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3. Sind „Community-Masken“ eine Alternative?
Darüber hinaus wird das Tragen selbstgefertigter Masken für den privaten Alltag aber mittlerweile als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme begrüßt, um die weitere Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen [3]. Diese Einschätzung zeichnet sich nach und nach bei vielen Experten ab. Auch auf den Seiten der Deutschen Lungenstiftung e.V. liest man, dass, um die Viruslast zu minimieren, am besten jeder beim Sprechen einen Mundschutz tragen sollte – das könne auch ein selbstgenähter Mundschutz sein.
Personen, die solche Masken tragen möchten, sollten unbedingt einige Regeln beachten. Hierauf weist auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin und warnte davor, dass das Tragen von Masken ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln und dazu führen könnten, dass andere sehr wichtige Hygienemaßnahmen wie das Händewaschen vernachlässigt werden könnten. Letzteres ist vor allem auch beim An- und Ablegen einer jeden Maske wichtig und es ist zu berücksichtigen, dass auch die Außenfläche der Maske potentiell erregerhaltig ist. Die Maske muss richtig über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen, um das Eindringen von Luft an den Seiten zu minimieren. Ebenso ist trotz Maske der empfohlene Sicherheitsabstand von mind. 1,5m einzuhalten. Nach dem Ablegen der Maske sollte diese direkt entsorgt werden oder im Falle der selbstgenähten Baumwollmasken bei 60 bis 95°C gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden oder bis dahin in einem Beutel luftdicht verschlossen werden. Eine durchfeuchtet Maske sollte sofort getauscht werden. [2]
Noch keine belegbare Studie zur Filterfunktion
Bis heute (Stand: 14.4.2020) gibt es leider noch keine belastbaren wissenschaftlichen Belege für das Tragen von medizinischen Gesichtsmasken oder Baumwollmasken durch Passanten im öffentlichen Raum zum Schutz vor SARS-CoV-2.
Erste Untersuchungen geben Hinweise, jedoch sind die Fallzahlen noch viel zu gering, um aussagekräftige Schlüsse zu ziehen. Die erste bekannt gewordene Untersuchung hierzu wurde am Asan Medical Center in Seoul durchgeführt [4], allerdings an nur vier COVID-19-Patienten. Diese wurden angewiesen, jeweils ohne Maske, mit medizinischer Gesichtsmaske und Baumwollmaske in eine 20cm entfernte Petrischale zu husten. Nach Auswertung der Viruslast auf den Petrischalen sowie den Außen- und den Innenseiten der Masken konnte keine der beiden untersuchten Masken SARS-CoV-2 ausreichend filtern. Erstaunlicherweise wurde aber eine höhere Viruslast auf der Außenfläche der Masken im Vergleich zu der Innenfläche nachgewiesen. Die Autoren vermuten, dass dies auf aerodynamische Eigenschaften zurückzuführen sein könnte, durch die ein turbulenter Hustenstrahl um den Maskenrand herum die Außenfläche kontaminiert. Auch ein Durchdringen der Maske von kleinen Aerosolen des Virus durch hohe Geschwindigkeiten halten sie für möglich. Trotz der Einschränkung der Untersuchung (n=4) verdeutlicht dies, wie wichtig es ist, sich auch beim Tragen einer Maske die Hände zu waschen und das Gesicht nicht zu berühren.
„Community-Masken“: Selbstgenähte Behelfs-Mund-Nasen-Masken aus handelsüblichen Stoffen. Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um ein Medizinprodukt. Eine Schutzwirkung ist nicht nachgewiesen; durch das Tragen können jedoch die Geschwindigkeit des Atemstroms oder Speichel-Tröpfchenauswurfs reduziert werden und die Masken können das Bewusstsein für „social distancing“ sowie gesundheitsbezogenen achtsamen Umgang mit sich und anderen unterstützen [2]. Einige Benutzregeln sind hierbei jedoch zu beachten, hierzu später mehr.
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Ein kleiner Schutz mögen diese selbst genähten Masken ja bringen. Wenn ich aber sehe bzw. merke, daß sie nach ca. 5 Minuten bei Wärme draußen und beim Sprechen schon feucht sind, scheint mir das ziemlich wenig. Dann müßte man ja z.B. bei einem längeren Einkaufen mindestens 3 Masken zum Wechseln dabei haben?
Grüsse,
Oregano
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