Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(

nicht der papa

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Vorwort:
Da ich selbst wegen Rolando-Epilepsie vom 11. bis zu meinem 15. Lebensjahr Neuroleptika einnehmen musste, weiß ich wie ein Kind sich fühlen kann, dass unter Drogen steht/gesetzt wird.
Der massive unangemessene Einsatz von Drogen bei Kindern, damit diese besser funktionieren erregt mein Gemüt schon sehr lange. Es ist mir unerträglich Berichte zu lesen in denen Mütter schreiben, wie toll ihr Kind damit doch funktioniert.
Ich befasse mich nun schon geraume Zeit damit und habe mir eine kleine Sammlung an Informationen zugelegt, die ich hiermit präsentiere.

Geschichte der Medizinalisierung des unruhigen Kindes:
Allgemein gilt der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann, der mit dem ersten Kinderbilderbuch "Der Struwwelpeter" Weltruhm erlangte als "Entdecker" und Namensgeber des unruhigen Kindes. Mit dem Zappelphilipp, der Urfassung des Struwwelpeters von 1844 erst 1858 zugefügt, wurden die Bilder eines aufsässigen und unruhigen Jungen weltweit verbreitet und gelten noch heute als Leitbild des hyperkinetischen Kindes.
In der Medizingeschichte werden seit der Entstehung des Zappelphilipps immer wieder unruhige und unaufmerksame Kinder von Kinderärzten und Psychiatern beschrieben. Der stichwortartige Überblick zeigt, welch divergierende Erklärungsmodelle Kinderärzte und Psychiater im Laufe der Zeit zur Entstehung der kindlichen Unruhe entwickelt haben:

* Zappelphilipp - Vater-Sohn Konflikt (1844 Heinrich Hoffmann)
* Nervöse Konstitution (1845 - Psychiater Wilhelm Griesinger)
* Vorschnelle Entwicklung (1859 - Psychiater Heinrich Neumann)
* Affektives und moralisches Irresein (1867 - Engl. Kinderpsychiater Henry Maudsley)
* Vererbung und Degeneration (1878 Kinderpsychiater Hermann Emminghaus)
* American Nervousness (1869 - amer. Neurologe George Miller-Beard)
* Konstitutioneller Charakterfehler (1890 - Psychologe Ludwig Strümpell)
* Moral defect (1902 - engl. Pädiater George Frederick Still)
* Erziehungsdefizite der Eltern (1908 - Pädiater Adalbert Czerny)
* Falsche Erziehungsmethoden, Reizüberflutung (1926 - Kinderpsychiater August Homburger)
* Neurotische Unarten (1939 - Wiener Pädiater Franz Hamburger)
eigene Zusammenstellung nach E. Seidel, Deutsches Ärzteblatt 2/2004
Quelle: Psychoanalyse Aktuell

Die Schöpfung einer Krankheit:
Man kann sagen, dass das zur Ritalinbehandlung zugehörige Krankheitsbild AD(H)S erst im Jahr 1987 regelrecht "erfunden" werden musste: (siehe auch Die Behandlung) auf einem Kongress der amerikanischen Psychiatrievereinigung wurden verschiedene "Verhaltensauffälligkeiten" von Kindern, die auf Psychostimulanzien anzusprechen schienen, zu einem Krankheitssyndrom zusammengefasst, das die Bezeichnung AD(H)S erhielt - und zwar durch eine simple Abstimmung per Handzeichen. Auf die gleiche Art können auf solcherlei Kongressen Krankheiten auch wieder "abgewählt" werden...
The Controversy Behind ADHD

Unter der Überschrift: "Ist ADHD ein gültige (valide) Störung?" folgerte Carey auf der Übereinstimmungskonferenz für ADHD (NIH) vom 16.-18. November 1998: "... gewöhnlich wird angenommen, dass ADHD klar unterscheidbar von normalem Verhalten sei, ein neurobiologisches Ungleichgewicht bedeutet und von Umweltbedingungen ziemlich unbeeinflussbar sei. All diese Annahmen müssen aber aufgrund der Schwäche empirischer Beweise und der Stärke gegensätzlicher Erfahrungen unbewiesene Annahmen bleiben. Was derzeit in den Vereinigten Staaten als ADHD beschrieben wird, scheint eine Sammlung von im Normbereich liegenden Verhaltensvariationen zu sein. Diese Diskrepanz (zwischen wissenschaftlichen Belegen und der Praxis) lässt an der Gültigkeit des Konstrukts ADHD zweifeln."

Ohne einen Gegenbeleg zu Careys Aussagen sagt das Abschluss-Statement der Konferenz (p.3, Zeilen 10-13): "... wir haben keinen unabhängigen, gültigen Test für ADHD und es gibt keine klaren Belege dafür, dass ADHD eine Gehirnstörung zu Grunde liegt."
Carey beobachtete weiter: "ADHD-Verhalten wird breit und vollständig auf eine gestörte Hirnfunktion zurückgeführt. Das DSM IV behauptet dies gar nicht, aber Lehrbücher und Journale."
https://consensus.nih.gov/1998/1998At...der110html.htm

Afield, ein Psychiater, bezeugt 1992 vor dem Kongress in einer Anhörung zu psychiatrischem Krankenhaus-Betrug: "Was das DSM-III anbelangt: Jeder in diesem Raum passt selbst in zwei oder in drei der Diagnosen. Im DSM IV wird es wieder einige neue Krankheiten geben. Jede neue Krankheit erhält ein neues Programm, neue Aufnahmen, ein neues System, sie abzurechnen... "

Die Diagnose:
erfolgt teilweise anhand von Tests, nach denen kaum ein Mensch nicht betroffen ist.
Beim Thema Fehldiagnose geht man davon aus, dass ein relativ geringer Teil der Kinder überhaupt so krank ist, das sie Medikamente brauchen.
Es kann jeder mal mit seinem Kind zu einem Arzt gehen und den Verdacht AD(H)S etc. aussprechen.
Ich bin sicher, dass viele Mütter bei ihrem Kind problemlos AD(H)S diagnostiziert und Medikamente verschrieben bekommen, ohne dass das anhand einer wissenschaftlichen Untersuchung festgestellt werden kann.
Die gibt es nämlich nicht. Kein Arzt kann beweisen, dass ein Kind AD(H)S hat.
(Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "AD(H)S", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder! (ads-kritik.de/)

Die Behandlung:
Die ganze Behandlung baut unverändert auf den Ideen des Arztes Dr. Charles Bradley auf, der 1937 festgestellt hat, dass Kinder anfangen besser zu funktionieren, wenn sie psychotrope Substanzen verabreicht bekommen.

Kurzfassung in Deutsch. Quelle:Uni-Freiburg:
1937 beschrieb Charles Bradley die Wirkung des Amphetaminderivates Benzedrin bei 30 von ihm behandelten verhaltensauffälligen Kindern. Während der folgenden zwanzig Jahre versuchte er, diese Erkenntnis ins medizinische Interesse zu rücken, scheiterte jedoch damit.
Dies war bedingt durch mehrere Faktoren: Es gab anfänglich keinen eindeutigen Krankheitsbegriff - die Diagnose des heutigen ADHS existierte noch nicht - und somit fehlte ein ausreichend diagnostizierbares, behandlungsbedürftiges Klientel.
Daraus folgt, dass auch keine Interessen eines Pharmakonzerns da waren, eine Behandlung zu entwickeln und zu fördern. Ferner war zu dieser Zeit der gesellschaftlicher Druck, diese verhaltensauffälligen Kinder zu behandeln anscheinend noch nicht orhanden. Aus diesen drei Gründen blieben die Erkenntnisse von Bradley zwanzig Jahre unbeachtet von den meisten medizinischen Kollegen.
Dies bedeutete, dass das vorhandene Patientenklientel (die verhaltensauffälligen Kinder), trotz einer vorhandenen Therapiemöglichkeit (Amphetamine) dieser Therapie nicht zugeführt wurden.
Erst durch eine neue Substanz (Methylphenidat) mit dem entsprechenden Vermarktungsinteresse der Pharmaindustrie, der Definition eines Erkrankungsnamens für einen Symptomkomplex unterschiedlicher Ätiologien (Minimal brain dysfunction) und durch die nun gestellten Handlungsaufforderungen durch die gesellschaftlichen Institutionen (Schule und außerhäusliche Betreuungsanstalten) wurden diese Patienten einer Behandlung zugeführt. Interessant dabei ist, dass diese medikamentöse Behandlungsform, durch die zuvor beschriebenen sozialen Veränderungen zwar beständig zunahm, jedoch die Ergebnisse der klinischen Prüfungen weiterhin keine eindeutigen kritischem Denken standhaltenden Belege für eine krankheitsspezifische Wirkung der Behandlung liefern konnten.
Methylphenidat wurde zum Mittel der Wahl bei der Behandlung von kindlichen Verhaltensauffälligkeiten.
Durch das Zusammenspiel der konzentrationssteigernden Wirkung dieser Substanz, die nicht nur bei betroffenen Kindern Wirkung zeigt und der Erkrankung des ADHS, die bis heute keine allgemeine Ätiologiegrundlage aufweist und dadurch die Grenzen zwischen "normal" und "krank" kaum zu ziehen sind, entwickelte sich eine beständige Zunahme der Erkrankungs- und Verordnungszahlen.
In Amerika gehört diese Erkrankung mittlerweile zu der am meisten diagnostizierten Kinderkrankheit und ungefähr sechs Millionen amerikanische Schulkinder bekommen das Medikament Ritalin®.

Dazu werden ergänzend auch noch einige Psychopharmaka eingesetzt.

Anmerkung:
Ich hab viele Informationen der Seite Willkommen im Café Holunder! gegengeprüft und die entsprechenden Aussagen auch im Original gefunden.
Bis hin zur Aufforderung des Bundestags an die Regierung aufgrund der schwindelerregend hohen Zunahme des Einsatzes von Drogen bei Kindern für mehr Infos bei Eltern zu sorgen und endlich auf wssenschaftliche Ergebnisse zu dringen https://dip.bundestag.de/btd/14/089/1408912.pdf und halte diese Seite daher für absolut seriös.

Was ist Ritalin/ Methylphenidat oder wer würde seinem Kind Kokain verabreichen?
Methylphenidat ist es eine Droge und unterliegt dem BTM-Gesetz.
Was viele Eltern nicht wissen: Bei Reisen ins Ausland gelten besondere Bestimmungen für die Mitnahme von Arzneimitteln, die der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BTMVV) unterliegen. Kinder, die mit Methylphenidat behandelt werden, dürfen ihr Medikament für den eigenen Bedarf mitnehmen. Hierüber ist jedoch eine Bescheinigung des behandelnden Arztes sowie eine Beglaubigung der zuständigen Landesgesundheitsbehörde mitzuführen.
Dies gilt für die Staaten des Schengener Abkommes, also Belgien Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien (Quelle: Auswärtiges Amt, 2002). Informationen über andere Länder sollten vorher unbedingt bei der zuständigen Botschaft eingeholt werden.

Auszug aus dem Medikamenten-Kompendium:
Methylphenidat
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, daher ist jede Verschreibung meldepflichtig. (So auch auf der oben geposteten Seite des Bundestags zu lesen.)

Methylphenidat wirkt anregend und produziert pharmakologische Effekte, die denen von Kokain und anderen Amphetaminen ähnlich sind.

Inzwischen hat sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung des Themas angenommen, sie möchte die Möglichkeit der Verschreibung eindämmen.
Gründe dafür gibt ein Blick in die USA: im Straßenhandel wird das „Kinderkoks“ verschoben. Ungefähr 80mg (= 8 Tabletten) Methylphenidat, das doppelte einer Tagesdosis, bereiten einen Trip.:bang:
Der Handel lohnt sich: In den USA wird 90% der weltweiten Produktion verbraucht, in den letzten zehn Jahren hat sich die Menge auf das Vierzehnfache erhöht.
Methylphenidat verändert wie alle Amphetamine die Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn, das Schlucken von übermäßigen Dosen erzeugt wohl kaum körperliche, dagegen starke psychische Abhängigkeit. Schon nach kurzzeitigem Missbrauch können psychotische Zustände mit optischen Halluzinationen auftreten.

Methylphenidat ist ein Amphetamin, das in seiner Wirkung, wie die amerikanische Drogenbehörde berichtet, mit Kokain vergleichbar ist. Ritalin bewirkt, wie andere Amphetamine, vorübergehend eine höhere Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, es erzeugt ein Gefühl von Energie und hält wach. Bei Kindern (und Haustieren) wirken Amphetamine paradoxerweise beruhigend. Ritalin beeinflusst den Serotoningehalt im Gehirn und hemmt den Abbau von Dopamin, einem Neurotransmitter, der an der Reizübertragung der Nervenzellen beteiligt ist.

In Drogenkreisen wird Methylphenidat als »Ersatz-Speed« gehandelt.

Gleichzeitig laufen Versuche mit Methylphenidat als Ersatzdroge bei Drogenabhängigen!

Nebenwirkungen von Ritalin, die Folgeschäden nicht berücksichtigt:
Schätzung der Häufigkeit (nach CIOMS): sehr häufig >10%, häufig >1% bis <10%; gelegentlich >0,1% bis <1%; selten >0,01% bis <0,1%; sehr selten <0,01%.

-Nervosität und Schlaflosigkeit sind sehr häufige unerwünschte Wirkungen. Sie treten zu Beginn der Behandlung auf, können jedoch in der Regel durch Reduktion der Dosis und/oder durch Auslassen der Nachmittags- oder Abenddosis kontrolliert werden. Rückgang des Appetites ist ebenfalls häufig, in der Regel jedoch vorübergehend.

-Zentrales und peripheres Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie.
Selten: Akkommodationsstörungen und verschwommenes Sehen.
Sehr selten: Hyperaktivität, Konvulsionen, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Tics bzw. deren Verstärkung und Tourette-Syndrom, toxische Psychosen (zum Teil mit optischen und taktilen Halluzinationen), vorübergehende depressive Verstimmung, zerebrale Arteriitis und/oder Okklusion.
Sehr selten wurden schlecht dokumentierte Fälle von bösartigem neuroleptischem Syndrom (malignem neuroleptischem Syndrom, MNS) gemeldet, wobei die Patienten in den meisten dieser Fälle auch noch andere Medikamente erhalten haben. Es ist ungewiss, welche Rolle Ritalin in diesen Fällen gespielt hat.

-Gastrointestinaltrakt
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten meist zu Beginn der Behandlung auf und können durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme gelindert werden. Mundtrockenheit.
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, von Erhöhung der Transaminase bis hin zu hepatischem Koma.

-Herz und Kreislauf
Häufig: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist Erhöhung).
Selten: Angina pectoris.

-Haut und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig: Rash, Exanthem, Pruritus, Urtikaria, Fieber, Arthralgie, Haarausfall (Kopf).
Vereinzelt: Thrombozytopenische Purpura, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme.

-Blut
Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie.

-Sonstiges
Selten: Bei Langzeitanwendung bei Kindern kann es zu mässig reduzierter Gewichtszunahme und geringfügiger Wachstumshemmung kommen.


Suizidalität ist auch in Verbindung mit dem älteren ADHS-Mittel Methylphenidat (RITALIN u.a.) beschrieben. Die Fachinformation des retardierten Methylphenidat-Präparates CONCERTA nennt Suizidversuche als gelegentliche unerwünschte Wirkung in klinischen Studien (Häufigkeit 1 : 1.000 bis 1 : 100). Die FDA hat kürzlich aufgrund von Spontanberichten über psychiatrische Reaktionen einschließlich Suizidgedanken und gewalttätigem Verhalten unter CONCERTA und anderen Methylphenidat-Produkten Sicherheitsbedenken geäußert und plant entsprechende Warnhinweise in den Produktinformationen.
©arznei-telegramm 11/2005

Andere Psychopharmaka, die bei ADHS eingesetzt werden, haben auch massive Nebenwirkungen.
Zu Strattera der Rote-Hand-Brief an die Ärzteschaft von 2005- Auszug:
Dass Atomoxetin die Suizidalität von Kindern steigert, kann nicht überraschen: Der Wirkstoff ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der in seiner chemischen Struktur mit dem Antidepressivum Fluoxetin (FLUCTIN u.a.) verwandt ist. Atomoxetin wurde ursprünglich selbst als Antidepressivum geprüft (a-t 2005; 36: 33-5).
Die neueren Antidepressiva vom Typ selektive Serotonin- beziehungsweise Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer sind seit längerem für die Förderung aggressiver, feindseliger und suizidaler Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen bekannt (a-t 2003; 34: 114; 2004; 35: 45-6 und 2005; 36: 1-2). Auch in Verbindung mit Atomoxetin ist auffälliges feindseliges Verhalten bereits vor Markteinführung in Deutschland beschrieben worden (5). Dennoch findet sich in der deutschen Fachinformation bislang kein entsprechender Hinweis (6). Er soll erst jetzt, zusammen mit der Warnung vor Suizidalität, ergänzt werden (1).

Wegen der erheblichen Sicherheitsbedenken, die auch schwere Leberfunktionsstörungen einschließen und die schon bei Markteinführung erkennbar waren (a-t 2005; 36: 33-5), raten wir weiterhin von der Anwendung des Mittels ab.
www.arznei-telegramm.de/abo/b...=095983

Studien, Risiken und Kritiken:
Im Tierexperimenten konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass Ritalin Hirnschäden hervorruft.
https://www.deutsches-gesundheitsparl...%20Syndrom.pdf

Es gibt inzwischen etliche Meldungen, auch in Ärztemagazinen, in denen ist die Rede davon, dass man letztendlich nichts erreicht, außer Kinder unter Drogen zu setzen. Dass so behandelte Kinder nach einigen Jahren sowohl körperlich leicht zurückbleiben als auch eine geringere Hirnmasse im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen aufweisen. Zudem wurde festgestellt, dass mit AD(H)S-Medikamenten behandelte übermässig häufig im späteren Alter drogensüchtig werden als auch mit dem Gesetz in Konflikt kommen.

Eine Gruppe von ADHS-Patienten, die niemals Methylphenidat erhalten hatten, waren am Ende wenige Zentimeter größer und wogen etwa 3 kg mehr als eine andere Gruppe, die über die gesamten 3 Jahre medikamentös behandelt worden war. Laut Swanson erholt sich das Wachstum bei der langfristigen Therapie mit Methylphenidat, aber der anfängliche Rückstand werde nicht wieder aufgeholt.

Ein weiteres Problem sind Delinquenz und Drogenkonsum, die bei ADHS-Patienten häufiger sind als bei anderen Kindern. Laut Brooke Molina von der Universität Pittsburgh hat sich die Hoffnung, dass die Therapie diese Folgen der Verhaltensauffälligkeiten von ADHS-Patienten verhindert, nicht erfüllt. Trotz Behandlung waren 27,1 Prozent der Kinder delinquent geworden (gegenüber 7,4 Prozent der Nichterkrankten). Auch der Drogenkonsum war mit 17,4 Prozent gegenüber 7,8 Prozent häufiger.
https://www.aerzteblatt-studieren.de/...p?docId=106054

Es gibt Lernstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensstörungen etc. etc, die man einzeln und kombiniert relativ gut diagnostizieren kann. Es gibt aber kein Syndrom "ADS", schon gar keines, das man zuverlässig diagnostizieren könnte.
Willkommen im Café Holunder!

Selbst die Ärztezeitung stellt verwundert fest, dass hier Homöopathika helfen können. Suchen - Ärzte Zeitung Online

"Immer vorwärts und nie zurück".
ADHS: Krankheit oder Beziehungsstörung?
Wir sehen hier, daß die vereinfachende Diagnose ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, bzw. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) schon als solche auf manche Eltern beruhigend wirkt und den Zirkel von Aggression und Gegenaggression zumindest für einen Augenblick unterbrechen hilft. Das beunruhigend und chaotisch Unverständliche bekommt einen angstvermindernden Namen. Das befreit darüber hinaus bisweilen von Gefühlen der Ohnmacht, auch der ohnmächtigen Wut und insgesamt von elterlichen Schuldgefühlen, bei der Erziehung des eigenen Kindes nicht genügend gut gewesen zu sein.

Die psychiatrische Diagnose, die so beruhigend für die Eltern ist, beunruhigt allerdings viele Fachkräfte und Forscher im psychosozialen Bereich. Eine heftige Kontroverse zwischen Befürwortern und Kritikern der ADHS-Diagnose ist entbrannt, hat alte Gräben zwischen den "Genetikern" und den "Umweltlern" neu aufgerissen. Die von den rein biologisch-genetisch orientierten Ärzten betriebene Bindung der Behandlung von ADHS im Schlepptau amerikanischer Verhältnissen an ein Psychopharmakon hat zur Verschärfung der Debatte beigetragen.
Psychoanalyse Aktuell - ADHS: Krankheit oder Beziehungsstörung?

Eine Kinderpille mit zweifelhaftem Ruf und mit Nebenwirkungen.
von Ulrike Bär, GEW Baden-Württemberg
In Deutschland nimmt die Zahl der Kinder und Jugendlichen Jahr für Jahr zu, für die die Diagnose AD(H)S ausgestellt wird. Dies ist nicht nur das Ergebnis einer verstärkten Sensibilität und öffentlichen Aufklärung. Die Steigerung könnte auch daher rühren, dass "fast jeder Kinder- oder Hausarzt (in Deutschland) ein Ritalin-Rezept ausstellen darf, obwohl das Medikament zu den Betäubungsmitteln zählt und nur von qualifizierten Kinder- und Jugendlichenpsychiatern verordnet werden sollte". 1999 setzte die Pharmaindustrie in Deutschland sechsmal so viel Ritalin (8,4 Millionen Tagesdosen) ab wie 1995 und steigerte den Ritalin-Umsatz damit von 1,2 auf 12,8 Millionen Euro. Die Kinderpille liegt damit auf Platz sechs der Liste meistverkaufter Psychopharmaka (Der Spiegel 11/2002).

Die US-Armee scheint jedoch etwas über die Langzeitwirkungen zu wissen, denn sie stuft Ritalin als "mind-altering drug" ein - als Droge, die das Denken verändert - und nimmt keine Soldaten auf, die nach ihrem zwölften Lebensjahr Ritalin eingenommen haben. (www.novalis.ch/zeitschrift/archiv.htm)

Im "Suchtbericht Deutschland 1999" wird erklärt, dass Psychostimulanzien wie Ritalin "keine körperliche, jedoch eine ausgeprägte, psychische Abhängigkeit verursachen".
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Ritalin als weltweit "am meisten abhängig machendes Medikament" aufgrund seines hohen Missbrauchspotenzials (www.das-gesundheitsportal.com).

Schweden hat Ritalin 1968 aufgrund seines Suchtpotenzials vom Markt genommen (www.novalis.ch).

Doch das Ende der Profitmaximierung für die Hersteller von Ritalin ist noch lange nicht errecht.
Die Zahl der Ritalin-Verordnungen in Deutschland hat sich laut Deutschem Ärzteblatt (Heft 9/2001) von 300.000 Tagesdosen im Jahr 1990 auf 8,4 Millionen im Jahr 1999 nahezu verdreißigfacht. 2004 kam es in Deutschland zur Verordnung von über 25 Millionen definierten Tagesdosen (30 mg) von Methylphenidat, 95% davon entfielen auf Kinder und Jugendliche. Registrierte die Bundesopiumstelle 1993 noch die Nutzung von 34 Kilogramm reinem Methylphenidat, wurden in 2005 schon 1.200 Kilogramm von deutschen Apotheken ausgegeben.

Die langfristige Einnahme von Ritalin ist ein relativ neues Phänomen.
Daher gibt es kaum Langzeitstudien, wie Ritalin Nieren, Leber, Herz und das Immunsystem unserer Kinder beeinträchtigt.
20 Prozent der Kinder erhalten Ritalin länger als sechs Jahre. Besonders problematisch ist auch, dass Ritalin bereits an Kleinkinder verabreicht wird, gleichwohl es erst ab 6 Jahren erlaubt ist.

Zudem ist schon länger von einem Zusammenhang zwischen Hyperaktivität bei Kindern und Nahrungszusatzstoffen/Lebensmittelfarbstoffen die Rede. Mittlerweile gab es im Ausland sogar schon einen entsprechenden privat iniziierten Feldversuch an einer Schule, der dies bestätigten konnte.

Man bedenke: Nachdem dieses Mittel also so viele Jahre bei Kindern eingesetzt wird, musste ein solcher Versuch privat durchgeführt werden!

Zusatzstoffe in Lebensmitteln verschlimmern möglicherweise die Symptome von hyperaktiven Kindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine einmonatige Studie der Forscher um John Warner von der Universität Southampton.
Wissenschaftler verabreichten 277 dreijährigen Kindern, von denen etwa die Hälfte an Hyperaktivität litt, eine Woche lang mit Farbstoffen und dem gängigen Konservierungsmittel Natriumbenzoat versetzten Fruchtsaft. Nach einer einwöchigen Pause erhielten die Probanden dasselbe Getränk, allerdings ohne Zusatzstoffe. Sowohl die Eltern der gesunden als auch die der hyperaktiven Kinder konnten innerhalb des Untersuchungszeitraumes deutliche Unterschiede im Verhalten ihrer Sprösslinge feststellen, obgleich sie nichts über den Ablauf des Experimentes wussten.
Quelle:www.wissenschaft-online.de

Vor ein paar Tagen erst kam eine kurze Meldung im deutschen TV, dass Azofarben eindeutig in Zusammenhang mit AD(H)S stehen.

Es gibt seit Jahren sehr viel Kritik von vielen Seiten an der Verwendung dieser Droge. Etliche Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, es gibt kein ADS, ADHS etc.
Das ist wie bei Borderline, auch so eine neue Kunstschöpfung der Medizin. Da werden aus vielen verschiedenen Problemen, Störungen und Krankheiten ADS, ADHS, ADD- Kinder, also in großem Stil kranke Kinder gemacht.

Kinder müssen ihren Eltern vertrauen. Doch sollten diese sich mMn. davor in Acht nehmen, ihrem Kind leichtfertig solche Drogen verschreiben zu lassen. Auch wenn man es mit manchen Kindern nicht immer leicht hat.
Leider kennen Ärzte keine Skrupel, wie die immer weiter wachsende Zahl der Verordnungen zeigt.
Oft gibt es sehr viele andere Wege, die man gehen kann und die dann tatsächlich zielführend sind.
Dazu kann u.a. auch eine Erziehungsberatung gehören, die in Deutschland allen Eltern zur Verfügung steht.

Das Kind aus einer anderen Sicht betrachtet:
Zur Dopaminproduktion:
Aus der Broschüre "Der Übergang der Kinder von der vorschulischen Bildung zum Lernen in der Schule"
Das Bestreben von Eltern, Erzieherinnen oder Lehrkräften, den Kindern größtmögliche Gelegenheiten zu bieten, den eigenen Lernprozess als erfolgreich zu erleben, hat einen guten Grund: Aus Lernerfolgen erwächst, wie ebenfalls die Hirnforschung festgestellt hat, die Motivation zu nachfolgenden Bemühungen. Lernanstrengungen, die zum Erfolg führen, lösen nämlich über die Ausschüttung des körpereigenen Stoffes Dopamin Glücksgefühle aus (Braun 2003), die zu weiterem Lernen anspornen. Wenn eine Aufgabe ohne Aufwand gelöst werden kann, wenn also nicht nach Wegen gesucht werden muss, ein Problem zu bewältigen und daher dabei nicht wirklich etwas gelernt wird, ist die Dopaminproduktion extrem gering. Als Folge davon schwächen sich Impulse, sich anzustrengen, um Ziele zu
erreichen, ab. Zum Lernen motiviert ist also ein Mensch, der „am eigenen Leib“ erlebt hat, dass Bemühen zum Erfolg führt.
Die Verkopplung von Mühe und Misserfolg hat dem gegenüber auf die Dauer fatale Folgen:
Führen nämlich Anstrengungen wiederholt nicht zum Erfolg, unterbleibt die Ausschüttung von Dopamin. Dann stellt sich Lethargie ein, die selbst nach späteren Erfolgserlebnissen nur schwer zu überwinden ist (Scheich 2003). So kann eine eintönige, die Bildungsbewegungen der Heranwachsenden nicht herausfordernde Umwelt ebenso wie rigide, den jeweiligen Entwicklungsstand außer Acht lassende Leistungsforderungen zur Folge haben, dass die natürliche Wissbegier des Kindes und die angeborene Lust am Lernen verkümmern oder gar ausgelöscht werden. Förderlich dagegen sind Lernarrangements, im Rahmen derer Kinder unterstützt werden, eigene Lernprozesse zu gestalten und dabei die gegebenen Bedingungen kreativ und flexibel zu nutzen. Mädchen und Jungen, die frühzeitig lernen, wie sich selbst bilden können, erhalten für die Gestaltung ihres künftigen Lebens notwendiges Rüstzeug.
www.mk-intern.bildung-lsa.de/...huleschule.pdf

Dieser Zusammenhang ist höchst aufschlussreich wenn man verstehen will was Dopamin mit Lernen zu tun hat und wie es in Zusammenhang steht.

Wenn man nun die wodurch auch immer ausgelöste mangelhafte Dopaminproduktion durch den Einsatz von Drogen künstlich erzeugt, dann hat dies zur Folge, dass "fast jedes Kind" sich entsprechend verhält. Es wird quasi gedopt. (Viele Sportler haben schon erfolgreich mit Amphetaminen gedopt.)
Wird der Einsatz der Droge beendet, pegelt sich die Dopaminproduktion entweder da ein, wo sie vorher war oder aber, - falls die Studienergebnisse sich bewahrheiten- es wird die körpereigene Dopaminproduktion aufgrund des Drogenmissbrauches reversibel zerstört.

Kindliche Konzentrationsphasen
Die kindliche Konzentrationsphase hält im Durchschnitt nur etwa doppelt so viele Minuten an, wie das Kindesalter in Jahren zählt.
Ein zwölfjähriges Kind braucht also etwa nach 25 Minuten eine Pause. Bekommt es diese nicht, so werden Körper und Geist trotzdem eine Auszeit nehmen und abschalten, auch wenn Ihr Kind dabei weiterhin am Schreibtisch sitzt und das Mathebuch aufgeschlagen hat. Lassen Sie Ihrem Kind also den Freiraum, sich zwischen den Phasen der hohen Konzentration zu entspannen, nur dann kann es anschließend wieder mit voller Kraft weiter lernen.

Durchschnittliche Konzentrationsdauer von Kindern:
Alter in Jahren/Dauer der Konzentration im Durchschnitt

5 bis 7/bis 15 Minuten

7 bis 10/bis 20 Minuten

10 bis 12/bis 25 Minuten

12 bis 16/etwa 30 Minuten
www.kidnet.de/gewinn_lernen_4...0von%20Kindern

Art und Umfang von Hausaufgaben:
Von der Seite des Hessischen Kultusministeriums.

Ein Ziel von Hausaufgaben ist, dass Schülerinnen und Schüler lernen, eigenverantwortlich Aufgaben zu erfüllen. Dafür benötigen die Kinder jedoch hin und wieder einen Anstoß – sie müssen merken, dass es uns etwas bedeutet, dass sie ihre Aufgaben erledigen. Das schließt Lob und Mahnungen ein. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Hausaufgaben wichtig sind, da sie die Unterrichtsarbeit ergänzen. Sie verarbeiten und vertiefen die Einsichten und können auch zur Vorbereitung neuer Unterrichtsstoffe dienen.
Dabei sollen Umfang, Art und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben dem Alter und dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler angepasst sein. Da das Schwergewicht der Arbeit der Schule im Unterricht liegt und Hausaufgaben die Unterrichtsarbeit lediglich ergänzen sollen, soll bei der Erteilung von Hausaufgaben die tägliche Gesamtbelastung der Schülerinnen und Schüler und ihr Recht auf Freizeit angemessen berücksichtigt werden.

In der Regel sollten folgende Arbeitszeiten für die täglichen Hausaufgaben nicht überschritten werden:
* 30 Minuten in den Jahrgangsstufen 1 und 2
* 45 Minuten in den Jahrgangsstufen 3 und 4
* 60 Minuten in den Jahrgangsstufen 5 bis 8
* 90 Minuten in den Jahrgangsstufen 9 und 10.

Da AD(H)S nach meinem Eindruck häufiger bei lese-rechtschreibschwachen Kindern diagnostiziert wird, nachfolgend noch eine interessante pdf.
Hier ist sehr umfangreich beschrieben, was LRS ist, worüber es definiert wird und wie man damit umgeht.
"Der schulische Umgang mit lese-rechtschreibschwachen Kindern und Jugendlichen im Bundesland Salzburg"
von September 2006
https://www.land.salzburg.at/landessc...ng_mit_LRS.pdf
Auszug:
Definition
Die Begriffe Legasthenie, Dyslexie, Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (LRS) oder gestörter Schriftspracherwerb werden in der Literatur bedeutungsgleich verwendet.
In der Folge verwenden wir im schulischen Bereich den Begriff
Lese-Rechtschreibschwäche (LRS).
„Die Legasthenie ist eine umschriebene und schwerwiegende Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen
begründet ist. Diese in allen Schriftsprachen vorkommende Teilleistungsstörung ist veranlagt und nicht Folge von unzureichender Beschulung, einer Intelligenzverminderung
oder anderen körperlichen, neurologischen oder psychischen Erkrankungen.“
(siehe [1]
WARNKE, S. 14)

Die LRS tritt familiär gehäuft auf. Die Erblichkeit für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist mit ca. 50 % recht hoch. Anhand von molekulargenetischen Untersuchungen wurden Gene auf den Chromosomen 1,2,3,6,15 und 18 identifiziert, die offenbar für die Lese- und Rechtschreibfähigkeit ausschlaggebend sind (vergl. [5] SCHULTE-KÖRNE, S. 13).

Diese .pdf aus Salzburg kann ich betroffenen Müttern nur empfehlen, weil sie klar macht, worauf es ankommt. Letztendlich wiederholt sie genau das, was oben im Zusammenhang mit Dopamin und Lernen schon geschrieben ist.
Das macht auch die Schwierigkeit klar. Die Frustgrenze ist bei Kindern sehr niedrig, (besonders wenn Erfolgserlebnisse bei LRS häufig ausbleiben), auch angepasste Kinder werden seltenst mit der besseren Note beurteilt, wenn sie zwischen 2 Noten stehen und werden auf vielerlei Art an der Schule frustriert. Es kann wirklich jede Mutter froh sein, die für ihr Kind eine gute Schule gefunden hat, an der es sich wohl fühlt und angenommen wird.

Ich wünsche Euch alles Gute.:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Ein hervorragender Beitrag! Allen betroffenen Eltern möchte ich noch dringend folgendes Buch empfehlen:

Hyperaktivität - Warum Ritalin keine Lösung ist: Gesunde Strategien, die wirklich helfen von Barbara Simonssohn (ISBN 978-3442142040)

Wir haben im Bekanntenkreis eine Familie mit einem 12-järigen Jungen, der wirklich "schwierig" war. Interessanterweise hat sich das fast völlig gegeben, als er regelmäßig NEM auf natürlicher Basis erhalten hat. Ritalin hat er zum Glück nie erhalten. Er ist weiterhin lebhaft, aber kann sich gut konzentrieren und erbringt in der Schule eine gute Leistung.
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Was gibt es für ne alternative bei Rolando ?! Bin auch nicht begeisstert von den medi`s die er nehmen muss aber so einen Anfall möchte ich nicht nochmal durch machen ..

LG
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Vorweg: ich bin in diesem Bereich tätig und habe jeden Tag mehrmals Kinder mit diesen Problemen bei mir in der Praxis.

Nun gibt es Leute die diese Diagnose als Kunstprodukt hinstellen. Viele die dies tun, haben eigentlich keine Ahnung bzw. keine oder nur wenig Erfahrung mit diesen Kindern.

Ich habe nun seit Jahrzehnten Erfahrung mit dieser Art von Problemen, und ich kann pauschale Formulierungen wie ich sie auch hier wieder lese einfach nicht unkommentiert lassen. Sie ärgern mich und stellen die Eltern in ein negatives Licht das sie einfach nicht verdienen.

Diese Kinder und auch die Eltern haben zumeist einen extremen Leidensdruck. Familien drohen zu zerbrechen oder sind bereits kollabiert, Kinder mit Hochbegabung landen in Förderschulen usw.usw.. Ich habe hier schon Leid ohne Ende gesehen.

Bei richtiger Diagnose und multimodaler Behandlung ( ohne Methylphenidat ist eine Förderung bei einigen dieser Kinder gar nicht möglich) kann hier sehr viel erreicht werden.


Ich distanziere mich hier ausdrücklich vor "Methyldoping" bei eigentlich gesunden Kindern . Dies sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

Viele die hier laut aufschreien und meinen den Moralapostel rauskehren zu müssen würde ich empfehlen: machen sie mal ein Praktikum in einer Einrichtung oder Praxis die diese Kinder fördert.

Dann und erst dann können sie ermessen ob es richtig ist hier in schwarz und weiß zu denken, in gut und böse einzuteilen.
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Vorweg: ich bin in diesem Bereich tätig und habe jeden Tag mehrmals Kinder mit diesen Problemen bei mir in der Praxis.

Viele die hier laut aufschreien und meinen den Moralapostel rauskehren zu müssen würde ich empfehlen: machen sie mal ein Praktikum in einer Einrichtung oder Praxis die diese Kinder fördert.

Dann und erst dann können sie ermessen ob es richtig ist hier in schwarz und weiß zu denken, in gut und böse einzuteilen.

Klasse Beitrag. Ich kann dir da nur beipflichten. Ich erlebe auch immer wieder ähnliches in Bezug auf Psychiatrische Erkrankungen und Neuroleptika.

Wer öfters(fast täglich) mit manischen Klienten oder auch mit schwer Psychotischen Klienten zu tun hat, weiß das alles andere nur Leidensverlängerung ist(sowohl für den betroffen wie auch für die Angehörigen) und weiß auch das alle Alternativen Methoden erst Sinn machen wenn das Akutstadium durch Medikamente stabilisiert ist.


Gruß
Spooky
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

... aus gegebenem Anlass möchte ich utz und damit spooky nur beipflichten, es ist schlicht eine Ignoranz mit der hier gegen bestimmte Medikamente polemisiert wird.

Eine neurophysiologische Blockade ist erwiesen - dopaminerge Substanzen - lassen es wieder durch - auch erwiesen

man kann Ritalin = Metylphenidat sogar als Schnelltest einsetzen, da sich Betroffene und Nichtbetroffene diametral unterscheiden:

Der Nichtbetroffene wird wie nach 5 Tassen Kaffee und kann sich schlechter länger konzentrieren

Der Betroffene kann sich aufeinmal perfekt konzentrieren ohne sich aufputschen oder zwingen zu müssen, ich darf an dieser Stelle daran erinnern, dass "Hyperaktivität" eine deutsche Erfindung ist, 70 % sind hypoaktiv, Morbus Schlaftablette, wer denen eine Behandlung verweigert, ist brutal

Deswegen heißt das im Anglo-Am. auch Attention-Deficit-Disorder: Die Betroffenen nehmen zuviel wahr, ermüden/erschöpfen sich daran und scheitern in unserer Informationsgesellschaft - in der afrikanischen Steppe indes hat das Vorteile - Sentinel-Funktion - neue Gefahren und neue Nahrungsquellen entdecken, durch "Nicht"-Konzentration - die ermüden daher schneller...

...die Hyperaktivität bei einem Teil der Betroffenen resultiert von der Adrenergen Selbststimulation auch durch Noradrenalin, es wirkt ähnlich wie Dopamin und ist sozusagen eine teilweise funktionierende Selbst-therapie, Kompensation oder Coping-Strategy.

Am besten ist jedoch auch beim dopaminergen Parkinson, die spezifische Therapie, keiner würde auf die Idee kommen, dass nur mit Zureden oder so zu behandeln, oder etwa doch?
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Der Nichtbetroffene wird wie nach 5 Tassen Kaffee und kann sich schlechter länger konzentrieren
Und deshalb ist Speed nicht nur bei Sportlern sehr beliebt zur Konzentrations- und Leistungssteigerung, sondern auch bei Managern.:)))
Wie war das noch 1900? Ach ja.:idee: Heroin im Hustensaft für Kinder.:cool:
 
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Hey !

Klasse Beitrag von nicht der Papa ! (Sowas Ähnliches wollte ich hier auch reinstellen :eek:), nur dass ich noch viel anderes Wissen gefunden habe, hab aber trotzdem viel dazugelernt !)

Wer öfters(fast täglich) mit manischen Klienten oder auch mit schwer Psychotischen Klienten zu tun hat, weiß das alles andere nur Leidensverlängerung ist(sowohl für den betroffen wie auch für die Angehörigen) und weiß auch das alle Alternativen Methoden erst Sinn machen wenn das Akutstadium durch Medikamente stabilisiert ist.

Wer sowas schreibt, hat schlicht und ergreifend keine Ahnung von den tatsächlichen Ursachen.

Klar, die Schulmedizin meint, es besteht ein Dopaminproblem im Gehirn....

Hat sich schonmal jemand gefragt, wie das dahinkommt ??

Klar, ein Teil ist erblich, ein Teil entsteht in den ersten Lebensjahren durch höhere Reizoffenheit.
Aber man muss doch immer weiter zu den Ursachen zurückgehen, denn auch die hohe Reizoffenheit hat ihre Ursachen.

Ab gesehen davon impliziert das obige Zitat, das ich rausgepickt habe, dass das Akutstadium NUR durch Medikamente zu stabilisieren ist, was definitiv nicht stimmt.
Ich bin selbst betroffen, ich weiß wovon ich rede und kann auf die Erfahrungen etlicher Betroffener in einer Selbsthilfegruppe zurückgreifen.

Diese Kinder und auch die Eltern haben zumeist einen extremen Leidensdruck. Familien drohen zu zerbrechen oder sind bereits kollabiert, Kinder mit Hochbegabung landen in Förderschulen usw.usw.. Ich habe hier schon Leid ohne Ende gesehen.

Das ist absolut richtig.

( ohne Methylphenidat ist eine Förderung bei einigen dieser Kinder gar nicht möglich)

Das ist die große Frage. Meistens sind diese Familien, wie schon geschrieben, sehr sehr anfällig und gar nicht in der Lage, über eventuelle Alternativen nachzudenken; nicht zuletzt, weil die Eltern selbst betroffen sind.
Alles andere ist nur die halbe Wahrheit; wenn überhaupt.
Der Griff zu Methylphenidat ist oft der letzte Strohhalm, nach dem gegriffen wird (verständlicherweise).
Man kann nicht auf viel Unterstützung von ärztlicher Seite hoffen, wenn man betroffen ist.
Methylphenidat verschlimmert in manchen Fällen das Leiden sogar noch und es ist bei unserer heutigen Kassenmedizin schlichtweg verantwortungslos, das zu verschreiben, ohne den Patienten eingehend untersucht zu haben.
Und das passiert so gut wie nie, die wollen ja dauerhaft an den Patienten verdienen und sie nicht heilen.

Der Nichtbetroffene wird wie nach 5 Tassen Kaffee und kann sich schlechter länger konzentrieren

Der Betroffene kann sich aufeinmal perfekt konzentrieren ohne sich aufputschen oder zwingen zu müssen, ich darf an dieser Stelle daran erinnern, dass "Hyperaktivität" eine deutsche Erfindung ist, 70 % sind hypoaktiv, Morbus Schlaftablette, wer denen eine Behandlung verweigert, ist brutal

Sagt wer ? Komisch, auf mich trifft das gar nicht zu, ganz im Gegenteil.
So unterschiedlich sind Menschen. Für manch einen bewirkt ein Zuviel das Gegenteil. Dasselbe gilt ja auch für MPH.

In der Selbsthilfegruppe zeigt sich auch, dass Methylphenidat die Leute in manchen (eher seltenen !!) Fällen zwar arbeitsfähig macht, aber dennoch ihr Leben nicht so weit normalisiert, dass es als "normal" durchgehen könnte.

Das Gegenteil ist der Fall; die kommen von der Arbeit und fallen halbtot auf die Couch; nicht in der Lage, soziale Kontakte länger zu pflegen und von Beziehungen zum anderen Geschlecht ganz zu schweigen. Keine Energie mehr für da.

Und wir reden da so von ca. 30 Leuten.

Deswegen heißt das im Anglo-Am. auch Attention-Deficit-Disorder: Die Betroffenen nehmen zuviel wahr, ermüden/erschöpfen sich daran und scheitern in unserer Informationsgesellschaft - in der afrikanischen Steppe indes hat das Vorteile

Nja, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, dass die Leute in der afrikanischen Steppe niemals ADS gehabt haben (können), weil die Ursachen in unserer industrialisierten Welt liegen, mit all ihren Folgen.
Es heißt übrigens im deutschen dasselbe : Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom; nur halt, oh welch Wunder, auf Deutsch !

ADS kann man selbst gut beeinflussen durch Ernährung zum einen und zum anderen ist es alternativmedizinisch gut behandelbar, und zwar nicht durch Gehirndoping, das bleibende Spuren in der Hirnstruktur hinterlässt, sondern indem man rausfindet, was dem Körper fehlt und dies zuführt.

Und dann hat man nicht nur ein funktionierendes Gehirn, nein, man muss auch nicht länger zusehen, wie einem der Körper langsam immer mehr abbaut.

Wer sich mit ADS beschäftigt, sollte dies auch wirklich umfassend tun; denn irgendwo fällt es schon auf, dass kein ADSler nicht irgendein wenn nicht gar total viele körperliche Gebrechen hat, so dass die Konzentrationsprobleme manchmal derart in den Hintergrund rücken, dass man meinen könnte, sie sind die Folge von etwas ganz anderem. :cool::D

Oft waren die gesundheitlichen Probleme sogar vor der auffälligen ADS-Symptomatik da.... *hust*

Oder gerieten in Vergessenheit bei diesem "Problemknäuel".

Das soll ja auch vorkommen bei Menschen mit Gedächtnisproblemen....

Soviel also dazu....

Lg, Susi
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

@ Susi

Hervorragender Artikel! Vielen Dank!

Wenn man die Sinnhaftigkeit einer Ritalin-Verordnung so einfach abchecken könnte, dann frage ich mich als Laie, warum man oft von solchen Verordnungen hört, bei denen die Eltern nicht darauf hingewiesen wurden, erst einmal zu testen, ob ADS wirklich vorliegt.

Natürlich kann es sein, daß sogar häufig ADS vorliegt, wo Ritalin gegeben wird. Aber woher kommt es, daß heutzutage so viele Kinder davon betroffen sind? Kann es nicht doch mit fehlenden Inhaltsstoffen in unserer Ernährung zusammen hängen? Wäre es also nicht vernünftig in all diesen Fällen abzuklären, was da außerdem falsch läuft (muß ja nicht immer krankhaft sein).

Bin kein Arzt, nur sehr kritischer Laie.

Schönes Wochenende

Helmut
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Hey !


Wer sowas schreibt, hat schlicht und ergreifend keine Ahnung von den tatsächlichen Ursachen.

Klar, die Schulmedizin meint, es besteht ein Dopaminproblem im Gehirn....

Hat sich schonmal jemand gefragt, wie das dahinkommt ??

Klar, ein Teil ist erblich, ein Teil entsteht in den ersten Lebensjahren durch höhere Reizoffenheit.
Aber man muss doch immer weiter zu den Ursachen zurückgehen, denn auch die hohe Reizoffenheit hat ihre Ursachen.

Ab gesehen davon impliziert das obige Zitat, das ich rausgepickt habe, dass das Akutstadium NUR durch Medikamente zu stabilisieren ist, was definitiv nicht stimmt.
Ich bin selbst betroffen, ich weiß wovon ich rede und kann auf die Erfahrungen etlicher Betroffener in einer Selbsthilfegruppe zurückgreifen.

Lg, Susi


Es ist immer gut wenn man meint das wissen anderer beurteilen zu können ohne dessen Backround zu kennen. Da fällt mir ehrlich gesagt nichts mehr zu ein. Hatte erst überlegt den Beitrag einfach nur zu melden.

Ich wäre aber sehr interessiert wie du die manische Phase einens Klienten unterbrechen willst der nur noch bestellt oder kalut damit man ihn endlich verhaftet damit er erstmal für ihn eine sichere Umgebung kommt oder der schwer Psychotische Patient der dir sagt die Stimmen befehlen ihm das er sich oder seinen kleinen Bruder oder wen auch immer töten soll.

Du als Laie, wie auch die Laien in der Selbsthilfegruppe haften ja auch nicht rechtlich dafür, Fachleute schon.

Und wenn ich überlege wie viele Klienten schon bei mir waren die sich nicht getraut haben Ihre Meinung in einer Selbsthilfegruppe zu vertreten und statt dessen immer in die offenen Sprechstunden gekommen sind, zweifel ich manchmal schon daran ob die "alten Hasen" in der Selbsthilfegruppe manchmal noch wissen was die "Neuen" eigentlich brauchen.

Ich mahse mir mir mal an zu behaupten das wenn jemand Fremd- oder Eigengefährdet ist, er besser Beschützt unter medikamenteneinfluß aufgehoben ist, als nach dem Warum zu suchen, wertvolle Zeit zu verschwenden und am nächsten Tag in der Zeitung zu lesen er habe erst die kleinen Geschwister und dann sich selbst getötet.

Solche Beispiele kann der Praktiker endlos fortführen....

Gruß
Spooky
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

[...]

Ich wäre aber sehr interessiert wie du die manische Phase einens Klienten unterbrechen willst der nur noch bestellt oder kalut damit man ihn endlich verhaftet damit er erstmal für ihn eine sichere Umgebung kommt oder der schwer Psychotische Patient der dir sagt die Stimmen befehlen ihm das er sich oder seinen kleinen Bruder oder wen auch immer töten soll.
Hallo an alle,
Meine Meinung ist dass hier gerade sehr unterschiedliche Sachen zusammengewürfelt werden. AD(H)S als Definition (!) unterscheidet sich wohl erstmal grundlegend von den hier genannten Persönlichkeitsstörungen.

Du als Laie, wie auch die Laien in der Selbsthilfegruppe haften ja auch nicht rechtlich dafür, ...
Sog. "Laien" haben oft mittlerweile weitaus mehr Ahnung als so manche "Fachleute". Ob das nun an Standesdünkel oder an so manchen Ausbildungssystemen liegen mag welches kritisches Hinterfragen nicht zwingend schätzt, dafür aber Auswendiglernen von oft längst überholtem Wissenstand hoch bewertet oder gar vorauseilenden Gehorsam, oder ob gewisse Beeinflussbarkeiten seitens Dritter nicht auszuschließen sind, liesse sich an anderer Stelle sicher trefflich diskutieren. ;)

Schon mal einen Arzt verklagt weil falsche Diagnose zu massivem Schaden oder zu langfristigen Odysseen durch diverse "Heiler"-Landschaften geführt hat? Die meisten Betroffenen dürften wohl sehr genau wissen dass dieses, ausser bei schwerster Fahrlässigkeit und deren expliziter Beweisbarkeit, ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte. Wo also wären "Fachleute" haftbar?

Im Gegensatz dazu haben selbst Betroffene tatsächlich den Schaden zu tragen, oder auch auszubügeln, sowie es auch ihre Kinder betrifft.

Und wenn ich überlege wie viele Klienten schon bei mir waren die sich nicht getraut haben Ihre Meinung in einer Selbsthilfegruppe zu vertreten und statt dessen immer in die offenen Sprechstunden gekommen sind, zweifel ich manchmal schon daran ob die "alten Hasen" in der Selbsthilfegruppe manchmal noch wissen was die "Neuen" eigentlich brauchen.
Es fragt sich, womit sowohl dem Einzelnen als auch überhaupt Betroffenen generell wirklich gedient ist. Das ist aber eine zutiefst philosophische Fragestellung.

Ich mahse mir mir mal an zu behaupten das wenn jemand Fremd- oder Eigengefährdet ist, er besser Beschützt unter medikamenteneinfluß aufgehoben ist, als nach dem Warum zu suchen, wertvolle Zeit zu verschwenden und am nächsten Tag in der Zeitung zu lesen er habe erst die kleinen Geschwister und dann sich selbst getötet.

Und was hat dieses bitte mit AD(H)Slern zu tun?

Solche Beispiele kann der Praktiker endlos fortführen....

Gruß
Spooky
Da wäre es ja interessant zu wissen, wie diese Praxis aussieht.

LG
Christiane
 
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...man halte sich an andere... - deren Ansichten ich nicht teile
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da wäre es ja interessant zu wissen, wie diese Praxis aussieht.

LG
Christiane

Hallo Christiane,

ich habe nicht das Bedürfnis mich hier beweisen zu müßen. Ich sage nur soviel dazu, dass meine Berufsgruppe(ich bin kein Arzt) sehr wohl in solchen Situationen sehr schnell rechtliche Probleme bekommen kann und daher die Verantwortung schon sehr auf einen lastet, manchmal auch aufgrund der mangelnden Unterstützung einiger Ärzte.

Psychosen und auch Bipolare Störungen haben erstmal wenn nicht als Doppeldiagnose vorhanden nichts mit Persönlichkeitsstörungen zu tun. Da verwechselst du etwas.

Ansonsten teile ich da auch Dons und Utz Meinung das bei manchen Jugendlichen ein Gespräch oder gar eine Therapie auch Sozialtherapeutisch ohne Ritalin gar nicht denkbar wäre, weil das Mittel eben nicht aufputschst sondern !richtigen! ADS'lern überhaupt ermöglicht aufmerksam Dingen zu folgen.

Wenn ich dann sehe wie viele Jugendliche zur Selbstmedikation zu Drogen greifen um "einfach mal Normal" zu sein und Freudestrahlend berichten das wenn sie Koks oder Speed nehmen endlich mal so sind wie die anderen und das ihr Traum ist, denke ich ist eine ärztliche Therapie immer der Drogenkarriere vorzuziehen zumal man als Erwachsenener oder Jugendlicher wenn in der Diagnostik eine Drogenabhängigkeit auftaucht, wenig Chancen auf eine gescheite Therapie mit Ritalin oder Medikinet haben.

Gruß
Spooky
Gruß
Spooky
 
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...man halte sich an andere... - deren Ansichten ich nicht teile
 
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...man halte sich an andere... - deren Ansichten ich nicht teile
 
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Vorab:

Ich halte das Ausgangsposting von Nicht der Papa für eine ganz hervorragende Diskussiongsgrunlage und vor allem für Grundlageninformation die sehr sehr gut zusammengestellt ist. Von daher sind die nachfolgendenVerrisse nicht wirklich nachzuvollziehen.

Es ist immer gut wenn man meint das wissen anderer beurteilen zu können ohne dessen Backround zu kennen. Da fällt mir ehrlich gesagt nichts mehr zu ein. Hatte erst überlegt den Beitrag einfach nur zu melden.
Was wäre denn hier zu melden, wirklich ein seltsamer erster Gedanke ...

Ich wäre aber sehr interessiert wie du die manische Phase einens Klienten unterbrechen willst der nur noch bestellt oder kalut damit man ihn endlich verhaftet damit er erstmal für ihn eine sichere Umgebung kommt oder der schwer Psychotische Patient der dir sagt die Stimmen befehlen ihm das er sich oder seinen kleinen Bruder oder wen auch immer töten soll.
Ich hatte bereits versucht darauf hinzuweisen, wurde aber wohl leider missverstanden: Wie kommt jemand darauf Psychosen und Manien in kausale Zusammenhänge zur Diagnose AD(H)S zu stellen? Offenbar verwechsele nicht ich hier etwas.

Ich mahse mir mir mal an zu behaupten das wenn jemand Fremd- oder Eigengefährdet ist, er besser Beschützt unter medikamenteneinfluß aufgehoben ist, als nach dem Warum zu suchen, wertvolle Zeit zu verschwenden und am nächsten Tag in der Zeitung zu lesen er habe erst die kleinen Geschwister und dann sich selbst getötet.

Solche Beispiele kann der Praktiker endlos fortführen....

Gruß
Spooky
Auch hier finde ich es unvertretbar, AD(H)S mit Eigen- oder Fremdgefährdung gleichzusetzen, dabei wird auch noch impliziert, AD(H)S- Menschen wären generell latent eigen- oder fremdgefährdend. Eben so etwas verstärkt nur die Argumente von Nicht der Papa, denn die Diskriminierung und Vorverurteilung einer bestimmten Gruppe Menschen wird hier sogar noch weiter getrieben! Welcher Leidensdruck mit solchen Generalisierungen bei den Betroffenen aufgebaut wird ist nicht vertretbar.

Vorweg: ich bin in diesem Bereich tätig und habe jeden Tag mehrmals Kinder mit diesen Problemen bei mir in der Praxis.
Da du doch die Symptome etwas durcheinander schmeisst muss ich wohl lieber nachfragen: Was für Kinder mit was für Problemen???

Nun gibt es Leute die diese Diagnose als Kunstprodukt hinstellen. Viele die dies tun, haben eigentlich keine Ahnung bzw. keine oder nur wenig Erfahrung mit diesen Kindern.
Die Genese dieser Diagnose hat Nicht der Papa wohl ausreichend argumentativ belegt, und dieses entspricht absolut nicht zu leugnenden Tatsachen.

Ich habe nun seit Jahrzehnten Erfahrung mit dieser Art von Problemen, ...
Nochmals die Frage: Welche Art von Problemen? Diese Fragestellung scheint für eine hier weiterführenden Dikussion ziemlich unabdingbar. :wave:

... und ich kann pauschale Formulierungen wie ich sie auch hier wieder lese einfach nicht unkommentiert lassen. Sie ärgern mich und stellen die Eltern in ein negatives Licht das sie einfach nicht verdienen.
Hier wurde wenig pauschalisiert, dafür aber mal eine das laufende System kritisierende Zusammenfassung erstellt: Also findet andersherum ein Aufbrechen der Pauschalen statt, und dieses wird nun abgelehnt. Auch werden keineswegs Eltern pauschal in ein negatives Licht gestellt.

Diese Kinder und auch die Eltern haben zumeist einen extremen Leidensdruck. Familien drohen zu zerbrechen oder sind bereits kollabiert, Kinder mit Hochbegabung landen in Förderschulen usw.usw.. Ich habe hier schon Leid ohne Ende gesehen.
Die Frage ist viel mehr, woher bestimmte Verhaltensformen bei den "auffälligen" Kindern tatsächlich resultieren, und dazu gäbe es ziemlich viel aufzulisten. Genau diese Ursachenfindung muss betrieben werden.

Bei richtiger Diagnose und multimodaler Behandlung ( ohne Methylphenidat ist eine Förderung bei einigen dieser Kinder gar nicht möglich) kann hier sehr viel erreicht werden.
Hier muss man wieder fragen: Bei welcher Art von Kindern? Es muss dabei auch berücksichtigt werden welche Vorgeschichte sie schon mitmachen mussten.

Ich distanziere mich hier ausdrücklich vor "Methyldoping" bei eigentlich gesunden Kindern . Dies sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Das wird jetzt aber schwierig, wenn von vornherein angenommen wird dass diese morgen schon ihre kleinen Geschwister umbringen würden.

Viele die hier laut aufschreien und meinen den Moralapostel rauskehren zu müssen würde ich empfehlen: machen sie mal ein Praktikum in einer Einrichtung oder Praxis die diese Kinder fördert.
Moralapostel sind hier wohl weniger, eher Leute mit gesundem Verstand und welche die sich gegen eine willkürlich in bestimmte Richtungen gehende Psychiatrisierung und damit leidenswegverlängernde "Behandlung" aussprechen. Hier findet vielmehr eine sehr gute Diffenzierung statt, vor allem mit dem Appell sich auf die Suche nach den wirklichen Probleme zu machen. :)

Dann und erst dann können sie ermessen ob es richtig ist hier in schwarz und weiß zu denken, in gut und böse einzuteilen.
Wenn davon ausgegangen werden kann dass die Wahrnehmung des Einzelnen wohl zielsicher nach eigenen Schablonen filtert, und die sich hier gegen eine willkürliche Diagnostizierung einer Kunstkrankheit sowie gegen eine daraus folgende Behandlung mit Drogen mit diesem Satz gemeint sein sollen, so liegt die Schwarz-Weiss-Sicht wohl eher nicht auf Seiten der geduldig absolut diskussionswürdige Argumente Vorlegenden.

Klasse Beitrag. Ich kann dir da nur beipflichten. Ich erlebe auch immer wieder ähnliches in Bezug auf Psychiatrische Erkrankungen und Neuroleptika.

Wer öfters(fast täglich) mit manischen Klienten oder auch mit schwer Psychotischen Klienten zu tun hat, weiß das alles andere nur Leidensverlängerung ist(sowohl für den betroffen wie auch für die Angehörigen) und weiß auch das alle Alternativen Methoden erst Sinn machen wenn das Akutstadium durch Medikamente stabilisiert ist.
Hier muss ich wieder nachhaken: Wird da nicht etwas bunt zusammengewürfelt?


Hey !

Klasse Beitrag von nicht der Papa ! (Sowas Ähnliches wollte ich hier auch reinstellen :eek:), nur dass ich noch viel anderes Wissen gefunden habe, hab aber trotzdem viel dazugelernt !)
Sehe ich auch so, und danke hiermit nochmal dafür.

Wer sowas schreibt, hat schlicht und ergreifend keine Ahnung von den tatsächlichen Ursachen.

Klar, die Schulmedizin meint, es besteht ein Dopaminproblem im Gehirn....

Hat sich schonmal jemand gefragt, wie das dahinkommt ??
Sehr sehr wichtige Frage, genau darum sollte es gehen. :wave:

Klar, ein Teil ist erblich, ein Teil entsteht in den ersten Lebensjahren durch höhere Reizoffenheit.
Aber man muss doch immer weiter zu den Ursachen zurückgehen, denn auch die hohe Reizoffenheit hat ihre Ursachen.
Die Reizoffenheit halte ich nun eher für eine sehr gesunde und natürliche Eigenschaft, während erst das was sich dann in unseren Lebensumfeldern (konsequenterweise?) daraus entwickelt auf einem anderen Blatt steht.

Ab gesehen davon impliziert das obige Zitat, das ich rausgepickt habe, dass das Akutstadium NUR durch Medikamente zu stabilisieren ist, was definitiv nicht stimmt.
Ich bin selbst betroffen, ich weiß wovon ich rede und kann auf die Erfahrungen etlicher Betroffener in einer Selbsthilfegruppe zurückgreifen.
Was die Posterin hier ganz klar als differenziert und beispielhaft angibt, wird leider dann als Grundlage zu pauschalen Annahmen verdreht. Ich betone es noch einmal, denn die nachfolgende Argumentation der Gegenposter bezieht sich ja hier auf eine Schwarz-Weiss-Malerei, welche sie den VertreterInnen der anderen Seite zuschiebt. ;)

Auch an der Art der Argumentation lassen sich so manche Intentionen feststellen, insbesondere wenn es sich um Menschen handeln muss denen es nicht an Intellekt und Reflektionsfähigkeit mangeln dürfte.

Das ist die große Frage. Meistens sind diese Familien, wie schon geschrieben, sehr sehr anfällig und gar nicht in der Lage, über eventuelle Alternativen nachzudenken; nicht zuletzt, weil die Eltern selbst betroffen sind.
Alles andere ist nur die halbe Wahrheit; wenn überhaupt.
Der Griff zu Methylphenidat ist oft der letzte Strohhalm, nach dem gegriffen wird (verständlicherweise).
Man kann nicht auf viel Unterstützung von ärztlicher Seite hoffen, wenn man betroffen ist.
Wenn eine Betroffene so etwas aussagt würde mich das, als ärztliche Seite, doch sehr zum Nachdenken bringen.

Methylphenidat verschlimmert in manchen Fällen das Leiden sogar noch und es ist bei unserer heutigen Kassenmedizin schlichtweg verantwortungslos, das zu verschreiben, ohne den Patienten eingehend untersucht zu haben.
Und das passiert so gut wie nie, die wollen ja dauerhaft an den Patienten verdienen und sie nicht heilen.
Vielleicht haben sie es auch nie anders gelernt? :wave:

Komisch, auf mich trifft das gar nicht zu, ganz im Gegenteil.
So unterschiedlich sind Menschen. Für manch einen bewirkt ein Zuviel das Gegenteil. Dasselbe gilt ja auch für MPH.
Das ist ja sogar die Wirkweise. Wie eben auch andere anregende Substanzen wie bspw. Nikotin bei so Betroffenen zur Erreichung einer gegenteiligen, nämlich eines Beruhigungs-Effektes wirken.

In der Selbsthilfegruppe zeigt sich auch, dass Methylphenidat die Leute in manchen (eher seltenen !!) Fällen zwar arbeitsfähig macht, aber dennoch ihr Leben nicht so weit normalisiert, dass es als "normal" durchgehen könnte.

Das Gegenteil ist der Fall; die kommen von der Arbeit und fallen halbtot auf die Couch; nicht in der Lage, soziale Kontakte länger zu pflegen und von Beziehungen zum anderen Geschlecht ganz zu schweigen. Keine Energie mehr für da.

Und wir reden da so von ca. 30 Leuten.
Dann wird das auch so sein, ich wundere mich nur, dass die welche sich hier betont praktizierende Fachleute nennen diese Ergebnisse einfach wegwischen wollen.

Nja, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, dass die Leute in der afrikanischen Steppe niemals ADS gehabt haben (können), ...
Die Sentinel-These finde ich übrigens durchaus diskutierenswert (lediglich wie man dabei auf pauschal 3% kommt bleibt rätselhaft).
... weil die Ursachen in unserer industrialisierten Welt liegen, mit all ihren Folgen.
Nicht die Ursachen für das hier Diskutierte, aber der Grund dafür dass die mit vielschichtig entwickelten Wahrnehmungen und Umwelt-Reaktionen ausgestatteten Menschen in einer künstlich geschaffenen, nicht artgerechten Umwelt nicht zurecht kommen bzw. auffällig werden, und zwar aus der Doppelproblematik heraus dass ihre Fähigkeiten nicht zum einen nicht gewünscht aber auch nicht entwickelt werden, und gleichzeitig auch unterdrückt werden (sollen). Warum also diese Eigenschaften in der industrialisierten Welt zu Problemen führen, könnte uns durchaus darüber nachdenken lassen, wie wir unser Lebensumfeld geschaffen haben, warum und wozu eigentlich.

Es heißt übrigens im deutschen dasselbe : Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom; nur halt, oh welch Wunder, auf Deutsch !
Allerdings, ich wunderte mich hier auch, insbesondere bei der Betonung auf Praxis und Fachleute.

ADS kann man selbst gut beeinflussen durch Ernährung zum einen und zum anderen ist es alternativmedizinisch gut behandelbar, und zwar nicht durch Gehirndoping, das bleibende Spuren in der Hirnstruktur hinterlässt, sondern indem man rausfindet, was dem Körper fehlt und dies zuführt.
Dieses sicher zum Einen, denn gerade das Hormonsystem ist extrem vielschichtig und interdependent, allerdings gibt es auch noch andere Ursachen. Bspw., und das feedback Betroffener gibt hier immer wieder Recht, weisen umgeschulte Linkshänder erheblich solche "Symptome" auf wie sie angeblich bei AD(H)S festgestellt werden. Hier liegt die Grauzone noch sehr hoch. Umgeschulte Händigkeit wiederum kann oft interdependent sein mit den Bedingungen im Elternhaus und auch ersten sozialen Gruppen (KiTas, Grundschulen), als auch gefolgt werden von entsprechenden Auswirkungen auf hormonelle wie Neurotransmitter-Systeme.

Und dann hat man nicht nur ein funktionierendes Gehirn, nein, man muss auch nicht länger zusehen, wie einem der Körper langsam immer mehr abbaut.

Wer sich mit ADS beschäftigt, sollte dies auch wirklich umfassend tun; denn irgendwo fällt es schon auf, dass kein ADSler nicht irgendein wenn nicht gar total viele körperliche Gebrechen hat, so dass die Konzentrationsprobleme manchmal derart in den Hintergrund rücken, dass man meinen könnte, sie sind die Folge von etwas ganz anderem. :cool::D

Oft waren die gesundheitlichen Probleme sogar vor der auffälligen ADS-Symptomatik da.... *hust*

Oder gerieten in Vergessenheit bei diesem "Problemknäuel".
Da spielen bestimmt viele verschiedene Mit-Auslöser hinein. :) Das Knäuel zu entwirren gelingt oft dem Einzelnen kaum, also ist auch kaum anzunehmen dass begleitende Fachleute sich da hinein vertiefen könnten - insbesondere weil interdisziplinäres Wissen gerade bei sog. "Fachleuten" oft fehlt.


@ Susi

Hervorragender Artikel! Vielen Dank!

Wenn man die Sinnhaftigkeit einer Ritalin-Verordnung so einfach abchecken könnte, dann frage ich mich als Laie, warum man oft von solchen Verordnungen hört, bei denen die Eltern nicht darauf hingewiesen wurden, erst einmal zu testen, ob ADS wirklich vorliegt.

Natürlich kann es sein, daß sogar häufig ADS vorliegt, wo Ritalin gegeben wird. Aber woher kommt es, daß heutzutage so viele Kinder davon betroffen sind? Kann es nicht doch mit fehlenden Inhaltsstoffen in unserer Ernährung zusammen hängen? Wäre es also nicht vernünftig in all diesen Fällen abzuklären, was da außerdem falsch läuft (muß ja nicht immer krankhaft sein).
Eben, und sofern man auch bereit ist gesellschaftliche Tabus auszusprechen. :wave:

Bin kein Arzt, nur sehr kritischer Laie.

Schönes Wochenende

Helmut
Hätten wir mehr kritische Ärzte, so wäre sicher viel geholfen. :) :) :)

Man kann sich wirklich nur wundern, was hier manche schreiben: Insbesondere, wenn man die Wirkung einer Testdosis bei ADS und ohne ADS gegenüberstellt und dann (ein angeblich Betroffener) schreibt, dass bei ihm exakt das Gegenteil passiert - das Gegenteil von BEIDEM, Hää?
Hat sie nicht geschrieben, aber ich wundere mich sehr wie hier angegeben praxisorientierte Fachleute wiederholt einfachste Zusammenhänge verdrehen. Es ist nämlich in diesem Thread sehr auffällig (soviel zu deiner Sentinel-These :))

.... und genau das ist das Hauptproblem - ohne Untersuchung = ohne Diagnose - keine spezifische Therapie - aber jede Auffälligkeit wird modehaft unter ADS gesehen und das ist falsch, ...
Richtig :wave:.

... die Genfrequenz ist übrigens exakt so hoch, wie bei den Ur-Ur-Ahnen in der Steppe oder bei anderen (Flucht-) Herden-Tieren - da ist nix Modernes der Informationsgesellshaft.
Kannst du das bitte erläutern und ausführen? Auch hier wird wieder ganz schön vieles ziemlich beliebig vermischt, denn unsere Vorfahren - bzw. -die Vorfahren mit derartigen Eigenschaften - haben nun mit Herdentieren nicht wirklich viel zu tun.

In anderer Hinsicht ist deine These aber sehr weiterführenswert, wenn eben differenziert. :wave:

Und der Rest der Beschreibung was unter MPH-Therapie passiert, stellt in polemischer Weise das da, was passieren MUSS, wenn man die extrem kurze Halbwertszeit von 2,5 Stunden nicht berücksichtigt - es wird eine Achterbahnfahrt, getrieben von ON und OFF Phänomenen - wenn man das mit pharmakologischem HIRN machen täte, wäre das eben nicht der Fall

Außerdem ist MPH eben kein ENERGIEspender, wer sowas schreibt, kann kein Betroffener sein, sondern hat seine Erfahrung wohl eher dem Dopinghaften Missbrauch zu verdanken, singt dann nach Wirkende wie tot aufs Bett - denn die "POWER" war nur geborgt - DANN IST ABER DIE DIAGNOSE FALSCH!!!!
Hat sie auch gar nicht geschrieben, aber irgendwie werden hier von Einigen permanent Zusammenhänge verdreht.

Das ist definitiv Quatsch, es ist sogar notwendig, siehe Sentinel-Funktion, bei allen Herden-Tieren fast gleich...
Um deine eigenen Worte zu verwenden: Das ist definitiv Quatsch (fühlt sich gut an, nicht wahr?)! Sentibel-Eigenschaften stehen ganz und gar nicht in exklusivem kausalem Zusammenhang mit "Herdentieren".

mir kommt das irgendwie so vor, wie mit der psychosomatischen Magengeschwür-Diskussion oder beim Morbus Crohn oder bei der Colitis ulcerosa oder wie bei der Endometriose uvm...

da hörte man auch wahnsinnig viel von Schlaumaiern, die angeblich über "neuestes Wissen" verfügten: "Allle auf die Couch"", erst vor wenigen Jahren hat sich das gelegt, obwohl vor über 20 Jahren unumstößliche FAKTEN der wahren Gründe bekannt waren... - sollen die, die zum Teil die aktuellste wissenschaftlich belegte Welt-Literatur kennen, in 20 Jahren wiederkommen, wenn die Diagnosefrequenz von Hyper-(neurotisch)-MODERNEN 10% auf ca. korrekte 3 % gesunken ist und die Psycho-Propheten des "Bei mir ist das ALLES ganz anders" weitergezogen sind, zu neuen Ufern, um (Nase-)Weisheiten zu verbreite(r)n?
Es scheint doch eher, du selbst baust deinen Wissenskomplex auf so genannten Nase-Weisheiten auf? ;)

...so ist das auch mit ADS - insbesondere, wenn in der Eigenansicht "hochmotivierte liebevolle Eltern", bei kritischer Sicht eher hochneurotisch obsessiv overprotektiv suppressiv jeden "Mucks/Zucken" aus dem Kinderzimmer als ein Krankheitssymptom werten, ...
Da stimme ich dir sogar ziemlich zu, du vergisst aber den Druck der bereits von der Pädagogen- und Therapeutengilde auf die damit von "Fachleuten" zutiefst verunsicherten Eltern übertragen wird. Bei wenigen Kindern will man es eben "gut" machen, und an wen können sich Eltern denn wenden? Noch dazu in Zeiten, in denen der Staat sein Wächteramt allzu gerne zu willkürlichen Eingriffen in Familien nutzt, stets unter Begründung mit so dehnbaren und umdefinierbaren (weil undefinierter) Begrifflichkeiten wie "Kindeswohl".

die 40-Jahre alte Leier von Cola und Phosphat aufmachen, die sogar Fleisch auflöst, was immer noch falsch ist
Ein Phosphaträuber ist Cola allemal, warum du gerade dieses Argument hier anführst müsstest du bitte unterlegen, und was die künstlichen Süßstoffe gerade bei den hier diskutierten Betroffenen auslöst könnte fast ein eigenes Thema werden!

... und nach einer falschen Therapie auf ihr eigenes Drängen erhalten, dann herausfinden, dass bei ihrem Nachwuchs doch alles ganz anders ist
Das wirft eher ein seltsames Bild auf die behandelten "Fachleute", meinst du nicht?

Eine alte Weisheit der Ahnen der Psychologie und Psychiatrie ist nämlich:

"Wer die Symptome trägt, ist nicht notwendigerweise der psych. Patient"

oder philosophisch:

"Man kann in der Auswahl seiner Eltern gar nicht VORSICHTIG genug sein!"
.... oder der Auswahl der Gesellschaft in der man lebt. Nichtsdestotrozu müssen wir uns beidem wohl stellen. :)

Psychosen und auch Bipolare Störungen haben erstmal wenn nicht als Doppeldiagnose vorhanden nichts mit Persönlichkeitsstörungen zu tun. Da verwechselst du etwas.
Beide haben kausal erst einmal nichts mit dem hier diskutierten Thema zu tun, darauf wolte ich hinweisen auch wenn wir uns wohl missverstanden haben. :wave:

Ansonsten teile ich da auch Dons und Utz Meinung das bei manchen Jugendlichen ein Gespräch oder gar eine Therapie auch Sozialtherapeutisch ohne Ritalin gar nicht denkbar wäre, weil das Mittel eben nicht aufputschst sondern !richtigen! ADS'lern überhaupt ermöglicht aufmerksam Dingen zu folgen.
Es putscht eben doch, denn gerade das ist der Wirkmechanismus! Als Fachmann solltest du das wissen denke ich.

Wenn ich dann sehe wie viele Jugendliche zur Selbstmedikation zu Drogen greifen um "einfach mal Normal" zu sein und Freudestrahlend berichten das wenn sie Koks oder Speed nehmen endlich mal so sind wie die anderen ...
Muss ich hier nicht vielmehr die Frage stellen warum alle "gleich" sein müssen? Wer auferlegt es diesen Kindern/ Menschen, ausschließlich bestimmte "Normen" erfüllen zu müssen? Wobei Norm, wie wir aus dem Ethik-Unterricht wissen, zwei unterschiedliche Bedeutungen haben kann, hier jedoch wird stets die gleichmachende Variante durchgesetzt, auch und stets zu Lasten anders- oder sogar auch besser entwickelter Lebensformen.

Auch aus übergeordneter Sicht müssen wir uns Gedanken machen ob ein "normierter" Mensch, besonders einer dessen Normen in einem oder vorigen Jahrhunderten festgesetzt wurden, zugelassen werden darf oder ob nicht im Gegenteil, alles über den Menschen bisher bekannte ganz genau gegen eine solche Menschennorm spricht. Wir müssen auch fragen: Wem dienen normierte, und zwar wenn man es genau betrachtet relativ niedrige Ansprüche erfüllende Menschenwesen?

und das ihr Traum ist, denke ich ist eine ärztliche Therapie immer der Drogenkarriere vorzuziehen zumal man als Erwachsenener oder Jugendlicher wenn in der Diagnostik eine Drogenabhängigkeit auftaucht, wenig Chancen auf eine gescheite Therapie mit Ritalin oder Medikinet haben.

Gruß
Spooky
Es gibt ja nicht nur das eine ODER das andere. :) Gruss dir auch!

Zum ersten Punkt: ...funktioniert in der SCHLACHT, aber nicht, wenn es darum geht, Dauerleistungskonzentration auf reizarme Routine-Arbeiten zu machen, da sind Deine Speed-Sportler+Manager nämlich viel schlechter - so funktionieren Tests aber
Widerspricht sich doch sehr: Hochleistungssportler und Manager tun gerade alles andere als reizarme Routine-Arbeiten.

Wie schön, dass Du gelacht hast, "Nicht der Papa" - weißt Du auch schon über wen und wessen Expertise????
Das würde mich auch interessieren, ich befürchte jedoch dass weder ich noch Nicht der Papa sich von einem heutigen so genannten "Experten" wirklich beeindrucken lassen würden ;) :wave:

Vielleicht sind Betroffene eben doch "anders" - und das mit gutem Grund :p)!

LG
Christiane
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Klar, die Schulmedizin meint, es besteht ein Dopaminproblem im Gehirn....

Hat sich schonmal jemand gefragt, wie das dahinkommt ??

Genau!
Warum wurden in den letzen 10 bis 20 Jahren dutzende Medikamente entwickelt, aber nur so wenig Ursachenforschung betrieben? :keineahnung:
Ich bin der Meinung, Ritalin mag zwar wirken, und mag in gewissen Einzelfällen notwenig sein, sollte aber auf keinen Fall als Allzweckmittel eingesetzt werden. Zuerst sollten Schwermetallbelastungen, Vitaminmängel, Allergien etc... abgeklärt werden.
 
Die Erfindung AD(H)S-verschiedene Aspekte/Was ist Methylphenidat(Ritalin),sind di

Genau!
Warum wurden in den letzen 10 bis 20 Jahren dutzende Medikamente entwickelt, aber nur so wenig Ursachenforschung betrieben? :keineahnung:
Ich bin der Meinung, Ritalin mag zwar wirken, und mag in gewissen Einzelfällen notwenig sein, sollte aber auf keinen Fall als Allzweckmittel eingesetzt werden. Zuerst sollten Schwermetallbelastungen, Vitaminmängel, Allergien etc... abgeklärt werden
... oder aber die Frage, ob die Natur vielleicht nicht doch sehr genau weiss wann und wie sie welche Schalter am Genpool umschalten muss?

Traurig ist, und hier muss sich eines Tages hoffentlich auf ganz andere Weise mit beschäftigt werden, dass diese Menschen ausgesondert und psychiatriert werden anstatt dass ihnen und ihren besonderen Fähigkeiten adäquat begegnet wird.

Die andere Seite die aber zu beobachten sein wird ist, ob nicht exakt das heute "problematisch" genannte Verhalten das sein wird, das den Anforderungen der kommenden Zeit gerecht wird und damit das Überleben der menschlichen Art überhaupt vorbereitet wird. Allein die Zeit wird es zeigen. Die Frage stellt sich, ob die bis dahin medikamentierten Menschen, welche keine Möglichkeiten hatten mit sich selbst und ihren Eigenarten umgehen zu lernen, nicht allerspätestens dann die Leidtragenden sein werden. Allerspätestens, denn die reine Medikamentation hilft ihnen ja auch schon heute nicht wirklich, und eine Arbeit an sich selbst, eine Entwicklung, wird letztlich verhindert zugunsten eines mit ganz anders gelagerten Menschen konformen Verhaltens.

Um es mal metaphorisch anzudeuten: Wäre es wirklich erstrebenswert aus einem Bussard ein Huhn zu machen?

Aus Sicht einer Allgemeinheit bestimmender Hühner mag das sicherlich wünschenswert erscheinen. Bitte nichts für Ungut für diesen Vergleich, der sich keineswegs auf den Tieren zugeordnete Eigenschaften bezieht, aber wir müssen uns alle ebenfalls mit dem Gedanken der Sinnhaftigkeit von (Bio-)Diversität beschäftigen ... auch weil die Erde sich mit Sicherheit die nächsten Jahrzehnt sogar gewaltig wandeln wird.

Gruss,
Christiane
 
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