Hallo und vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort!
Hihi, "junges Alter", das hab ich auch schon länger nicht mehr gehört
Du triffst es mit Deinen Aussagen genau auf den Punkt, daran merkt man Deine Erfahrung mit dem Zeug. Aber vieles, was Du schreibst, ist eben genau mein Problem. IM MOMENT habe ich diese tiefe Überzeugung, dass ich das Tavor in meinem Leben nicht mehr haben will. Zuviele Filmrisse, zuviel Abstumpfung, und an so große Mengen ranzukommen war permanenter Stress, und immer die Angst, es klappt mal nicht. Aber ich hatte schon öfter im Leben solche MOMENTE. Das ging dann eine Weile gut, ich war paar Monate clean, und mir ging es oft auch echt ganz gut- da verlor ich regelmäßig wieder den Respekt vor dem Zeug, und dachte, och, machste Dir mal nen schönen Abend....wieder abhängig werden wollte ich natürlich nie. Aber jedes verdammte neue Mal denke ich, ich kriege den kontrollierten Konsum hin, obwohl mein Intellekt weiß, dass das, zumindest nach so einer Suchtkarriere, einfach nicht geht. Ein Arzt hat mal gesagt "Ein bisschen Heroin gibts nicht"- und das kann man gut übertragen, finde ich. Das "bisschen Heroin" habe ich sogar geschafft dieses Jahr, nur an zwei, drei Wochenenden mal- aber klar, ich hab mich ansonsten ja auch mit dem Tavor zugedröhnt.
Ich glaube, meine Persönlichkeit hat sich nach den vielen Suchtjahren einfach verändert. Ich bin nicht mehr so straight und klar, wie ich früher mal war. Dazu habe ich mich und andere einfach schon zu oft belogen.
Dazu kommen noch ein paar psychische "Defekte"

, ach, wollte ich mich beschreiben, ich müsste wohl einen Roman schreiben. Ich bin ein Mensch mit zwei Gesichtern, und spiele beide Rollen (fast) perfekt. Die gute, erfolgreiche, brave, und die "böse", süchtige, krasse. Was sicherlich mit meiner Borderlinestörung zusammenhängt, wie vieles andere auch. Auch die Sucht. Da ist die Frage nach Henne und Ei. Dazu kommen ein paar schwere Depressionen, eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung.....aber wer mich nur "von außen" kennt, würde das niemals denken.
Und der dunkle Anteil in mir hat verdammt viel Macht. War ich zu lange "gut und brav", kommt die Suche nach einem neuen Kick fast unweigerlich. Und ich habe viel probiert- aber noch keinen Ausgleich gefunden, der mir nicht schadet.
Jetzt hör ich aber auf, Dich/Euch vollzutexten, gerade kommt nur noch dazu, dass ich wegen einer Knieverletzung krankgeschrieben bin, und mir langweilig ist (was ich sonst von mir nicht kenne, liegt sicher am Benzoentzug). Also ich werde ansonsten natürlich auch schreiben, aber vielleicht nicht mehr so viel
LG Lisbeth