Jetzt aber bitte keine KPU-Grundsatzdiskussion. Ja, KPU gibt es.
Wurde auch alles wissenschaftlich erwiesen
Wissenschaftlich erwiesen?
Mir ist neu, dass die Existenz von KPU wissenschaftlich erwiesen sei.
Hast Du dazu denn Fundstellen?
Das RKI (Robert-Koch-Institut) scheint das nicht zu wissen:
https://edoc.rki.de/handle/176904/284
Und auch das wissenschaftlich orientierte Arznei-Telegramm weiß davon noch nichts:
KRYPTOPYRROLURIE - WAS IST DAVON ZU HALTEN?
Eine auf die erhöhte Ausscheidung von Pyrrolen im Urin aufbauende Diagnose oder gar Therapie entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.
Es geht mir nicht um Grundsatzdiskussion, sondern nur darum, ob Deine Behauptung, dass KPU wissenschaftlich erwiesen sei, richtig ist. Deswegen bitte ich darum, dass Du die Fundstelle dazu nennst oder diese Aussage eventuell korrigierst.
Neurotransmitter: Dopamin und Noradrenalin zu niedrig! Adrenalin im guten Bereich. Serotonin auch.
Die Bestimmung dieser Hormonwerte ist extrem störanfällig und führt oft zum Abfallen dieser Werte nach der Blutentnahme.
Leider schreibst Du nie, ob die von Dir genannten Werte im Blut oder im Urin ermittelt wurden.
Ich gehe davon aus, dass diese Werte im EDTA-Plasma bestimmt wurden (im Urin sind sie nur sinnvoll, wenn man einen 24h-Sammelurin mit Säurezusatz macht und die Proben danach sofort einfriert).
Bei der Bestimmung dieser Werte im EDTA-Plasma wird zur Stabilität von Laboren, die darauf spezialisiert sind (Labor Limbach in Heidelberg zum Beispiel) ein Stabilisator verwendet. Aber auch dann muss die Blutentnahme und anschließende Verarbeitung noch extrem korrekt durchgeführt werden:
Vor der Blutentnahme sollte eine Braunüle gelegt werden und der Patient sollte 30 Minuten liegen, um die Beeinflussung durch Stress so gering als möglich zu halten.
Gleich nach der Blutentnahme sollte das EDTA-Röhrchen in einer Kältezentrifuge (die meist nur Endokrinologen haben) zentrifugiert werden. Danach sofort in ein separates Röhrchen umgefüllt werden und sofort eingefroren werden. Erst wenn das Material tiefgefroren ist, darf es unter Verwendung von Trockeneis ins Labor transportiert werden.
Wenn Du nicht bei einem (guten) Endokrinologen warst zur Bestimmung dieser Werte, so würde ich die Gefahr einer unkorrekten Bestimmung für hoch halten.
Ich selbst lasse diese Werte nämlich sehr oft wegen meiner Tumorproblematik bestimmen und ich weiß daher nur zu gut, dass es dabei oft zu Fehlern kommen kann.
Es könnte,
falls diese Maßnahmen nicht
alle eingehalten worden sind, auch sein, dass bei korrekter Bestimmung Dopamin und Noradrenalin im Normbereich gewesen wären und Adrenalin und Serotonin etwas höher wären.
Hinzu kommt, dass diese Hormone tageszeitlichen Schwankungen unterliegen.
Die meisten Endokrinologen bestimmen Adrenalin und Noradrenalin gar nicht mehr, weil sie zu instabil sind und weil die Bestimmung oft zu Fehlern führt. Es werden statt dessen die Abbauprodukte Metanephrin und Normetanephrin bestimmt, weil diese etwas stabiler sind - aber auch bei diesen muss so korrekt wie oben beschrieben vorgegangen werden.
Ich würde daher, bei erniedrigen Werten von Noradrenalin und Dopamin zuerst fragen, wurde die Bestimmung auch korrekt durchgeführt?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht mal manche Labore schaffen, zu denen ich zur Blutentnahme direkt hingefahren bin, die Werte korrekt zu bestimmen.
Ich rate daher, diese Werte mehrere Male bestimmen zu lassen und darauf zu achten, dass diejenigen, die die Blutentnahme machen, wissen, wie sie mit den Proben verfahren müssen.
Erst nach mehrmaliger Bestimmung kann man meiner Erfahrung nach eine Tendenz erkennen.
Aber man muss bedenken, dass diese Werte schwanken können. Adrenalin und Noradrenalin sind Stresshormone ...
Beim
Nitrotyrosin würde ich mich an den Referenzbereich des Labores halten. Je nachdem, welches Testverfahren ein Labor anwendet, gibt es unterschiedliche Referenzbereiche.
Ich würde bei Kuklinski erfragen, welches Labor er hat. Dann kannst Du auf dessen Internetseite den Referenzbereich vergleichen.
Was nitrosativen Stress oder Neurostress anbelangt:
Du wirst bei sehr vielen kranken Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen bei den entsprechenden Laborwerten (Noradrenalin, Adrenalin, Nitrotyrosin, GABA, usw. usw.) pathologische Werte finden. Jede Krankheit wird sich auf solche Werte auswirken.
D. h. wenn man nur diese Werte bestimmen lässt und
glaubt, dass man Werte allein therapieren kann, ist man m. E. nicht gut beraten.
Man sollte immer den Patienten als Ganzes beurteilen und daher erst fragen, hat der Patient eine Krankheit, die behandlungsbedürftig ist? Denn dann kann man davon ausgehen, dass diese Werte, um die es Dir geht, auch pathologisch sind.
Einzelsymptome und einzelne pathologische Werte herauszugreifen, damit tut man einem Patienten keinen Gefallen.
PS:
1. Und das hohe Kupfer oben kann auch auf ganz andere Krankheiten hinweisen, die, wenn Du sie haben solltest, mit hoher Wahrscheinlichkeit die Laborwerte des nitrosativen Stresses verändern würden.
2. Ich würde Dir raten, nicht die Krankheit, die Du hast, aussuchen zu wollen.
Wie war das noch mit Deiner HWS-Problematik? Du warst eine ganze Zeitlang dermaßen davon überzeugt, dass es nur die HWS sein kann, die Deine Beschwerden erklärt, dass Du alle anderen Hinweise ignoriert hast.
Nun gehst Du von KPU aus, was nach meinen Infos wissenschaftlich nicht erwiesen ist (s. o.). Aber vielleicht hast Du dazu neuere Erkenntnisse.
Ich nehme an, dass Du diesen Thread schon kennst. Falls nicht, würde ich da mal reinschauen:
https://www.symptome.ch/threads/kpu-vs-morbus-wilson.16320/
lg
margie