Hallo Rohi,
in Deinem obigen Beitrag beschreibst Du Deine Erkenntnisse zu den verschiedenen Krankheiten und den Zusammenhängen dieser untereinander, vor allem zu KPU.
Was mir auffällt ist, dass vieles davon auch bei MW vorkommt, Du dies aber nicht wissen kannst, denn ich denke mal, dass Du Dich mit MW nicht so viel beschäftigt hast wie ich, weil Du bei Dir keinen Zusammenhang zu MW siehst.
Was man erst mal wissen muss zu MW, ist, dass MW es in sehr sehr vielen unterschiedlichsten Varianten gibt.
Bei MW sind alle Störungen, die ein krankes Gehirn bzw. Zentralnervensystem machen kann, denkbar, wie
Autismus
Persönlichkeitsveränderungen
ADHS/ADS
Konzentrationsprobleme
Gedächtnisprobleme
Depressionen
Schizophrenie
Psychosen
Depressionen
etc. etc.
Also alle Störungen, die man sich auf psychiatrischem Gebiet und auf neurologischem Gebiet vorstellen kann, können bei MW vorkommen.
Und bei MW ist mir kein Zusammenhang mit Hochbegabung etc. bekannt.
Das ist aber ein großer Irrtum. Gerade auf einer der letzten Veranstaltungen wurde das Thema "Hochbegabung bei MW" wieder angesprochen. Es wurde darauf hingewiesen, dass die meisten MW-Patienten überdurchschnittlich begabt sind. Von den MW-Patienten, die ich kenne, ist keiner "geistig neben der Kappe" - im Gegenteil: Es sind viele darunter, die ein Hochschulstudium hinter sich haben, die promovieren.
Ohne dass ich jetzt angeben will, aber ich war, als ich Abitur machte, Schulbeste in Mathematik. Mein Mathelehrer wollte, dass ich Mathematik studiere. Habe dann aber nur ein Fachhochschulstudium gemacht, weil ich eben mich von meinen Eltern beeinflussen ließ, die meinten, dass man als Frau besser schnell einen Beruf lernt, weil man doch irgendwann heiratet, Kinder kriegt und den Beruf an den Nagel hängt. Ist zwar nicht passiert, aber ich bin seit über 10 Jahren berufsunfähig aufgrund meiner Krankheit.
MW-Patienten sollen trotz der Krankheit auch ihre Intelligenz behalten, d. h. sie "verblöden" meistens nicht. Ausnahmen wird es immer geben bei so einer Krankheit. Wenn ich von mir ausgehe, alle Intelligenztests, die ich machte, lagen bei mir überdurchschnittlich hoch und ich hatte in der Zeit nach dem Abitur einen Test, der ähnlich hoch war, wobei die letzten Werte sogar noch diesen damaligen Wert überstiegen hatten. Also meine Intelligenz hat sich seit dem Abitur nach diesen Zahlen eher erhöht, denn gemindert.
Und ich glaube nicht, dass ich eine Ausnahme bei den MW-Leuten bin.
Was ich merke ist, dass ich enorme Konzentrationsprobleme und Kurzzeitgedächtnisprobleme habe, die natürlich auf die geistige Leistung sich auswirken.
Siehe auch hier zur Frage der Intelligenz:
https://web.archive.org/web/2007101...itarbeiterzeitschriften/Intern_Mai_Screen.pdf
Die Intelligenz und das Bewußtsein sind üblicherweise nicht gestört.
Dass hohe Kupfer ist für mich wirklich nur unter ferner liefen und keine Hauptproblematik.
Wenn jemand hohes Kupfer hat, also eine Kupfervergiftung, dann hat er die Symptome einer Schwermetallvergiftung wie sie beim Amalgam beschrieben werden.
Also ich würde bei einer Kupfervergiftung bzw. bei hohem Kupfer dies als Hauptursache der Beschwerden.
Und dass die Asperger-Störung ein latenter MW ist - das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Ich würde mir sehr wünschen, dass man alles mit latenter MW erklären kann - glaube aber nicht, dass es so einfach ist.
Ich habe mich mit Asperger-Störung noch nicht beschäftigt, aber, wenn es nur eine klinische Diagnose ist, d. h. wenn es keine ganz typischen Laborwerte gibt, die
nur bei diesem Syndrom verändert sind, dann halte ich alles für möglich.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass 2 Drittel der MW-Patienten von ihrer Krankheit nichts wissen, d. h. diese Menschen haben große Probleme und es sind ganz sicher nicht die MW-Fälle, die es ausschließlich mit der Leber haben, denn diese Fälle werden schon deshalb diagnostiziert, weil sie irgendwann ein Leberversagen bekommen. Vielmehr sind die 2 Drittel nicht diagnostizierter MW-Fälle wohl die psychiatrischen Fälle beim MW. Und da die Ärzte MW einfach nicht kennen (wollen), bekommen dann diese Menschen irgendwelche andere Diagnosen, je nachdem, wie sich ihr MW äußert. Oft hört man, dass Parkinson die häufigste Fehldiagnose sei, aber es kommen sicher auch andere Fehldiagnosen vor wie eben Asperger.
Prof. Ferenci, vielleicht der beste Experte von MW in Europa oder evtl. auch weltweit, forscht sehr viel zu M. Wilson und hat schon viele Studien dazu veröffentlicht. Er sagte gegenüber der FAZ folgendes:
FAZ: Zuviel Kupfer kann schaden
Das führt zu Symptomen verschiedenster Art. Sie reichen von Schäden an Leber und Milz über Ablagerungen im Auge, Gelenkbeschwerden oder neurologische Auffälligkeiten bis hin zu schwerwiegenden psychischen Veränderungen. Nicht selten werden die Kranken zunächst in einer psychiatrischen Klinik behandelt.
Und genau das Letzteres, habe ich gerade kürzlich wieder auf der letzten Vereinsveranstaltung gehört, wo ein Arzt über einen Patienten berichtete, der vor der Diagnose psychiatrisch in einer Klinik behandelt wurde und den man dort regelrecht "verarscht" hat. Man unterstellte ihm, dass er simuliere, weil er manche Dinge motorisch nicht machen konnte, etc. etc. Schrecklich!
Wenn aber Asperger nur diagnostiziert wird anhand der Persönlichkeitsveränderungen, dann haben viele MW-Patienten Asperger.
Ich lese gerade hier die Symptome:
Autismus - Wikipedia
Wenn ich diese lese, habe ich z. B. eindeutig Asperger, aber sehr eindeutig würde ich sagen. Das stört mich aber nicht wirklich, denn ich weiß ja, woher es kommt.
Aber die für Asperger beschriebenen Diagnosekriterien habe ich auch schon in einigen Symptombeschreibungen des MW gefunden:
sozial und emotional unangemessenes Verhalten
begrenzte Mimik
unangemessener Ausdruck
eigenartig starrer Blick
Und wenn ich die anderen Diagnosekriterien lese, denke ich, dass auch diese bei MW-Patienten möglich sind.
Ich denke, dass von Stoffwechelstörungen viele andere Veränderungen herkommen. Als ich eben googelte, las ich wieder, dass Zinkmangel zu ADS führe. Bei unbehandeltem MW hat man Zinkmangel, weil Kupfer Zink aus dem Körper verdrängt. Also der entstehende Zinkmangel kann dann wohl auch diese ADS-Symptomatik, die ein MW-Patient haben kann, erklären.
Thema Gluten:
Ich weiß, dass Wilson-Patienten oft Verdauungsstörungen haben, es dürfte eines der körperlichen "Leitsymptome" sein. Ich habe sie, ich weiß, dass eine andere Patientin Colitis Ulzerosa hat, wiederum eine andere, ernährt sich glutenfrei.
Wenn jemand zuviel Schwemetall, in diesem Fall Kupfer im gesamten Körper hat, also auch im Darm, dann ist logisch, dass dies zu Verdauungsproblemen führt, evtl. auch zur Glutenproblematik
Bei mir selbst wurden zwar noch keine pos. Ak betr. Gluten festgestellt, aber seltsamerweise hatte ich bei einem Pricktest vor 18 Monaten, starke Reaktionen auf alle getesteten Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste).
Ich vermute mal, dass durch die beim Wilson oder bei Genträgern von MW vorhandenen Entgiftungsstörungen für Metalle (man sagt ja, dass nicht nur das Kupfer, sondern auch andere Metalle betroffen sind, die schwerer oder gar nicht entgiftet werden), das eben diese Störung zu einer Vielzahl anderer Störungen führt. Möglicherweise sind dann Probleme wie Zöliakie, Colitis, usw. die Folgen einer solchen Störung.
Es ist leider so, dass man bei MW noch lange nicht alles erforscht hat. Die ganzen Zusammenhänge, die es da sicher gibt, kennt man nur ansatzweise.
Johnson sieht hier (
Authors: J ) einige Zusammenhänge bzw. vermutet noch weitere (siehe:
Micronutrient accumulation and depletion in schizophrenia, epilepsy, autism and Parkinson's disease?"
Ebenso sieht er die Gefahr, dass Genträger für MW, später an Parkinson erkranken mit sehr einleuchtenden Begründungen:
"Is Parkinson's disease the heterozygote form of Wilson's disease: PD = 1/2 WD
Er hat auch Autismus genannt, das doch auch bei
Asperger vorkommen kann.
Er verweist auf das bei Parkinson-Kranken oft sehr niedrige Coeruloplasmin und man weiß, dass Genträger für MW ein niedriges Coeruloplasmin haben.
Wenn man die Artikel von Johnson liest, erkennt man, dass viele Krankheiten von Störungen im Schwermetallstoffwechsel kommen können.
Also ich denke schon, dass Störungen die mit zuviel Kupfer einhergehen, oft dieselbe Ursachen haben, dass man aber, wenn man weiß, dass man zuviel Kupfer hat, dafür sorgen muss, dieses zu beseitigen, weil die bekannten Folgen sehr krankmachende sind.
Und ein Gesichtspunkt zu der Frage, MW oder KPU noch zuletzt:
Wenn man MW hat oder ein behandlungbedürftiger vermutlicher Genträger für MW ist, bekommt man die Medikation von der Krankenkasse ersetzt. Das für MW entwickelte hochdosierte Zink (Wilzin) ist sogar verschreibungspflichtig (es ist extrem teuer, 250 Kapseln mit je 50 mg kosten ca. 506 Euro, wird aber meiner eigenen Erfahrung nach, gut resorbiert).
Man wird mit dieser Krankheit auch bei den Ärzten ernst genommen.
Wenn man als KPU-Patient gilt, wird man wohl die Medikamente nicht bezahlt bekommen, solange KPU nicht als Krankheit anerkannt ist und man wird sicher auch von vielen Ärzten "belächelt", weil eben KPU bei Schulmedizinern nicht als Krankheit gilt.
Aber wie Du auch schon schriebst (in Deiner PN an mich), ich will und kann zur Zeit aus Zeitgründen mich nicht mehr so engagieren hier im Forum, d. h. ich muss ganz dringend meinen Einsatz hier reduzieren, denn ich bin in vielen Dingen ín meinem täglichen Leben in Rückstand. Eigentlich hätte ich diesen lange Beitrag gar nicht schreiben dürfen, ich tue leider öfters Dinge, die ich nicht tun sollte.
Daher seid nicht böse, wenn ich künftig mich nicht zu Wort melde und lasst meine Gedanken hier evtl. einfach mal so stehen.
Gruß
margie