Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel sind hinlänglich bekannt und liegen in der Natur unserer Lebensmittel. Schließlich sind nicht alle gleich gut verdaulich. Manche liegen schwer im Magen, führen zu Völlegefühlen oder blähen den Darm. Auch Lebensmittelallergien sind heutzutage keine Seltenheit mehr und können leicht diagnostiziert werden. Vergleichsweise unbekannt und wenig erforscht sind dagegen pharmakologische Unverträglichkeitsreaktionen auf die biogenen Amine Histamin und Serotonin.
Neurotransmitter als Auslöser der Beschwerden
Zahlreiche Patienten leiden unter teilweise diffusen Nahrungsunverträglichkeiten und müssen sich oft einer aufwendigen Diagnostik unterziehen, ohne dass die eigentliche Ursache gefunden wird. Dabei werden Neurotransmitter als Auslöser der Beschwerden selten näher untersucht. Doch jedes Zuviel oder Zuwenig dieser chemischen Überträgerstoffe kann unterschiedlichste Beschwerden auslösen. Das gilt insbesondere dann, wenn Histamin und Serotonin nicht in Balance sind.
Vergleichsweise unbekannt sind die Symptome eines Serotoninüberschusses, obwohl er häufig für Migräneattacken verantwortlich ist. Hier ziehen sich die Gefäße zunächst zusammen, um sich dann zu sehr auszuweiten, was im Bereich des Trigeminusnervs zu Schmerzen führt. Gefäße, die durch einen
Serotoninüberschuss verengen, können auch zu Asthmaanfällen und Bluthochdruck führen. Erste Warnsignale für einen
Serotoninüberschuss sind Verhaltensanomalien. Die Patienten entwickeln oft auch regelrechte Suchttendenzen zu bestimmten Lebensmitteln wie Kaffee oder Süßigkeiten (Tryptophan, Insulin!). Ist der Patient übergewichtig und/oder nimmt Antidepressiva ein, wird der
Serotoninüberschuss noch unterstützt.
Diagnose und Therapie
Ob ein Serotoninmangel oder ein –überschuss vorliegt, kann durch den bereits erwähnten Stuhltest (vitatest) eindeutig diagnostiziert werden. Normalerweise sollte der Botenstoff in einer Konzentration von 50 – 100 ng/g Stuhl vorliegen. Sind es mehr oder weniger, gilt es, die Ursache für den Mangel oder den Überschuss zu beseitigen.
Ist ein akuter Mangel vorhanden, müssen die
Serotoninspeicher über ein bis zwei Monate wieder neu aufgefüllt werden. Dies gelingt erfahrungsgemäß am besten mit einer Tagesdosis von bis zu drei Gramm HTP-5-Hydroxy-Tryptophan plus 0,3 Gramm Tyrosin/Phenylalanin. Besonders bei depressiven, aggressiven und neurotischen Patienten fördert es die innere Zufriedenheit, lindert Angstphobien und dämpft.
Bei einem Serotoninüberschuss sollten die auslösenden Nahrungs-, Genuss- oder auch Schmerzmittel vermieden werden. Als Faustregel gilt: maximal 5 mg Tryptophan am Tag. Um diese Dosis nicht zu überschreiten, muss sich der Patient eiweißarm ernähren. Ein Ernährungstagebuch unterstützt die Eigenverantwortlichkeit des Patienten. Zudem hat sich eine Darmsanierung als sinnvolle Therapiemaßnahme erwiesen.
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