Hi Kayen,
Ich hab mir überlegt, ob ich dir überhaupt antworten soll. Denn über Ernährung zu diskutieren ist oft mit mehr "Glaubenssätzen" behaftet als Religion und Politik zusammen. Mit Glaubenssätzen meine ich eben Glauben (im Sinne von Religion) und nicht wissenschafftliche Diskussion.
Ich bin es müde über Glaubenssätze zu diskutieren, denn das bringt sowieso nichts (diskutiere mal drüber, ob und welche Götter es "tatsächlich" gibt). Das Wort "vegan" fällt für mich mittlerweile in diese Kategorie, da es oft dogmatisch gebraucht wird (muss aber nicht so sein).
Solltest du an einer nicht dogmatischen Diskussion interessiert sein, hier ein paar Kommentare von mir:
Auch ich habe die Wahrheit nicht gepachtet und kann falsch liegen. Und das tue ich bestimmt in manchen Punkten, denn in zwanzig Jahren wissen wir sicher mehr als heute und müssen einiges revidieren.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, denn ich lerne jeden Tag etwas dazu.
Ich versuche neue Forschung und Ansichten wiederzugeben.
fett gedruckte Aussage könnte hier Jeder aus einer normalen Verdauungstabelle aus dem I-net dementieren.
Zur Glaubwürdigkeit der Mainstreamaussagen empfehle ich zum Beispiel folgends Bücher, die zu diesen Tabellen ganz andere Meinungen haben:
Death by Food Pyramid: Amazon.de: Denise Minger: Fremdsprachige Bücher oder
Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht: Amazon.de: Dr. med. William Davis, Imke Brodersen: Bücher oder
GAPS - Gut and Psychology Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen: Amazon.de: Natasha Campbell-McBride, Claudia Theis-Passaro, Annegret Hunke-Wormser: Bücher oder
Das Paläo-Prinzip der gesunden Ernährung im Ausdauersport: Amazon.de: Loren Cordain, Joe Friel: Bücher
Speziell das erste Buch zeigt penibel auf, dass Ernährungsempfehlungen der letzten Jahrzente mehr von amerikanischen Lobbyisten geprägt sind, als von wissenschaftlichen Erkentnissen. (oder genauer gesagt, dass die wissenschaftlichen Erkentnisse durch wirtschaftliche Interessen gesteuert wurden). Und dazu gehören (leider) auch viele vegane Grundsätze.
Also mit dieser Prinzipien-Aussage

finde ich da nix und wenn dann noch Fett am Fleisch bleibt, dauert der Verdauungsprozess ewig im Magen zumindest viele Stunden.
Es kommt darauf an, wo man sucht (siehe meine Literaturempfehlungen).
Übrigens bestreitet niemand, dass Fleisch vielleicht länger im Magen bleibt. Die Magensäure und die Verdauungssäfte brauchen schon etwas Zeit um die Zellen (des Fleisches) zu zerlegen. Aber dann ist das gröbste erledigt.
Fasern gehen zwar vielleicht schneller durch den Magen, was nicht bedeutet, dass sie "besser" verdaut werden. Wer hat nicht schon mal ein unverdautes Maiskorn ausgeschieden (nur so als Beispiel). Diese Zellen (von Fasern) schafft unsere Verdauung schwer zu verdauen.
Die beste Zusammenfassung dazu (mit Referenzen zu wissenschaftlichen Studien, falls es jemand ganz genau wissen will) sind für mich das PHD Buch und das GAPS Buch. Ich habe jetzt keine Lust die einzelnen Stellen rauszusuchen. Deren Recherche sagt nun mal, dass tierische Produkte am leichtesten zu verdauen sind. Bei pflanzlichen Produkten (speziell Samen auch Getreide, Fasern etc.) tut sich unsere Verdauung schwer. Was nicht bedeutet, dass man das spüren muss. Es merken oft jene Menschen, deren Verdauung kaputt ist. Wobei natürlich auch die Verdauung der tierischen Produkte kaputt sein kann (Magensäure, Galle, Pankreas ...), dann liegt eben Fleisch schwer im Magen.
Edit: Gerade Getreide und Zucker werden übrigens oft als die Hauptursache genannt, warum die Verdauung von tiereischen Produkten oft nicht mehr funktioniert. Zucker und Getreide machen (indirekt) die Gallensäfte und die Magensäfte kaputt.
ein Argument aus dem Buch: Wir Menschen haben den kürzesten Dickdarm und die kleinste Leber aller Primaten. Langer Dickdarm (Gorrilas) und eine große Leber (wandelt Nahrung um) sind notwendig um pflanzliche Fasern gut zund zahlreich zu verdauuen.
tatsächlich laufen da schon schwerwiegendere Verdauungsprozesse ab als z.B. bei einer veganen Ernährung.
Da wiederspreche ich entschieden, zumindest laut jenen Forschern, die ich für up-to-date und glaubwürdig halte.
Hier noch ein berühmtes Beispiel in der "Paläo/PHD/AntiGetreide-Szene": Diese Person
The China Study | Raw Food SOS hat den Stein ins rollen gebracht, dass die Forschungsergebnise von Collin Campbell zur China Study falsch sind (er wollte damit die Überlegenheit von veganer Ernährung beweisen, wird in der Veganer-Szene gerne zitiert) und die Ergebnisse genau das Gegenteil beweisen (Getreide hat eine hohe Mortalitätsrate).