Die Empfehlung von OH-B12 beruht auf pharmakokinetischen Daten, die wir auch selber überprüft haben:
Nach einer subkutanen Injektion von 1 mg B12 kommt es sowohl bei OH-B12 wie auch bei CN-B12 innerhalb von 1 Stunde bei Normalgewichtigen Erwachsenen zu einem Serumspitzenspiegel > 35000 pg/ml. Bei i.m. Gabe sind die Spitzenspiegel noch geringfügig höher.
Entscheidend ist aber was dann passiert: Während der Vitamin B12 Spiegel nach s.c. Injektion von CN-B12 schnell abfällt, da ein großer Teil des B12 einfach über die Nieren eliminiert wird, kann mit OH-B12 mühelos eine Kumulation erreicht werden, d.h. der Spiegel steigt mit jeder Injektion weiter an, da von der Vorherigen Injektion noch ein erhöhter Spiegel besteht. Ist so einmal ein therapeutischer Blutspiegel erreicht (wir gehen derzeit von optimalerweise > 10.000 pg/ml B12 im Serum aus - ist aber ein vorläufiger Wert), kann mit OH-B12 auch eine mehrtägige Pause überbrückt werden ohne das der B12 Spiegel stark absinkt.
Der wesentliche Grund dafür ist, dass OH-B12 viel stärker an Eiweiße im Blut gebunden wird und in dieser Form nicht über die Nieren ausgeschieden werden kann. Dadurch kann in vielen Fällen, nach Aufsättigung durch tägliche Injektion, mit OH-B12 ein therapeutischer Spiegel aufrecht erhalten werden, auch wenn "nur" noch 1 - 3 mg / Woche injiziert werden. Bei CN-B12 bräuchte man eine höhere Dosis / Woche um den gleichen Spiegel zu erhalten.
Ein weiterer Grund warum wirr OH-B12 empfehlen ist folgender:
OH-B12 wird in vielen Ländern (z.B. USA) auch als Antidot bei Vergiftungen mit Cyaniden (Blausäure, Zyankali, Acetonitril etc.) eingesetzt, und zwar in einer Dosierung von 2,5 - 5 (-10) g schnell intravenös. Selbst bei dieser massiven Dosis sind keinerlei toxischen Probleme durch das OH-B12 aufgetreten. OH-B12 ist also extrem sicher - bei täglicher Injektion von 1 mg wären 5g erst nach über 13 Jahren erreicht. Für CN-B12 bestehen keine solchen Erfahrungen.