nicht der papa
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Vorwort:
Da ich selbst wegen Rolando-Epilepsie vom 11. bis zu meinem 15. Lebensjahr Neuroleptika einnehmen musste, weiß ich wie ein Kind sich fühlen kann, dass unter Drogen steht/gesetzt wird.
Der massive unangemessene Einsatz von Drogen bei Kindern, damit diese besser funktionieren erregt mein Gemüt schon sehr lange. Es ist mir unerträglich Berichte zu lesen in denen Mütter schreiben, wie toll ihr Kind damit doch funktioniert.
Ich befasse mich nun schon geraume Zeit damit und habe mir eine kleine Sammlung an Informationen zugelegt, die ich hiermit präsentiere.
Geschichte der Medizinalisierung des unruhigen Kindes:
Allgemein gilt der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann, der mit dem ersten Kinderbilderbuch "Der Struwwelpeter" Weltruhm erlangte als "Entdecker" und Namensgeber des unruhigen Kindes. Mit dem Zappelphilipp, der Urfassung des Struwwelpeters von 1844 erst 1858 zugefügt, wurden die Bilder eines aufsässigen und unruhigen Jungen weltweit verbreitet und gelten noch heute als Leitbild des hyperkinetischen Kindes.
In der Medizingeschichte werden seit der Entstehung des Zappelphilipps immer wieder unruhige und unaufmerksame Kinder von Kinderärzten und Psychiatern beschrieben. Der stichwortartige Überblick zeigt, welch divergierende Erklärungsmodelle Kinderärzte und Psychiater im Laufe der Zeit zur Entstehung der kindlichen Unruhe entwickelt haben:
* Zappelphilipp - Vater-Sohn Konflikt (1844 Heinrich Hoffmann)
* Nervöse Konstitution (1845 - Psychiater Wilhelm Griesinger)
* Vorschnelle Entwicklung (1859 - Psychiater Heinrich Neumann)
* Affektives und moralisches Irresein (1867 - Engl. Kinderpsychiater Henry Maudsley)
* Vererbung und Degeneration (1878 Kinderpsychiater Hermann Emminghaus)
* American Nervousness (1869 - amer. Neurologe George Miller-Beard)
* Konstitutioneller Charakterfehler (1890 - Psychologe Ludwig Strümpell)
* Moral defect (1902 - engl. Pädiater George Frederick Still)
* Erziehungsdefizite der Eltern (1908 - Pädiater Adalbert Czerny)
* Falsche Erziehungsmethoden, Reizüberflutung (1926 - Kinderpsychiater August Homburger)
* Neurotische Unarten (1939 - Wiener Pädiater Franz Hamburger)
eigene Zusammenstellung nach E. Seidel, Deutsches Ärzteblatt 2/2004
Quelle: Psychoanalyse Aktuell
Die Schöpfung einer Krankheit:
Man kann sagen, dass das zur Ritalinbehandlung zugehörige Krankheitsbild AD(H)S erst im Jahr 1987 regelrecht "erfunden" werden musste: (siehe auch Die Behandlung) auf einem Kongress der amerikanischen Psychiatrievereinigung wurden verschiedene "Verhaltensauffälligkeiten" von Kindern, die auf Psychostimulanzien anzusprechen schienen, zu einem Krankheitssyndrom zusammengefasst, das die Bezeichnung AD(H)S erhielt - und zwar durch eine simple Abstimmung per Handzeichen. Auf die gleiche Art können auf solcherlei Kongressen Krankheiten auch wieder "abgewählt" werden...
The Controversy Behind ADHD
Unter der Überschrift: "Ist ADHD ein gültige (valide) Störung?" folgerte Carey auf der Übereinstimmungskonferenz für ADHD (NIH) vom 16.-18. November 1998: "... gewöhnlich wird angenommen, dass ADHD klar unterscheidbar von normalem Verhalten sei, ein neurobiologisches Ungleichgewicht bedeutet und von Umweltbedingungen ziemlich unbeeinflussbar sei. All diese Annahmen müssen aber aufgrund der Schwäche empirischer Beweise und der Stärke gegensätzlicher Erfahrungen unbewiesene Annahmen bleiben. Was derzeit in den Vereinigten Staaten als ADHD beschrieben wird, scheint eine Sammlung von im Normbereich liegenden Verhaltensvariationen zu sein. Diese Diskrepanz (zwischen wissenschaftlichen Belegen und der Praxis) lässt an der Gültigkeit des Konstrukts ADHD zweifeln."
Ohne einen Gegenbeleg zu Careys Aussagen sagt das Abschluss-Statement der Konferenz (p.3, Zeilen 10-13): "... wir haben keinen unabhängigen, gültigen Test für ADHD und es gibt keine klaren Belege dafür, dass ADHD eine Gehirnstörung zu Grunde liegt."
Carey beobachtete weiter: "ADHD-Verhalten wird breit und vollständig auf eine gestörte Hirnfunktion zurückgeführt. Das DSM IV behauptet dies gar nicht, aber Lehrbücher und Journale."
https://consensus.nih.gov/1998/1998At...der110html.htm
Afield, ein Psychiater, bezeugt 1992 vor dem Kongress in einer Anhörung zu psychiatrischem Krankenhaus-Betrug: "Was das DSM-III anbelangt: Jeder in diesem Raum passt selbst in zwei oder in drei der Diagnosen. Im DSM IV wird es wieder einige neue Krankheiten geben. Jede neue Krankheit erhält ein neues Programm, neue Aufnahmen, ein neues System, sie abzurechnen... "
Die Diagnose:
erfolgt teilweise anhand von Tests, nach denen kaum ein Mensch nicht betroffen ist.
Beim Thema Fehldiagnose geht man davon aus, dass ein relativ geringer Teil der Kinder überhaupt so krank ist, das sie Medikamente brauchen.
Es kann jeder mal mit seinem Kind zu einem Arzt gehen und den Verdacht AD(H)S etc. aussprechen.
Ich bin sicher, dass viele Mütter bei ihrem Kind problemlos AD(H)S diagnostiziert und Medikamente verschrieben bekommen, ohne dass das anhand einer wissenschaftlichen Untersuchung festgestellt werden kann.
Die gibt es nämlich nicht. Kein Arzt kann beweisen, dass ein Kind AD(H)S hat.
(Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "AD(H)S", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder! (ads-kritik.de/)
Die Behandlung:
Die ganze Behandlung baut unverändert auf den Ideen des Arztes Dr. Charles Bradley auf, der 1937 festgestellt hat, dass Kinder anfangen besser zu funktionieren, wenn sie psychotrope Substanzen verabreicht bekommen.
Kurzfassung in Deutsch. Quelle:Uni-Freiburg:
1937 beschrieb Charles Bradley die Wirkung des Amphetaminderivates Benzedrin bei 30 von ihm behandelten verhaltensauffälligen Kindern. Während der folgenden zwanzig Jahre versuchte er, diese Erkenntnis ins medizinische Interesse zu rücken, scheiterte jedoch damit.
Dies war bedingt durch mehrere Faktoren: Es gab anfänglich keinen eindeutigen Krankheitsbegriff - die Diagnose des heutigen ADHS existierte noch nicht - und somit fehlte ein ausreichend diagnostizierbares, behandlungsbedürftiges Klientel.
Daraus folgt, dass auch keine Interessen eines Pharmakonzerns da waren, eine Behandlung zu entwickeln und zu fördern. Ferner war zu dieser Zeit der gesellschaftlicher Druck, diese verhaltensauffälligen Kinder zu behandeln anscheinend noch nicht orhanden. Aus diesen drei Gründen blieben die Erkenntnisse von Bradley zwanzig Jahre unbeachtet von den meisten medizinischen Kollegen.
Dies bedeutete, dass das vorhandene Patientenklientel (die verhaltensauffälligen Kinder), trotz einer vorhandenen Therapiemöglichkeit (Amphetamine) dieser Therapie nicht zugeführt wurden.
Erst durch eine neue Substanz (Methylphenidat) mit dem entsprechenden Vermarktungsinteresse der Pharmaindustrie, der Definition eines Erkrankungsnamens für einen Symptomkomplex unterschiedlicher Ätiologien (Minimal brain dysfunction) und durch die nun gestellten Handlungsaufforderungen durch die gesellschaftlichen Institutionen (Schule und außerhäusliche Betreuungsanstalten) wurden diese Patienten einer Behandlung zugeführt. Interessant dabei ist, dass diese medikamentöse Behandlungsform, durch die zuvor beschriebenen sozialen Veränderungen zwar beständig zunahm, jedoch die Ergebnisse der klinischen Prüfungen weiterhin keine eindeutigen kritischem Denken standhaltenden Belege für eine krankheitsspezifische Wirkung der Behandlung liefern konnten.
Methylphenidat wurde zum Mittel der Wahl bei der Behandlung von kindlichen Verhaltensauffälligkeiten.
Durch das Zusammenspiel der konzentrationssteigernden Wirkung dieser Substanz, die nicht nur bei betroffenen Kindern Wirkung zeigt und der Erkrankung des ADHS, die bis heute keine allgemeine Ätiologiegrundlage aufweist und dadurch die Grenzen zwischen "normal" und "krank" kaum zu ziehen sind, entwickelte sich eine beständige Zunahme der Erkrankungs- und Verordnungszahlen.
In Amerika gehört diese Erkrankung mittlerweile zu der am meisten diagnostizierten Kinderkrankheit und ungefähr sechs Millionen amerikanische Schulkinder bekommen das Medikament Ritalin®.
Dazu werden ergänzend auch noch einige Psychopharmaka eingesetzt.
Anmerkung:
Ich hab viele Informationen der Seite Willkommen im Café Holunder! gegengeprüft und die entsprechenden Aussagen auch im Original gefunden.
Bis hin zur Aufforderung des Bundestags an die Regierung aufgrund der schwindelerregend hohen Zunahme des Einsatzes von Drogen bei Kindern für mehr Infos bei Eltern zu sorgen und endlich auf wssenschaftliche Ergebnisse zu dringen https://dip.bundestag.de/btd/14/089/1408912.pdf und halte diese Seite daher für absolut seriös.
Was ist Ritalin/ Methylphenidat oder wer würde seinem Kind Kokain verabreichen?
Methylphenidat ist es eine Droge und unterliegt dem BTM-Gesetz.
Was viele Eltern nicht wissen: Bei Reisen ins Ausland gelten besondere Bestimmungen für die Mitnahme von Arzneimitteln, die der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BTMVV) unterliegen. Kinder, die mit Methylphenidat behandelt werden, dürfen ihr Medikament für den eigenen Bedarf mitnehmen. Hierüber ist jedoch eine Bescheinigung des behandelnden Arztes sowie eine Beglaubigung der zuständigen Landesgesundheitsbehörde mitzuführen.
Dies gilt für die Staaten des Schengener Abkommes, also Belgien Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien (Quelle: Auswärtiges Amt, 2002). Informationen über andere Länder sollten vorher unbedingt bei der zuständigen Botschaft eingeholt werden.
Auszug aus dem Medikamenten-Kompendium:
Methylphenidat
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, daher ist jede Verschreibung meldepflichtig. (So auch auf der oben geposteten Seite des Bundestags zu lesen.)
Methylphenidat wirkt anregend und produziert pharmakologische Effekte, die denen von Kokain und anderen Amphetaminen ähnlich sind.
Inzwischen hat sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung des Themas angenommen, sie möchte die Möglichkeit der Verschreibung eindämmen.
Gründe dafür gibt ein Blick in die USA: im Straßenhandel wird das „Kinderkoks“ verschoben. Ungefähr 80mg (= 8 Tabletten) Methylphenidat, das doppelte einer Tagesdosis, bereiten einen Trip.:bang:
Der Handel lohnt sich: In den USA wird 90% der weltweiten Produktion verbraucht, in den letzten zehn Jahren hat sich die Menge auf das Vierzehnfache erhöht.
Methylphenidat verändert wie alle Amphetamine die Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn, das Schlucken von übermäßigen Dosen erzeugt wohl kaum körperliche, dagegen starke psychische Abhängigkeit. Schon nach kurzzeitigem Missbrauch können psychotische Zustände mit optischen Halluzinationen auftreten.
Methylphenidat ist ein Amphetamin, das in seiner Wirkung, wie die amerikanische Drogenbehörde berichtet, mit Kokain vergleichbar ist. Ritalin bewirkt, wie andere Amphetamine, vorübergehend eine höhere Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, es erzeugt ein Gefühl von Energie und hält wach. Bei Kindern (und Haustieren) wirken Amphetamine paradoxerweise beruhigend. Ritalin beeinflusst den Serotoningehalt im Gehirn und hemmt den Abbau von Dopamin, einem Neurotransmitter, der an der Reizübertragung der Nervenzellen beteiligt ist.
In Drogenkreisen wird Methylphenidat als »Ersatz-Speed« gehandelt.
Gleichzeitig laufen Versuche mit Methylphenidat als Ersatzdroge bei Drogenabhängigen!
Nebenwirkungen von Ritalin, die Folgeschäden nicht berücksichtigt:
Schätzung der Häufigkeit (nach CIOMS): sehr häufig >10%, häufig >1% bis <10%; gelegentlich >0,1% bis <1%; selten >0,01% bis <0,1%; sehr selten <0,01%.
-Nervosität und Schlaflosigkeit sind sehr häufige unerwünschte Wirkungen. Sie treten zu Beginn der Behandlung auf, können jedoch in der Regel durch Reduktion der Dosis und/oder durch Auslassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrolliert werden. Rückgang des Appetites ist ebenfalls häufig, in der Regel jedoch vorübergehend.
-Zentrales und peripheres Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie.
Selten: Akkommodationsstörungen und verschwommenes Sehen.
Sehr selten: Hyperaktivität, Konvulsionen, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Tics bzw. deren Verstärkung und Tourette-Syndrom, toxische Psychosen (zum Teil mit optischen und taktilen Halluzinationen), vorübergehende depressive Verstimmung, zerebrale Arteriitis und/oder Okklusion.
Sehr selten wurden schlecht dokumentierte Fälle von bösartigem neuroleptischem Syndrom (malignem neuroleptischem Syndrom, MNS) gemeldet, wobei die Patienten in den meisten dieser Fälle auch noch andere Medikamente erhalten haben. Es ist ungewiss, welche Rolle Ritalin in diesen Fällen gespielt hat.
-Gastrointestinaltrakt
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten meist zu Beginn der Behandlung auf und können durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme gelindert werden. Mundtrockenheit.
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, von Erhöhung der Transaminase bis hin zu hepatischem Koma.
-Herz und Kreislauf
Häufig: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist Erhöhung).
Selten: Angina pectoris.
-Haut und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig: Rash, Exanthem, Pruritus, Urtikaria, Fieber, Arthralgie, Haarausfall (Kopf).
Vereinzelt: Thrombozytopenische Purpura, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme.
-Blut
Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie.
-Sonstiges
Selten: Bei Langzeitanwendung bei Kindern kann es zu mässig reduzierter Gewichtszunahme und geringfügiger Wachstumshemmung kommen.
Suizidalität ist auch in Verbindung mit dem älteren ADHS-Mittel Methylphenidat (RITALIN u.a.) beschrieben. Die Fachinformation des retardierten Methylphenidat-Präparates CONCERTA nennt Suizidversuche als gelegentliche unerwünschte Wirkung in klinischen Studien (Häufigkeit 1 : 1.000 bis 1 : 100). Die FDA hat kürzlich aufgrund von Spontanberichten über psychiatrische Reaktionen einschließlich Suizidgedanken und gewalttätigem Verhalten unter CONCERTA und anderen Methylphenidat-Produkten Sicherheitsbedenken geäußert und plant entsprechende Warnhinweise in den Produktinformationen.
©arznei-telegramm 11/2005
Andere Psychopharmaka, die bei ADHS eingesetzt werden, haben auch massive Nebenwirkungen.
Zu Strattera der Rote-Hand-Brief an die Ärzteschaft von 2005- Auszug:
Dass Atomoxetin die Suizidalität von Kindern steigert, kann nicht überraschen: Der Wirkstoff ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der in seiner chemischen Struktur mit dem Antidepressivum Fluoxetin (FLUCTIN u.a.) verwandt ist. Atomoxetin wurde ursprünglich selbst als Antidepressivum geprüft (a-t 2005; 36: 33-5).
Die neueren Antidepressiva vom Typ selektive Serotonin- beziehungsweise Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer sind seit längerem für die Förderung aggressiver, feindseliger und suizidaler Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen bekannt (a-t 2003; 34: 114; 2004; 35: 45-6 und 2005; 36: 1-2). Auch in Verbindung mit Atomoxetin ist auffälliges feindseliges Verhalten bereits vor Markteinführung in Deutschland beschrieben worden (5). Dennoch findet sich in der deutschen Fachinformation bislang kein entsprechender Hinweis (6). Er soll erst jetzt, zusammen mit der Warnung vor Suizidalität, ergänzt werden (1).
Wegen der erheblichen Sicherheitsbedenken, die auch schwere Leberfunktionsstörungen einschließen und die schon bei Markteinführung erkennbar waren (a-t 2005; 36: 33-5), raten wir weiterhin von der Anwendung des Mittels ab.
arznei-telegramm.de/abo/b...=095983
Studien, Risiken und Kritiken:
Im Tierexperimenten konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass Ritalin Hirnschäden hervorruft.
https://www.deutsches-gesundheitsparl...%20Syndrom.pdf
Es gibt inzwischen etliche Meldungen, auch in Ärztemagazinen, in denen ist die Rede davon, dass man letztendlich nichts erreicht, außer Kinder unter Drogen zu setzen. Dass so behandelte Kinder nach einigen Jahren sowohl körperlich leicht zurückbleiben als auch eine geringere Hirnmasse im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen aufweisen. Zudem wurde festgestellt, dass mit AD(H)S-Medikamenten behandelte übermässig häufig im späteren Alter drogensüchtig werden als auch mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Eine Gruppe von ADHS-Patienten, die niemals Methylphenidat erhalten hatten, waren am Ende wenige Zentimeter größer und wogen etwa 3 kg mehr als eine andere Gruppe, die über die gesamten 3 Jahre medikamentös behandelt worden war. Laut Swanson erholt sich das Wachstum bei der langfristigen Therapie mit Methylphenidat, aber der anfängliche Rückstand werde nicht wieder aufgeholt.
Ein weiteres Problem sind Delinquenz und Drogenkonsum, die bei ADHS-Patienten häufiger sind als bei anderen Kindern. Laut Brooke Molina von der Universität Pittsburgh hat sich die Hoffnung, dass die Therapie diese Folgen der Verhaltensauffälligkeiten von ADHS-Patienten verhindert, nicht erfüllt. Trotz Behandlung waren 27,1 Prozent der Kinder delinquent geworden (gegenüber 7,4 Prozent der Nichterkrankten). Auch der Drogenkonsum war mit 17,4 Prozent gegenüber 7,8 Prozent häufiger.
https://www.aerzteblatt-studieren.de/...p?docId=106054
Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "ADS", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder!
Selbst die Ärztezeitung stellt verwundert fest, dass hier Homöopathika helfen können. Suchen - Ärzte Zeitung Online
"Immer vorwärts und nie zurück".
ADHS: Krankheit oder Beziehungsstörung?
Wir sehen hier, daß die vereinfachende Diagnose ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, bzw. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) schon als solche auf manche Eltern beruhigend wirkt und den Zirkel von Aggression und Gegenaggression zumindest für einen Augenblick unterbrechen hilft. Das beunruhigend und chaotisch Unverständliche bekommt einen angstvermindernden Namen. Das befreit darüber hinaus bisweilen von Gefühlen der Ohnmacht, auch der ohnmächtigen Wut und insgesamt von elterlichen Schuldgefühlen, bei der Erziehung des eigenen Kindes nicht genügend gut gewesen zu sein.
Die psychiatrische Diagnose, die so beruhigend für die Eltern ist, beunruhigt allerdings viele Fachkräfte und Forscher im psychosozialen Bereich. Eine heftige Kontroverse zwischen Befürwortern und Kritikern der ADHS-Diagnose ist entbrannt, hat alte Gräben zwischen den "Genetikern" und den "Umweltlern" neu aufgerissen. Die von den rein biologisch-genetisch orientierten Ärzten betriebene Bindung der Behandlung von ADHS im Schlepptau amerikanischer Verhältnissen an ein Psychopharmakon hat zur Verschärfung der Debatte beigetragen.
Psychoanalyse Aktuell - ADHS: Krankheit oder Beziehungsstärkung?
Eine Kinderpille mit zweifelhaftem Ruf und mit Nebenwirkungen.
von Ulrike Bär, GEW Baden-Württemberg
In Deutschland nimmt die Zahl der Kinder und Jugendlichen Jahr für Jahr zu, für die die Diagnose AD(H)S ausgestellt wird. Dies ist nicht nur das Ergebnis einer verstärkten Sensibilität und öffentlichen Aufklärung. Die Steigerung könnte auch daher rühren, dass "fast jeder Kinder- oder Hausarzt (in Deutschland) ein Ritalin-Rezept ausstellen darf, obwohl das Medikament zu den Betäubungsmitteln zählt und nur von qualifizierten Kinder- und Jugendlichenpsychiatern verordnet werden sollte". 1999 setzte die Pharmaindustrie in Deutschland sechsmal so viel Ritalin (8,4 Millionen Tagesdosen) ab wie 1995 und steigerte den Ritalin-Umsatz damit von 1,2 auf 12,8 Millionen Euro. Die Kinderpille liegt damit auf Platz sechs der Liste meistverkaufter Psychopharmaka (Der Spiegel 11/2002).
Die US-Armee scheint jedoch etwas über die Langzeitwirkungen zu wissen, denn sie stuft Ritalin als "mind-altering drug" ein - als Droge, die das Denken verändert - und nimmt keine Soldaten auf, die nach ihrem zwölften Lebensjahr Ritalin eingenommen haben. (www.novalis.ch/zeitschrift/archiv.htm)
Im "Suchtbericht Deutschland 1999" wird erklärt, dass Psychostimulanzien wie Ritalin "keine körperliche, jedoch eine ausgeprägte, psychische Abhängigkeit verursachen".
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Ritalin als weltweit "am meisten abhängig machendes Medikament" aufgrund seines hohen Missbrauchspotenzials (www.das-gesundheitsportal.com).
Schweden hat Ritalin 1968 aufgrund seines Suchtpotenzials vom Markt genommen (www.novalis.ch).
Doch das Ende der Profitmaximierung für die Hersteller von Ritalin ist noch lange nicht errecht.
Die Zahl der Ritalin-Verordnungen in Deutschland hat sich laut Deutschem Ärzteblatt (Heft 9/2001) von 300.000 Tagesdosen im Jahr 1990 auf 8,4 Millionen im Jahr 1999 nahezu verdreißigfacht. 2004 kam es in Deutschland zur Verordnung von über 25 Millionen definierten Tagesdosen (30 mg) von Methylphenidat, 95% davon entfielen auf Kinder und Jugendliche. Registrierte die Bundesopiumstelle 1993 noch die Nutzung von 34 Kilogramm reinem Methylphenidat, wurden in 2005 schon 1.200 Kilogramm von deutschen Apotheken ausgegeben.
Die langfristige Einnahme von Ritalin ist ein relativ neues Phänomen.
Daher gibt es kaum Langzeitstudien, wie Ritalin Nieren, Leber, Herz und das Immunsystem unserer Kinder beeinträchtigt.
20 Prozent der Kinder erhalten Ritalin länger als sechs Jahre. Besonders problematisch ist auch, dass Ritalin bereits an Kleinkinder verabreicht wird, gleichwohl es erst ab 6 Jahren erlaubt ist.
Zudem ist schon länger von einem Zusammenhang zwischen Hyperaktivität bei Kindern und Nahrungszusatzstoffen/Lebensmittelfarbstoffen die Rede. Mittlerweile gab es im Ausland sogar schon einen entsprechenden privat iniziierten Feldversuch an einer Schule, der dies bestätigten konnte.
Man bedenke: Nachdem dieses Mittel also so viele Jahre bei Kindern eingesetzt wird, musste ein solcher Versuch privat durchgeführt werden!
Zusatzstoffe in Lebensmitteln verschlimmern möglicherweise die Symptome von hyperaktiven Kindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine einmonatige Studie der Forscher um John Warner von der Universität Southampton.
Wissenschaftler verabreichten 277 dreijährigen Kindern, von denen etwa die Hälfte an Hyperaktivität litt, eine Woche lang mit Farbstoffen und dem gängigen Konservierungsmittel Natriumbenzoat versetzten Fruchtsaft. Nach einer einwöchigen Pause erhielten die Probanden dasselbe Getränk, allerdings ohne Zusatzstoffe. Sowohl die Eltern der gesunden als auch die der hyperaktiven Kinder konnten innerhalb des Untersuchungszeitraumes deutliche Unterschiede im Verhalten ihrer Sprösslinge feststellen, obgleich sie nichts über den Ablauf des Experimentes wussten.
Quelle:www.wissenschaft-online.de
Vor ein paar Tagen erst kam eine kurze Meldung im deutschen TV, dass Azofarben eindeutig in Zusammenhang mit AD(H)S stehen.
Es gibt seit Jahren sehr viel Kritik von vielen Seiten an der Verwendung dieser Droge. Etliche Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, es gibt kein ADS, ADHS etc.
Das ist wie bei Borderline, auch so eine neue Kunstschöpfung der Medizin. Da werden aus vielen verschiedenen Problemen, Störungen und Krankheiten ADS, ADHS, ADD- Kinder, also in großem Stil kranke Kinder gemacht.
Kinder müssen ihren Eltern vertrauen. Doch sollten diese sich mMn. davor in Acht nehmen, ihrem Kind leichtfertig solche Drogen verschreiben zu lassen. Auch wenn man es mit manchen Kindern nicht immer leicht hat.
Leider kennen Ärzte keine Skrupel, wie die immer weiter wachsende Zahl der Verordnungen zeigt.
Oft gibt es sehr viele andere Wege, die man gehen kann und die dann tatsächlich zielführend sind.
Dazu kann u.a. auch eine Erziehungsberatung gehören, die in Deutschland allen Eltern zur Verfügung steht.
Das Kind aus einer anderen Sicht betrachtet:
Zur Dopaminproduktion:
Aus der Broschüre "Der Übergang der Kinder von der vorschulischen Bildung zum Lernen in der Schule"
Das Bestreben von Eltern, Erzieherinnen oder Lehrkräften, den Kindern größtmögliche Gelegenheiten zu bieten, den eigenen Lernprozess als erfolgreich zu erleben, hat einen guten Grund: Aus Lernerfolgen erwächst, wie ebenfalls die Hirnforschung festgestellt hat, die Motivation zu nachfolgenden Bemühungen. Lernanstrengungen, die zum Erfolg führen, lösen nämlich über die Ausschüttung des körpereigenen Stoffes Dopamin Glücksgefühle aus (Braun 2003), die zu weiterem Lernen anspornen. Wenn eine Aufgabe ohne Aufwand gelöst werden kann, wenn also nicht nach Wegen gesucht werden muss, ein Problem zu bewältigen und daher dabei nicht wirklich etwas gelernt wird, ist die Dopaminproduktion extrem gering. Als Folge davon schwächen sich Impulse, sich anzustrengen, um Ziele zu
erreichen, ab. Zum Lernen motiviert ist also ein Mensch, der „am eigenen Leib“ erlebt hat, dass Bemühen zum Erfolg führt.
Die Verkopplung von Mühe und Misserfolg hat dem gegenüber auf die Dauer fatale Folgen:
Führen nämlich Anstrengungen wiederholt nicht zum Erfolg, unterbleibt die Ausschüttung von Dopamin. Dann stellt sich Lethargie ein, die selbst nach späteren Erfolgserlebnissen nur schwer zu überwinden ist (Scheich 2003). So kann eine eintönige, die Bildungsbewegungen der Heranwachsenden nicht herausfordernde Umwelt ebenso wie rigide, den jeweiligen Entwicklungsstand außer Acht lassende Leistungsforderungen zur Folge haben, dass die natürliche Wissbegier des Kindes und die angeborene Lust am Lernen verkümmern oder gar ausgelöscht werden. Förderlich dagegen sind Lernarrangements, im Rahmen derer Kinder unterstützt werden, eigene Lernprozesse zu gestalten und dabei die gegebenen Bedingungen kreativ und flexibel zu nutzen. Mädchen und Jungen, die frühzeitig lernen, wie sich selbst bilden können, erhalten für die Gestaltung ihres künftigen Lebens notwendiges Rüstzeug.
mk-intern.bildung-lsa.de/...huleschule.pdf
Dieser Zusammenhang ist höchst aufschlussreich wenn man verstehen will was Dopamin mit Lernen zu tun hat und wie es in Zusammenhang steht.
Wenn man nun die wodurch auch immer ausgelöste mangelhafte Dopaminproduktion durch den Einsatz von Drogen künstlich erzeugt, dann hat dies zur Folge, dass "fast jedes Kind" sich entsprechend verhält. Es wird quasi gedopt. (Viele Sportler haben schon erfolgreich mit Amphetaminen gedopt.)
Wird der Einsatz der Droge beendet, pegelt sich die Dopaminproduktion entweder da ein, wo sie vorher war oder aber, - falls die Studienergebnisse sich bewahrheiten- es wird die körpereigene Dopaminproduktion aufgrund des Drogenmissbrauches reversibel zerstört.
Kindliche Konzentrationsphasen
Die kindliche Konzentrationsphase hält im Durchschnitt nur etwa doppelt so viele Minuten an, wie das Kindesalter in Jahren zählt.
Ein zwölfjähriges Kind braucht also etwa nach 25 Minuten eine Pause. Bekommt es diese nicht, so werden Körper und Geist trotzdem eine Auszeit nehmen und abschalten, auch wenn Ihr Kind dabei weiterhin am Schreibtisch sitzt und das Mathebuch aufgeschlagen hat. Lassen Sie Ihrem Kind also den Freiraum, sich zwischen den Phasen der hohen Konzentration zu entspannen, nur dann kann es anschließend wieder mit voller Kraft weiter lernen.
Durchschnittliche Konzentrationsdauer von Kindern:
Alter in Jahren/Dauer der Konzentration im Durchschnitt
5 bis 7/bis 15 Minuten
7 bis 10/bis 20 Minuten
10 bis 12/bis 25 Minuten
12 bis 16/etwa 30 Minuten
kidnet.de/gewinn_lernen_4...0von%20Kindern
Art und Umfang von Hausaufgaben:
Von der Seite des Hessischen Kultusministeriums.
Ein Ziel von Hausaufgaben ist, dass Schülerinnen und Schüler lernen, eigenverantwortlich Aufgaben zu erfüllen. Dafür benötigen die Kinder jedoch hin und wieder einen Anstoß – sie müssen merken, dass es uns etwas bedeutet, dass sie ihre Aufgaben erledigen. Das schließt Lob und Mahnungen ein. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Hausaufgaben wichtig sind, da sie die Unterrichtsarbeit ergänzen. Sie verarbeiten und vertiefen die Einsichten und können auch zur Vorbereitung neuer Unterrichtsstoffe dienen.
Dabei sollen Umfang, Art und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben dem Alter und dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler angepasst sein. Da das Schwergewicht der Arbeit der Schule im Unterricht liegt und Hausaufgaben die Unterrichtsarbeit lediglich ergänzen sollen, soll bei der Erteilung von Hausaufgaben die tägliche Gesamtbelastung der Schülerinnen und Schüler und ihr Recht auf Freizeit angemessen berücksichtigt werden.
In der Regel sollten folgende Arbeitszeiten für die täglichen Hausaufgaben nicht überschritten werden:
* 30 Minuten in den Jahrgangsstufen 1 und 2
* 45 Minuten in den Jahrgangsstufen 3 und 4
* 60 Minuten in den Jahrgangsstufen 5 bis 8
* 90 Minuten in den Jahrgangsstufen 9 und 10.
Da AD(H)S nach meinem Eindruck häufiger bei lese-rechtschreibschwachen Kindern diagnostiziert wird, nachfolgend noch eine interessante pdf.
Hier ist sehr umfangreich beschrieben, was LRS ist, worüber es definiert wird und wie man damit umgeht.
"Der schulische Umgang mit lese-rechtschreibschwachen Kindern und Jugendlichen im Bundesland Salzburg"
von September 2006
https://www.land.salzburg.at/landessc...ng_mit_LRS.pdf
Auszug:
Definition
Die Begriffe Legasthenie, Dyslexie, Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (LRS) oder gestörter Schriftspracherwerb werden in der Literatur bedeutungsgleich verwendet.
In der Folge verwenden wir im schulischen Bereich den Begriff
Lese-Rechtschreibschwäche (LRS).
„Die Legasthenie ist eine umschriebene und schwerwiegende Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen
begründet ist. Diese in allen Schriftsprachen vorkommende Teilleistungsstörung ist veranlagt und nicht Folge von unzureichender Beschulung, einer Intelligenzverminderung
oder anderen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen.“ (siehe [1]
WARNKE, S. 14)
Die LRS tritt familiär gehäuft auf. Die Erblichkeit für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist mit ca. 50 % recht hoch. Anhand von molekulargenetischen Untersuchungen wurden Gene auf den Chromosomen 1,2,3,6,15 und 18 identifiziert, die offenbar für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ausschlaggebend sind (vergl. [5] SCHULTE-KÖRNE, S. 13).
Diese .pdf aus Salzburg kann ich betroffenen Müttern nur empfehlen, weil sie klar macht, worauf es ankommt. Letztendlich wiederholt sie genau das, was oben im Zusammenhang mit Dopamin und Lernen schon geschrieben ist.
Das macht auch die Schwierigkeit klar. Die Frustgrenze ist bei Kindern sehr niedrig, (besonders wenn Erfolgserlebnisse bei LRS häufig ausbleiben), auch angepasste Kinder werden seltenst mit der besseren Note beurteilt, wenn sie zwischen 2 Noten stehen und werden auf vielerlei Art an der Schule frustriert. Es kann wirklich jede Mutter froh sein, die für ihr Kind eine gute Schule gefunden hat, an der es sich wohl fühlt und angenommen wird.
Ich wünsche Euch alles Gute.
Da ich selbst wegen Rolando-Epilepsie vom 11. bis zu meinem 15. Lebensjahr Neuroleptika einnehmen musste, weiß ich wie ein Kind sich fühlen kann, dass unter Drogen steht/gesetzt wird.
Der massive unangemessene Einsatz von Drogen bei Kindern, damit diese besser funktionieren erregt mein Gemüt schon sehr lange. Es ist mir unerträglich Berichte zu lesen in denen Mütter schreiben, wie toll ihr Kind damit doch funktioniert.
Ich befasse mich nun schon geraume Zeit damit und habe mir eine kleine Sammlung an Informationen zugelegt, die ich hiermit präsentiere.
Geschichte der Medizinalisierung des unruhigen Kindes:
Allgemein gilt der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann, der mit dem ersten Kinderbilderbuch "Der Struwwelpeter" Weltruhm erlangte als "Entdecker" und Namensgeber des unruhigen Kindes. Mit dem Zappelphilipp, der Urfassung des Struwwelpeters von 1844 erst 1858 zugefügt, wurden die Bilder eines aufsässigen und unruhigen Jungen weltweit verbreitet und gelten noch heute als Leitbild des hyperkinetischen Kindes.
In der Medizingeschichte werden seit der Entstehung des Zappelphilipps immer wieder unruhige und unaufmerksame Kinder von Kinderärzten und Psychiatern beschrieben. Der stichwortartige Überblick zeigt, welch divergierende Erklärungsmodelle Kinderärzte und Psychiater im Laufe der Zeit zur Entstehung der kindlichen Unruhe entwickelt haben:
* Zappelphilipp - Vater-Sohn Konflikt (1844 Heinrich Hoffmann)
* Nervöse Konstitution (1845 - Psychiater Wilhelm Griesinger)
* Vorschnelle Entwicklung (1859 - Psychiater Heinrich Neumann)
* Affektives und moralisches Irresein (1867 - Engl. Kinderpsychiater Henry Maudsley)
* Vererbung und Degeneration (1878 Kinderpsychiater Hermann Emminghaus)
* American Nervousness (1869 - amer. Neurologe George Miller-Beard)
* Konstitutioneller Charakterfehler (1890 - Psychologe Ludwig Strümpell)
* Moral defect (1902 - engl. Pädiater George Frederick Still)
* Erziehungsdefizite der Eltern (1908 - Pädiater Adalbert Czerny)
* Falsche Erziehungsmethoden, Reizüberflutung (1926 - Kinderpsychiater August Homburger)
* Neurotische Unarten (1939 - Wiener Pädiater Franz Hamburger)
eigene Zusammenstellung nach E. Seidel, Deutsches Ärzteblatt 2/2004
Quelle: Psychoanalyse Aktuell
Die Schöpfung einer Krankheit:
Man kann sagen, dass das zur Ritalinbehandlung zugehörige Krankheitsbild AD(H)S erst im Jahr 1987 regelrecht "erfunden" werden musste: (siehe auch Die Behandlung) auf einem Kongress der amerikanischen Psychiatrievereinigung wurden verschiedene "Verhaltensauffälligkeiten" von Kindern, die auf Psychostimulanzien anzusprechen schienen, zu einem Krankheitssyndrom zusammengefasst, das die Bezeichnung AD(H)S erhielt - und zwar durch eine simple Abstimmung per Handzeichen. Auf die gleiche Art können auf solcherlei Kongressen Krankheiten auch wieder "abgewählt" werden...
The Controversy Behind ADHD
Unter der Überschrift: "Ist ADHD ein gültige (valide) Störung?" folgerte Carey auf der Übereinstimmungskonferenz für ADHD (NIH) vom 16.-18. November 1998: "... gewöhnlich wird angenommen, dass ADHD klar unterscheidbar von normalem Verhalten sei, ein neurobiologisches Ungleichgewicht bedeutet und von Umweltbedingungen ziemlich unbeeinflussbar sei. All diese Annahmen müssen aber aufgrund der Schwäche empirischer Beweise und der Stärke gegensätzlicher Erfahrungen unbewiesene Annahmen bleiben. Was derzeit in den Vereinigten Staaten als ADHD beschrieben wird, scheint eine Sammlung von im Normbereich liegenden Verhaltensvariationen zu sein. Diese Diskrepanz (zwischen wissenschaftlichen Belegen und der Praxis) lässt an der Gültigkeit des Konstrukts ADHD zweifeln."
Ohne einen Gegenbeleg zu Careys Aussagen sagt das Abschluss-Statement der Konferenz (p.3, Zeilen 10-13): "... wir haben keinen unabhängigen, gültigen Test für ADHD und es gibt keine klaren Belege dafür, dass ADHD eine Gehirnstörung zu Grunde liegt."
Carey beobachtete weiter: "ADHD-Verhalten wird breit und vollständig auf eine gestörte Hirnfunktion zurückgeführt. Das DSM IV behauptet dies gar nicht, aber Lehrbücher und Journale."
https://consensus.nih.gov/1998/1998At...der110html.htm
Afield, ein Psychiater, bezeugt 1992 vor dem Kongress in einer Anhörung zu psychiatrischem Krankenhaus-Betrug: "Was das DSM-III anbelangt: Jeder in diesem Raum passt selbst in zwei oder in drei der Diagnosen. Im DSM IV wird es wieder einige neue Krankheiten geben. Jede neue Krankheit erhält ein neues Programm, neue Aufnahmen, ein neues System, sie abzurechnen... "
Die Diagnose:
erfolgt teilweise anhand von Tests, nach denen kaum ein Mensch nicht betroffen ist.
Beim Thema Fehldiagnose geht man davon aus, dass ein relativ geringer Teil der Kinder überhaupt so krank ist, das sie Medikamente brauchen.
Es kann jeder mal mit seinem Kind zu einem Arzt gehen und den Verdacht AD(H)S etc. aussprechen.
Ich bin sicher, dass viele Mütter bei ihrem Kind problemlos AD(H)S diagnostiziert und Medikamente verschrieben bekommen, ohne dass das anhand einer wissenschaftlichen Untersuchung festgestellt werden kann.
Die gibt es nämlich nicht. Kein Arzt kann beweisen, dass ein Kind AD(H)S hat.
(Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "AD(H)S", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder! (ads-kritik.de/)
Die Behandlung:
Die ganze Behandlung baut unverändert auf den Ideen des Arztes Dr. Charles Bradley auf, der 1937 festgestellt hat, dass Kinder anfangen besser zu funktionieren, wenn sie psychotrope Substanzen verabreicht bekommen.
Kurzfassung in Deutsch. Quelle:Uni-Freiburg:
1937 beschrieb Charles Bradley die Wirkung des Amphetaminderivates Benzedrin bei 30 von ihm behandelten verhaltensauffälligen Kindern. Während der folgenden zwanzig Jahre versuchte er, diese Erkenntnis ins medizinische Interesse zu rücken, scheiterte jedoch damit.
Dies war bedingt durch mehrere Faktoren: Es gab anfänglich keinen eindeutigen Krankheitsbegriff - die Diagnose des heutigen ADHS existierte noch nicht - und somit fehlte ein ausreichend diagnostizierbares, behandlungsbedürftiges Klientel.
Daraus folgt, dass auch keine Interessen eines Pharmakonzerns da waren, eine Behandlung zu entwickeln und zu fördern. Ferner war zu dieser Zeit der gesellschaftlicher Druck, diese verhaltensauffälligen Kinder zu behandeln anscheinend noch nicht orhanden. Aus diesen drei Gründen blieben die Erkenntnisse von Bradley zwanzig Jahre unbeachtet von den meisten medizinischen Kollegen.
Dies bedeutete, dass das vorhandene Patientenklientel (die verhaltensauffälligen Kinder), trotz einer vorhandenen Therapiemöglichkeit (Amphetamine) dieser Therapie nicht zugeführt wurden.
Erst durch eine neue Substanz (Methylphenidat) mit dem entsprechenden Vermarktungsinteresse der Pharmaindustrie, der Definition eines Erkrankungsnamens für einen Symptomkomplex unterschiedlicher Ätiologien (Minimal brain dysfunction) und durch die nun gestellten Handlungsaufforderungen durch die gesellschaftlichen Institutionen (Schule und außerhäusliche Betreuungsanstalten) wurden diese Patienten einer Behandlung zugeführt. Interessant dabei ist, dass diese medikamentöse Behandlungsform, durch die zuvor beschriebenen sozialen Veränderungen zwar beständig zunahm, jedoch die Ergebnisse der klinischen Prüfungen weiterhin keine eindeutigen kritischem Denken standhaltenden Belege für eine krankheitsspezifische Wirkung der Behandlung liefern konnten.
Methylphenidat wurde zum Mittel der Wahl bei der Behandlung von kindlichen Verhaltensauffälligkeiten.
Durch das Zusammenspiel der konzentrationssteigernden Wirkung dieser Substanz, die nicht nur bei betroffenen Kindern Wirkung zeigt und der Erkrankung des ADHS, die bis heute keine allgemeine Ätiologiegrundlage aufweist und dadurch die Grenzen zwischen "normal" und "krank" kaum zu ziehen sind, entwickelte sich eine beständige Zunahme der Erkrankungs- und Verordnungszahlen.
In Amerika gehört diese Erkrankung mittlerweile zu der am meisten diagnostizierten Kinderkrankheit und ungefähr sechs Millionen amerikanische Schulkinder bekommen das Medikament Ritalin®.
Dazu werden ergänzend auch noch einige Psychopharmaka eingesetzt.
Anmerkung:
Ich hab viele Informationen der Seite Willkommen im Café Holunder! gegengeprüft und die entsprechenden Aussagen auch im Original gefunden.
Bis hin zur Aufforderung des Bundestags an die Regierung aufgrund der schwindelerregend hohen Zunahme des Einsatzes von Drogen bei Kindern für mehr Infos bei Eltern zu sorgen und endlich auf wssenschaftliche Ergebnisse zu dringen https://dip.bundestag.de/btd/14/089/1408912.pdf und halte diese Seite daher für absolut seriös.
Was ist Ritalin/ Methylphenidat oder wer würde seinem Kind Kokain verabreichen?
Methylphenidat ist es eine Droge und unterliegt dem BTM-Gesetz.
Was viele Eltern nicht wissen: Bei Reisen ins Ausland gelten besondere Bestimmungen für die Mitnahme von Arzneimitteln, die der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BTMVV) unterliegen. Kinder, die mit Methylphenidat behandelt werden, dürfen ihr Medikament für den eigenen Bedarf mitnehmen. Hierüber ist jedoch eine Bescheinigung des behandelnden Arztes sowie eine Beglaubigung der zuständigen Landesgesundheitsbehörde mitzuführen.
Dies gilt für die Staaten des Schengener Abkommes, also Belgien Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien (Quelle: Auswärtiges Amt, 2002). Informationen über andere Länder sollten vorher unbedingt bei der zuständigen Botschaft eingeholt werden.
Auszug aus dem Medikamenten-Kompendium:
Methylphenidat
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, daher ist jede Verschreibung meldepflichtig. (So auch auf der oben geposteten Seite des Bundestags zu lesen.)
Methylphenidat wirkt anregend und produziert pharmakologische Effekte, die denen von Kokain und anderen Amphetaminen ähnlich sind.
Inzwischen hat sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung des Themas angenommen, sie möchte die Möglichkeit der Verschreibung eindämmen.
Gründe dafür gibt ein Blick in die USA: im Straßenhandel wird das „Kinderkoks“ verschoben. Ungefähr 80mg (= 8 Tabletten) Methylphenidat, das doppelte einer Tagesdosis, bereiten einen Trip.:bang:
Der Handel lohnt sich: In den USA wird 90% der weltweiten Produktion verbraucht, in den letzten zehn Jahren hat sich die Menge auf das Vierzehnfache erhöht.
Methylphenidat verändert wie alle Amphetamine die Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn, das Schlucken von übermäßigen Dosen erzeugt wohl kaum körperliche, dagegen starke psychische Abhängigkeit. Schon nach kurzzeitigem Missbrauch können psychotische Zustände mit optischen Halluzinationen auftreten.
Methylphenidat ist ein Amphetamin, das in seiner Wirkung, wie die amerikanische Drogenbehörde berichtet, mit Kokain vergleichbar ist. Ritalin bewirkt, wie andere Amphetamine, vorübergehend eine höhere Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, es erzeugt ein Gefühl von Energie und hält wach. Bei Kindern (und Haustieren) wirken Amphetamine paradoxerweise beruhigend. Ritalin beeinflusst den Serotoningehalt im Gehirn und hemmt den Abbau von Dopamin, einem Neurotransmitter, der an der Reizübertragung der Nervenzellen beteiligt ist.
In Drogenkreisen wird Methylphenidat als »Ersatz-Speed« gehandelt.
Gleichzeitig laufen Versuche mit Methylphenidat als Ersatzdroge bei Drogenabhängigen!
Nebenwirkungen von Ritalin, die Folgeschäden nicht berücksichtigt:
Schätzung der Häufigkeit (nach CIOMS): sehr häufig >10%, häufig >1% bis <10%; gelegentlich >0,1% bis <1%; selten >0,01% bis <0,1%; sehr selten <0,01%.
-Nervosität und Schlaflosigkeit sind sehr häufige unerwünschte Wirkungen. Sie treten zu Beginn der Behandlung auf, können jedoch in der Regel durch Reduktion der Dosis und/oder durch Auslassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrolliert werden. Rückgang des Appetites ist ebenfalls häufig, in der Regel jedoch vorübergehend.
-Zentrales und peripheres Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie.
Selten: Akkommodationsstörungen und verschwommenes Sehen.
Sehr selten: Hyperaktivität, Konvulsionen, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Tics bzw. deren Verstärkung und Tourette-Syndrom, toxische Psychosen (zum Teil mit optischen und taktilen Halluzinationen), vorübergehende depressive Verstimmung, zerebrale Arteriitis und/oder Okklusion.
Sehr selten wurden schlecht dokumentierte Fälle von bösartigem neuroleptischem Syndrom (malignem neuroleptischem Syndrom, MNS) gemeldet, wobei die Patienten in den meisten dieser Fälle auch noch andere Medikamente erhalten haben. Es ist ungewiss, welche Rolle Ritalin in diesen Fällen gespielt hat.
-Gastrointestinaltrakt
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten meist zu Beginn der Behandlung auf und können durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme gelindert werden. Mundtrockenheit.
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, von Erhöhung der Transaminase bis hin zu hepatischem Koma.
-Herz und Kreislauf
Häufig: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist Erhöhung).
Selten: Angina pectoris.
-Haut und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig: Rash, Exanthem, Pruritus, Urtikaria, Fieber, Arthralgie, Haarausfall (Kopf).
Vereinzelt: Thrombozytopenische Purpura, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme.
-Blut
Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie.
-Sonstiges
Selten: Bei Langzeitanwendung bei Kindern kann es zu mässig reduzierter Gewichtszunahme und geringfügiger Wachstumshemmung kommen.
Suizidalität ist auch in Verbindung mit dem älteren ADHS-Mittel Methylphenidat (RITALIN u.a.) beschrieben. Die Fachinformation des retardierten Methylphenidat-Präparates CONCERTA nennt Suizidversuche als gelegentliche unerwünschte Wirkung in klinischen Studien (Häufigkeit 1 : 1.000 bis 1 : 100). Die FDA hat kürzlich aufgrund von Spontanberichten über psychiatrische Reaktionen einschließlich Suizidgedanken und gewalttätigem Verhalten unter CONCERTA und anderen Methylphenidat-Produkten Sicherheitsbedenken geäußert und plant entsprechende Warnhinweise in den Produktinformationen.
©arznei-telegramm 11/2005
Andere Psychopharmaka, die bei ADHS eingesetzt werden, haben auch massive Nebenwirkungen.
Zu Strattera der Rote-Hand-Brief an die Ärzteschaft von 2005- Auszug:
Dass Atomoxetin die Suizidalität von Kindern steigert, kann nicht überraschen: Der Wirkstoff ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der in seiner chemischen Struktur mit dem Antidepressivum Fluoxetin (FLUCTIN u.a.) verwandt ist. Atomoxetin wurde ursprünglich selbst als Antidepressivum geprüft (a-t 2005; 36: 33-5).
Die neueren Antidepressiva vom Typ selektive Serotonin- beziehungsweise Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer sind seit längerem für die Förderung aggressiver, feindseliger und suizidaler Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen bekannt (a-t 2003; 34: 114; 2004; 35: 45-6 und 2005; 36: 1-2). Auch in Verbindung mit Atomoxetin ist auffälliges feindseliges Verhalten bereits vor Markteinführung in Deutschland beschrieben worden (5). Dennoch findet sich in der deutschen Fachinformation bislang kein entsprechender Hinweis (6). Er soll erst jetzt, zusammen mit der Warnung vor Suizidalität, ergänzt werden (1).
Wegen der erheblichen Sicherheitsbedenken, die auch schwere Leberfunktionsstörungen einschließen und die schon bei Markteinführung erkennbar waren (a-t 2005; 36: 33-5), raten wir weiterhin von der Anwendung des Mittels ab.
arznei-telegramm.de/abo/b...=095983
Studien, Risiken und Kritiken:
Im Tierexperimenten konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass Ritalin Hirnschäden hervorruft.
https://www.deutsches-gesundheitsparl...%20Syndrom.pdf
Es gibt inzwischen etliche Meldungen, auch in Ärztemagazinen, in denen ist die Rede davon, dass man letztendlich nichts erreicht, außer Kinder unter Drogen zu setzen. Dass so behandelte Kinder nach einigen Jahren sowohl körperlich leicht zurückbleiben als auch eine geringere Hirnmasse im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen aufweisen. Zudem wurde festgestellt, dass mit AD(H)S-Medikamenten behandelte übermässig häufig im späteren Alter drogensüchtig werden als auch mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Eine Gruppe von ADHS-Patienten, die niemals Methylphenidat erhalten hatten, waren am Ende wenige Zentimeter größer und wogen etwa 3 kg mehr als eine andere Gruppe, die über die gesamten 3 Jahre medikamentös behandelt worden war. Laut Swanson erholt sich das Wachstum bei der langfristigen Therapie mit Methylphenidat, aber der anfängliche Rückstand werde nicht wieder aufgeholt.
Ein weiteres Problem sind Delinquenz und Drogenkonsum, die bei ADHS-Patienten häufiger sind als bei anderen Kindern. Laut Brooke Molina von der Universität Pittsburgh hat sich die Hoffnung, dass die Therapie diese Folgen der Verhaltensauffälligkeiten von ADHS-Patienten verhindert, nicht erfüllt. Trotz Behandlung waren 27,1 Prozent der Kinder delinquent geworden (gegenüber 7,4 Prozent der Nichterkrankten). Auch der Drogenkonsum war mit 17,4 Prozent gegenüber 7,8 Prozent häufiger.
https://www.aerzteblatt-studieren.de/...p?docId=106054
Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "ADS", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder!
Selbst die Ärztezeitung stellt verwundert fest, dass hier Homöopathika helfen können. Suchen - Ärzte Zeitung Online
"Immer vorwärts und nie zurück".
ADHS: Krankheit oder Beziehungsstörung?
Wir sehen hier, daß die vereinfachende Diagnose ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, bzw. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) schon als solche auf manche Eltern beruhigend wirkt und den Zirkel von Aggression und Gegenaggression zumindest für einen Augenblick unterbrechen hilft. Das beunruhigend und chaotisch Unverständliche bekommt einen angstvermindernden Namen. Das befreit darüber hinaus bisweilen von Gefühlen der Ohnmacht, auch der ohnmächtigen Wut und insgesamt von elterlichen Schuldgefühlen, bei der Erziehung des eigenen Kindes nicht genügend gut gewesen zu sein.
Die psychiatrische Diagnose, die so beruhigend für die Eltern ist, beunruhigt allerdings viele Fachkräfte und Forscher im psychosozialen Bereich. Eine heftige Kontroverse zwischen Befürwortern und Kritikern der ADHS-Diagnose ist entbrannt, hat alte Gräben zwischen den "Genetikern" und den "Umweltlern" neu aufgerissen. Die von den rein biologisch-genetisch orientierten Ärzten betriebene Bindung der Behandlung von ADHS im Schlepptau amerikanischer Verhältnissen an ein Psychopharmakon hat zur Verschärfung der Debatte beigetragen.
Psychoanalyse Aktuell - ADHS: Krankheit oder Beziehungsstärkung?
Eine Kinderpille mit zweifelhaftem Ruf und mit Nebenwirkungen.
von Ulrike Bär, GEW Baden-Württemberg
In Deutschland nimmt die Zahl der Kinder und Jugendlichen Jahr für Jahr zu, für die die Diagnose AD(H)S ausgestellt wird. Dies ist nicht nur das Ergebnis einer verstärkten Sensibilität und öffentlichen Aufklärung. Die Steigerung könnte auch daher rühren, dass "fast jeder Kinder- oder Hausarzt (in Deutschland) ein Ritalin-Rezept ausstellen darf, obwohl das Medikament zu den Betäubungsmitteln zählt und nur von qualifizierten Kinder- und Jugendlichenpsychiatern verordnet werden sollte". 1999 setzte die Pharmaindustrie in Deutschland sechsmal so viel Ritalin (8,4 Millionen Tagesdosen) ab wie 1995 und steigerte den Ritalin-Umsatz damit von 1,2 auf 12,8 Millionen Euro. Die Kinderpille liegt damit auf Platz sechs der Liste meistverkaufter Psychopharmaka (Der Spiegel 11/2002).
Die US-Armee scheint jedoch etwas über die Langzeitwirkungen zu wissen, denn sie stuft Ritalin als "mind-altering drug" ein - als Droge, die das Denken verändert - und nimmt keine Soldaten auf, die nach ihrem zwölften Lebensjahr Ritalin eingenommen haben. (www.novalis.ch/zeitschrift/archiv.htm)
Im "Suchtbericht Deutschland 1999" wird erklärt, dass Psychostimulanzien wie Ritalin "keine körperliche, jedoch eine ausgeprägte, psychische Abhängigkeit verursachen".
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Ritalin als weltweit "am meisten abhängig machendes Medikament" aufgrund seines hohen Missbrauchspotenzials (www.das-gesundheitsportal.com).
Schweden hat Ritalin 1968 aufgrund seines Suchtpotenzials vom Markt genommen (www.novalis.ch).
Doch das Ende der Profitmaximierung für die Hersteller von Ritalin ist noch lange nicht errecht.
Die Zahl der Ritalin-Verordnungen in Deutschland hat sich laut Deutschem Ärzteblatt (Heft 9/2001) von 300.000 Tagesdosen im Jahr 1990 auf 8,4 Millionen im Jahr 1999 nahezu verdreißigfacht. 2004 kam es in Deutschland zur Verordnung von über 25 Millionen definierten Tagesdosen (30 mg) von Methylphenidat, 95% davon entfielen auf Kinder und Jugendliche. Registrierte die Bundesopiumstelle 1993 noch die Nutzung von 34 Kilogramm reinem Methylphenidat, wurden in 2005 schon 1.200 Kilogramm von deutschen Apotheken ausgegeben.
Die langfristige Einnahme von Ritalin ist ein relativ neues Phänomen.
Daher gibt es kaum Langzeitstudien, wie Ritalin Nieren, Leber, Herz und das Immunsystem unserer Kinder beeinträchtigt.
20 Prozent der Kinder erhalten Ritalin länger als sechs Jahre. Besonders problematisch ist auch, dass Ritalin bereits an Kleinkinder verabreicht wird, gleichwohl es erst ab 6 Jahren erlaubt ist.
Zudem ist schon länger von einem Zusammenhang zwischen Hyperaktivität bei Kindern und Nahrungszusatzstoffen/Lebensmittelfarbstoffen die Rede. Mittlerweile gab es im Ausland sogar schon einen entsprechenden privat iniziierten Feldversuch an einer Schule, der dies bestätigten konnte.
Man bedenke: Nachdem dieses Mittel also so viele Jahre bei Kindern eingesetzt wird, musste ein solcher Versuch privat durchgeführt werden!
Zusatzstoffe in Lebensmitteln verschlimmern möglicherweise die Symptome von hyperaktiven Kindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine einmonatige Studie der Forscher um John Warner von der Universität Southampton.
Wissenschaftler verabreichten 277 dreijährigen Kindern, von denen etwa die Hälfte an Hyperaktivität litt, eine Woche lang mit Farbstoffen und dem gängigen Konservierungsmittel Natriumbenzoat versetzten Fruchtsaft. Nach einer einwöchigen Pause erhielten die Probanden dasselbe Getränk, allerdings ohne Zusatzstoffe. Sowohl die Eltern der gesunden als auch die der hyperaktiven Kinder konnten innerhalb des Untersuchungszeitraumes deutliche Unterschiede im Verhalten ihrer Sprösslinge feststellen, obgleich sie nichts über den Ablauf des Experimentes wussten.
Quelle:www.wissenschaft-online.de
Vor ein paar Tagen erst kam eine kurze Meldung im deutschen TV, dass Azofarben eindeutig in Zusammenhang mit AD(H)S stehen.
Es gibt seit Jahren sehr viel Kritik von vielen Seiten an der Verwendung dieser Droge. Etliche Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, es gibt kein ADS, ADHS etc.
Das ist wie bei Borderline, auch so eine neue Kunstschöpfung der Medizin. Da werden aus vielen verschiedenen Problemen, Störungen und Krankheiten ADS, ADHS, ADD- Kinder, also in großem Stil kranke Kinder gemacht.
Kinder müssen ihren Eltern vertrauen. Doch sollten diese sich mMn. davor in Acht nehmen, ihrem Kind leichtfertig solche Drogen verschreiben zu lassen. Auch wenn man es mit manchen Kindern nicht immer leicht hat.
Leider kennen Ärzte keine Skrupel, wie die immer weiter wachsende Zahl der Verordnungen zeigt.
Oft gibt es sehr viele andere Wege, die man gehen kann und die dann tatsächlich zielführend sind.
Dazu kann u.a. auch eine Erziehungsberatung gehören, die in Deutschland allen Eltern zur Verfügung steht.
Das Kind aus einer anderen Sicht betrachtet:
Zur Dopaminproduktion:
Aus der Broschüre "Der Übergang der Kinder von der vorschulischen Bildung zum Lernen in der Schule"
Das Bestreben von Eltern, Erzieherinnen oder Lehrkräften, den Kindern größtmögliche Gelegenheiten zu bieten, den eigenen Lernprozess als erfolgreich zu erleben, hat einen guten Grund: Aus Lernerfolgen erwächst, wie ebenfalls die Hirnforschung festgestellt hat, die Motivation zu nachfolgenden Bemühungen. Lernanstrengungen, die zum Erfolg führen, lösen nämlich über die Ausschüttung des körpereigenen Stoffes Dopamin Glücksgefühle aus (Braun 2003), die zu weiterem Lernen anspornen. Wenn eine Aufgabe ohne Aufwand gelöst werden kann, wenn also nicht nach Wegen gesucht werden muss, ein Problem zu bewältigen und daher dabei nicht wirklich etwas gelernt wird, ist die Dopaminproduktion extrem gering. Als Folge davon schwächen sich Impulse, sich anzustrengen, um Ziele zu
erreichen, ab. Zum Lernen motiviert ist also ein Mensch, der „am eigenen Leib“ erlebt hat, dass Bemühen zum Erfolg führt.
Die Verkopplung von Mühe und Misserfolg hat dem gegenüber auf die Dauer fatale Folgen:
Führen nämlich Anstrengungen wiederholt nicht zum Erfolg, unterbleibt die Ausschüttung von Dopamin. Dann stellt sich Lethargie ein, die selbst nach späteren Erfolgserlebnissen nur schwer zu überwinden ist (Scheich 2003). So kann eine eintönige, die Bildungsbewegungen der Heranwachsenden nicht herausfordernde Umwelt ebenso wie rigide, den jeweiligen Entwicklungsstand außer Acht lassende Leistungsforderungen zur Folge haben, dass die natürliche Wissbegier des Kindes und die angeborene Lust am Lernen verkümmern oder gar ausgelöscht werden. Förderlich dagegen sind Lernarrangements, im Rahmen derer Kinder unterstützt werden, eigene Lernprozesse zu gestalten und dabei die gegebenen Bedingungen kreativ und flexibel zu nutzen. Mädchen und Jungen, die frühzeitig lernen, wie sich selbst bilden können, erhalten für die Gestaltung ihres künftigen Lebens notwendiges Rüstzeug.
mk-intern.bildung-lsa.de/...huleschule.pdf
Dieser Zusammenhang ist höchst aufschlussreich wenn man verstehen will was Dopamin mit Lernen zu tun hat und wie es in Zusammenhang steht.
Wenn man nun die wodurch auch immer ausgelöste mangelhafte Dopaminproduktion durch den Einsatz von Drogen künstlich erzeugt, dann hat dies zur Folge, dass "fast jedes Kind" sich entsprechend verhält. Es wird quasi gedopt. (Viele Sportler haben schon erfolgreich mit Amphetaminen gedopt.)
Wird der Einsatz der Droge beendet, pegelt sich die Dopaminproduktion entweder da ein, wo sie vorher war oder aber, - falls die Studienergebnisse sich bewahrheiten- es wird die körpereigene Dopaminproduktion aufgrund des Drogenmissbrauches reversibel zerstört.
Kindliche Konzentrationsphasen
Die kindliche Konzentrationsphase hält im Durchschnitt nur etwa doppelt so viele Minuten an, wie das Kindesalter in Jahren zählt.
Ein zwölfjähriges Kind braucht also etwa nach 25 Minuten eine Pause. Bekommt es diese nicht, so werden Körper und Geist trotzdem eine Auszeit nehmen und abschalten, auch wenn Ihr Kind dabei weiterhin am Schreibtisch sitzt und das Mathebuch aufgeschlagen hat. Lassen Sie Ihrem Kind also den Freiraum, sich zwischen den Phasen der hohen Konzentration zu entspannen, nur dann kann es anschließend wieder mit voller Kraft weiter lernen.
Durchschnittliche Konzentrationsdauer von Kindern:
Alter in Jahren/Dauer der Konzentration im Durchschnitt
5 bis 7/bis 15 Minuten
7 bis 10/bis 20 Minuten
10 bis 12/bis 25 Minuten
12 bis 16/etwa 30 Minuten
kidnet.de/gewinn_lernen_4...0von%20Kindern
Art und Umfang von Hausaufgaben:
Von der Seite des Hessischen Kultusministeriums.
Ein Ziel von Hausaufgaben ist, dass Schülerinnen und Schüler lernen, eigenverantwortlich Aufgaben zu erfüllen. Dafür benötigen die Kinder jedoch hin und wieder einen Anstoß – sie müssen merken, dass es uns etwas bedeutet, dass sie ihre Aufgaben erledigen. Das schließt Lob und Mahnungen ein. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Hausaufgaben wichtig sind, da sie die Unterrichtsarbeit ergänzen. Sie verarbeiten und vertiefen die Einsichten und können auch zur Vorbereitung neuer Unterrichtsstoffe dienen.
Dabei sollen Umfang, Art und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben dem Alter und dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler angepasst sein. Da das Schwergewicht der Arbeit der Schule im Unterricht liegt und Hausaufgaben die Unterrichtsarbeit lediglich ergänzen sollen, soll bei der Erteilung von Hausaufgaben die tägliche Gesamtbelastung der Schülerinnen und Schüler und ihr Recht auf Freizeit angemessen berücksichtigt werden.
In der Regel sollten folgende Arbeitszeiten für die täglichen Hausaufgaben nicht überschritten werden:
* 30 Minuten in den Jahrgangsstufen 1 und 2
* 45 Minuten in den Jahrgangsstufen 3 und 4
* 60 Minuten in den Jahrgangsstufen 5 bis 8
* 90 Minuten in den Jahrgangsstufen 9 und 10.
Da AD(H)S nach meinem Eindruck häufiger bei lese-rechtschreibschwachen Kindern diagnostiziert wird, nachfolgend noch eine interessante pdf.
Hier ist sehr umfangreich beschrieben, was LRS ist, worüber es definiert wird und wie man damit umgeht.
"Der schulische Umgang mit lese-rechtschreibschwachen Kindern und Jugendlichen im Bundesland Salzburg"
von September 2006
https://www.land.salzburg.at/landessc...ng_mit_LRS.pdf
Auszug:
Definition
Die Begriffe Legasthenie, Dyslexie, Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (LRS) oder gestörter Schriftspracherwerb werden in der Literatur bedeutungsgleich verwendet.
In der Folge verwenden wir im schulischen Bereich den Begriff
Lese-Rechtschreibschwäche (LRS).
„Die Legasthenie ist eine umschriebene und schwerwiegende Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen
begründet ist. Diese in allen Schriftsprachen vorkommende Teilleistungsstörung ist veranlagt und nicht Folge von unzureichender Beschulung, einer Intelligenzverminderung
oder anderen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen.“ (siehe [1]
WARNKE, S. 14)
Die LRS tritt familiär gehäuft auf. Die Erblichkeit für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist mit ca. 50 % recht hoch. Anhand von molekulargenetischen Untersuchungen wurden Gene auf den Chromosomen 1,2,3,6,15 und 18 identifiziert, die offenbar für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ausschlaggebend sind (vergl. [5] SCHULTE-KÖRNE, S. 13).
Diese .pdf aus Salzburg kann ich betroffenen Müttern nur empfehlen, weil sie klar macht, worauf es ankommt. Letztendlich wiederholt sie genau das, was oben im Zusammenhang mit Dopamin und Lernen schon geschrieben ist.
Das macht auch die Schwierigkeit klar. Die Frustgrenze ist bei Kindern sehr niedrig, (besonders wenn Erfolgserlebnisse bei LRS häufig ausbleiben), auch angepasste Kinder werden seltenst mit der besseren Note beurteilt, wenn sie zwischen 2 Noten stehen und werden auf vielerlei Art an der Schule frustriert. Es kann wirklich jede Mutter froh sein, die für ihr Kind eine gute Schule gefunden hat, an der es sich wohl fühlt und angenommen wird.
Ich wünsche Euch alles Gute.
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