Rational-Emotive Verhaltenstherapie
Die*Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT)gehört zu den psychologischen Verfahren und ist sowohl gesprächs- als auch verhaltensorientiert. Sie gehört nach einem langen Entwicklungsprozess heutzutage zu der Gruppe der*Verhaltenstherapienund speziell zu den*kognitiven Verhaltenstherapien.
Mittelpunkt ist der Mensch als zielorientiertes und soziales Wesen, das daran leidet, von blockierenden Einstellungen und Gefühlen an der Erreichung von Zielen gehindert zu werden.*..
Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie baut auf dem sogenannten "ABC-Modell"*(auch "ABCDE-Modell")*auf.
Ein auslösendes äußeres oder innerpsychisches Ereignis (A=activating event), wird aufgrund bestimmter bewusster oder unbewusster Überzeugungen, Bewertungsmuster, Einstellungen oder Lebensregeln (B=beliefs*oder*belief systems), die in der auslösenden Situation aktiviert werden, bewertet.
Diese Bewertung kann rational, somit logisch und empirisch belegbar sowie situationsangemessen, oder irrational, also unlogisch und empirisch nicht belegbar sowie situationsunangemessen, sein.
Als Konsequenz (C=consequences) auf diese Bewertung folgen dann emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen (z. B. Trauer, Sorge, Angst), die bei vorheriger rationaler Bewertung angemessen (gemäßigte Affekte, adäquates Verhalten) oder bei irrationaler Bewertung unangemessen (übermäßige Affekte, dysfunktionales Verhalten) sind.
Somit bestimmt die Bewertung des Individuums seine Reaktion. Sofern das Ereignis als irrelevant bewertet wurde, führt dies zu keiner emotionalen Reaktion.
Die Bewertung eines Ereignisses als günstig führt zu positiven Emotionen und die Bewertung als ungünstig zu negativen Emotionen.
Nach Ellis werden psychische Störungen durch „irrationale“ Überzeugungen bzw. Bewertungsmuster bedingt.
Als „irrational“ bezeichnet man Überzeugungen, wenn sie subjektiv belastend sind und die Verwirklichung der eigenen Lebensziele behindern. In Folge einer unangemessenen Reaktion wird die irrationale Überzeugung in Frage gestellt (D=disputation) und es folgt eine kognitive Umstrukturierung (E=effect). „Rationale“ Überzeugungen hingegen sind im Hinblick auf Emotionen und Verhaltensweisen hilfreich und zielführend.
Ziele*
Dabei können eine Vielzahl von Störungen im*psychischen*und*psychosomatischen*Bereich, z. B.*Depressionen*und*Ängste*behandelt werden. Ziel des Verfahrens ist es, die irrationalen (selbstschädigende, nicht zielführende) Bewertungen zu erkennen und zu verändern. Dies soll dem Patienten idealerweise zu einer „rationaleren“ Lebensanschauung verhelfen und ihn in die Lage versetzen, mit zukünftigen Problemen angemessen umgehen zu können...
Dabei entstanden ist der Begriff der*Negativen Triade: der Patient hat negative Ansichten und kognitive Fehleinstellungen (wie z. B. willkürliche Schlüsse, selektive Abstraktion, Übergeneralisierungen, Über- und Untertreibungen sowie dysfunktionale Bewertungsmodi wie Katastrophisieren, Muss-Denken und pauschale Personenbeurteilung) über*sich selbst, die*Umwelt*und die*Zukunft. Betrachtete man diese Triade aus der Sicht der*Attributionstheorie, so würde das auf eine interne, globale und stabile Einstellung den Dingen gegenüber hindeuten. Ziel ist es wie oben bereits beschrieben, diese Attributionen zu ändern.
Rational-Emotive Verhaltenstherapie