Depression - Beziehungsprobleme - Midlifecrisis

Hallo Inga

Was muss Dir in diesem Moment bewusst werden, wie viel Aufmerksamkeit Dir zukommt und wie sehr andere Menschen mit dir mitfiebern, die Dich noch nicht einmal kennen.
Helmchen und Chrissie, die offensichtlich bis 3 Stunden lang alles nachgelesen haben, was geschrieben wurde ... das nenne ich eine bemerkenswerte Anteilnahme! Und die vielen anderen Mitglieder, die Dir schon seit Anfang an zur Seite stehen ... das ist Glück! Da hast Du im Internet, das am Anfang vom Ende eigentlich relativ zentral war (bei Deinem Mann) einen starken Verbündeten gefunden, und viele "Bekannte", die sich mit Dir sorgen und Dir helfen.

Mittlerweile kommen wir zum 200sten Beitrag in diesem Thread. Und da ist kein kurzer oder belangloser Beitrag drin, sondern nur seitenweise gutgemeinte Ratschläge. Ich hoffe für Dich, dass das so weitergeht und Du weiter solch tolle Menschen um Dich scharst, so dass es gar nicht anders möglich ist, als dass Du wieder auf die Sonnenseite des Lebens gezogen wirst.

Gruss, Marcel
 
Recht hast du Marcel!

Mich freut diese Anteilnahme für Ingrid total, denn sie hat gute Freunde - wenn auch "nur" visuelle - sehr nötig! Ihre Art zu schreiben, sich auszudrücken und wie sie offen ihre Probleme ausdrückt , öffnet uns die Herzen für sie und ihre Lage. Ich spüre die Ehrlichkeit und Echtheit in ihren Aussagen und leide mit ihr, da ich aus eigener Erfahrung weiss wie schwierig es ist solch prägende Ereignisse zu verarbeiten.

Darum, liebe Ingrid, rede - oder besser - schreibe dir weiter alles von der Seele. Das ist eines der Dinge die dir gut tun. Schön hast du in Chrissie und Helmchen zwei weitere Menschen denen dein Schiksal nahe liegt. :)

Liebe Grüsse an alle und einen schönen Adventabend
Co
 
Hallo alle zusammen!

Marcel... ich kann nur sagen: ES IST ÜBERWÄLTIGEND!

Ich hab aus Verzweiflung damit angefangen, hier zu schreiben. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Wollte auch den Schmerz einfach mal schriftlich festhalten. Was ich von euch bekommen habe, kann ich nicht in Worten fassen. Es tut echt gut zu merken, dass es noch MENSCHEN gibt.

Hiermit möchte ich allen von ganzem Herzen danken, für die Anteilnahme, das Verständnis und das Mitgefühl, mit einem virtuellen Blumenstrauss voll roter Rosen und Herzen! Nehmt es an - ich kann nicht mehr geben.

Mein Mann tastet sich ganz vorsichtig vorwärts. Er hat mich tatsächlich gefragt, wie ich mich betreffend der Mediation entschieden hätte. Ich hab ihm erklärt, dass ich kein Vertrauen mehr zu diesem Menschen hätte und ich auf gar keinen Fall in irgend einer From mit ihm zusammenarbeiten möchte. Er hatte nämlich meinem Mann vorgeschlagen, wir könnten uns ja für zwei seiner Mitarbeiter entscheiden, er müsse nicht unbedingt beteiligt sein. Oder... er würde uns die Namen zweier Anwälte angeben, die er persönlich kenne. Na ja... womöglich kassiert er dann noch Vermittlungsprovision. Sorry, wenn ich so denke, aber ich hab echt kein Vertrauen mehr zu diesem Menschen.

Nun stellt sich mein Mann wieder total unsicher hin. Er hat immer noch Mühe damit zu wissen, wie er denn das Ganze anpacken soll. Ich hab einfach langsam das Gefühl, er will, dass ich den ersten Schritt mache. 1. Er kann dann sauer reagieren, weil ich ihn damit zwinge, was zu tun. 2. Er kann mir dann vorwerfen, ICH hätte es ja gewollt - nicht er! Irgendwie möchte ich ihm diesen Gefallen nicht machen. Könnt ihr mich verstehen?

Was mich auch noch erstaunt, sind seine Sinneswandlungen. Vor zwei Wochen noch sprach er davon, dass dies SEIN Haus wäre. Er habe es entworfen, die Pläne gezeichnet und geplant. Er ziehe bestimmt nicht aus diesem Haus. Und... dass ich weitaus besser wegkommen würde, wenn er das Haus behält und ich die Hälfte des Wertes bekomme. Statt es zu verkaufen und nur die Hälfte des, nach Abzug der Hypothek, verbleibenden Betrages. Nun spricht er gaaaaaanz anders. Er hat mir vorgeschlagen, man könnte ja eine Vereinbarung treffen (also keine Anwälte einbeziehen) diese dann von einem Notar beglaubigen lassen und die Sache wäre erledigt. Und... ich könnte ja mit den Kindern im Haus wohnen, bis diese ihre Ausbildung (das sind noch JAHRE!) abgeschlossen haben. Er würde sich eine Wohnung mieten und danach könnten wir dan entscheiden wer das Haus übernimmt oder ob es verkauft werden soll. Ich hab mich dazu nicht geäussert.

Na ja... ich bin echt nicht davon begeistert, die kommenden Jahre allein dieses Haus zu pflegen! Den Rasen zu mähen, sonstige Gartenarbeiten zu erledigen, Schnee zu räumen usw. Auf den ersten Blick mag sein Vorschlag ziemlich rücksichtsvoll und edel erscheinen. Doch.... wem bleibt die ganze Arbeit?

Momentan schwanke ich zwischen: "Ingrid... geh zum Anwalt!" und "Er will es... also soll er was tun!" Ach... ich möchte etwas mehr Selbstvertrauen haben! ~_~

Einen kleinen Lichtblick ist doch in diesen Tagen geschehen. Mein älterer Sohn hat, nach langer Suche, endlich eine Lehrstelle als Kaufmann bekommen! Das hat mich extrem gefreut! Eine Sorge weniger!

Noch was... ich war Heute abend am Vortrag von Pius. Er hat's wirklich sehr gut gemacht. KOMPLIMENT PIUS!!!!! Irgendwie passte das Thema "Die Macht der Gefühle" total zu meiner Situation. Ich habe sehr vieles wieder erkannt. Und... Pius ist auch sehr humorvoll! :)

Ich mag euch alle sehr!
Wünsche einen ... na ja... um diese Zeit.... ach, ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag!
 
Liebe Inga,

ich bin total gerührt, dass dir meine Anteilnahme gut tut.

Bei der sogenannten Sinneswandlung hat dein Mann natürlich seine Vorteile im Auge. "Na ja... ich bin echt nicht davon begeistert, die kommenden Jahre allein dieses Haus zu pflegen! Den Rasen zu mähen, sonstige Gartenarbeiten zu erledigen, Schnee zu räumen usw. Auf den ersten Blick mag sein Vorschlag ziemlich rücksichtsvoll und edel erscheinen. Doch.... wem bleibt die ganze Arbeit? "

Der Versorgungsausgleich läuft bei einer Scheidung ganz automatisch mit ab. Das Unterhaltsrecht muss bzw. kann gesondert verhandelt werden. Es ist preiswerter, sich vorher zu einigen, dann zum Notar zu gehen um diese Vereinbarungen beglaubigen zu lassen. Wenn du in dem Haus wohnen bleibst, bis die Kinder erwachsen sind, kann man für diesen Zeitpunkt eine Miete festsetzen, die auf deinen Unterhaltsanspruch angerechnet wird. Wie du richtig erkannt hast, darfst du alleine in dieser Zeit das ganze Haus pflegen und hegen. Was käme dann nach Ablauf dieser Erziehungszeit? Steht dir dann die Hälfte des Hauses zu? Ich bin mir sicher, dass man hier eine gute Rechtsberatung braucht. Vielleicht weiß ja jemand vom Forum, wie man das auf günstige Art und Weise bekommt (sofern dieses für dich wichtig ist).

Lass dich nicht manipulieren. Warte nicht darauf, was dein Mann will. Überlege, was du willst. Lass deine Handlungen nicht davon abhängig sein, ob du den schwarzen Peter von deinem Mann bekommst. In einer Ehe gibt es immer Veränderungen, das ist eine ganz normale Sache. Meistens entwickelt man sich in unterschiedliche Richtungen. Wenn dieses beiden bewusst ist, können sie daran arbeiten, Gemeinsamkeiten zu erhalten bzw. neue zu entdecken. Hier gibt es die Möglichkeit der Paartherapie. Oftmals ist dieser Zeitpunkt übersehen worden, wo eine Therapie noch etwas gebracht hätte. Bei uns war es beinahe ähnlich. Man kann also nicht sagen, der oder die ist selber schuld, dass es so gekommen ist. Oftmals sehen Männer keinen Handlungsbedarf, weil doch alles in der Ehe normal abläuft. Sie haben oft keine Probleme und sind dann ganz überrascht, wenn sie vor den Trümmern ihrer Ehe stehen und stellen dann fest, dass die Frau sich verändert hat und sie im Grunde die Schuldige ist.

Bei dir spüre ich, dass du dich immer mehr wahrnimmst. Ein Prozess, der sich vertiefen wird, der dich auch glücklich werden lässt, der dich selbstbewusster werden lässt. Manchmal glaubt man, man würde stehen bleiben. Ich hatte damals immer Angst, dass sich das Rad zurückdrehen würde und ich wieder wie früher wäre. Die Dinge brauchen Zeit. Du wirst gestärkt aus dieser Krise herauskommen, mit oder ohne deinen Mann.

Hast du dir schon mal Gedanken über das Wort „selbst - bewusst - sein“ gemacht? Das hat etwas mit deiner Wahrnehmung zu tun. Spüre, was dir gut tut und sorge dafür, dass du es bekommst.

Weiterhin viel Kraft und „selbst bewusst sein“ wünscht dir von Herzen

Helmchen
 
Hallo Inga,
nur kurz: wahrscheinlich muß man sich selbst mit der Materie befassen, damit man nicht von einem Anwalt abhängig ist und am Ende dumm aus der Wäsche schaut, weil der vor allem daran interessiert war, eine hohe Rechnung schreiben zu dürfen. Das kommt öfters vor als man denkt..

www.ofj.admin.ch/themen/scheidung/intro-d.htm : vielleicht bringt Dich das etwas weiter?

Wenn Du nicht im Haus bleiben willst und auch nicht länger mit ihm unter einem DAch bleiben möchtest, könntest Du Dich ja schon mal nach einer Wohnung umschauen? Dann soll er sich doch um das Haus kümmern und darin wohnen mit sämtlichen Pflichten ...

Ich muß weg...
Alles Gute,
Uta
 
Guten Abend!

Helmchen.... ich bin gerührt, ab so viel Beachtung!

Ich will mich nicht mehr manipulieren lassen. Deshalb gebe ich auch nicht sofort eine Antwort. Ich will mir das Ganze gut durch den Kopf gehen lassen. Meist stimmt man etwas zu, ohne richtig alles druchdacht zu haben. Danach steht man mit abgeschnittenen Hosen da!

Klar, kann ich mir auch zu viel überlegen. Aber lieber ein paar Mal drüber schlafen und vielleicht einen Ratschlag oder eine Meinung Anderer (z.B. hier im Forum) einholen.

Weisst du... ich hab auch schon versucht, ihn zu einem Gespräch bei einer Eheberaterin zu überreden. Er war immer strickte dagegen. Er brauche keine Gespräche! Schon gar nicht bei einer Eheberaterin! Das sei alles verlorene Zeit!

Verlorene Zeit? :? Auch diese Zeit, in der wir nebeneinander leben ist doch verlorene Zeit, oder?

Ich merke auch, dass sich etwas in mir verändert. Bin auch ziemlich erstaunt, dass es mir echt immer wieder gelingt, sozusagen Stehaufmännchen zu spielen!

Uta... daaaaanke für diesen Link! Ich glaube, da kann ich einiges an Informationen einholen!

Einen wunderschönen Abend euch allen!
 
Liebe Uta

ich hab da mal reingeschaut betreffend Scheidungsrecht. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese Website nicht mehr auf dem neuesten Stand ist (Schweizer Recht):
Weiter sieht das neue Gesetz vor, dass nach vierjährigem Getrenntleben jeder Ehegatte einseitig beim Gericht die Scheidung verlangen kann. In krassen Fällen, d.h. wenn die Fortführung der Ehe einem Ehegatten aus schwerwiegenden Gründen, die ihm nicht zuzurechnen sind, nicht zugemutet werden kann, ist auch die sofortige Auflösung der Ehe mittels Klage möglich.

Diese Frist von vier Jahren wurde mittlerweile auf ZWEI Jahre verkürzt. (Ich hab denen gemailt, sie werden es demnächst aktualisieren)

Liebe Ingrid

herzlichen Dank für dein Kompliment wegen meinem Vortrag in Chur. Es hat mich auch gefreut, dass so viele Leute aufmerksam zugehört haben und an der (freiwilligen) Meditation am Schluss haben noch ca. 30 Personen teilgenommen, obwohl die Zeit schon fortgeschritten war! Dabei war es dazwischen sooo ruhig, dass ich die sprichwörtliche Nadel hätte fallen lassen können...
Ich freue mich schon auf die nächsten, örtlich noch nicht bestimmten Vorträge ab Januar 05.

Dir Ingrid wünsche ich weiterhin viel Kraft und Aufmerksamkeit für dich selbst, damit du in deiner inneren Mitte bleiben kannst. Auch wenn dir dies nicht jede Minute gelingen sollte, werte dich nicht ab und versuche dich doch wieder mit deinem inneren, liebenswerten Teil zu verbinden.... so ist die "Nebeneinanderzeit" auch keine verlorene Zeit :)
Du kannst nur DEIN Leben leben, Ingrid....und "Stehauf-Frauchen" LEBEN ihr Leben: Bravo!

So wie man sich das Gefühl von Gesundheit erst durch Krankheit erwirbt, so kann Mann/Frau das Gefühl von wahrer Stärke erst durch das Gefühl von auch gelebter Schwäche erkennen....

Noch ein herzliches DANKE für die Rosen, die du an uns alle verteilt hast!

Ich habe mir schon überlegt, was ich mit euch beiden machen würde, wenn ihr beide zu mir kommen würdet: Ich würde versuchen, dass ihr euch beide in die Augen schauen würdet und euch fragen, wie ihr euch dabei fühlt.....

Liebe Grüsse sendet dir Pius
 
Guten Abend!

Da sich im Schweizer Scheidungsrecht einiges geändert hat, hab ich einen Ratgeber über dieses Thema bestellt. Ich werde mich mal schlau machen, worauf ich alles achten muss. Trotzdem danke Uta!

Pius... die Rosen kommen echt von Herzen! Wie auch das Kompliment für deinen Vortrag. Ich denke, die meisten haben was nach Hause mitgenommen.

Ja... auch ich möchte mal wissen, was für Gefühle in ihm hoch kommen, wenn er mir in die Augen sieht!

Nach langem Überlegen, hab ich mich endlich entschlossen, das kommende Wochenende einen lieben Menschen besuchen zu gehen. Ich war noch nie alleine von zu Hause weg. Er wird sich um die Kinder kümmern müssen. Irgendwie hab ich ein seltsames Gefühl, doch ich muss es mal versuchen. Ich hab es mit ihm und den Kindern besprochen und sie sind der Meinung, es wäre ok, wenn ich übers Wochenende weg gehe. Wie üblich mach ich mir hunderttausend Gedanken. Aber ich denke, das ist normal. Ich muss mich daran gewöhnen, dass auch ich entbehrlich bin!

Ist das nicht ein Fortschritt?

Ich werde euch berichten, wie dieses Wochenende über die Bühne gegangen ist. Bin echt gespannt, wie es sein wird!

Wünsche allen einen wunderschönen Abend!
Bis bald!
 
Oho Ingrid, du machst Fortschritte!

Einmal etwas Distanz haben von der Familie tut echt gut! Wenn du da wo du hingehst noch gute Gespräche führen kannst, wirst du ev. neue Erkenntnisse haben die dir im Alltag hilfreich sein können.

Es werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Dein Mann muss sich um die Kinder kümmern und erfährt so einmal was du alles leistest. Du erhälst ein Stück Freiheit, Abstand und Zeit für dich. Sicher sehr zu deinem Wohl.

Ich wünsche dir ein wohltuendes Wochenende, gute Gespräche und offene Sinne um wieder mal zu erfahren, wie schön das Leben auch sein kann.

Herzliche Grüsse
Co
 
Hallo Colette

Ja... ich erhoffe mir auch, dass dieses Wochenende was bringen wird. Mir etwas mehr Selbstvertrauen. Meinem Mann etwas mehr Einsicht und den Kindern etwas mehr Selbstverantwortung.

Es wird bestimmt nicht an guten Gesprächen fehlen. Auch mal ne ganz andere Welt sehen, als die eigene. Ich freu mich drauf.

Mein Mann hat seinen Weg gewählt. Nun muss ich mir mein eigenes Leben aufbauen. Wieso aber kann mein Mann plötzlich Rücksicht auf mich nehmen? Wieso muss ich nicht drei mal nachfragen, wenn ich etwas von ihm möchte? Wieso kann er plötzlich ein wenig mithelfen? Wieso kann er plötzlich schwere Getränkepackungen in den Keller runtertragen? :?

Ich werde euch ausführlicher über dieses Thema berichten.... ich muss jetzt zur Arbeit! :)

Ich wünsche auch allen von ganzem Herzen einen wunderschönen Tag!
Schön, dass es euch gibt!
 
Hallo Inga,
da tut sich ja was - wer hätte das gedacht ;) ... Aber es ist eben so: in dem Moment , wo sich im Familiensystem ein einziger Teil verändert, müssen alle anderen auch eine Veränderung durchmachen, ob sie wollen oder nicht.
Ich könnte mir vorstellen, daß Dein Mann merkt, daß Du losläßt, daß es Dir relativ egal ist, ob er etwas tut oder nicht. Vielleicht ist das sogar eine Chance, daß er es bei diesem kleinen oder nicht mehr vorhandenen Druck auf ihn es schafft, Dinge zu tun, die er vorher aus Widerstand gegen den Druck auf ihn nicht tun konnte/wollte.

Ich finde es prima, daß Du Dich für das Wochenende davon machst. Du wirst sehen: es klappt alles prima, und Du wirst die Familie kaum oder gar nicht vermissen, und auch der Familie wird es so gut gehen. Vielleicht kommen sich Vater und Söhne ja so sogar näher?

Alles Gute,
Uta
 
Liebe Ingrid

Ich gratuliere Dir zu deinem Wochenende für DICH. Geniesse es, Ingrid, und lasse es dir einmal so gut gehen.

Dein Mann scheint langsam in die "Realisierungsphase" einzutreten. Er scheint zu realisieren, was Du, Ingrid, alles getan hast und realisiert damit auch, was er nicht mehr haben wird.... ~0 und versucht möglicherweise das Ruder wieder zu wenden. %)

Ja, wenn du jetzt wüsstest, ob das nur so eine kleine "Aufhellung" ist, oder ob sich tatsächlich bleibend mehr Sonne zeigt?

Die "Entberlichkeitsübung" finde ich auch positiv für dich.

Mache einmal weiter, was für DICH stimmt, Ingrid. Dazu wünsche ich dir weiterhin viel Kraft und Mut!

Herzlich grüsst Dich Pius
 
Guten Abend!

Ich melde mich vom Wochenende zurück!

Das Wochenende war echt schön. Es hat nicht an guten Gesprächen gemangelt. Ich habe mal eine ganz andere Welt kennen gelernt. Ein Leben in Einfachheit und Zufriedenheit, mit dem was man hat, aber sehr Gefühlsstark. Ich habe es genossen... ja!

Mein Mann hat sich nicht gross dazu geäussert. Er hat immer wieder betont, es sei kein Problem für ihn, für die Kinder zu sorgen. Am Abend meiner Rückkehr, hab ich vom Zug aus zu Hause angerufen. Ich wollte wissen, ob es viel Schnee gegeben hätte. Er sagte nur: "Ja... es ist ziemlich rutschig... wann bist du in Chur?... Na ja... um diese Zeit bin ich am Kochen... du wirst schon einen Bus nach Hause bekommen!"

Es hat mich nicht enttäuscht, dass er mich nicht abgeholt hat. Ich bin mir sein Verhalten gewöhnt und weiss, dass er mir dadurch zeigen will, wie viel Gleichgültigkeit er mir gegenüber hat. Er will mir damit weh tun. Ich hab mir aber das gute Gefühl, welches ich vom Wochenende in mir trug, nicht verderben lassen.

Für mich ist sein Verhalten auch ein Zeichen, dass er total Abgeschlossen hat, mit mir. Ich bin ihm soviel Wert, wie ein gebrauchtes Papiertaschentuch. Nur... wieso hat er immer noch nichts in Sachen Scheidung unternommen?

Heute ist er zu Hause geblieben, weil er angeblich Kopf- und Halsschmerzen hat. Er ist bis 17.00 Uhr im Bett geblieben. Dann ist er aufgestanden mit der Bemerkung: "Ich kann ja nicht den ganzen Tag im Bett liegen." Wie ich vermutet hatte, ist er jetzt ziemlich gut beieinander. So kann er sich an seinen PC setzen und mit seiner "Liebe" sprechen.

Ich hab ihm das auch gesagt. Ich bin mir bewusst, dass ich provoziert habe. Aber ich konnte es mir nicht verkneifen zu sagen: "Ja... jetzt kannst du an deinen PC.... ach nein... es ist ja noch nicht Abend... musst noch ein wenig warten!" Ich habe ja genug solcher Situationen erlebt. Tagsüber total krank und am Abend fit und munter wie ein junges Reh. Er wollte mir zuerst zu verstehen geben, er hätte gar nicht vor an seinen PC zu gehen. Doch in null komma nichts war er dran und sass bereits im Chat. Ich hab ihn gefragt, ob er auch was essen möchte. Seine Antwort: "Nein! Ich mag jetzt nicht!" Wieder mal mit einem ablehnenden Ausdruck auf dem Gesicht. Sorry... aber ich konnte nicht mehr und hab ihm gesagt: "Du bist ein A..........!" Um mir nochmals weh zu tun, ist er nicht an den Tisch gekommen, als ich das Abendessen fertig zubereitet hatte. Er ist aufgetaucht, als die Kinder und ich bereits fertig waren. Hat sich eine Schnellsuppe zubereitet und ein Pack Kekse gegessen, da ich nichts für ihn gekocht habe.

Ich mag diese Machtspielchen nicht mehr! Es ödet mich total an! In all den Jahren hab ich genug davon ertragen müssen. Es trifft mich echt nicht mehr. Wieso muss er immer einen Kampf mit mir austragen? Wieso bin ich an Allem schuld? Er hat das heute auch wieder betont, ich wäre an Allem schuld. Er ist der Meinung, er habe nichts dazu beigetragen. NUR ICH!

Na ja... soll er in seinem Glauben bleiben. Irgendwann wird er erkennen, dass auch ER kräftig an dieser Misere gearbeitet hat und zwar von Anfang an.

Fakt ist: Ich lass mir meine Laune nicht mehr von ihm verderben. Ok... einen kleinen Augenblick schon... aber wirklich nur einen kleinen Augenblick.

Ich bin echt froh darüber, dass ich diesen Besuch noch vor Weihnachten gemacht habe. Es wird mir helfen, die nächsten Tage etwas gelassener anzugehen. Wünschte mir, dass nur ein wenig Weihnachten im Haus herrscht. Das wäre schön!

Viele liebe Grüsse euch allen!
 
Hallo Inga,
dieses Wochenende hat Dir offensichtlich sehr gut getan, und ich finde, Du schlägst Dich zu Hause sehr wacker, obwohl das alles andere als einfach ist.
An diesem Satz bin ich ein bißchen hängengeblieben:
Für mich ist sein Verhalten auch ein Zeichen, dass er total Abgeschlossen hat, mit mir. Ich bin ihm soviel Wert, wie ein gebrauchtes Papiertaschentuch

Es mag sein, daß er mit Dir abgeschlossen hat (was ich nicht wirklich glaube). Aber das ist kein Grund dafür, daß
Du Dich nun schlecht fühlst oder machst. Wobei natürlich Papiertaschentücher etwas ungeheuer nützliches sind.. :p . Wenn es irgendwie geht, wäre es gut, wenn Du es auch fertigbringen würdest, ihn mehr oder weniger ganz links liegen zu lassen, damit die Verhältnisse klar sind. Er ist es gewöhnt, sich zurückzuhalten in jeder Familien-Beziehung, während Du immer Angebote gemacht hast. Und ich schätze, Du machst immer noch Angebote zum Familienfrieden, die Du gar nicht mehr bemerkst. Das sind Doppelbotschaften: Auf der einen Seite Ablehnung, auf der anderen Seite Entgegenkommen. Vielleicht rührt er sich auch deshalb nicht, weil er von Deiner Seite aus keine ganz klare Meinung sieht?
Aber auch diese Zeit der leichten Verwirrung der Gefühle wird vorbeigehen. Das Klären der Gefühle und Situation wird er Dir allerdings wohl nicht abnehmen...
Alles Gute weiterhin,
Uta
 
Hallo Ingrid,

du magst diese Machtspielchen nicht mehr, dann versuche auch du ganz gelassen zu bleiben. Zeige ihm, dass es dir nicht mehr wichtig ist, ob er an den PC geht oder ob er essen will. Diese Provokation, ob er wieder an den PC geht, signalisiert wieder Anteilnahme von dir, also lasse es in Zukunft weg. Beim Essen würde ich persönlich laut rufen: „Essen ist fertig“ ohne ihn persönlich anzusprechen (du kannst ja deine Kinder meinen), wenn er sich angesprochen fühlt und Hunger hat, wird er kommen, wenn nicht, räumst du den Teller wieder wortlos nach dem Essen ab. So würde ich es machen, ein anderer würde wahrscheinlich noch nicht einmal mehr rufen.

Ich wünsche dir ein recht frohes Weihnachtsfest und warte auf das neue Jahr ganz gespannt, es wird sich etwas zum Guten bei dir verändern.

Nun muss ich auch noch etwas los werden. Meine Urlaubsfreundin erzählte mir gestern, dass auch ihre Ehe zu Ende geht. Ich wollte ihr Mut zu sprechen, jedoch lehnte sie es kategorisch ab und sagte mir, ihr Mann hätte seit 2 Jahren einen Freund. Sie ist jetzt 20 Jahre mit ihrem Mann verheiratet, hat 2 Kinder (16 und 18 ) und wir mögen beide sehr. Wir werden uns am 2. Weihnachtstag wieder treffen. Er weiß es nicht, das wir informiert sind. Es macht uns traurig, dass auch hier eine Ehe wieder zerbricht. Die Ehe wird zur Zeit noch aufrecht erhalten für Kinder und Verwandte. Sie ist emotional am Ende, auch wenn sie für ihren Mann noch Verständnis hat. Sie weiß, dass auch für sie im Jahr 2005 Änderungen eintreten müssen, damit sie nicht noch kränker wird.
Es bewegt mich sehr, darum wollte ich es hier los werden.

Liebe Grüße Helmchen
 
Hallo und guten Abend!

Liebe Uta, du kannst bestimmt verstehen, dass speziell Weihnachten nicht unbedingt der Moment für solche Situationen ist. Es wäre eigentlich ein Fest der Familie und der Liebe. Na ja... ich versuche es wenigstens für die Kinder ein wenig weihnachtlich zu gestalten.

Ich selber fühl mich total leer, sinnlos, traurig. Ich hoffe nur, dass diese Tage schnell vorbei sein werden. Mein Mann hat mir heute mitgeteilt, dass er sich bei verschiedenen Anwälten informiert hat und er anfangs Januar mal bei einem einen Termin vereinbaren wird.

Er ist jetzt die ganze Woche "krank". Tagsüber eine Leiche und abends wieder fit. Seltsamerweise höre ich ihn weder husten noch schneuzen. Fieber hat er auch keines.

Helmchen.... du hast recht. Ich sollte ihm viel mehr zeigen, dass es mir gleichgültig ist, was er tut. Manchmal gelingt es mir auch sehr gut. Aber es gibt Momente, da klappt es echt nicht so gut. Selbst seine Anwesendheit stresst.

Auch ich bin über die wachsenden Zahlen der Scheidungen und Trennungen sehr traurig. Was ist mit den Menschen los? Es scheint mir wie wenn es eine Seuche wäre, die alle ansteckt. Auch in meinem Umfeld gibt es sehr viele solcher Fälle. Gibt es noch glückliche Ehen? Woran liegt das? Stecken wir womöglich mitten in einer gesellschaftlichen Evolution, wo neue Formen des Zusammenseins gesucht werden? Hat die Institution "Ehe" ausgedient?

Ich wünsche euch allen von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest!
Eine liebe Umarmung!
 
Liebe Ingrid,

ich wünsche dir trotz all deiner Trauer ein friedliches Weihnachtsfest und versuche an das Gute zu glauben. Es wird dir wieder besser und sogar wieder gut gehen. Außerdem wünsche ich dir schon jetzt einen guten Jahresanfang, da ich ein paar Tage verreisen werde.

Liebe Grüße Helmchen
 
Liebe Ingrid

Ich selber fühl mich total leer, sinnlos, traurig.

Ich finde es gut, dass du auch diesen Teil von dir wahrnimmst. Vergiss dabei einfach nicht, dass es nur EIN TEIL von dir ist, und es noch einen andern Teil IN DIR gibt, der mit ganz anderen, positiven Gefühlen erfüllt ist!
Spüre in dich, und nähre damit diesen positiven Teil in dir um daraus die Kraft zu schöpfen, diesen anderen Teil zu akzeptieren, mehr nicht.

Ich wünsche dir dazu innerlich ruhige Minuten und Zugang zu DIR selbst.
Pius
 
Guten Abend!

Es ist der letzte Tag des Jahres und es nähert sich Neujahr. Da wir - wie schon Weihnachten - im engsten Kreis der Familie sind, verläuft dieser Tag wie ein normaler Tag. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass nur ich was unternehme, um wenigstens ein wenig auf die Umstände aufmerksam zu machen.

An Weihnachten hab ich den Tisch festlich gedeckt. Na ja... die Freude, die sie möglicherweise daran hatten, ist ziemlich spärlich hinübergekommen!

Auch heute hab ich den Tisch etwas anders gedeckt. Glücksschweinchen, Kaminfeger usw. Nach dem Essen sind alle ihren Lieblingsaktivitäten nachgegangen. Ich hätte die Kinder fragen können, ob sie vielleicht mit mir ein Spiel spielen möchten. Sie sind jedoch in einem Alter, wo sie nicht mehr soooooo gerne mit der Mutter spielen! Verstehe ich auch, also hab ich es bleiben lassen.

Die letzten beiden Wochen waren nicht gerade das, was man sich zu Weihnachten und Neujahr wünschen würde. Mit jedem Tag, bin ich immer tiefer in eine depressive Stimmung gerutscht. Sorry Pius, wenn ich den anderen Teil in mir einfach nicht gefunden habe! Gestern bin ich wegen einer Kleinigkeit fast ausgerastet. Da ich seit längerer Zeit keine Medikamente nehme, hab ich entschlossen, wieder damit anzufangen. Ich kann mich selber nicht ertragen, wenn ich so bin!

Ihr feiert bestimmt im Kreis euer Familie oder eurer Freunde! Sehr schön! Mir bleibt wenigstens der PC, um meine Gedanken festzuhalten. Auch gut! Hier fühl ich mich akzeptiert und gut aufgehoben. Danke!

Colette.... dir ein ganz herzliches Dankeschön!

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Für das Jahr 2005:

Ein bisschen mehr Freude,
weniger Streit,
etwas mehr Güte,
weniger Neid,
auch viel mehr Wahrheit immerdar,
und viel mehr Hilfe bei Gefahr,
ein bisschen mehr "wir",
weniger "ich",
ein bisschen mehr Kraft,
nicht so zimperlich,
und viel mehr Blumen
während des Lebens;
denn auf den Gräbern
sind sie vergebens.

In diesem Sinne, alles alles Gute!
Bis bald!


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Hallo Ingrid

Nun sind die Feiertage durch und ich hoffe, du hast sie gefühlsmässig einigermassen überstanden. Der Alltag kehrt wieder ein. Sicher nicht einfach gewesen, gell? Jahrestage, Geburtstage und allgemein Feiertage waren ein Greuel für mich. Doch heute freue ich mich wieder darüber. Es stimmt halt doch das Sprichwort: Die Zeit heilt die Wunden. Es heisst zwar "alle Wunden." Doch das stimmt nicht ganz. Es werden wohl ein paar Narben bleiben, doch diese lassen dich reifen. Netter Nebeneffekt, jedoch schwer erkämpft. ~0

Ich weiss nicht warum, aber ich habe das Gefühl, ich müsste dich irgendwie aufmuntern. Du hättest es nötig. Ja?
Vor allem möchte ich dir sagen, dass deine momentane Depression völlig normal ist. Die Probleme sind zwar klar, aber sie sind noch völlig unerledigt. Es ist doch noch nichts wirklich geklärt! z.B. wie geht es weiter. Diese Situation wirkt emotional sehr zermürbend. Tretten am Ort, könnte man auch dazu sagen.
Die Psyche macht das eine Zeitlang mit, aber bedingt. Der Mensch funktioniert, verrichtet alltägliche Dinge wie üblich. Die Psyche sagt jedoch: "Ich will so nicht mehr!" Doch der Mensch schickt sich drein, funktioniert weiter und... VERDRÄNGT, weil er denkt er muss und nicht anders kann.
Weisst du Ingrid, deine Erschöpfungsdepression, und es ist nichts anderes, vergeht wieder langsam aber sicher, wenn die Probleme gelöst sind und du wieder zur Ruhe kommst.
Es ist halt so ein Problem mit den Depressionen. Die Symptome ängstigen denjenigen der sie hat, weil er denkt, er wird sie nicht mehr los und...man sieht es ihm äusserlich nicht unbedingt an. Vereinfacht gesagt, ist die Krankheit visuell sichtbar, dann ist oft die Minussymptomatik (am Morgen nicht mehr aufstehen können, Pflegedefizitd, Suizitgedanken) derart manifestiert, dass ein Klinikaufenthalt notwendig wird.
Wichtig für dich zu wissen ist, Depressionen sind heilbar! Es braucht Geduld und Zeit, aber sie heilen!!! Ich schreibe das so explizit, damit du nicht auch noch Angst zu haben brauchst, dass das so bleibt!
Nun nimmst du also wieder Antidepressiva. Das macht Sinn, wenn es nicht mehr anders geht. Ich hätte dir vielleicht erst mal Bachblüten Notfalltropfen empfohlen. Aber es ist ok. Bitte setze später die Medikamente nicht von dir aus einfach wieder ab, sondern in Absprache mit deinem Arzt. Je nach dem was du einnimmst, ist es besser das Medikament auszuschleichen. Das heisst, stetig reduzieren, so dass es keine komplikationen gibt. Vielleicht magst du mir schreiben was du einnimmst?

Ich wünsche dir eine gute erste Woche in diesem neuen Jahr und vor allem ein kärendes Jahr im 2005.

Liebe Grüsse
Co :)
 
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