Übelkeit nach eitrigem Zahn

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04.03.09
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Ich möchte mal fragen ob mir da jemand mit seinen Erfahrungen weiterhelfen kann. Und ja, es ist kleiner Roman, stark gekürzt.

Ich hatte da einen vereiterten Zahn (links oben) der mir Probleme bereitete und aufgrund meiner Angst bzw. Scham vorm Zahnarzt ließ ich den viel zu lange unbehandelt. Der Zahn war vorher schon wurzelbehandelt und eigentlich erwartete ich, dass er nicht mehr zu retten sei und gezogen werden müsste, was auch ein Grund für mein Zögern war.

Wie dem auch sei, schließlich habe ich mich dann doch überwunden. Diese und andere kleinere Bausstellen wurden saniert. Und da ich mich sowieso nicht geistig mit dem Thema beschäftigen wollte, ging ich mal davon aus, dass der Zahnarzt schon wissen wird was er tut.

Ein paar Monate danach begannen dann zusätzliche Probleme. Zum einen war der Zahn nicht wirklich ruhig, ich hatte immer wieder einen dumpfen Schmerz bzw. ein "Ziehen". Vor allem aber kamen immer mehr Brechreiz und Kreislaufprobleme auf. Der Herd strahlte auch aus, etwa im Sinne von Nervenschmerzen im linken Auge.

Das ging dann einige Zeit hin- und her zwischen Zahnarzt und praktischen Arzt und es wurde alles in Abrede gestellt. Der Zahn sei in Ordnung, die erhöhten Entzündungswerte im Blutbild hätten keine Bedeutung usw. Das ging über ein Jahr so dahin.

Die Sache wurde aber nur schlimmer. Ein Schlüsselerlebnis war, dass ich den schon bekannten Eitergeschmack zweimal verspürte, das doch irgendwie trotz Füllung vom Zahn in den Mund gelangt sein muss. Andererseits waren die Kreislaufprobleme so schlimm, dass ich etwa die 200 Meter zum Supermarkt nicht mehr schaffte. Ich hatte 150 Puls konnte einfach nicht mehr gehen.

Also hab ich darauf bestanden, dass der nochmal behandelt wird. Kaum das die Füllung angebohrt wurde, spritzte das Eiter raus. Ich konnte es riechen und schmecken, es war offensichtlich. Und ich war unendlich erleichtert, dass das Problem endlich gelöst ist. Dem Zahnarzt fiel freilich nichts auf, oder zumindest behauptete er das.

Trotz der unmittelbaren Erleichterung begann der Zahn die nächsten Tage immer mehr zu schmerzen. 3 1/2 Tage nach der Behandlung spürte ich ein Fremdkörpergefühl in der Nase. Einfaches Schneuzen half nicht, ich musste richtig durchblaßen und dabei kam dann eine geleeartige Masse raus. Etwa eine Stunde darauf begann dünnflüssiger Eiter rauszurinnen. Ich vermute dass die Zufuhr von Luft bzw. Sauerstoff den Herd aufflammen ließ.

Ich bin dann in die Notaufnahme, der Zahn wurde "gespült" ich bekam Antibiotika. Das half schon etwas, aber mein Zustand blieb wechselhaft. Ich bin dann nochmal zu diesem Zahnarzt für eine weiter Spülung, wo er meinte jetzt könne man den Zahn eh wieder zumachen weil es ja kein Problem mehr gäbe. Die ganze Katastrophe hat er sowieso nach wie vor geleugnet. Darauf hin habe ich mir dann endlich einen anderen Zahnarzt gesucht.

Und gleichwohl ich diesen Zahnarzt sehr schätze, geht das Ganze jetzt schon wieder ein halbes Jahr vor sich hin. Immer wieder Spülungen, Antibiotika, aber keine nachhaltige Heilung. Es ist besser als es war, aber keineswegs in Ordnung.

Mein Kreislauf ist immer noch belastet, und vor allem die Übelkeit ist unerträglich. Ich kann nichts tolerieren was irgendwie im Hals-Ohren Bereich anliegt, denn all das verursacht sofort Brechreiz. In der Praxis kann ich gerade mal 3 T-Shirts tragen die weit- und leicht genug sind. Eine Jacke oder so kann ich nicht tragen, außer ich mache sie so weit auf, dass sie nur außen an den Schultern anliegt. Und ja, dieser Winter war "lustig"..

Mir ist auch aufgefallen, dass der Brechreiz sofort verschwindet, wenn der Zahn, bzw. die Region betäubt ist. Leider nur ist das auch keine Lösung.

Ich vermute Folgendes: unter der Füllung stand der Herd einige Zeit unter Druck. Darauf deutet einerseits hin, dass trotz der Füllung Eiter irgendwie in den Mund gelangte, und andererseits in die Nebenhöhle durchbrach. Ansonst dürfte der Eiter und die Bakterien halt irgendwie ins Gewebe gepresst worden sein, insbesondere auch entlang des Nervenstrangs. Die Zahnwurzel selbst dürfte inzwischen wahrscheinlich einigermaßen steril sein, die Regionen rund-herum aber nicht. Die Frage wäre nur, wie kriegt man das saniert?
 
Hallo Leitwolf,

das ist ja eine üble Geschichte - im wahrsten Sinn des Wortes ...
Ich denke, Du solltest Dir einen Zahnarzt suchen, der Dir diesen Zahn zieht, und zwar mögichst bald.
Viel Glück,

Oregano
 
Je nachdem, um welchen Zahn es sich handelt (im hinteren Bereich z.B.) würde ich zu einem Kieferchirurgen gehen, weil der die entsprechende Erfahrung und die notwendigen Instrumente hat. Im Zweifelsfall auf jeden Fall zum Kieferchirurgen.


Ist eigentlich von der Kiefergegend des entzündeten Zahns schon eine DVT gemacht worden?

Grüsse,
Oregano
 
Meiner Meinung nach war der vereiterte Zahn von Anfang nach nicht zu retten. Tote Zähne sind eine ständige Gefahr, die schlimme Folgen haben kann, von Erblindung bis Krebs. Meine Zähne sind insgesamt Schrott. Sie wackeln, soweit sie nicht durch Brücken zusammengehalten werden. Ich habe mich schweren Herzen entschlossen, mich von ihnen zu trennen. Ab Mai habe ich nur noch Prothesen.
Mit 86 Jahren weiß ich nicht, wie lange ich sie noch brauchen werde. Aber einen ständigen Entzündungsherd im Mund kann ich mir bei meinen Vorerkrankungen nicht leisten. Bei einem wurzelbehandelten Zahn wurde gleichzeitig mit der Ziehung ein Implantat eingesetzt, praktisch schmerzlos, das bis heute keine Beschwerden macht. Aber das allein rettet mein Gebiss nicht.

Ja, ja Heinz Erhard:
Die alten Zähne wurden schlecht, und man begann sie auszureißen.
Die Neuen kamen grade recht, um mit ihnen ins Gras zu beißen.

Ich nehme an, dass du wesentlich jünger bist. Aber tote Zähne, auch wenn vermeintlich gut behandelt, sind ein nicht zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko.
 
Ich kann nichts tolerieren was irgendwie im Hals-Ohren Bereich anliegt
3 1/2 Tage nach der Behandlung spürte ich ein Fremdkörpergefühl in der Nase.
Aufgrund der geschilderten Problematik "Hals/Ohr/Nase" sowie erhöhter Entzündungswerte:
--> bildgebendes Verfahren, evtl. CT mit Kontrastmittel
--> hierfür HNO-Arzt aufsuchen, da eine unerkannte zusätzliche oder ursächliche Schmerzquelle außerhalb des Zahnbereichs bestehen könnte.
Den HNO-Arzt würde ich aus taktischen Erwägungen heraus erstmal auf Schmerzen im Ohren-/Hals und Nasenbereich "fokussieren", sonst schickt er dich vielleicht unverrichterter Dinge zurück zum "Zahnkollegen".

LG
 
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