Themenstarter
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Fachliche Info über Anwendungsgebiet und Wirkungsweise:
aus Onmeda, Gesundheitsportal, Aug. 07
https://medikamente.onmeda.de/Medikament/Concerta+18mg%7C-36mg+Retardtabletten/med_wirk-medikament-10.html#
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs: Methylphenidat
Der Wirkstoff Methylphenidat wird bei Aufmerksamkeitsstörungen mit übersteigerter Aktivität, die unter dem Begriff Aufmerksamheitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) zusammengefasst sind, bei Kindern ab sechs Jahren eingesetzt.
Die Aufmerksamkeits-Defizit-und Hyperaktivitäts-Störung äußert sich durch Konzentrationsschwäche und Impulsivität mit deutlicher Überaktivität sowie begleitenden Symptomen wie beispielsweise gesteigerter Reizbarkeit, Misslaunigkeit oder Agressivität, Depression und Vergesslichkeit.
Neuesten Forschungsergebnissen zufolge liegt die Ursache für die ADHS-Erkrankung in einer gestörten Signalübermittlung im Gehirn. Das es sich bei ADHS um ein sehr komplexes Krankheitsbild mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Symptomen handelt, kann die Behandlung mit dem Wirkstoff Methylphenidat immer nur ein Therapiebaustein innerhalb eines so genannten multimodalen, das heißt aus mehreren Bausteinen oder Wegen bestehenden Behandlungsplans sein. Bei sorgfältiger Dosierung durch den Arzt hat die Gabe von Methylphenidat aber einen ganz entscheidenden positiven Einfluss auf die Kernsymptome der Erkrankung. Der Wirkstoff vermindert die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit ebenso wie die Impulsivität und Hyperaktivität.
Ein zweites Anwendungsgebiet von Methylphenidat ist die bei Erwachsenen auftretende Narkolepsie. Dies ist eine neurologische Erkrankung des Schlaf-Wach-Rhythmus, die sich bevorzugt durch übermäßige Tagesschläfrigkeit mit plötzlich auftretendem Schlafdrang äußert. Die Schlafattacken bei Narkolepsie, manchmal durch extremen Stress ausgelöst, haben nichts mit Unausgeschlafenheit zu tun und lassen sich daher auch mit viel Schlaf nicht beheben. Neben dem Hauptsymptom treten bei der Erkrankung weitere Fehlfunktionen wie Kataplexien, Wachträume (hypnagoge Halluzinationen), Schlaflähmungen und Störungen des Nachtschlafs auf.
Auch die Ursachen für Narkolepsie sind nicht genau bekannt. Es wird aber angenommen, dass eine Störung jenes Teils des zentralen Nervensystems, das für die Steuerung des Schlaf-/Wachrhythmus zuständig ist, für die Entstehung der Krankheit verantwortlich ist. Narkolepsie ist bis heute nicht heilbar. Die Tagesmüdigkeit kann aber durch Methylphenidat gemildert werden, während Kataplexien und Schlaflähmungen mit trizyklischen Antidepressiva und auch der gestörte Nachtschlaf gesondert behandelt werden müssen.
Wirkungsweise von Methylphenidat
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Alpha-Sympathomimetika mit stimulierender Wirkung.
Der Wirkstoff vermindert bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) die Ablenkbarkeit. Wie das genau geschieht, ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt nicht weniger als vier verschiedene Erklärungsansätze. Möglicherweise spielen die Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin, die für Konzentration und das Einordnen von Informationen im Gehirn sorgen, eine Rolle. Methylphenidat könnte unter anderm die zu schnelle Aufnahme der Botenstoffe verhindern und so dafür sorgen, dass kein Mangel an Noradrenalin und Dopamin im Gehirn entsteht. In der Folge könnte das Gehirn seine Kontrollfunktionen besser wahrnehmen.
Beobachtbare Wirkungen von Methylphenidat sind beispielsweise eine verminderte motorische Hyperaktivität und abnehmende Impulsivität bei den ADHS-Kindern. Durch die verbesserte Impulskontrolle können Aufgaben besser abgeschlossen werden und auch die Aggressivität kann gemildert werden.
Nachgewiesen ist, dass Methylphenidat die Aktivität des Sympathikus erhöht. Dadurch werden die Herzfrequenz, Kontraktionskraft des Herzens und der Blutdruck gesteigert sowie die Muskulatur besser durchblutet. Durch diese zentral stimulierende Wirkung des Wirkstoffs werden Konzentrationsfähigkeit, Leistungs- und Entscheidungsbereitschaft sowie psychophysische Aktivität erhöht, während gleichzeitig Müdigkeit und Symptome wie körperliche Abgeschlagenheit unterdrückt werden. Dies erklärt die Anwendung von Methylphenidat bei Narkolepsie.
aus Onmeda, Gesundheitsportal, Aug. 07
https://medikamente.onmeda.de/Medikament/Concerta+18mg%7C-36mg+Retardtabletten/med_wirk-medikament-10.html#