nicht der papa
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Für einen normalen Patienten hast Du jedenfalls sehr ungewöhnliche Einblicke in fremde Patientenakten.Kürzlich las ich noch in einem Gutachten über einen Patienten, der unter chronischer Erschöpfung mit Immunfunktionsstörung und daraus resultierender MS leidet, dass u.a. gemessenen antinuklären Antikörpern und erniedrigten CD8-positiven Lymphozyten "keine diagnostische oder krankmachende Wertigkeit" zukomme. Eine glatte Lüge, nur um dem Patienten die Therapie zu verweigern! Der betreffende Lehrstuhl (für Hämatologie, Onkologie und Immunologie) ist aber auch in der Vergangenheit bereits durch solch vorsätzlich falsche Gutachten aufgefallen.
Grüsse!
Für einen normalen Patienten mit einem Immundefekt, der eher in die Klassen CVID/SCID und Varianten gehört, anstatt in CFIDS machst Du auch sehr ungewöhnliche Aussagen, wie am 31.10.2010
Steht doch in den Leitlinien u.a.Hallo Shelley,Fjord
ich habe einen angeborenen IgG-Subklassendefekt der Klassen 2 und 4 und bekomme trotzdem keine Immunglobuline erstattet.
Allerdings brauchte ich zum Glück nie die hochdosierten i.v. Immunglobuline, sondern "lediglich" i.m. (Vivaglobin, 10 Ampullen á 5 ml kosten z.Zt. 580 €). Abgesehen vom Sommer bekomme ich dauerhaft ein bis drei Spritzen/ Woche als Erhaltungstherapie.
Grüsse!
Es hat also nach den Leitlinien jeder mit Subklassendefekten auch Anspruch auf Immunglobuline.9.5.2.1 Primäre Immundefektkrankheiten
Bei der Bruton’schen X-chromosomal gebundenen Agammaglobulinämie (XLA), bei schweren kombinierten Immundefekten (SCID und Varianten) bei variablen Immundefektsyndromen (common variable immunodeficiency, CVID) und bei verschiedenen Formen des Hyper-IgM-Syndroms hat sich die langjährige Substitution mit einer an der Serum-IgG-Konzentration orientierten Ig-Dosierung bewährt. Dadurch konnten die Inzidenz schwerer Infektionen und ihre Folgen signifikant vermindert werden. Bei anderen seltenen Immundefektkrankheiten (Wiskott-Aldrich-Syndrom, Ataxia teleangiectatica, Immunglobulin-Subklassendefekte u.ä.) ist eine ivIg-Substitution nur bei rezidivierenden schweren Infektionen und bei nachgewiesener, unzureichender Antikörperbildung nach Impfung (Diphtherie, Tetanus, Haemophilus Influenzae B, Pneumokokken) indiziert [18, 19, 49, 118, 134].
Auch bei Patienten mit isolierten IgG-Subklassendefekten oder Patienten mit spezifischem Antikörpermangel (z.B. gegen Pneumokokken) ist eine Substitution mit Immunglobulinen nur dann sinnvoll, wenn bei den betroffenen Patienten eine erhöhte Infektneigung und/oder eine negative Antikörperbildung auf Impfstoffe besteht.
Je nach Zeitpunkt der klinischen Manifestation und der Diagnose der Immundefekterkrankungen wird die Therapie eingeleitet und in der Regel lebenslang fortgesetzt [129].
Dosierung intravenöse Immunglobuline: ivIg 0,4–0,8 g/kg KG als Initialdosis; Erhaltungstherapie 0,4–0,6 g/kg KG je nach Serumkonzentration und Klinik im Abstand von 2–10 Wochen. Zur Bestimmung der Erhaltungsdosis ist der klinische Verlauf des Patienten maßgebend. Der angestrebte Talspiegel von 6–9 g/L IgG vor der nächsten Infusion dient als Richtwert, der jedoch von einigen Patienten mit hohem IgG-Katabolismus nicht erreicht wird. Insbesondere ist auch zu beachten, dass Patienten mit bereits bestehenden Organschäden (z.B. Bronchiektasen) einen höheren Ig-Bedarf haben und damit einen höheren Talspiegel benötigen. Darüber hinaus können schwere akute Infekte den Bedarf an Immunglobulinen erhöhen. Bundesärztekammer
Dazu auch www.dsai.de/150.0.html
Hier übrigens noch der www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Wissenschaft+und+Forschung/14499.html
Daher bist Du als Beispiel
hier mMn. völlig fehl am Platz. Da Du genau betrachtet, nenne mich kleinlich, mit nachgewiesenen Subklassendefekten gar nicht in die Gruppe der CFIDS-Kranken gehörst.Um die Analogie zum Schmerzgedächtnis nochmals aufzugreifen: nach fast zehn Jahren Dauerkopfschmerz habe ich heute nur noch Kopfschmerzen mit der Frequenz eines Durchschnitts-Europäers. Und bis zum Behandlungsbeginn meines CFIDS sind vier Jahre vergangen. Trotzdem habe ich es geschafft, eine Leistungsfähigkeit wieder zu erlangen, die nahe an einen niemals Erkrankten heranreicht.