Erfolg bei Erschöpfung (CFS)

Warum nicht? (Es ist nicht ein Neuron, sondern viele, die zusammenarbeiten) Gehirne sind nicht statisch, sie sind verletzlich, veränderbar. Vielleicht fehlen bei "Aspergers" tatsächlich Strukturen im Gehirn (sind verletzt worden wie auch immer oder genetisch bedingt), die für das ZUsammenleben in der Gruppe nötig wären?

man sagt das bei Aspergern die Amygdala sowie der Hippocampus krankhaft vergrößert sein soll , Genaues ist da aber wieder nicht bekannt, gegenteilige Aussagen eben auch zu finden...hmmmmmm..:confused:

und nicht standhaft der Untersuchungen

So sehr off topic finde ich das gar nicht, denn in Guptas Programm geht es ja um Veränderung des Gehirns, um Beruhigung der Amygdala.

naja das Autismus-Thema passt ja nicht so zur Ausgangsaussage des Threadstellers...

es ging mir ja nur um *unwillkürliche * Funktionen --> Spiegel-Neuronen---die nicht steuerbar sind ,was ich erschreckend finde...

liebe grüße darleen:wave:
 
Stimmt, Autismus ist hier wirklich nicht das Thema.

Und ob diese Gehirnstrukturen, die ich der Einfachkeit halber Spiegelneurone nenne, nicht steuerbar sind?

Ich könnte mich ganz bewusst dazu entschließen, nicht zu reagieren, wenn andere lachen, weinen, Angst haben usw. Es wäre schwer, vielleicht unmöglich, aber ich könnte z.B. heimlich lächeln, wenn andere weinen oder im Inneren mutig tun, wenn andere Angst haben. Über eine längere Zeit könnte ich die Wirksamkeit der Spiegelneurone sicher verringern, denn wie gesagt, das Gehirn ist sehr veränderbar. Ich kann ja auch über einen längeren Zeitraum meine Amygdalae verändern, da werden dann auch Neurone verändert in ihrem Feuerverhalten.

Ich finde sowieso diese neurowissenschaftlichen Konzepte der Veränderbarkeit des Gehirns extrem spannend. Hier gehört wieder mal die Nennung von Norman Doidge "Neustart im Kopf" hin, dieses Buch empfehle ich allen, lege es ihnen ans Herz, die die Veränderbarkeit des Gehirns anzweifeln.

Grüße von Datura:wave:
 
Hallo zusammen,

ich habe mir noch Teil 9 und Teil 10 der Videos von M. Hess angesehen.

Die Amygdala ist für folgende negativen Gefühle/Emotionen verantwortlich, die "angeboren" sind:

Angst, Wut, Hass, Ekel, Trauer, Verachtung

als einziges positives Gefühl/Emotion wäre die Freude entgegenzusetzen.

Um quasi eine "angeblich" in Dauerstimmulierung geratene Amygdala zu besänftigen wäre gegen 6 Negativ-Emotionen, die ihre ständigen Kampf-Botenstoffe aussenden,als Einzige die Freude in der Lage, durch Dopamin, Endorphin, und Oxytocin (Vertrauenshormon) hier zu beruhigen/besänftigen.

Hm, ich versuche das nur zu verstehen und möchte keinesfalls jetzt Erfolge kritisieren. Vielleicht wäre es dann sinnvoll darüber wirklich woanders zu diskutieren. Was ist denn eigentlich wenn dann auch noch Mängel an Botenstoffen vorhanden sind (Dopaminmangel, Oxytocin) u.s.w.

Es ist schwer dieses nachzuvollziehen, vor allem bei Schwersterkrankungen bzw. denke ich auch bei mind. 50% Einschränkungen.

Liebe Grüße und alles Gute
Kayen
 
Meist ist es ja eine Kombination aus allem.:eek:)

Meiner Meinung nach trifft dies auch zu. Denn der Körper-Geist-Seele eines Menschen hat bereits vor seinem CFS/ME Ausbruch so einiges "erhalten".

Für mich das ideale Behandlungskonzept wurde, eins ums andere sanft angehen, da wo gerade das Bedürfnis ist. Ich kam nie mit Druck zu Verbesserungen, das machte mir als Kämpfernatur am Anfang sehr zu schaffen. Ich konnte mich einfach überhaupt nicht mehr konzentrieren obwohl ich früher versch. Meditationen praktizierte, lange Zeit auch Zazen und Kampfsport und anderen Sport machte. Nicht mal auf meinen Atem konnte ich mich mehr konzentrieren, oder auf eine Farbe-einfach nichts. Das war Stress, bis ich es dann wagte (für mich eine Herausforderung), das einfach mal weg zu lassen.
Als mein Gehirnnebel besser wurde, kam auch diese Fähigkeit der Konzentration nach und nach langsam wieder zurück, und ich kann langsam immer wieder mehr.:freu:
Für mich gilt eindeutig WENIGER IST MEHR und wenn ich auch in vielen Sachen sehr schnell war/bin, lerne ich ein langsameres Tempo zu gehen, wenn ich es brauche.
Achtsamkeit mir gegenüber ist angesagt, bin ich doch 24 Stunden am Tag alleine mit mir :)
ich bewege mich zwar wieder auf ein "Miteinander", aber Kontakte habe ich immer noch sehr selten.

Grüsse an alle

KARDE
 
Hallo zusammen,
Alles, was die Überreaktion (Bei CFS, auch MCS) verursacht hat, kann auch wieder gelöscht, verlernt werden, das ganze Gehirn ist sehr, sehr veränderungsfähig ("Neuroplastizität").
Was genau meinst du kann als Verursacher bei CFIDS/ME gelöscht werden?

Bei Gupta gibt es die "Stopp stopp stopp", da gebe ich gerade mal ein Beispiel (aus seinem Script):

Gedanken, die den Adrenalinschub auslösen :
Veranstaltungen sind zu viel für mich, ich werde davon zu müde*
kommen lassen, aufschreiben, dann stoppen, um die negativen Gedanken zu brechen (wie die ganze Strategie funktioniert, wird bis aufs I- Tüpfelchen erklärt),*
dann einen anderen Weg gehen,
ich kann (in der Zukunft, nicht gleich, Überforderung ist von übel) Veranstaltungen besuchen und fühle mich glücklich dabei*
Ich halte es nicht aus mich so zu fühlen*
ist ein anderes Beispiel. Man überlegt, wie man sich stattdessen fühlen will (kraftvoll, fröhlich) und geht mit diesen Gedanken den anderen Weg.

Dieses Schema entspricht im Grunde dem psychologisch verhaltenstherapeutischen Ansatz der „Rational emotiven Therapie“, enthält aber ebenso Anteile des verhaltenstherapeutischen "SORK", oder auch "SORCK"-Konzepts (dazu jetzt keine Info), sowie der verhaltentherpeutischen Methode "Gedankenstopp":

Rational-Emotive Verhaltenstherapie
Die*Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT)gehört zu den psychologischen Verfahren und ist sowohl gesprächs- als auch verhaltensorientiert. Sie gehört nach einem langen Entwicklungsprozess heutzutage zu der Gruppe der*Verhaltenstherapienund speziell zu den*kognitiven Verhaltenstherapien. Mittelpunkt ist der Mensch als zielorientiertes und soziales Wesen, das daran leidet, von blockierenden Einstellungen und Gefühlen an der Erreichung von Zielen gehindert zu werden.*..

Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie baut auf dem sogenannten "ABC-Modell"*(auch "ABCDE-Modell")*auf.
Ein auslösendes äußeres oder innerpsychisches Ereignis (A=activating event), wird aufgrund bestimmter bewusster oder unbewusster Überzeugungen, Bewertungsmuster, Einstellungen oder Lebensregeln (B=beliefs*oder*belief systems), die in der auslösenden Situation aktiviert werden, bewertet.

Diese Bewertung kann rational, somit logisch und empirisch belegbar sowie situationsangemessen, oder irrational, also unlogisch und empirisch nicht belegbar sowie situationsunangemessen, sein.

Als Konsequenz (C=consequences) auf diese Bewertung folgen dann emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen (z. B. Trauer, Sorge, Angst), die bei vorheriger rationaler Bewertung angemessen (gemäßigte Affekte, adäquates Verhalten) oder bei irrationaler Bewertung unangemessen (übermäßige Affekte, dysfunktionales Verhalten) sind.
Somit bestimmt die Bewertung des Individuums seine Reaktion. Sofern das Ereignis als irrelevant bewertet wurde, führt dies zu keiner emotionalen Reaktion.
Die Bewertung eines Ereignisses als günstig führt zu positiven Emotionen und die Bewertung als ungünstig zu negativen Emotionen.
Nach Ellis werden psychische Störungen durch „irrationale“ Überzeugungen bzw. Bewertungsmuster bedingt.
Als „irrational“ bezeichnet man Überzeugungen, wenn sie subjektiv belastend sind und die Verwirklichung der eigenen Lebensziele behindern. In Folge einer unangemessenen Reaktion wird die irrationale Überzeugung in Frage gestellt (D=disputation) und es folgt eine kognitive Umstrukturierung (E=effect). „Rationale“ Überzeugungen hingegen sind im Hinblick auf Emotionen und Verhaltensweisen hilfreich und zielführend.

Ziele*
Dabei können eine Vielzahl von Störungen im*psychischen*und*psychosomatischen*Bereich, z. B.*Depressionen*und*Ängste*behandelt werden. Ziel des Verfahrens ist es, die irrationalen (selbstschädigende, nicht zielführende) Bewertungen zu erkennen und zu verändern. Dies soll dem Patienten idealerweise zu einer „rationaleren“ Lebensanschauung verhelfen und ihn in die Lage versetzen, mit zukünftigen Problemen angemessen umgehen zu können...

Dabei entstanden ist der Begriff der*Negativen Triade: der Patient hat negative Ansichten und kognitive Fehleinstellungen (wie z. B. willkürliche Schlüsse, selektive Abstraktion, Übergeneralisierungen, Über- und Untertreibungen sowie dysfunktionale Bewertungsmodi wie Katastrophisieren, Muss-Denken und pauschale Personenbeurteilung) über*sich selbst, die*Umwelt*und die*Zukunft. Betrachtete man diese Triade aus der Sicht der*Attributionstheorie, so würde das auf eine interne, globale und stabile Einstellung den Dingen gegenüber hindeuten. Ziel ist es wie oben bereits beschrieben, diese Attributionen zu ändern. Rational-Emotive Verhaltenstherapie

Der Gedankenstopp
ist eine in den 50er Jahren entwickelte Technik der Verhaltenstherapie zum Unterbrechen sich häufig wiederholender, belastender (z.B. Zwangsgedanken) oder dysfunktionaler (Grübeln, Rumination) Gedanken.

Der unerwünschte Gedanke oder Gedankengang wird dabei zunächst vom Therapeuten, später vom Patienten selbst, durch ein laut artikuliertes "Stopp" unterbrochen. Neben der Unterbrechung des Gedankengangs wirkt die durch den lauten Ausruf hervorgerufene Schreckreaktion als direkte Bestrafung und soll mit zunehmender Übung im Sinne einer zunächst offenen und später verdeckten Konditionierung zu einer nachlassenden Auftrittswahrscheinlichkeit der unerwünschten Gedanken führen.
Die Technik sollte nur nach gründlicher Verhaltens- und Problemanalyse durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Patient die Technik versteht und anwenden kann, und um ein besonders schwerwiegendes Problemverhalten zu ermitteln, an dem gearbeitet werden kann.
Gedankenstopp

Möge jeder individuell einschätzen, welche Störungen vorliegen und wie diese zu behandeln sind.

Gruß - tiga
 
Hallo zusammen,

kennt jemand von Euch das Buch des Umweltmediziners Dr. Runow, Der Darm denkt mit:
Der Darm denkt mit: Wie Bakterien,Pilze und Allergien das Nervensystem beeinflussen: Amazon.de: Klaus-Dietrich Runow: Bücher ?

Ich war neulich auf einem seiner Vorträge und da erzählte er u.a. , dass der Großteil der Nervenbahnen des vegetativen Nervensystems (ich glaube, er sagte etwas von 80 Prozent ?) von den(Verdauungs)organen zum Gehirn führen, also afferente Fasern wären und nur etwa 20 Prozent seien efferente Fasern.

D.h. heißt also, dass die Beeinflussung dessen, was wir denken, ganz maßgeblich davon gesteuert wird, wie es unseren Organen, und dabei ganz besonders auch dem Darm geht. Ich hoffe, ich habe Runow annähernd richtig verstanden. ;) Aber diese Zusammenhänge liest man ja immer wieder auch anderswo.

Natürlich haben unsere Gedanken umgekehrt auch Einfluss auf unsere "Untermieter" und allgemein auf unsere Organe. Ist unser Vegetativum bspw. nicht ausgeglichen, wenn also bspw. der Sympathikus überwiegt, dann funktioniert unsere Verdauung auch nicht richtig und es können Bakterien überleben, die ansonsten, bei korrekter Verwertung der Nahrung nicht überleben könnten.

Jedenfalls bin ich der Meinung, und so habe ich Runow auch verstanden, dass die Auswirkungen von Krankheiten an den Organen, eine viel größere Rolle für unsere Gedanken spielen, als umgekehrt unsere Gedanken, einen Einfluss auf die Funktion unserer Organe haben können.

Und genau diese Erfahrung mache ich auch immer wieder an mir selbst: Wenn mein Darm und meine Leber "rund laufen", dann habe ich auch mehr positive Gedanken. Umgekehrt ist die Welt und alles um mich herum, bzw. meine Gedanken, ziemlich dunkel, wenn ich dabei Probleme habe...

Natürlich kann man immer unterstützend auch versuchen etwas über "Denkansätze" zu erreichen. Aber alleine funktioniert das sicher nur, wenn die Ursache der Erkrankung wirklich ausschließlich nur durch ein extremes traumatisches Erlebnis begründet ist. Das dürfte aber wohl bei relativ wenigen von uns der Fall sein...

Viele Grüße
Binnie
 
Was genau meinst du kann als Verursacher bei CFIDS/ME gelöscht werden?

Na, das:

Alles, was die Überreaktion (Bei CFS, auch MCS) verursacht hat

Ich hab doch Beispiele gebracht, was soll man um Himmelswillen noch alles schreiben? Du musst
das Programm doch nicht machen.
Und:

Du kannst jetzt alles mögliche heranziehen, von was das Gupta- Training "im Grunde" abstammt, abgeleitet ist

Dieses Schema entspricht im Grunde dem psychologisch verhaltenstherapeutischen Ansatz
nein, so ganz passt das nicht

Nur:

Mit dem Guptaprogramm hast Du auf einen Schlag alles, was Du brauchst, ein Anleitungsskript und DVD's. Wo sonst sind 12 Therapiestunden so billig?

Natürlich brauchts eien gutes Stück Selbstdisziplin, sich da wirklich reinzuhängen, wer das nicht mag, muss es nicht machen.

Und

Möge jeder individuell einschätzen, welche Störungen vorliegen und wie diese zu behandeln sind.

Jetzt fehlt eigentlich noch der Satz "Wer mit sowas CFS wegkriegt, hatte kein richtiges". Glaub mir, ich hab da einschlägige Erfahrungen, hab ja auch eine "MCS- Neurose":confused::eek:

Datura
 
Mir hat Gupta leider auch nicht geholfen. Habe es mehrere Monate gemacht - das volle Programm. Was ich bei dem Programm nie verstanden habe - woher nimmt Gupta die Theorie, dass die Amygdala ausgerechnet bei CFS oder MCS entgleist? Es gibt so viele Krankheiten, wo Leute auch eine ganze Weile in einem akuten Krankheitsmodus sind, aus dem sich dann aber nicht ein Problem mit der Amygdala entwickelt. Z.B. Krebspatienten, wieso bleibt hier die Amygdala intakt und sie können sich bei erfolgreicher Therapie wieder erholen? Oder Leute mit einer Herzmuskelentzündung - wieso erholen diese sich wieder, nachdem die Entzündung abgeklungen ist?

Dass ausgerechnet CFS-Patienten einfach stressanfälliger sein sollen und falschen Denkansätzen vorher gefolgt sind (Das was Gupta alles als "Bullshit" bezeichnet), und dadurch ein Problem mit der Amygdala entwickeln, leuchtet mir persönlich nicht ein.

Also für mich bleibt die Frage, woher Gupta die Theorie überhaupt nimmt, denn es gibt leider keinerlei Beweise, dass sich dies ausgerechnet bei ME/CFS, nicht aber bei allen möglichen anderen KRankheiten so abspielt.

LG CeeDee
 
Wuhu,
ich denke, das, was einige hier so "gegen" Gupta u/o ähnliche Therapien "anschreiben" lässt, ist, dass - falls Teile des Nervensystems, wo auch die Amygdala dazu zählt - bedingt durch Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, ...) bzw deren giftige (Abbau-) Produkte respektive andere toxische (chemische) Elemente sich einfanden bzw ablagerten - man das nicht mit so einer Therapie entgiften kann; Hg kann man schließlich auch nur mit gewissen (chemischen) Elementen aus dem Nervensystem "austreiben", Borrelien oft nur mit bestimmten AB in Schach halten, usw usf. ;)

Sicherlich jedoch kann man eben mit gewissen Therapien die abgespeicherten "negativen" Muster - ähnlich wie beim sog "Schmerz-Gedächtnis" - beeinflussen, was freilich unterm Strich die Stimmung heben kann. :)

Also bitte nicht streiten - es ist niemandem geholfen, wenn man wie bisher weiterhin jeweils die andere Seite "angeht"... ;)
 
Und ob diese Gehirnstrukturen, die ich der Einfachkeit halber Spiegelneurone nenne, nicht steuerbar sind?

Ich finde sowieso diese neurowissenschaftlichen Konzepte der Veränderbarkeit des Gehirns extrem spannend.

Zu diesem Thema habe ich grade eine interessante Doku gesehen:

Wunder Heilung ORF TV

Bei 24:00 wird über ein Experiment berichtet, wo bei Schauspielern die Zahl der NK-Zellen nach positiven und nach emotional negativen gespielten Szenen gemessen wurde.

Ergebnis: Starker Anstieg der Nk-Zellen nach Ersterem und Abfall nach den Negativ-Szenen.
 
Hallo Datura,
Was genau meinst du kann als Verursacher bei CFIDS/ME gelöscht werden?
Na, das:
Alles, was die Überreaktion (Bei CFS, auch MCS) verursacht hat
Es geht mir mit meiner Frage um den Punkt, den alibiorangerl gut beschrieben hat. Um es nochmal anders zu formulieren:
Bist du davon überzeugt, dass ein CFIDS/ME, dem z.B. ursächlich eine Quecksilberbelastung oder Borreliose voran gegangen ist, durch das Amygdala Retraining behoben werden kann, ohne die Ursache Quecksilber oder Borreliose je zu behandeln?

Du kannst jetzt alles mögliche heranziehen, von was das Gupta- Training "im Grunde" abstammt, abgeleitet ist
Ich gehe anhand deiner Darstellungen davon aus, dass das Gupta-Training von den von mir erwähnten Praktiken abstammt.
Ganz wertfrei. Jedoch nicht einzigartig. Diese Techniken im Einzelnen betrachtet erläutern doch ganz gut, aus welchen Theorien sich die Bausteine zusammen setzten.

Wer an Gedankenkreisen, Zwangsgedanken, Ängsten, falscher Krankheitsüberzeugung, kognitiven Fehleinstellungen, negativen Bewertungsschleifen, Problemen im Umgang mit seiner Krankheit - kurz: negativer Eigensteuerung und daraus resultierend ggf. an immer wiederkehrenden depressiven Verstimmungen oder Depression leidet; oder Traumata, die ggf. sekundär durch eine Krankheit entstanden sind usw. usf. und sich dadurch in einer unnötig zusätzlich belastenden Situation befindet, der sollte sich selbst zuliebe die Initiave ergreifen und konstruktiv etwas für eine ausgeglichene psychische Verfassung unternehmen. JA. Klar!

Ich schreibe unnötig, weil man solche Aspekte wesentlich leichter und erfolgversprechender behandeln und umkehren kann, als z.B. eine HG-Vergiftung, oder CFIDS/ME .
Dagegen ist doch überhaupt nichts einzuwenden und es kann die Lebensqualität steigern, wenn diese zuvor durch psychische Aspekte (zusätzlich) gemindert wurde.
Es geht mir nicht im Geringsten darum, solche Komponenten zu negieren.
Es geht mir darum, zu differenzieren.

Jetzt fehlt eigentlich noch der Satz "Wer mit sowas CFS wegkriegt, hatte kein richtiges". Glaub mir, ich hab da einschlägige Erfahrungen, hab ja auch eine "MCS- Neurose":confused::eek:
Jedem seine Erfahrungen. Meine Erfahrungen sind, dass ich während und nach eigeninitiativer Psychotherapie u.a. nicht einen einzigen Meter weiter laufen kann als vorher, was sicher nicht an einer ungeeigneten Therapieform liegt. Und - nebenbei - ich lache viel und mir geht es psychisch gut.

Gruß - tiga
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du davon überzeugt, dass ein CFIDS/ME, dem z.B. ursächlich eine Quecksilberbelastung oder Borreliose voran gegangen ist, durch das Amygdala Retraining behoben werden kann, ohne die Ursache Quecksilber oder Borreliose je zu behandeln?

Ach, Tiga, das habe ich schon sooft geschrieben, auch in diesem Thread.

Ich denke, CFS wird durch chron. Infektionskrankheiten durch Viren oder Bakterien verursacht oder auch durch Giftbelastungen und man tut gut daran, sich um das Grundübel auch zu kümmern, vielleicht sogar an erster stelle.

Nichtsdestotrotz kann das Gehirn in einem Dauerstresszustand hängen bleiben und zusätzlich dauerhaft krank werden. Diesen Dauerstresszustand gilt es in normale Bahnen zu lenken. Dauerndes Ausschütten von Stresshormonen kann schwer krank machen, CFS- Symptomatik eben.

Deshalb kann es auch helfen, obwohl man noch Gifte im Körper hat (oder Bakterien oder Viren) den Dauerstresszustand aufzulösen, um den Körpersystemen die Chance zu geben, sich selbst heiler werden zu lassen.

Nur eins noch, ganz egal, ob Du kreisende Zwangsgedanken oder "negative Bewertungsschleifen" hast, die Krankheit an sich ist doch Stress pur oder etwa nicht? Und dieser Stress wirkt sich körperlich krankmachend aus.

ich lache viel und mir geht es psychisch gut.

Ich bin nicht glücklich mit meiner chron. Borreliose, ich war nicht glücklich mit MCS, für mich war das alles Dauerstress. Und ich kann die Psyche nicht vom Körper trennen.

So, ich steige jetzt aus dieser Dauerschleife aus, hab heute schon wieder viel zu viel Zeit hier verbracht, hab die Zeit eigentlich gar nicht.

Viele Grüße
Datura
 
Ich will auch nicht drauf rumreiten. Aber ich frage mich wirklich, wieso die Amygdala-Stress-Schleife ausgerechnet bei ME/CFS in Gang gesetzt werden soll (und "CFS-Symptomatik" auslöst), aber nicht bei anderen schweren Krankheiten wie MS, Rheuma, Myokarditis etc. Die bedeuten doch genauso Stress für den Geist und Körper.

Ist gar keine Frage an Dich speziell, Datura, sondern nur meine Gedanken/Bedenken zur Theorie des Amygdala-Retrainings. ;)
 
Wuhu,
doch was, wenn es hierbei
... Ich denke, CFS wird durch chron. Infektionskrankheiten durch Viren oder Bakterien verursacht oder auch durch Giftbelastungen und man tut gut daran, sich um das Grundübel auch zu kümmern, vielleicht sogar an erster stelle...
keine Therapien gibt oder falls doch diese nicht angewendet werden können (ähem dürfen)? Dann bleibt schließlich die Ursache bestehen... ;)

Das
... frage mich wirklich, wieso die Amygdala-Stress-Schleife ausgerechnet bei ME/CFS in Gang gesetzt werden soll (und "CFS-Symptomatik" auslöst), aber nicht bei anderen schweren Krankheiten wie MS, Rheuma, Myokarditis etc. Die bedeuten doch genauso Stress für den Geist und Körper...
kann doch auch passieren? Das, was man dann aber mit Möglichkeiten wzB Gupta's Therapie lindern, bessern oder heilen kann, beseitigt aber auch nicht die Ursache bei zB MS... ;)

Man kann, so man die jeweilige Ursache nicht bestimmt bekommen kann bzw nicht beseitigt bekommt, mit dieser ("chronischen") Krankheit wohl besser fertig werden - immerhin... :)
 
Das

frage mich wirklich, wieso die Amygdala-Stress-Schleife ausgerechnet bei ME/CFS in Gang gesetzt werden soll (und "CFS-Symptomatik" auslöst), aber nicht bei anderen schweren Krankheiten wie MS, Rheuma, Myokarditis etc. Die bedeuten doch genauso Stress für den Geist und Körper...
kann doch auch passieren? Das, was man dann aber mit Möglichkeiten wzB Gupta's Therapie lindern, bessern oder heilen kann, beseitigt aber auch nicht die Ursache bei zB MS... ;)

Hi Alibiorangerl, vielleicht ist das sogar der Fall. Was mich stört, ist das Gupta sein Training aber allein für CFS und MCS vermarktet und den Amygdala-Dauerstress-Mechanismus ursächlich (!) allein diesen Krankheiten (bei denen es zufälligerweise noch keine anerkannte, breit wirksame Therapie gibt) zuordnet. :confused:

LG CeeDee
 
Bei 24:00 wird über ein Experiment berichtet, wo bei Schauspielern die Zahl der NK-Zellen nach positiven und nach emotional negativen gespielten Szenen gemessen wurde.

Ergebnis: Starker Anstieg der Nk-Zellen nach Ersterem und Abfall nach den Negativ-Szenen.

Signifikante Veränderungen im Immunsystem lassen sich auch mit sportlichem Training auslösen: www.jappl.org/content/103/2/693.full Aus beiden Beobachtungen lassen sich interessante Schlüsse ziehen.

Bei einem Gesunden regenerieren sich die zellbiologischen Vorgänge, sowohl unter psychischem wie physischem Stress, von selbst. Würden Stress und Sport tatsächlich krank machen, dann würden alle krank werden. Es muß also andere Faktoren (Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze, Umweltgifte etc.) geben, die beim Kranken die Regenerationsfähigkeit ("Homöostase") nachhaltig herabsetzen. Den oberflächlichen Pseudo-Auslöser (Stress u.dgl.) der jeweiligen Dysbalance abzustellen, hilft hier allein nicht mehr. Das neurologische, endokrine, immunologische System ist auf Informationsebene messbar gestört und benötigt einen Anschub in die richtige Richtung. Mängel im Bereich körpereigener (Boten-)Stoffe (z.B. Interferone, Interleukine, Wachstumshormone) müssen substituiert werden. Je höher der Schweregrad der Chronifizierung, desto unabdingbarer. Ein Amygdala-Retraining kann das ab einem sehr schnell überschrittenen Limit sicher nicht leisten.

Das Gupta-Amygdala-Retraining ist wohl deshalb für CFS Patienten so "prädestiniert", weil bei dieser Erkrankung mehr Fragezeichen über den Köpfen der Betroffenen schweben, als bei anderen Erkrankungen. Der schwach konkurrierende Gesundheitsmarkt und die Versorgungslücke wird in diesem Bereich einfach nur intelligent bedient.

Grüsse!
 
Hallo zusammen,

kennt jemand von Euch das Buch des Umweltmediziners Dr. Runow, Der Darm denkt mit:
Der Darm denkt mit: Wie Bakterien,Pilze und Allergien das Nervensystem beeinflussen: Amazon.de: Klaus-Dietrich Runow: Bücher ?
Hier habe ich noch mehr Infos zum Buch gefunden:

Klaus-Dietrich Runow - Der Darm denkt mit - Presse-Buchinfo

Ich denke, ich werde mir das mal besorgen, auch wenn ich eigentlich kaum Zeit zum Lesen habe im Moment. :rolleyes:

Besonders interessant u.a. auch für die hier Lesenden dürfte auch wieder der Zusammenhang Darm - Immunsystem sein... ;)

Viele Grüße
Binnie
 
Hallo Binnie,

das Buch von Dr. R. habe ich schon vor einer Weile bestellt und gelesen. Ich fand es bietet dem informierten Leser nicht so arg viel Neues, es geht viel um Nahrungsmittelintoleranzen, Darmbesiedlung etc. Mein Eindruck beim Lesen war, dass er darin viel Werbung für bestimmte Tests macht, die nur er exklusiv in Deutschland von einem amerikanischen Labor anbietet.

Also zu jedem Kapitel, das er abhandelt, wird am Ende auch der passende Test vorgestellt, versehen mit der Bemerkung, man könne ihn nur bei ihm in richtiger Weise machen.

Ich will seine Tests nicht bewerten (obwohl ich mich dann tatsächlich habe hinreißen machen und einen gemacht habe... ), aber mir hat das Buch aufgrund der Verquickung aus Inhaltlichen und Werblichen nicht so gut gefallen, auch wenn ich das Thema Darm / Immunsystem grundsätzlich auch sehr interessant finde.

LG CeeDee
 
Besonders interessant u.a. auch für die hier Lesenden dürfte auch wieder der Zusammenhang Darm - Immunsystem sein... ;)
Das würde ich allerdings umdrehen: Immunsystem --> Darm, bzw. bei CFS/ME: Zentralnervensystem --> Darm ;)

Wenn beim Auto der Zündzeitpunkt falsch liegt, dann hilft ein Austausch der Zündkerzen wenig; dann muß das Problem in der Motorelektronik korrigiert werden. Analog kann ein systemischer Fehler beim Menschen auch nicht über die Behandlung eines einzelnen, wenn auch so wichtigen Organs wie des Darms funktionieren. Da darf die Rangordnung der Instanzen nicht außer acht gelassen werden.

Nicht falsch verstehen, ich will die bi-direktionale Verbindung überhaupt nicht in Abrede stellen. Leider entwickelt sich jedoch häufig ein eindimensionaler Tunnelblick, wenn es um das Thema Immunsystem/Darm geht. Dies gilt in gesteigertem Maße bei ME/CFS!

Grüsse!
 
Ich sehe Magen/Darmprobleme inzwischen auch als Folge von CFS und geschädigter Mitochondrien und denke, das eine Verbesserung der Mitochondrienleistung automatisch dem Magen/Darm zugute kommt:

CFS ist eine Herzinsuffizienz, die durch die Fehlfunktion der Mitochondrien hervorgerufen wird

Kürzlich bin ich auf zwei Veröffentlichungen aufmerksam geworden, die meine klinischen Beobachtungen und auch meine Vorstellung, dass CFS ein Symptom der Fehlfunktion der Mitochondrien ist, sehr gut erklären können. Die zwei Symptome, auf die ich bei CFS-Patienten achte, um eine Diagnose zu erstellen, sind erstens die sehr schlechte Ausdauer und zweitens die verzögert auftretende Erschöpfung nach Belastung. Ich glaube diese beiden Symptome jetzt erklären zu können, und zwar im Hinblick auf das, was innerhalb der Zellen vor sich geht und welche Folgen das für die wichtigen Organe des Körpers – hauptsächlich das Herz – hat. Noch wichtiger sind die Konsequenzen, die sich daraus für einen Test für das CFS und natürlich für das Krankheitsmanagement und eine erfolgreiche Behandlung ergeben.
Wenn die Mitochondrien (die kleinen Kraftwerke, die man in jeder Zelle des Körpers findet) nicht richtig arbeiten, dann ist die Energieversorgung in jeder Zelle des Körpers beeinträchtigt. Davon ist auch das Herz betroffen. Viele der Symptome des CFS können durch eine Herzinsuffizienz erklärt werden, da der Herzmuskel nicht richtig arbeiten kann. Kardiologen und andere Ärzte haben üblicherweise mit einer Herzinsuffizienz zu tun, die durch eine schlechte Blutversorgung des Herzmuskels entsteht. Bei CFS wird die Herzinsuffizienz jedoch durch eine mangelhafte Funktion des Muskels hervorgerufen, und sie ist damit streng genommen eine Kardiomyopathie. Das bedeutet, dass die Funktion des Herzens sehr von der Norm abweicht, aber dass die üblichen Tests auf Herzinsuffizienz wie EKG, ECHOs, Angiogramm usw. keine Anomalien ergeben.

...


Die geringe Herzleistung erklärt die Symptome des CFS

Es ist die Aufgabe des Herzens, den Blutdruck aufrecht zu erhalten. Wenn der Blutdruck abfällt, fangen die Organe an zu versagen. Wenn das Herz in seiner Funktion als Pumpe nicht richtig arbeitet, dann besteht die einzige Möglichkeit, den Blutdruck aufrechtzuerhalten darin, die Blutzufuhr zu den Organen abzuschotten. Die Organe werden nach ihrer Wichtigkeit abgeschaltet, d.h. zuerst die Haut, dann die Muskeln, gefolgt von der Leber, dem Verdauungstrakt, dem Gehirn und schließlich dem Herzen, der Lunge und den Nieren. Wenn diese Organsysteme abschalten, dann schafft das für den Körper weitere Probleme im Sinne der Ansammlung von giftigen Stoffwechselprodukten, der verstärkten Anfälligkeit gegenüber Viren, die die Mitochondrien noch weiter schädigen – womit dann sämtliche Probleme des CFS-Patienten noch verschlimmert werden.

...


3. Symptome in der Leber und im Verdauungstrakt
Eine mangelnde Blutzufuhr zum Verdauungstrakt führt zu schlechter Verdauung, mangelhafter Produktion von Verdauungssäften und dem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom (einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand, d.Ü.) Dieses wiederum verursacht eine Reihe weiterer Probleme wie etwa Allergien, Autoimmunität, schlechte Nährstoffaufnahme usw, was dann wieder die typischen Probleme des CFS verstärkt.
Wenn die Durchblutung der Leber unzureichend ist, dann führt das zu mangelhafter Entgiftung nicht nur von Schwermetallen, Pestiziden und flüchtigen organischen Verbindungen, sondern auch Giftstoffen, die infolge des Vergärens im Darm entstehen. Und das vergiftet die Mitochondrien noch weiter.
Quelle: Februar09_1

LG,
Mingus
 
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