Depression - Beziehungsprobleme - Midlifecrisis

Guten Morgen!

Lieber Pius

Eure seelische Unterstützung ist sehr viel Wert! Hab mal einem Freund von mir gesagt:

"Ich muss alleine mitten durch die Scheisse gehen, egal wie stark diese stinkt!"

Ich bin mir bewusst, dass ich nur auf mich selber angewiesen bin. Niemand kann es für mich übernehmen. Es tut aber verdammt gut zu wissen, dass es noch Menschen mit Herz gibt. Dafür bin ich unendlich dankbar!

Welche Variante auch immer zutrifft, er muss jetzt seine Verantwortung übernehmen. Klar werde ich ihn nicht überfallen... nein... von solchen Aktionen bin ich schon lange weg gekommen. Die bringen nur unschöne Reaktionen. Diese brauche ich nicht!

Ich bin überzeugt, dass er einen gewissen Respekt hat, mir gegenüber zu stehen. Als er ging, KONNTE er mir nicht in die Augen schauen. Geschweige denn jetzt! Ich kann nur eines sagen: Mein Gewissen wird mich nicht verfolgen! Kann er das auch?

Mal sehen, was der heutige Tag bringt! Und.... es wird alles gut!

Einen wunderschönen Sonntag!
:) :) :)
 
Dir auch einen guten Sonntag mit vielen Lichtblicken, auch wenn's zuerst mal düster aussehen mag ...
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Liebe Grüße,
Uta
 
Guten Abend!

So... nun ist mein Mann zurück gekehrt. Gestern hat er das erste Mal nach 2 1/2 Wochen ein Lebenszeichen aus Madrid, wo das Flugzeug eine Zwischenlandung gemacht hatte, von sich gegeben. Dann aus Kloten (Flughafen Zürich) um zu sagen, dass er gelandet ist.

Als er zur Türe rein kam, hatte er wieder sein fast Übelkeit ausdrückendes Gesicht drauf. Die Begrüssung war sehr kalt. Danach hat er ca. 3 Stunden gebraucht, um seine Sachen aufzuräumen. Ich hab die ganze Zeit im Wohnzimmer gewartet, um ihm nicht den Eindruck zu geben, unter Druck zu sein. Er hat noch eine Kleinigkeit den Kindern mitgebracht und mir eine Sonne aus Ton. Ich hab mich darüber gefreut, doch ich hab es doch etwas seltsam empfunden, dass er mir noch was mitnimmt.

Nachdem er seine Sachen verstaut und den Fotoapparat versteckt hatte, haben wir ein wenig miteinander gesprochen. Ich habe ihn gefragt, was er jetzt für eine Entscheidung gefällt hätte. Er sagte: "Na ja... einerseits wäre ich gerne noch länger in Peru geblieben, andererseits muss ich arbeiten gehen. Und... wir hatten ja darüber bereits gesprochen, dass ich die Scheidung will. Und übrigens... das was in Peru ist, hat nichts mit der Situation hier zu tun. Das sind zwei voneinander unabhängige Dinge ( :? ) ! Ich hab ja einen Termin bei diesem Mediator für ein Gespräch, der wird mir dann schon sagen können, wie man eine Scheidung in Angriff nimmt ( :? )." Ich hab ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht keinen grossen Sinn hätte noch lange Gespräche zu führen und Zeit zu verlieren. Ich wünschte mir, dass die Sache so schnell wie möglich über die Bühne gehe und ich eine räumliche Trennung für nötig hielte.

Er kann immer nur wiederholen, dass wenn ich vielleicht etwas mehr gegeben hätte ( :? ), von ihm auch etwas mehr gekommen wäre. Das ist sehr typisch für ihn, weil er immer der Meinung ist, dass die Anderen einen Schritt machen müssen, er nicht. Am Schluss hat er dann noch die Frechheit zu sagen: "Na... hab ich dich danach gefragt, so viel zu geben oder dies oder das zu tun?"

Heute mittag hatte ich eine gewaltige Krise. Ich bin fast durchgedreht. Alles, aber auch alles ist hoch gekommen. Alle Beleidigungen, alle Verletzungen, alle Bemerkungen, alle Abweisungen! In meinem verzweifelten Zustand hab ich ihn angerufen und gebeten, endlich was zu unternehmen. Ich könne so nicht weiterleben. Mein ganzes Leben hätte ich eigentlich nur etwas Liebe gewünscht! Und nach all meinen Bemühungen, etwas geliebt zu werden, muss ich eine solche Demütigung ertragen. Ich weiss nicht, ob ich da was Gescheites gemacht habe, aber ich war total verzweifelt, mich hat es fast zerrissen!

Im Laufe des Nachmittags hab ich mit einem sehr lieben, mitfühlenden Menschen gesprochen. Das hat mir gut getan. Er hat etwas Ähnliches mit seiner Frau erlebt und weiss, was ich empfinde. Nun hab ich mich etwas beruhigt. Ich erwäge, morgen einen Anwalt zu kontaktieren. So sieht mein Mann, dass es mir ernst ist. Er will auf jeden Fall, dass es auf eine "faire" Art und Weise abläuft. Damit ER auch noch leben kann, nicht NUR ich mit den Kindern!

Ich wünschte mir, er würde ausziehen. Mit diesem Gedanken von mir kann er überhaupt nichts anfangen.

Hoffe, auf einen ruhigen Abend!

Wünsche euch allen einen angenehmen Abend
Bis bald
 
Hallo Ingrid,

es ist wohl nicht das, was Du eigentlich möchtest - doch wenn der Eine nicht mehr will, ist der Andere völlig machtlos. Und das löst Ohnmacht und Wut aus. Und der Schmerz ist auch nicht ohne. Du möchtest so schnell als möglich klare Verhältnisse und dazu hast Du ein Recht, denn es kommt der Folter ähnlich, mit einem Menschen zusammenleben zu müssen, den man nicht mehr lieben darf und der Einem ablehnt. Oh, ich beneide Dich gar nicht - ich leide aus der Erinnerung etwas mit und werde Dir Licht schicken. Du weisst: das Leben geht weiter und wer weiss, was Es für Dich noch bereit hält?
Herzlich
 
Hallo Pegaus

ES IST EINE FOLTER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Du sprichst mir aus dem Herzen. Danke!

Ein ganz lieben Gruss
 
Liebe Ingrid

In Gedanken bin ich bei dir. Ich schicke dir ganz viel Mut und Kraft.
Es wird alles gut!!!

Liebe Grüsse Co
 
Liebe Ingrid

habe soeben die Dok-TV-Sendung über den Abschied einer durch eine Krankheit dem Tod geweihten Frau gesehen. Es war eindrücklich ihren Kampf zu sehen, zwischen akzeptieren und Auflehnung...

Dir Ingrid möchte ich eine gute Nacht wünschen und :

Lasse dir deine inneren Werte durch die äusseren Umstände nicht nehmen.

Nun fällt mir dein Spruch von Lao-Tse wieder ein, während ich das schreibe...

Liebe Grüsse Pius
 
Liebe Ingrid,
er ist also wieder da; leider ganz der Alte, weiter auf der Suche nach den "Schuldigen", die überall sind, nur nicht in ihm selbst :( . Naja - so ist er eben. Wenn Du es irgendwie schaffst, wäre es gut, wenn Du alles, was er jetzt aus schlechtem Gewissen, Wut, Trauer, Unsicherheit usw. sagt, nicht auf die Goldwaage legst. Das tut sonst nur noch mehr weh. Ich schätze, er versucht auf diese Art, sich zu distanzieren und Dir sämtliche schwarze Peter in diesem "Spiel" zuzuschieben.
Mein ganzes Leben hätte ich eigentlich nur etwas Liebe gewünscht! Und nach all meinen Bemühungen, etwas geliebt zu werden, muss ich eine solche Demütigung ertragen. Ich weiss nicht, ob ich da was Gescheites gemacht habe, aber ich war total verzweifelt, mich hat es fast zerrissen!
Eine ziemliche Zeitlang haben sich Eure Bedürfnisse ergänzt: Du hast alles getan, um geliebt zu werden - bis zur Selbstaufgabe. Er hat sich diese LIebe genommen ohne auf die Idee zu kommen, daß es evtl. auch ein Geben und Nehmen in der LIebe gibt. Aber er hat eben in der Beziehung nicht viel mitbekommen für sein Leben und wohl auch wenig dazu gelernt. Wahrscheinlich war seine Art, "Liebe" zu zeigen, zu arbeiten und materiell für seine Familie zu sorgen. - Egal -
Ich finde die Idee, schnell zu einem Anwalt zu gehen, sehr gut! Tu' das unbedingt! Damit nicht seine Vorstellung von einer "fairen" Trennung zu Deinem Nachteil ausfällt. Ich finde es immer schlimm, wenn Frauen aus lauter Edelmut oder auch Wut darauf verzichten, sich soweit möglich mit den Kindern abzusichern. Ich hoffe, DU hast einen erfahrenen und für Frauen eingestellten Anwalt?

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg in diesen Tagen und daß es Dir immer wieder gelingt, tief durchzuatmen und die Engel darum zu bitten, für Dich und Deinen Mann das beste herauszufinden...
Gruß,
Uta
 
Einen wunderschönen guten Tag!

Nur ganz kurz: ICH HAB EINEN TERMIN BEIM ANWALT!

Viele liebe Grüsse
 
Hallo Ingrid

Uau! Du hast es mit Grossbuchstaben geschrieben! Ich weiss, es ist ein Riesenschritt für dich. Auch ich möchte dir dazu gratulieren. Du schaffst auch das!!!

Ich schicke dir Durchhaltevermögen und liebe Grüsse
Co

Ps: Hast du mein Privatmail erhalten?
 
Guten Abend alle zusammen!

Ich melde mich zurück! Habe so lange gewartet, weil es mir die letzten Tage einfach unmöglich war mich ruhig zu äussern.

Die Woche nach der Rückkehr meines Mannes war sehr schlimm. Extreme Gefühlsschwankungen prägten meine Tage. Die ganze Palette der Gefühle kam hoch: Wut, Trauer, Hilflosigkeit, Hass, Verzweiflung, Liebe... ja einfach alles! Ich erinnerte mich dann an die Meditation. Hab versucht, mich wieder zu sammeln. Letzten Freitag nachmittag hatte ich dann plötzlich das Gefühl, nicht ganz alleine auf dieser Welt zu sein, meine Gedanken begannen in eine andere Richtung zu gehen und nicht immer nur im Kreis.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass der liebevolle Mensch, der mich bei der Meditation begleitet hat, unser Forumsmitglied Pius Wihler (hallo Pius :) !) ist. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen!

Ich hab ja den Kinesiologen aufgesucht. Wie ich schon erwähnt habe, bietet er auch Mediation bei Trennung und Scheidung an. Bevor mein Mann seine zweite Reise nach Peru antrat, waren wir gemeinsam bei diesem Mediator. Ich hatte noch einen Termin bei ihm, wo er eine kinesiologische Untersuchung durchführen wollte. Diese war letzten Mittwoch. Montag, also vorgestern, hatte dann mein Mann bei ihm ein Einzelgespräch. Als er nach Hause kam, war seine erste Bemerkung: "Weisst du... der hat was ganz Interessantes gesagt. Laut seinen Berechnungen (Geburtsdatum) passen wir einfach überhaupt nicht zusammen. Und... er wundert sich nicht, dass wir diese Schwierigkeiten hätten. Wir können nun entscheiden, ob wir je einen Anwalt nehmen oder seine Dienstleistung als Mediator annehmen. Ich bin der Meinung, wir können es mit ihm machen!" Na ja... diese Bemerkung kommt meinem Mann ja wie gerufen. Wenn der Mediator ja sagt, dass wir laut Berechnungen total nicht zusammen passen, ist sei Verhalten ja entschuldigt, oder?

Ich hab darauf geantwortet: "Ich möchte nicht sofort Antwort geben. Schliesslich hast du mich auch bereits Jahrelang warten lassen!" Damit war unser Gespräch zu Ende.

Was mich aber Heute total wütig gemacht hat war, dass ich Heute morgen einen Termin bei diesem Kinesiologen hatte, damit er mir die Auswertung der letzten Untersuchung bekannt geben könnte. Ich war pünktlich da. Er war ganz erstaunt, dass komme. Er sagte mir, er habe meinen Termin bereits vergeben, weil er nun darauf wartete, dass wir uns melden um ihm zu sagen, was wir entschieden hätten betreffend der Mediation.

Ich hab versucht ihm zu erklären, dass ich ursprünglich zu ihm gekommen war, um was für mich zu machen. Ich wollte die Depression auf eine andere Art und Weise behandeln. Dies hätte mit der Situation zwischen mir und meinem Mann überhaupt nichts zu tun. Ich möchte nur die Auswertung der Untersuchung erfahren. Was die Mediation angehe, wäre eine ganz andere Sache und ich hätte mich diesbezüglich noch nicht entschieden.

Er war der Meinung, ich müsste erst meinen Mann fragen, ob er einverstanden damit wäre, dass ich ihn weiterhin als Therapeuten in Anspruch nehme, auch wenn wir mit ihm betreffend der Scheidung zusammen arbeiten würden. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Konnte mir auch nicht verkneifen ihm zu sagen, dass er meinem Mann eine sehr gute Karte hingeschoben hätte, mit der Bemerkung, dass wir einfach total nicht zusammen passen. Er war erstaunt, dass dies mein Mann irgendwie als WICHTIGE Aussage betrachtet. Ich bin dann gegangen, ohne mich richtig zu verabschieden.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich absolut kein Vertrauen mehr zu diesem Menschen habe. Was sollte ich denn nun tun? Ich hab ihm mein Vertrauen geschenkt. Wollte von ihm eine Hilfe bei meiner Depression und der lässt mich jetzt einfach hängen! Hätte er denn nicht schon bei der ersten Sitzung mit meinem Mann sagen könnten, dass er mich nicht weiter therapieren kann, weil er jetzt in einer anderen Rolle geschlüpft war?

Nun warte ich, bis mich mein Mann fragt, was ich nun entschieden hätte. Ich will nicht immer die sein, die einen Anstoss gibt. Hab echt keine Lust mehr! Den ersten Kontakt beim Anwalt hab ich ja schon wahrgenommen, ich muss ihm nur noch sagen, er solle die Sache ins Rollen bringen.

Es würde mich interessieren, was ihr dazu sagt!
Einen ganz lieben Gruss
 
Liebe Inga,
danke für Deinen Bericht...
Bei den Rechtsanwälten gibt es so etwas wie "Parteienverrat", und so ähnlich kommt mir das Verhalten Deines Kinesiologen vor. Wer weiß, was in seinem männlichen Hirn so alles abläuft.. Deshalb wird ja auch oft geraten, daß Frau zu einer Rechtsanwältin geht, weil die sich besser in ihre Lage hineinfühlen kann als ein Mann. Vielleicht läuft das bei manchen Ärzten ebenso :? :( .
Daß Du - die als erste bei ihm warst - jetzt erst mit Deinem Mann reden sollst, finde ich fast anachronistisch. Aber daß das Vertraun weg ist, kann ich mir sehr gut vorstellen...
Nicht schön, aber vielleicht letzten Endes eher heilsam zu diesem Zeitpunkt? Man könnte ja auch in diese Situation hineininterpretieren, daß eine Mediation gar nicht sein soll?
Ich finde es übrigens auch äußerst ungeschickt , wenn nicht sogar unmöglich, daß er zu Deinem Mann sagt, daß Ihr laut Astrologie nicht zusammenpaßt. Damit hat er seine Neutralität aufgegeben, und gerade ein Mediator sollte die unbedingt haben. Und natürlich hat er damit Wasser auf die Mühlen Deines Mannes geschüttet, der sich nun die Hände in Unschuld wäscht, weil Ihr ja nicht zusammenpasst...
Gut, daß Du beim Anwalt warst. Sonderlich lange würde ich nicht warten. Evtl. wieder eine Frist setzen, die niemanden unter Druck setzt (z.B. 5-6 Wochen). Wenn Dein Mann bis dahin keine Entscheidung von sich gegeben hat: nächster Anwalttermin, nur für Dich.

Übrigens würde ich den Kinesiologen nicht ganz ungeschoren davonkommen lassen. Er wird Dir ja sicherlich eine Rechnung schicken für die Behandlung, die er dann nicht besprochen hat, als Du jetzt bei ihm warst. Ich würde die Rechnung zurückschicken mit dem Vermerk, daß Du noch auf die Auswertung wartest...

Wie immer: alles Gute, viel Kraft, viele gute Begleiter wie Pius.
- Es kann nur besser werden ! -

Uta
 
Liebe Ingrid

herzlichen Dank für die Blumen :)

Zuerst ein Zitat aus meinem Vortrag, den ich am nächsten Mittwoch auch in Chur halten werde (mehr dazu auf meiner HP):
"Frauen, lasst euch nicht von redegewandten Männern verunsichern. Männer haben nicht das Recht, Frauen ihre Gefühle „auszureden“, nur weil sie vielleicht selber keinen Zugang zu ihren Gefühlen haben, und sie deshalb nicht verstehen."

So wie du die Arbeit deines Kinesiologen beschreibst, frage ich mich auch, was soll das alles.... :~

Zum Thema: "nicht zusammen passen" einige Gedanken:

Zwei Bergketten die parallel verlaufen und dazwischen natürlich ein Tal, durch das einen Fluss fliesst, und sie sich möglicherweise durch den Fluss getrennt fühlen.
Die beiden Berge möchten sich gerne sichtbar näher kommen und beschliessen, eine Brücke zu bauen, damit sie sich näher sind, bzw. sich auf eine andere Art begegnen können. Da beide Berge bewaldet sind, beschliessen sie, einige Bäume für das Leergerüst der Brücke herzugeben. Die werden dann entsprechend hergerichtet und angepasst, und so entsteht eigentlich schon von beiden Seiten her eine Brücke, die verbindet, aber noch nicht so tragfest ist, wie eine Brücke aus einem Steinbogen.
Darauf wird von beiden Seiten mit Steinen "ihres" Berges ein erster Bogen gemauert. Damit die Steine auch wirklich halten, müssen sie zuerst behauen und geformt werden, denn mit unbehauenen Steinen, die überhaupt nicht passen, kann unmöglich ein tragfähiger Bogen erstellt werden....
Sobald ein erster Bogen von beiden Seiten her sich in der Mitte trifft, wird das Leergerüst eigentlich nicht mehr benötigt und kann entfernt werden.
Über den ersten Bogen wird dann noch ein zweiter und dritter Bogen gemauert, damit die Brücke stabil und tragfähig wird und auch Erschütterungen sowie Stürme erträgt....
Und so können sich die beiden Berge auf eine neue Art begegnen. Das war aber nur möglich, wenn gleichzeitig von beiden Seiten her der Bogen gemauert wurde....

Es gibt da noch andere Berge, die WISSEN, dass sie keine Brücke bauen müssen, um sich zu begegnen, denn sie fühlen, dass sie unter dem Fluss durch schon immer miteinander verbunden sind und waren....

Trotzdem finde ich Bogenbrücken wunderschön, denn sie vereinigen zwei Gegensätze: die Dynamik des Bogens ergibt optimale Statik....

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!
Pius
 
Hallo Inga,

das Verhalten deines Kinesiologen finde ich auch das Allerletzte. Ich finde auch, dass er dich über seine Rollenprobleme hätte gleich aufklären sollen, du hast ihn ja zuerst wegen deiner persönlichen Beratung konsultiert. Dich auf seine Schwierigkeiten diesbezüglich hinzuweisen, wäre seine Aufgabe gewesen. Zumal er ja auch nach der Mediation einen persönlichen Termin mit deinem Mann hatte (also da keine Rollenprobleme?). Naja, der Kinesiologe ist auch nur ein Mensch und für diese Aufgabe augenscheinlich der Falsche.
Dann kommt noch hinzu, dass der den Termin einfach so aus seinem Kalender streicht ohne dir etwas vorher zu sagen. Das tut man einfach nicht.
Auch klingt es nicht danach als hätte er deinem Mann bei dem Einzelgespräch geholfen herauszufinden, wo sein Anteil an der Problematik liegt (sonst wäre dein Mann wohl auch nicht so begeistert von dem Kerl ;) ). Wenn bei so einem Gespräch allein das eigene Verhalten in Schutz genommen wird und nicht auf eigene Schwächen und behindernde Sichtweisen hingewiesen wird, zeugt das meines Erachtens nicht von Qualität. (Naja, vielleicht :? hat der Kinesiologe es ja seiner Meinung nach getan, aber offensichtlich nicht so, dass dein Mann etwas davon gemerkt hat ;) ). Naja, wir waren ja nicht Zeuge bei dem Gespräch, aber wenn dann dein Mann diese Bemerkung augeschnappt hat.. naja.. ist alles sehr verkürzt, ein verantwortungsvoller Astrologe sollte so pauschale Bemerkungen nicht von sich geben, das ist sehr problematisch. Zumal die Sterne "nur" geneigt machen (sagt man doch so schön), detailliert festgeschrieben ist nichts, es gibt immer mehrere Wege mit Dingen und Anlagen umzugehen (lernt man auch in der Kinesiologie nach 3 in 1, man muss nicht der Struktur (den Anlagen) unterliegen ;) ).

Also, ich finde deine Idee gut, dass du den Kinesiologen "abschießt" und die Sache beim Anwalt klären lassen willst. Eigentlich bleibt dir ja nichts anderes übrig, oder, wenn du die Sache mit Selbstachtung erledigen willst. Wieso willst du eigentlich warten bis dein Mann dich fragt, wie du entschieden hast? Du hast ja schon entschieden. Wieso nicht gleich alles klären? Du kannst stolz auf dich sein, was du alles organisierst. Den Kinesiologen hast du organisiert (auch wenn der ein Reinfall war, aber eine Erfahrung allemal), beim Anwalt warst du auch schon. Du bist deinem Mann immer etwas voraus.
Kinesiologen gibt es ja mehrere (gibt ja auch mehrere Arten von Kinesiologie). Willst du dir einen anderen suchen? Jedenfalls ist es wirklich bewundernswert, wie du mit dieser schwierigen situation umgehst. Wenn du da raus bist, dann bist du viel stärker geworden, hast mehr Lebenserfahrung gesammelt. Ich glaube, dann wird dir keiner mehr was können ;)

Die Idee von Uta bzgl. dem Kinesiologen finde ich auch sehr gut!
 
Guten Abend Ingrid

Wie wenn du nicht schon genug Ärger hättest - nun auch noch so was!

Du hast gute Ratschläge erhalten wie du dich betreffs Kinesiologen verhalten könntest. Auch ich finde den Vorschlag von Uta gut.
Am meisten ärgert mich bei der Geschichte, dass ausgerechnet da wo man denkt Vetrauen haben zu können, dieses Missbraucht wird. Das ist von einem Fachmann, wofür er sich sicher hält, ethisch inakzeptabel. Aber es gibt halt leider überall schwarze Schafe und mir scheint das hier der Fall zu sein! :(

Dein zweites Thema war das der Entscheidung.

Deine Aussage von - keine Lust mehr zu haben den Anstoss zu geben - kann ich sehr gut nachvollziehen. Was du erlebst ist ein Marathon, der sich vom Gefühl her unendlich lange hin zieht. Das zerrt an den Kräften und wirkt erschöpfend. Es ist verständlich, dass du dir Ruhe wünschst.

Versetzen wir uns doch mal in die Lage eines Marathonläufers. Erst bereitet er sich monatelang körperlich und mental vor um beim Lauf überhaupt eine Chance zu haben. Dann die Vorbereitungen vor dem Start und der Start selbst. Zu diesem Zeitpunkt ist sein Körper gestählt, voll Kraft und Energie. Mental glaubt er daran es zu schaffen. Im Geiste sieht er den Weg vor sich bis ans Ziel. Auf diesem Weg befindet er sich nun. Er schindet seinen Körper, verausgibt sich total, erträgt all die Qual und Schmerzen, nur um dieses Ziel zu erreichen das er sich gesteckt hat.
Wir wissen: Einer nur kann der Erste sein! Unser Marathonläufer wird vielleicht nicht als Sieger in dem Sinn durch das Ziel laufen. Ihm ist das nicht das wichtigste! Er hat sich sein eigenes Ziel gesteckt. Nämlich durchhalten um an zu kommen! Durchhalten um zu erleben etwas erreicht zu haben, über sich selbst hinauswachsen um dabei dieses unbeschreibliche Gefühl des eigenen Erfolgs als Trophäe zu erhalten.

Wir nehmen nun an unsere Läufer ist angekommen. Zwar total erschöpft, aber glücklich und froh darüber durchgehalten zu haben. Irgendwann hat er sich dafür entschieden an dem Rennen teil zu nehmen. Es war ihm ein Bedürfnis! Hätte er sich dagegen entschieden - er hätte sein Bedürfnis nicht wahrgenommen und er würde vielleicht heute noch davon träumen! Davon, über sich selbst hinaus zu wachsen, trotz all der Qualen!

Eine getroffene Entscheidung durchziehen heisst, dem eigenen Bedürfnis nachgeben. Missachtete Bedürfnisse rächen sich oft mit psychosomatischen Symptomen. Und manch getroffene Entscheidung sollte mann/frau so rasch als möglich durchziehen um wieder zur Ruhe zu kommen und neue Ziele setzen zu können.
Ich denke, es muss für dich die Hölle sein, immer noch unter einem Dach mit deinem Mann leben zu müssen!?

Ganz liebe Grüsse
Co
 
Hallo Inga,

ich möchte Dir noch eine persönliche Erfahrung mitteilen, von der ich allerdings nicht weiß, ob es heutzutage noch so ist. Als ich mich von meiner ersten Frau scheiden lassen wollte, sind wir beide einvernehmlich losgezogen, die Scheidung einzureichen. Dort wurden wir beraten, daß einer auf Scheidung klagen muß und der andere der Verklagte ist. Das wäre aber egal, alles reine Formsache. Ich habe mich dann bereit erklärt, den Verklagten zu spielen. Es war aber alles andere als egal, es war belastend. Ich wurde regelrecht verhört und zum Teil zur Schnecke gemacht, während meine Frau kaum was sagen mußte. Eine Bekannte hat es ebenso erlebt, war also kein Einzelfall.
Ich hoffe, daß sich die Zeiten geändert haben. Wenn aber nicht, solltest Du die Scheidung einreichen und nicht Dein Mann!
Wer ist frisch geschieden und kann hierzu etwas sagen? Ist es noch so, daß es Unterschiede in der Behandlung gibt?
Liebe Grüße

Günter
 
Liebe Inga,

ich bin heute durch Zufall auf diese Seite gekommen und habe durch das Lesen deine schwere Zeit wahrgenommen.

Wir lernen durch Krisen und wir werden durch Krisen erwachsen und können Dinge sehen, die wir vorher nicht wahrnehmen konnten. Wir heiraten oftmals in jungen Jahren, haben noch keine Lebenserfahrung. Lebenserfahrung hat oftmals mit Leid zu tun. Wenn wir dieses Tal durchschritten haben kommt ein helles Licht auf uns zu. Wir spüren plötzlich, wer wir sind und wie wertvoll wir sind. Wir lernen uns selbst zu lieben, selbstbewusst auf andere Menschen zuzugehen und unsere Liebe weiter zu verschenken. Es funktioniert immer nur über die Eigenliebe. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Du kannst keine erfüllte Liebe geben, wenn du sie dir nicht selbst gegeben hast. Überlege mal, was du für ein prachtvoller Mensch bist, was du alles kannst und wie du bereit bist, zu lernen und dein Leben in die Hand zu nehmen. Kann es da sein, dass du zulassen musst Demütigungen in deiner Ehe oder beim Kinesiologen hinzunehmen. Du veränderst deinen Mann in seinen Ansichten überhaupt nicht und wenn du es dir auch noch so sehr wünscht. Aber du kannst dich verändern! Wenn du ganz genau weißt, was du willst und wer du bist und danach handelst, werden deinem Mann die Augen aufgehen. Er wird sich verändern. Aber vielleicht bist du dann so weit, dass es nicht mehr wichtig ist für dich, weil du ja weißt, was du wert bist.

Lass deinen Anwalt die Sache ins Rollen bringen, schreibe dir auf, was du willst und liebe dich selbst und verwöhne dich. Klopfe dir mal auf die Schulter und sage: Inga, dass hast du jetzt wirklich gut gemacht. Bitte laut sprechen und höre auch gleichzeitig, wie sich dieses Lob anhört. Man kann sich wirklich selber loben. Probiere es aus.

Ich habe in meiner 30-jährigen Ehe auch eine schwere Krise durchgemacht. Mein Mann ist kein Macho-Typ. Eher das Gegenteil. Es gab eine Zeit, da wäre ich am liebsten weggelaufen, wenn er nach Hause kam. Habe ich im Grunde auch so gemacht. Ich habe mich weiter fortgebildet. Ich wurde selbstbewusst und war nicht mehr abhängig davon mir von meinem Mann etwas zu wünschen, was er doch gar nicht hat. Wir haben gemeinsam eine Paartherapie gemacht. 10 Stunden zu 150,00 DM die Stunde. War natürlich nicht genug, aber es war ein Anfang.

Heute freue ich mich, wenn mein Mann nach Hause kommt. Wir gehen zusammen tanzen, damit hat er mir zu Liebe angefangen. Auch beim Tanzen waren die ersten 2 bis 3 Jahre hart, weil sich immer wieder unsere Ehe im Tanzverhalten abspielte. Ich war immer sauer, weil mein Mann immer wieder die Schritte von einer Woche zur anderen vergaß und er es mir überließ, ihn an diese Schritte zu erinnern. Genauso lief es zu Hause ab.

Wir können heute schon sehr gut tanzen und mein Mann fängt an, immer öfters zu führen. Ich musste dann auch lernen, es zuzulassen.

Nun wünsche ich dir in der nächsten Zeit, dass viel Licht in dein Leben kommt. Es liegt in deiner Hand.

Herzlichst Helmchen
 
Hallo liebe Inga,

mein Name ist Chrissie....
vor einigen Monaten habe ich einmal bei Google das Stichwort "Beziehungsprobleme" (aus persönlichem Anlass...) eingegeben und bin dabei auf diese Seite gestoßen. Das war etwa im August. Da habe ich von dir und deinem Mann gelesen. Das alles hat mich sehr getroffen, weil ich mich in einigen Dingen wiedererkannt habe.
Leider war dann mein Computer unbenutzbar.... bis heute.
Ich habe die letzten 3 Stunden damit verbracht, die gesamten Postings seit Ende August "nachzuarbeiten". Ich war betroffen, aber ich bewundere dich trotz allem für deinen Mut.
Ich finde es toll, dass du dich immer wieder aufraffen kannst und dass du es schaffst, positiv zu denken (wenn auch nicht immer) - und ich wollte dir hiermit meinen vollen Respekt aussprechen und dir ganz viel Glück und alles Gute für deinen Weg wünschen. Ich glaube, dass es noch ziemlich hart werden kann.
Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, habe aber für mein Alter auch schon viel erlebt und werde deine Geschichte weiter verfolgen. Ich hoffe sehr, dass es alles gut ausgeht und ich wünsche dir wirklich von Herzen alles Gute und viel Kraft. Aber ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst.
Ganz viele liebe Grüße,

Chrissie :)
 
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