf öffentlichen Orten durchführen.
Es gibt keinen Unterschied zwischen dieser Technik und bspw. kinesiologischen Verfahren.
Riesen-Vorteil: du kannst selbst testen, und du kannst hunderte von Reizen innerhalb kürzester Zeit 'scannen' -- man kann es auch in Bewegung und unterwegs machen, es ist also sehr effizient. (Mit einem Therapeuten würde es Lichtjahre dauern, wenn man wie in meinem Fall die gesamte erlebte Umgebung und den gesamten Wissensschatz so durchscannen muss)
Gibt es darüber noch anderswo was zu lesen?
=> siehe kinesiologische Testverfahren.
Eine Alternative hierzu wäre der Armlängenreflextest nach Raphael van Assche -- funktioniert gut, ist aber nur im Sitzen möglich (= ein kinesiologisches Verfahren zur Eigenanwendung um den Zustand/die Antwort des Nervensystems auf einen Reiz abzufragen)
Woran merkst du während des Prozesses, dass du das Trauma gelöscht hast?
.) indem die Stirn-Pendel-Frequenz schlagartig runter geht, und langsam wird
.) indem mein Symptom-Komplex sofort zurückgeht
.) ein unverwechselbares entspannendes Gefühl stellt sich ein
.) eine erneute Konfrontation mit dem Begriff/Gegenstand bleibt ruhig und stressfrei
Wie soll ich bei mir Dinge enttraumatisieren, die eigentlich wirklich beängstigend sind?
Klasse Frage.
Schritt 1):
Viel und lange überlegeben, sodass du einen akzeptablen nicht Ängste-schürenden Glaubenssatz zu dieser Sache gefunden hast, der dir wirklich glaubwürdig erscheint! -- darf auch ein bisschen naiv formuliert sein, muss aber so glaubwürdig sein, dass du es für dich annehmen kannst.
(Schönreden funktioniert nicht, da bleibt der Stress bestehen und das Trauma kannst du nicht löschen !!)
Schritt 2)
löschen ... ggf. mehrmals das löschen anwenden
Schritt 3) -- falls löschen nicht funktioniert:
über dem Begriff meditieren (geistig durchgehen), und für alle damit verbundenen Nachbar-Assoziazionen dasselbe machen -- also erst den Glaubenssatz ändern, dann löschen
Beispiel:
Zentralbegriff =
Geld ... wenn Geld traumatisiert ist, lässt sich das nicht so einfach löschen
direkt benachbarte Negativ-Assoziazionen (hier nur plakativ, dies ist bei jedem anders und von jedem selbst herauszufinden):
Macht, Wahrheit, Unwahrheit, Lüge, Unterdrückung, sparen, Armut, Reichtum, etc. etc.
Bei so einem Trauma-Geflecht musst du für jeden markanten Begriff des Geflechtes einen nicht-angstschürenden Glaubenssatz entwickeln, und nachher das Trauma löschen.
Dieser Prozess kann sich über Tage / Wochen ziehen ... je nach Stressor, je nach Struktur des Geflechtes, je nach Intensität und je nachdem wielange das an deinen Nerven gesägt hat.
An dieses Urtrauma zu kommen und es aufzulösen, wäre wohl der Königsweg.
Sehe ich aus so.
Fragt sich, was ist das Urtrauma? Stürze, Schläge auf Kopf und Halswirbelsäule => heißer Tipp!!! davon hatte ich unzählige, hätte davon sogar tot sein können)
Glaube aber, dass es auch ohne Urtrauma zu CFS kommen kann, einfach dann wenn alle Sicherungen durchbrennen (typabhängig) -- dann bleibst du im Dauer-Trauma hängen und kommst von alleine nie mehr raus.
Noch etwas zum Schluss:
'Löschen' ist nicht anderes, als den gegenwärtigen Ruhe-Zustand für eine Assoziation neu zuzuweisen. Also ein relativer Vorgang, kein absoluter.
Zu Beginn kann man also nichts ganz auf ruhig stellen, sondern man hantelt sich vom Mega-Stress-Niveau in das Ruhe-Niveau A, und nachher vom Ruhe-Niveau A ins noch bessere Ruhe-Niveau B. dann irgendwann ist man total cool, wenn man einen Stressor sieht, hört etc. ... und wenn man es lange genug macht, und deine Alltagshandgriffe, Gedanken, Gegenstände, usw. gelöscht sind, klingen auch die Symptome ab.
Rückfälle sind Horror, denn ich gehe in die Stadt -- alles ist cool. Echt super, ich spüre es ein bisschen ziehen, aber ansonsten nicht viel.
Dann komme ich bspw. an eine elektronische Bankomat-Kasse im Supermarkt, und Mega-Breakdown. Da hilft dann nur ein ruhiges Plätzchen irgendwo suchen, und First-Aid machen -- oder wenn zu krass, nach Hause gehen und zu Hause First-Aid machen und den Shit löschen.
Entweder das Urtrauma finden und auflösen - oder -
1. neue Traumatisierungen so gut es geht vermeiden durch stabile soziale Kontakte und Umweltbedingungen
2. Folgetraumatisierungen immer wieder erkennen und bearbeiten/auflösen
3. Medikamente, die die eigene Übererregbarkeit dämpfen und eine gewisse LMAA-Einstellung bewirken, sowie das Angstniveau senken
(3. könnte eine Möglichkeit sein, um erstmal wieder in die Gänge zu kommen und z.B. 1. anzugehen, aber keine Dauerlösung.)
zu 3 kann ich nichts sagen.
was aber glaube ich passieren kann, dass du durch 3 keinen guten zugriff aufs nervensystem und deinen geist hast, also keinen zugriff auf die achtsamkeit. und ohne achtsamkeit kommst du hier nicht weiter. das ist aber nur eine mutmaßung von mir.
ich will sagen, man muss nüchtern und bei der sache sein, damit man mittels achtsamkeit es schafft, diese technik durchzuziehen.
achtsamkeit (= die fähigkeit seine gedanken zu beobachten) ist das erste was verloren geht, wenn alkohol, oder irgendetwas geistig veränderndes im spiel ist.
wenn die zeit gut ist, und wenn ich so stabil bin, dass ich es mir selbst glaube, dass das tatsächlich gegen CFS funktioniert, dann werde ich video-material dazu anfertigen.
vg
markus
// 120 min. Arbeit steckt hinter diesem Post, also spar die blöde Worte

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