Hallo Zusammen,
mittlerweile zweifle auch ich an der Aussagekraft von LTT-Test und würde mich über Eure Meinung freuen.
Habe bisher 2 Ltt-Test durchführen lassen. Beim ersten Test wurde nach Aussage meines Behandlers eine schwere Multiinfektion festgestellt (EBV, Herpes-Simplex I und II, HHV6, Varizella zoster, Yersinien, Giardien) Parvovirus war zum damaligen Zeitpunt negativ.
Ein Mikroimmuntherapie wurde durchgeführt. Um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen, habe ich nach 4 Monaten einen zweiten Test machen lassen. Einige Werte waren gut zurückgegangen, nun wurden aber deutlich erhöhte Werte für das Parvovirus festgestellt. Nun soll ich diesen Virus auch noch behandeln.
Ich kann mir dieses Ergebnis nicht erklären. Wahrscheinlich ist das Immunsystem immer mit irgendwelchen Viren und Bakterien beschäftigt und jeder weitere Test zeigt andere Infektionen. Ich kann aber doch nicht jedes Mal andere kostspielige Medikamente einnehmen.
Auch zweifle ich an, ob die angeblich schwere Multiinfektion ursächlich für meine chronische Erschöpfung ist.
Nervzwerg
Als Patient können Sie ja gerne daran zweifeln, aber wenn man ein paar Tausend-CFS Kranke diagnostiziert hat und behandelt hat und immer wieder die gleichen Muster entdeckt, dann hat man überhaupt keinen Zweifel mehr.
Herzlichen Glückwunsch zur wirksamen Therapie. Es ist schon eine beachtliche Leistung, wenn sich nach nur 3 Monaten Therapie die Erregersituation signifikant verringert hat. Man muss da ganz realistisch bleiben: eine chronische Hepatitis C beispielsweise braucht in der Schulmedizin beim Genotyp 1 eine Therapie von einem Jahr oder länger und da werden schwere Geschütze aufgefahren.
Was nun die Parvo Virus Infektion anbelangt ist es so, dass Sie sich die neu eingefangen haben das ist also definitiv eine Neuinfektion, wenn der Vorwert unter 2 war. Wenn der Vorwert oberhalb von 3 war, sagen wir mal 3-5, dann haben Sie eine Reaktivierung erlebt.
Es ist definitiv nicht so, dass man bei jedem LTT Test eine völlig andere Konstellation hat. Ganz im Gegenteil das persönliche Muster ist sofort erkennbar und ändert sich, was die Erreger anbelangt nicht besonders. Was die Erregerlast anbelangt, kann man natürlich schon mit großen Veränderungen rechnen. Der LTT Test in Berlin ist zertifiziert und weist einen unglaublich hohen Qualitätsstandard auf. Dazu gehört beispielsweise auch Stabilität der Ergebnisse, also nicht heute dies und morgen das. Derartigen Mist können Sie mit Bioresonanz, Kinesiologie, Elektroakupunktur oder anderen Quantenverfahren erleben aber nicht mit einem klinisch bewährten Test.
Die Komplexität Ihrer Infektion hat es natürlich auch in sich: da ist ja alles vertreten von Viren, Bakterien, über Pilzen bis hin zu Parasiten. Das alles muss fleißig und mit Ausdauer saniert werden und die Wunderpille und die Wunderheilung gibt es in solchen Fällen nicht. Es steht außer Zweifel, dass eine chronische Infektion dem Körper und seine Kräfteverhältnisse insgesamt erheblich belastet, vergleichbar Autofahren mit leicht gezogener Handbremse. Die Infektion verursacht Neurotransmitterstörung und Mitochondrium Störungen. Diese müssen repariert werden so gut es geht.
Und zu guter letzt ist die Compliance gefordert: es werden detaillierte Vorschläge zur Stressreduktion, zum sanften Bewegungstraining, zur Zahnsanierung, zur Gedankenhygiene usw. usw. usw. gemacht. Fragen Sie sich, ob Sie alles umgesetzt haben wie es vorgeschlagen worden ist.
Zu Rübe: es ist nicht so, dass man sich keine Infektionen einfangen kann, wenn man innerlich „sauber“ ist. Jeder noch so gesunde Mensch kann sich jederzeit mit einer Syphilis, mit HIV, und auch mit Epstein-Barr anstecken. Entscheidend ist die Erreger Last und der Kontakt. Aus dem Grunde reicht es auch nicht, einfach nur Nitrostress zu behandeln, irgendwelche Vitamine alleine zu schlucken oder Schwermetalle zu entgiften. Das ganze löscht lediglich den Schwelbrand aber dadurch ist noch längst keine neue Kultur aufgebaut. Eine dezidierte Immunmodulation ist eine sehr individuelle Sache und braucht Mitarbeit, Zeit und Geld. Jawohl, Gesundheit kostet Geld und daran müssen wir uns in diesen Schmalspur Gesundheitssystem erst einmal gewöhnen. CFS gehört zu den Erkrankung, mit denen ein normaler Kassenmediziner absolut nichts anfangen kann. Selbst Endokrinologen oder auch die Elfenbeinturm Charité sind reine Zeitverschwendung. Es kommen dadurch keine kreativen Therapieansätze zu Stande.
Gute Besserung und guten Mut
Thorsten