Hallo zusammen
In diesem und auch in anderen Threads dieser Rubrik ist in letzter Zeit gelegentlich das Thema Eisen-Substitution angesprochen worden. Dazu möchte ich kurz eine eigene neue Erfahrung beisteuern.
Ich habe nämlich kürzlich von einer sehr sachkundigen Person gehört, dass man seinen Eisenspiegel effektiv und vor allem deutlich nebenwirkungsärmer als mit den üblichen Präparaten mit dem NEM "Lactoferrin" anheben kann. Ich habe daraufhin mal kurz in Pubmed recherchiert und tatsächlich Studien gefunden, die das belegen (zum Beispiel diese
hier und, von derselben Forschergruppe,
dieser Hinweis). Darüber hinaus hat Lactoferrin auch noch mehrere andere positive Eigenschaften; vor allem unterstützt es wohl das Immunsystem im Darm sehr gut.
Da mein Ferritinwert bei der letzten Messung vor einigen Wochen nur noch ganz knapp von einem klinischen Mangel entfernt gewesen ist, habe ich mich daher entschlossen, es einmal mit Lactoferrin zu versuchen (obwohl ich zugegebenermaßen vor einiger Zeit in diesem Thread hier auf eine Frage von Karolus hin auf die Gefahren, die mit einer Eisensubstitution verbunden sind, hingewiesen hatte).
Vor der Einnahme war ich etwas skeptisch, denn Lactoferrin ist eine bestimmte Art von Molkeprotein, und ich hatte vor längerer Zeit einmal ein Eiweißpulver auf Molke-Basis ("Whey") probiert und darauf ziemlich heftig allergisch reagiert. Zu meiner freudigen Überraschung hat das Lactoferrin bei mir bisher - ich nehme es jetzt seit zwei Wochen - aber keinerlei unangenehme Wirkung hervorgerufen, weder eine allergische Reaktion noch irgendwelche andere unangenehme Effekte, die mit Eisenpräparaten sonst ja oft in Verbindung gebracht werden. Da mein Magen-Darm-Trakt normalerweise extrem sensibel ist, will das durchaus etwas heißen. Also zumindest die gute Verträglichkeit kann ich damit aus eigener Erfahrung schon einmal bestätigen. Ich habe im Gegenteil sogar das unbestimmte Gefühl, dass das Präparat meinem Darm guttut. Zur Auswirkung auf den Eisenspiegel kann ich natürlich noch nichts sagen, und ich weiß noch nicht einmal, wie viel Milligramm Eisen in einer Kapsel genau enthalten sind. In der verlinkten Studie wurden aber 200 mg Lactoferrin täglich gegeben, und das entspricht ungefähr auch der Dosis in den meisten NEM-Präparaten.
Für den Fall, dass das jemand ausprobieren möchte, zum Schluss noch ein praktischer Hinweis. Normalerweise verwende ich bevorzugt die LEF-Produkte. In diesem Fall habe ich mich aber bewusst gegen das LEF-Lactoferrin (eu.lef.org/product_info.php//products_id/91172) entschieden, weil es sich dabei um eine besondere Form, "Apo-Lactoferrin", handelt, das sich dadurch von gewöhnlichem Lactoferrin unterscheidet, dass es kein Eisen enthält. Ich habe keine Ahnung von Biochemie, aber ich vermute, dass man mit diesem Präparat dann eben auch den Eisenspiegel nicht anheben kann. (Ich habe stattdessen das Produkt von Jarrow Formulas genommen, das es zum Beispiel hier (bigvits.co.uk/product.asp?pid=682&bid=11) zu kaufen gibt.) Wer mit Lactoferrin aber Biofilme im Darm angreifen möchte oder die Wirkung von oral eingenommenen Antibiotika verstärken möchte, der wird mit dem LEF-Produkt wahrscheinlich noch stärkere Effekte erzielen.
Gruß

Till