Zu wenig Gallensäuren? Gibt es einen Labortest für die Gallensäureproduktion?

seit Jahren bin ich auf der Suche nach der Ursache meiner chronischen Verstopfung und Blähungen.
Dein eigentliches Problem sind Verstopfungen und nicht fehlende Galle. Die fehlenden Gallensäfte waren nur eine Vermutung als mögliche Ursache der Verstopfungen. Mir haben bei Magen- und Darmproblemen drei unterschiedliche Methoden geholfen.

1. Äpfel
Ich ernähre mich überwiegend low carb. Esse Eier, Fleisch, Milchprodukte und natürlich Gemüse und Salat. Zucker, Getreide und Co meide ich

Wie sieht es mit Obst aus? Seit mind. 1 Jahr (oder länger) esse ich jeden Morgen einen Apfel und habe seitdem keine Verstopfungen mehr gehabt.

2. Cumin-Pulver
Das Gewürz hilft vor allem bei Magenproblemen. Ein gestrichener Teelöffel voll direkt gegessen oder auf ein Butterbrot gestreut hilft mir bei leichten Problemen.

3. Schwefel-Kur nach Probst

Der Ablauf, die Wirkung und vor allem die Erfahrungen mehrerer Teilnehmer des Forums sind in dem o.g. Thread enthalten. Die Schwefel-Kur dauert etwa 2..3 Wochen. Danach reicht dann ein Apfel täglich, um Verstopfungen zu vermeiden.
 
Mein Mann isst jeden Abend einen Apfel, obwohl er eigentlich keine Probleme hat, bemerkt er es sofort, wenn er keinen isst.
Vll wirklich ne Idee. Oder eben Magnesium bis zur Durchfallgrenze.
 
Mir haben bei Magen- und Darmproblemen drei unterschiedliche Methoden geholfen.

1. Äpfel
Wie sieht es mit Obst aus? Seit mind. 1 Jahr (oder länger) esse ich jeden Morgen einen Apfel und habe seitdem keine Verstopfungen mehr gehabt.

2. Cumin-Pulver
Das Gewürz hilft vor allem bei Magenproblemen. Ein gestrichener Teelöffel voll direkt gegessen oder auf ein Butterbrot gestreut hilft mir bei leichten Problemen.

3. Schwefel-Kur nach Probst
Der Ablauf, die Wirkung und vor allem die Erfahrungen mehrerer Teilnehmer des Forums sind in dem o.g. Thread enthalten. Die Schwefel-Kur dauert etwa 2..3 Wochen. Danach reicht dann ein Apfel täglich, um Verstopfungen zu vermeiden.
Danke für die Tipps, schau ich mir genauer an
 
Da ich an ähnlichen Verdauungsproblemen leide, habe ich mich mit diesen Fragen auch auseinandergesetzt. Ich kenne keinen solchen Test. Es ist ja auch nicht allein die Produktion von Gallenflüssigkeit in der Leber entscheidend, sondern auch die Abgabe in den Darm (mögliche "Verstopfung" der Gallenblase durch Sludge oder Steine).

Eventuell kann die Farbe des Stuhls etwas verraten. Braun zeigt meines Wissens die richtige Menge an Galle an, blaß/lehmfarben könnte auf einem Mangel beruhen.

Nach meinem Kenntnisstand könnte man am ehesten durch therapeutische Versuche der Sache näherkommen, also pflanzliche Wirkstoffe nehmen, die die Gallenproduktion anregen (Bitterstoffe, Artischocke, Löwenzahl und dergl.) und schauen, ob das etwas verbessert.


Hast du im Zusammenhang der Gallebildung und der Galleausscheidung, Erfahrungen mit UDCA oder TUDCA gemacht, @Malvegil ?
 
Nein, habe ich nicht. Meine Probleme dürften letztlich eher vom Pankreas als von der Galle herrühren.
 
Ich nehme Cholin als Nahrungsergänzung und versuche etwas mehr Eier zu essen.

Cholin ist der Hauptbestandteil von Lecithin und in Eigelb sowie Weizenkeime, Raps und Tofu.
Aber auch Inositol ist ein Bestandteil von Lecithin und der ist in Grapefruitsaft und zwar unverhältnismäßig viel, das würde ich zusätzlich ausprobieren.

Ebenso die Leber hin und wieder mit schwarzem Rettich reinigen.

Mariendistelsamen und Artischocke zum Leber regenerieren dürfte bekannt sein, ebenso
Löwenzahnwurzel um Gallenflüssigkeit zu verbessern.
 
und der ist in Grapefruitsaft und zwar unverhältnismäßig viel, das würde ich zusätzlich ausprobieren.
danke für die Info, auch wenn ich direkt nicht gemeint war. Die Info freut mich, weil ich von allen Citrusarten nur Grapefruits (in Form von ausgepresstem Saft) relativ gut vertrage. Obst ist sicher auch wegen des höheren Bicarbonat- und Mg-Gehaltes vorteilhaft.

Schwarzen Rettich habe ich auch mal ausprobiert. Er ist überhaupt nicht so scharf, wie ich zuerst fälschlicherweise annahm. Manche Knollen schmecken allerdings auch nicht so gut, so nach altem Kohl mit einem etwas pentrantem Geschmack. Vielleicht macht da die Frische den Unterschied...
 
Bei SIBO kann es auch zu Problemen mit der Fettverdauung kommen:

Fehlverdauung von Fetten bei SIBO​

Durch den bakteriellen! Abbau von Gallensäure im Dünndarm wird Fett aus der Nahrung nicht mehr in vollem Umfang emulgiert. Die Emulgation von Fett ist notwendig um einen Fetttropfen in viele kleinere Fetttröpchfen zu teilen (emulgieren) und so die Resorption über die Darmschleimhaut zu ermöglichen. Geschieht dies nicht ausreichend, kann es zu sogenannten Fettstühlen kommen, bei denen unter Umständen der Stuhl schwimmt oder ein Fettfilm im WC sichtbar sein kann. Fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, E, K und D können dann weniger gut resorbiert werden und es kann eine Mangelsituation entstehen.

Lecithin ist aber auch hierbei sicherlich schon mal eine sehr gute Maßnahme.
 
Lecithin ist aber auch hierbei sicherlich schon mal eine sehr gute Maßnahme.
Mein Bioresonanzgerät zeigt fast bei jedem Lecithin als gutes fehlendes Mittel an. würde es aber nur aus Lebensmittel beziehen, ich hab kein Vertrauen in einzelne Bestandteile daraus, wie Cholin, die Stoffe funktionieren meistens nur im Zusammenspiel, wir wissen gar nicht, was wir alles brauchen, von dem noch nicht untersucht wurde, dass wir es brauchen
 
Ich ernähre mich überwiegend low carb. Esse Eier, Fleisch, Milchprodukte und natürlich Gemüse und Salat. Zucker, Getreide und Co meide ich
ich glaube, dass es an Milch und Säugetierfleisch liegt, lies einfach meine Beiträge zu Neu5gc (ist eine Art Zucker, der mMn zu autoimmunen Prozessen führt), wenn es dich interessiert.
 
Gallebildung und der Galleausscheidung, Erfahrungen mit UDCA oder TUDCA

Ich habe auch keine Erfahrungen mit der Einnahme dieser Substanzen bzw. sek. Gallensäuren gesammelt, zumal sie bei uns in Deutschland offensichtlich beide rezeptpflichtig sind.

Allerdings bin ich beim Lesen auf einige sehr interessante Infos gestoßen. Zuerst habe ich mich für einen Artikel interessiert, in dem es darum ging, ob bei Osteoporose-Patienten u.a. die Metaboliten des Lipidstoffwechsels und weiterhin die Zusammensetzung der Gallensäuren im Vergleich zu Gesunden verändert sind. Das Ergebnis: Ja, sie sind es.

https://www.frontiersin.org/journals/pharmacology/articles/10.3389/fphar.2021.725341/full#F3

..um mögliche Marker aus der Familie der Schlüssel-metaboliten zu bestimmen. Infolgedessen wurden 1,241 Metaboliten aus ungerichteten Methoden identifiziert und WGCNA zeigte, dass der Fettstoffwechsel dereguliert ist und Glycerin-Phospholipide, Sphingolipide, Fettsäuren und Gallensäuren (BA) stark betroffen sind.

Die Gallensäuren "Glykohyocholsäure (GHCA), Dehydrocholsäure (DHCA), Desoxycholsäure-3-glucuronid (DCA-3G), Ursocholsäure (UCA) und Desoxycholsäure/Cholsäure (DCA/CA)" wurden verglichen und es zeigte sich..

...dass GHCA, DCA-3G und die DCA/CA-Spiegel bei Osteoporosepatienten deutlich höher waren als bei gesunden Kontrollpersonen.

Darüber hinaus waren DHCA und UCA, die als Hyocholsäurespezies (HCAs) klassifiziert wurden, bei gesunden Kontrollpersonen höher (Abbildung 4D).

Der Artikel ist für einen Laien ziemlich kompliziert geschrieben, aber was ich daran besonders interessant finde, ist, dass Bakterien in unserem Darm (überwiegend offensichtlich gram-negative Bakterien) Enzyme und auch Toxine produzieren, die einen Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Gallensäuren nehmen.

Da ein enger Zusammenhang zwischen der Darmmikrobiota und Osteoporose vermutet wird, kann eine Dysregulation der Darmflora die BA-Spiegel entsprechend verändern (Jones et al., 2014; Devlin und Fischbach, 2015; Wahlström et al., 2016). Es wurde eine signifikante Veränderung der sekundären BAs in Abhängigkeit vom Verhältnis (DCA:CA) festgestellt. CA wird durch bakterielle 7A-Dehydroxylase im Darm beeinflusst, um DCA zu produzieren, das zytotoxische Wirkungen hat und zur Zerstörung der Mitochondrienmembran führen kann (Schulz et al., 2013). Es gab eine Veränderung im Verlauf der Taurin-Konjugation von sekundären BAs in der Leber (Taurolithocholsäure (TLCA): LCA). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Darmmikrobiota und der damit verbundene BA-Stoffwechsel eine wichtige Rolle bei der auftretenden Osteoporose spielen (Abbildung 5).

So kann also schon ein Reizdarm über zuviel (schädliche) Bakterien zu einer veränderten Zusammensetzung der Gallensäuren führen. Aber nicht nur Osteoporose, sondern viele andere Krankheiten stehen offensichtlich im Zusammenhang veränderten Gallensäuren.
 
TUDCA gibt es bei zB Amzn. Habe ich aber nie probiert.
Taurin soll angeblich gut für die Galle sein, ich konnte nix feststellen.
Ich glaube, die Galle zu beeinflußen ist nicht so einfach.

Bei mir wurde mal die Diagnose Gallereflux gestellt. Im September sagte ein anderer Gastroent. das hat man nur nach OPs, was nicht stimmt. Es gibt ein Forum, dort haben es mehrere ohne vorangegangene OP.
 
Es geht mir eher um ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen den schädlichen und guten Bakterien im Darm einerseits und der Zusammensetzung der Gallensäuren andererseits.
Es geht dabei nicht immer um einen Mangel an Nährstoffen, Gallensäuren etc.. Es kann sich (und das ist offensichtlich/vermutlich bei jeder Krankheit individuell unterschiedlich) auch um ein Zuviel handeln. Man muss da schon ganz genau schauen. Ein Defizit und eine positive Wirkung einer Behandlung mit der Gallensäure TUDCA wird bei folgenden Krankheiten vermutet:

https://de.everyone.org/blog/tudca-information

https://als-charite.de/tudca-studie-gestartet/

Ich gehe deshalb davon aus, dass die Supplementation von TUDCA (und ev. sogar von Taurin) keinen Sinn macht. Ich weiß, dass es entsprechende Nahrungsergänzungsmittel gibt. Aber bei der Verwendung von NEMs stellt sich auch die Frage, wieviel man davon braucht, um einen positiven Effekt zu bewirken und vor allem, ob man überhaupt einen entsprechenden Mangel hat.

Abgesehen von der Qualität der NEMs. Das ist alles sehr komplex und kann deshalb auch nach hinten losgehen. Keine Frage. Auf der anderen Seite könnte man auch versuchen (wie auch immer) das auslösende Darmmikrobiom positiv zu beeinflussen, damit gewisse, vor allem gram-negative Bakterien nicht (mehr) die in den Darm sezernierten Gallensäuren in Ihrer Zusammensetzung neagtiv verändern. Es handelt sich hier also nicht um praktische Vorschläge zur Verbesserung der eigenen Symptome, höchstens um einen Weg dahin.
 
@giselgolf
Super, dass du gerade zu TUDCA und UDCA liest.
Ich habe TUDCA von der slowakischen Marke mit Bambusholzdeckel vom großen südamerikanischen Fluss. Das scheint gute Qualität zu sein. Versuche ich einfach mal langfristig zu 500mg am Tag. Laut Studien verändert diese Menge die Gallensäurezusammensetzung bereits prägend.
Wenn man UDCA nimmt, muss das entweder mit Taurin oder Glycin konjugiert werden. Ich meine, mit TUDCA kann man sich vermutlich eine zusätzliche Taurin-Einnahme sparen bzw. hat da 2-in-1.

ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen den schädlichen und guten Bakterien im Darm einerseits und der Zusammensetzung der Gallensäuren andererseits.

Das ist der Kniff. Die bakteriellen (Über)Besiedelungen des Darms ergeben sich aus der Zusammensetzung der in den Darm abgegebenen Galle. Die bakteriellen Besiedelungen verändern wiederum die Gallensäuren zwischen deren Freisetzung und Wiederaufnahme.
Wo will man also ansetzen?
Das Plattmachen der bakteriellen Besiedelungen führt wohl zu Besserungen
- wenn vorher bereits oder durch solche Antibiotikagabe zusätzlich aber die Leber- und Galletätigkeit in Mitleidenschaft gezogen ist, dann wäre nur kurzfristig Pause aber die gleichen Milieubedingung gegeben für das zeitnahe Wiederauftreten einer gleichen oder ähnlichen bakteriellen (Über/Fehl-)Besiedelung.

Der Gallefluss muss also rund laufen und neben der reinen Reizung zur Freisetzung/Darmabgabe durch verschiedene Bitterkräuter sind die Zusammensetzung und Gallebildung dazu wichtige Faktoren.


Das mit der Desoxycholsäure (DCA) ist interessant, da es ein eigenes Thema dazu im Forum gibt
aber auch mit deinen Osteoporose-Funden scheint es sich wohl doch eher hervorzustellen, dass ZUVIEL DCA deutlich zellschädigend ist.
 
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