Hallihallo,
das Ursprungsthema waren ja Schmerzen und so kam das Gespräch auf Fleisch / tierische Produkte.
Da ging es nicht ums Tierwohl sondern um die Schmerzen in den Griff zu bekommen bzw. dass die Schmerzen weniger werden.
Genau DESWEGEN kommen viele auf lowcarb/keto - eben WEIL sie Schmerzen und chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen... haben, und die loswerden wollen. Manche kommen auch mit einer vegetarischen Variante gut zurecht (Soja etc.).
Die MEISTEN, die sich LC/Keto ernähren, essen Fleisch/tierische Produkte.
KH (die nicht gut verstoffwechselt werden können) triggern Entzündungen und die verursachen Schmerzen.
Warum auch immer - Fleisch (als Eiweißquelle) scheint für viele zu gehen, wenn sonst nichts mehr geht. Allerdings als "stand-alone" und nicht in Kombination mit KH.
(Mensch kann ohne KH leben. Aber nicht ohne Eiweiß. Daher ist imho klar, wie man sich entscheiden muss, wenn man gesünder werden möchte).
Bei Schmerzen/Entzündungen würde ich daher nicht automatisch dem Fleisch die Schuld geben, sondern das Gesamtbild anschauen (und vA gleich mal Zucker streichen).
Und wenn man Fleisch/tierische Produkte weglassen möchte, unbedingt auf "sonstige optimale Eiweißzufuhr" schauen. (dem Körper ist ja egal WO es herkommt. Hauptsache er bekommt's.)
Und deshalb, egal wie "gesund" nun Fleisch ist oder nicht, ist es von Vorteil, wenn man zumindest mal ausprobiert für einen Monat beispielsweise weitest gehend auf tierische Produkte zu verzichten und dann sich ein Urteil bilden.
Wenn Du das so siehst, müsstest Du ja auch mind. Monat Keto/LC bzw. auch mal Carnivore machen um Dir ein Urteil bilden zu können? Nicht wahr?

(ich hab beides probiert. Kann daher mitreden

)
Bezüglich Sklerodermie habe ich vor einiger Zeit einen sehr überzeugenden Erfahrungsbericht von einer Betroffenen unter lchf (low carb, high fat) gelesen. Dass die Krankheit nicht mehr spürbar ist unter lchf und selbst die alten Schäden/Verklebungen sich suksessiv zurückgebildet haben. In dem Bericht war auch ein Vorher-/Nachherfoto ihrer Hände. Beeindruckend. Und dass bei jedem Versuch KH wieder einzuführen, eine Verschlechterung merkbar ist.
Das wollte ich vorhin noch geschrieben haben: Wenn Symptome der Ausgangpunkt für eine spezielle Diät sind (wie bei Dir?), dann wird oft beschrieben, dass diese eine Zeitlang sehr positiv auf eine Änderung reagieren (auch von Brukerscher Vollwertkost habe ich das schon gehört). Und dann eben nicht mehr. Und vielleicht gibt es dann auch irgendwann andere Symptome.
Hmmm, ich glaub das kann man nicht generell so sagen/muss man aus meiner Sicht aus einer anderen Perspektive angehen.
Wenn zunächst eine Verbesserung eintritt, dann oft, weil man etwas Unverträgliches/etwas das der Körper nicht verdauen kann, weglässt.
Sollte das aber zu dem Preis sein, dass man ESSENZIELLES (wie zB Eiweiß, oder bestimmte Vitamine, Fette..) weglässt, dann ist es logisch, dass über kurz oder lang die entsprechenden Mangelsymptome auftauchen und somit die ursprüngliche Entlastung ins Gegenteil gekehrt wird (und Symptome wieder mehr werden).
Bruker habe ich nur (grad ganz) kurz reingelesen. Ich finde da nur wenige Eiweißquellen und es wird nicht darauf hingewiesen, dass Mensch Eiweiß braucht. Die Speisen sind extrem KH lastig. (auch wenn es komplexe KH sind). Also könnte ich mir eine Verbesserung so vorstellen: am Anfang tut es dem Körper gut, dass kein Eiweiß reinkommt. Viele mit Gesundheitsproblemen haben auch ein Problem mit der Eiweißverdauung. Wenn kaum Eiweiß reinkommt, dann konzentriert sich die Verdauung auf KH (Enzyme müssen nur für KH und Fette bereit gestellt werden. Es ist weniger Magensäure notwendig). Dazu lässt er auch einfache KH weg.
Durch die mangelnde Eiweißzufuhr ist der Körper gezwungen kaputte/nicht mehr benötigte Eiweißverbindungen im Körper abzubauen, um die Aminos an anderer Stelle/wo sie gebraucht werden zusammenzubauen.
Nur irgendwann geht diese "Notreserve" zu Ende. Dem Körper fehlt Energie und es machen sich mehr und mehr Symptome bemerkbar. (zB geschwollene Knöchel sind auch ein Eiweißmangelsymptom. Das greif ich mir nur raus, weil ich das während meiner vegetarischen Zeit mal eine Zeit lang hatte. Da war ich noch recht jung. Hab alles rauf und runter testen lassen (Herz). Konnte dann vor Schmerzen kaum mehr gehen und hab durch super niedrig dosierte Aminosäuren aus der Apo eine Linderung erfahren. Hat dann dennoch viele Jahre gedauert, bis ich gecheckt hab, wie wichtig Eiweiß für den Körper ist).
Oder anderes Beispiel: zB sind viele (im Zuge einer Auslassdiät) mit "nur Reis" oder "nur Kartoffeln" zunächst symptomfrei/besser drauf. Merken dann, dass sonst nur wenige Lebensmittel gehen. Und oft bleibt bei dem "nur dazu nehmen, was verträglich ist" Eiweiß auf der Strecke. Und der Speiseplan ist auf ein paar KH reduziert (in dem Stil findet man dutzende Berichte hier im Forum. Ganz tragisch, die war hier öfter durch Oregano verlinkt eine "Frau E" oder "Fräulein E" (ich finde die Seite leider nicht mehr), die unsagbar leidet/bei der nichts mehr geht. Und dann liest man, dass sie nur mehr Reiswaffeln verträgt. Auf alles andere reagiert ihr Körper heftigst. Da ist dann klar, dass der Körper einfach so viel Essenzielles vermisst, dass nix mehr funktionieren kann. (ich hab Frau/Fräulein E damals geschrieben. Keine Ahnung, ob sie etwas davon umsetzen konnte).
Man kann auch lchf oder Keto oder Carnivore als eine Art "Auslassdiät" betrachten. Allerdings fokussieren sich diese Richtungen auf ESSENZIELLES. Also nehmen sie an 1 Stelle das mit rein, was der Körper UNBEDINGT braucht. Und das ist Eiweiß. Dazu dann Fett (als Energiequelle statt KH). Und dann schaut man, was noch gut geht (Gemüse etc.).
Interessanter Weise schaffen es die meisten in dem Kontext von Anfang an Fleisch/tierisches Eiweiß gut zu verstoffwechseln (auch wenn sie mit vielen Unverträglichkeiten/Symptomen in diese neue Ernährungweise reingehen).
Ich vermute das klappt ganz gut, weil sie am Anfang viel Salz zu sich nehmen (dadurch mehr Magensäure und dadurch klappt die Umstellung).
Die Umstellung selbst ist für viele keine Spaziergang (da sind andere Umstellungen meist leichter/geben schnell mehr Energie).
Bei Keto muss der Körper erst wieder lernen, Ketone zu erzeugen und zu nutzen. Also dauert es bei dem Ernährungsstil ein wenig, bis man sich besser fühlt.
Von allen Umstellungen, die ich im Lauf des Lebens gemacht habe, war das die Mühsamste bzw. anders gesagt - ich musste sehr viel rumschrauben/rumprobieren, um das für mich gut lebbar zu machen.
Es hat auch vergleichsweise lange gedauert, bis die pos. Wirkung mehr und mehr wurde. Und mir ging es von Anfang an um eine langfristige Lösung (bezüglich Insulinresistenz, die ich sicherlich hatte/ev. noch habe). Bei anderen Umstellungen oder Entlastungstagen war tlw. verblüffend schnell Energie da (zB Obsttage). Nur das wär so ein Klassiker, der ein paar Tage/Wochen gut geht, und dann melden sich mehr und mehr Mängel.
Egal ob Keto oder Vegan oder Mischkost.. immer wenn neue Symptome auftauchen, muss man schauen woher die kommen/was fehlen könnte.
In bisschen Vernunft darf finde ich auch dabei sein und ist sie ja auch bei Dir in Form von "Kenntnissen" (wie auch immer angeeignet) zur notwendigen Eiweiß- und Mikronährstoff-Zufuhr.
Somit genau das: egal welche Ernährung: es müssen alle lebensnotwendigen Mikro- und Makronährstoffe in optimaler Menge reinkommen UND verstoffwechselt werden können.
Wie man das für sich löst, bleibt einem überlassen.
Ich bin übrigens nie jemand gewesen, der seine derzeitige Ernährung zur Lebenseinstellung gemacht hat (habe jahrelang fast vegan gegessen, Ausnahme war nur Butter; und das meiste war auch roh... habe mich aber weder als Veganer, noch Vegetarier oder Rohköstler gesehen und dargestellt) oder andere wegen einer ihrer Ernährung zur Rede gestellt hat
Ich hab das auch nicht auf Dich bezogen. (ich kenne auch überzeugte Veganer, die ebenfalls niemanden missionieren wollen, sondern einfach "ihr Ding" machen). Mir ist eben nur aufgefallen, dass WENN es zum Thema wird, dann MEIST durch Veganer/Vegetarier. (und auch die sich am ehesten gestört fühlen durch Fleisch in der Nähe).
lg togi