Wuhu Bodo,
unbestritten unser aller, Deiner, meiner Intelligenz - was mich "a bisserl"
enttäuscht ist zB auch der Umstand, dass Du bereits dem Threadstarter nahe
legst, das "der mal sein Freund war" - warum lässt Du das nicht ihn selbst
entscheiden?!
Wuhu AO,
kurz zum Thema Frank und Freundschaft:
Ich lege dem Threadstarter nichts nahe.
Er pflegte zu seinem Freund damals eine aktive Freundschaft.
Diese Freundschaft wurde ganz offensichtlich einseitig durch Ignoranz
Franks Offerten gegenüber beendet und es herrscht seit längerem Funkstille.
Dieser Zustand, den Frank beklagt, zeichnet sich erkennbar von der ehemaligen
Verbundenheit ab und deswegen schrieb ich dem Freund auch eine passive Rolle zu,
wenngleich ich diesen mit keinem Wort abschrieb. Als "Freundschaft" ist der aktuelle
Beziehungsstatus sicherlich nicht zu bezeichnen. Deine Enttäuschung muss nicht sein.
Zum (politischen) Rest:
Fehler passieren auch der Tagesschau. Da steht aber keine Absicht hinter.
Von Propaganda zu sprechen in diesem Zusammenhang wäre nicht nur falsch,
sondern vermessen. Wir haben keine staatsgelenkten- und kontrollierten Medien
wie Russland, China oder Nordkorea. Dagegen verwahre ich mich dann doch.
Die USA sind und waren sicher nicht immer Vorbilder, ganz im Gegenteil.
Wer meine Posts verfolgt(e), weiß, dass ich diese Staaten auch kritisch sehe.
Die Meinung der "Anstalt" halte ich für sehr einseitig und oftmals nicht stichhaltig.
Und das dort eine ideologische Tendenz redaktionell bearbeitet zu Ergebnissen führt,
die mir nicht gefallen - damit kann ich sehr gut leben, ich schaue es trotzdem.
Ich habe zu vielem eine andere Meinung und weiß, dass es eben zum guten
pluralistischen System unserer Republik gehört, dass Überzeugungen jenseits
des Parlamentes und meinetwegen auch des "Mainstreams" gesendet werden.
In der DDR war das ganz anders: Eine SED-"Staats"meinung - "kommentiert im TV
- ganz auf Linie natürlich - vom "schwarzen Kanal". Wer etwas anderes meinte
und es wagte, dass auch öffentlich zu vertreten, der landete in Bautzen,
wenn er Pech hatte. Nein, hier gibt und gab es fundamentale Unterschiede
zwischen diktatorisch geführten Regimen und unserer (zivil)gesellschaftlichen
Aufstellung - und das muss auch deutlich hervorgehoben werden.
Ukraine: Dort gab es einen kleinen, ultranationalistischen Block, der im Parlament saß.
Diese Leute wurden nicht wiedergewählt. Russland machte sich nicht nur hier
lächerlich, als Putin verkündete, die Russischen Sorgen würden hauptsächlich
durch Faschisten aus der Ukraine genährt: Diese Leute bedrohten weder Russland
noch die Russen in der Ost-Ukraine. Wenn irgendein faschistischer Halbaffe gegen
Russen agitierte, dann war das natürlich nicht die Politik des Parlaments noch
die Meinung des Volkes - welches sich traditionell als Brudervolk der Russen begreift.
Wir sollten also kleine und eher unwichtige Vorkommnisse und Begebenheiten
wie diese (Nazis in der Ukraine) nicht zum Anlass nehmen, daraus eine echte
Bedrohung qua potentieller Machtausübung zu konstruieren - diese existiert nicht.
(Das manch Ukrainischer Soldat mit Naziemblemen rumläuft, gefällt mit trotzdem nicht).
Putin marschierte auf die Krim und unterstützt die "Rebellen" in der Ost-Ukraine.
Beides leugnete er und seine Handlanger, bis es nicht mehr zu leugnen war.
Putin geht es nicht um eine "militärische Bedrohung" durch den Westen:
Die Nato will und wird dort nicht militärisch intervenieren, es ist kein Bündnisfall.
Putin kotzt es an, dass viele Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes nach
dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht naturgegeben weiterhin Moskaus
Satelliten bleiben wollten, sondern sich aus freien Stücken dem "Westen" zuwandten.
Und in gewisser Weise kann ich Putin mit seiner KGB-Mann-Logik auch verstehen.
Nur begreift er nicht, dass er sein Riesenreich durch reines Trimmen auf einen
Slawischen Nationalismus nicht nur nicht vorwärts bringt, sondern isoliert.
Anstatt eine vernünftige (Wirtschafts)Politik zu entwickeln (die Zeit war da!),
setzte er beinah ausschließlich auf die Exporteinnahmen aus Öl und Gas.
Und konzentrierte sich nach innen darauf, Kritiker auszusondern und wegzusperren.
Als der Autokrat Wiktor Janukowitsch (den Putin auch zu Amtszeiten nie ernst nahm),
ein erstes Assoziierungsabkommen mit der EU abzeichnen wollte, zog er auf
Weisung des Kremls dieses Vorhaben zurück. Dabei hätte Russland da durchaus
Verhandlungsspielräume gehabt und sogar von profitiert. Diese Ablehnung sahen
bürgerliche Kräfte in der Ukraine nicht ein, das Fass lief über, der Rest ist bekannt.
Natürlich war es bitter für Putin, diese "Kröte" schlucken zu müssen.
Die Realität anzuerkennen, dass nun nicht nur Teile der Ukraine -
sondern wohlmöglich die Gesamt-Ukraine sich aus der gewohnten
Vernetzung löst. Geschichtlich nachvollziehbar - doch seine Reaktion
war die denkbar schlechteste.
Zwei Sachen zum Schluss: Auch die EU machte Fehler.
Russland hätte
zu jedem Zeitpunkt eingebunden werden müssen.
Jetzt können wir nur hoffen, dass (Geheim)Diplomatie Lösungen findet.
PS: Wir wollen hier an Frank denken und seine Intention.
Ich möchte es hierbei bewenden lassen und mich nicht -
auch wenn es interessant sein kann - weiter an politischen
Diskussionen beteiligen. Möge ein Jeder und eine Jede seinen
und ihren Standpunkt, eine Neigung, eine Überzeugung haben.
Irgendwann sind die Argumente ausgetauscht und das reale LEBEN
muss weitergehen. 

Liebe Grüße vom bettschweren Bodo
