Schlafstörungen durch Eisenmangelsyndrom (auch ohne Anämie)

Kate

Moderatorin
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
16.11.04
Beiträge
15.771
Hallo zusammen,

ich nehme mal diesen Beitrag(steil) von mir als Aufhänger für einen neuen Thread:

(...) Bei mir scheint ein Zusammenhang Ferritinmangel/Schlafstörungen zu bestehen - diese wurden bei Einnahme eines Präparates besser, nach Absetzen langsam wieder heftiger, nach erneuter Einnahme schnell wieder besser. Ich konnte mich mit oraler Einnahme eines speziellen, sehr gut verträglichen Präparates auf Basis von Eisen-Bisglycinat "hocharbeiten" von 44,9 auf 76 µg/l (die beiden Laborwerte liegen über ein Jahr auseinander, aber die Besserungen waren schon früh spürbar). Ich erzähle das hier u.a., weil es nahelegt, dass Infusionen/Injektionen evtl. nicht unbedingt die einzige Möglichkeit sind. (Siehe dazu auch: https://www.symptome.ch/threads/die-raetsel-des-vitamin-d-stoffwechsels.62921/page-15#post-594254 und https://www.symptome.ch/threads/behandlung-nach-kuklinski.4442/page-38#post-792004)

Es finden sich unter dem Stichwort "Eisenmangelsyndrom" etliche Informationen im Web, u.a. auf dieser Seite Eisenmangel.

Die Idee, dass auch oberhalb der offiziellen Referenzbereichuntergrenze Eisenmangelsymptome bestehen, geht wohl auf den Schweizer Arzt Dr. Beat Schaub zurück:

Dr. Beat Schaub hat in seinem Forschungszentrum festgestellt, dass viele Patienten Beschwerden zeigen, lange bevor sie effektiv eine Blutarmut (Eisenmangelanämie) haben. Diese ist mit der Hämoglobin-Analyse feststellbar. Wichtig: Der Arzt muss aber auch das so genannte Ferritin im Blut messen, um die Diagnose Eisenmangel-Syndrom nicht zu verpassen. Das Eisenspeicher-Protein Ferritin ist ein Parameter für den Eisengehalt im Körper. Dr. Schaub: «Das Hauptproblem liegt darin, dass nach Lehrbuch ein unterer Ferritin-Grenzwert von 20 Nanogramm pro Milliliter genügt. Bei diesem Wert leidet nach meiner langjährigen Erfahrung aber die Mehrzahl bereits unter Symptomen.» Schaub setzt sich deshalb für einen Grenzwert von 50 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) ein. Mit dieser Neuregelung könnte vielen Patienten um einiges früher geholfen werden. Nicht selten würde sich dadurch auch der Einsatz von Medikamenten mit starken Nebenwirkungen wie z.B. Psychopharmaka oder Schmerz- und Schlafmittel ziemlich schnell erübrigen.
www.natuerlich-gesund-online.info/artikel_2006/eisen.php

Was den Abschnitt "Infusionen statt Tabletten" betrifft, siehe oben. Bei mir ging es auch mit (speziellen!) Tabletten. Obwohl ich einen sehr empfindlichen Magen- und besonders Darmtrakt habe, habe ich davon keinerlei Nebenwirkungen. Berücksichtigen muss man dabei evtl., dass mein Ausgangswert nicht extrem niedrig war.

Inzwischen gibt es auch in anderen Ländern "Eisenzentren", die demgemäß untersuchen und behandeln: Eisenzenzentrum

Bitte lest auch die beiden Links aus dem Zitat - dort steht u.a. dass Thorsten Hollmann (von dem ich den Hinweis auf dieses "Syndrom" habe) die Untergrenze mit 70 µg/l (bzw. ng/ml) noch höher setzt.

Dies, um das Thema erstmal kurz anzureißen...

Gruß 👋
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kate,

das ist ja spannend !.

In der Forensuche habe ich auch noch etwas zum Eisenmangel-Syndrom gefunden, wobei es da schon eher um Eisenmangel geht. Trotzdem vielleicht auch bedenkenswert:
"Eisenmangelsyndrom" ist ein Begriff, den der Beitreiber der Eisenzentren in die Welt gesetzt hat (die bieten Eiseninfusionen an, um den Ferritinwert rasch zu erhöhen). Er meint damit eine Vorstufe der Eisenmangelanämie, weil man auch schon mit einem Ferritinwert unter 50 Beschwerden haben kann. Eine eigenständige Krankheit namens Eisenmangelsyndrom gibt es aber nicht, der Begriff fällt unter Eigen-PR der Eisenzentren.

Allerdings ist es so, dass man niedriges Ferritin auch in einem anderen Zusammenhang bedenken sollte. Bei entzündlichen Erkrankungen wie etwa Rheuma ist es gar nicht gut, auf Teufel komm raus Eisen zu substituieren, denn Eisen heizt die Entzündung an. Und bei Hashimoto (da ist Eisenmangel sehr typisch) sollte man nicht ausgerechnet dann Eisen nehmen, wenn man gerade einen Schub hat oder anderweitig am kränkeln ist. Wahrscheinlich muss man auch bei Verdacht auf Morbus Crohn vorsichtig sein (oder ist das jetzt ausgeschlossen?). Bei entzündlichen Erkrankungen würde ich jedenfalls eher Zink als Eisen substituieren, auch auf die Gefahr hin, dass das Ferritin noch etwas sinkt.

Die gelisteten Beschwerden finde ich auch nicht sehr spezifisch, die Symptome die Du da anführst könnten genauso auf Hashimoto oder irgendeine andere Krankheit hinweisen.
https://www.symptome.ch/threads/eisenmangelsyndrom.56475/#post-340898

Wie in dem obigen Beitrag schon steht: die Messung von Ferritin kann auch in die Irre führen bei bestimmten Voraussetzungen:

Ferritin reagiert wie ein Akutphasenprotein und wird bei Entzündung und Leberzellschädigung vermehrt aus Makrophagen freigesetzt. Bei Entzündung besteht ausserdem eine Up-Regulation von Ferritin. In diesen Fällen ist das Ferritin im Serum kein verlässlicher Parameter für einen Eisenmangel. Dies ist der Grund, warum mit dem Ferritin zusammen immer das CRP und aufgrund der Freisetzung von Ferritin aus Hepatozyten auch die ALAT bestimmt werden sollten. Ist das CRP oder die ALAT erhöht, kann die Diagnose eines Eisenmangels schwierig werden. Neuere Studien lassen vermuten, dass die Messung des freien Transferrinrezeptors bei Patienten mit Entzündung und Verdacht auf Eisenmangel schlüssig sein könnte [1]. Diese Strategie ist aber noch zuwenig evaluiert, um im klinischen Alltag immer verlässlich angewendet werden zu können.

Weitere Befunde eines Eisenmangels sind Hypochromie und Mikrozytose im Blutbild. Vermindertes MCHC und MCV (Normalbereich 330-360g/l und 80-100fL) sind Ausdruck der eisenmangelbedingten Erythropoesestörung.
....
Eisenmangel Diagnose/ Ferritin Mangel DiagnoseFerritinwert

Als Risikogruppen für das Eisenmangel-Syndrom werden hier genannt:
...
Risikogruppen für Eisenmangel-Syndrom und Eisenmangel-Anämie

Obwohl Eisenmangel bei Menschen jeden Geschlechts und Alters auftreten kann, sind dennoch Risikogruppen mit stärkerer Wahrscheinlichkeit für Eisenmangel identifizierbar:

- Frauen vor der Menopause durch Blutverlust in der Menstruation, - - Schwangere und stillende Mütter
- Kinder im Wachstum und in der Adoleszenz
- Leistungssportler, vor allem Ausdauerathleten
- Patienten mit chronischen Magen-/Darmerkrankungen
- Krebspatienten
- Patienten mit chronischen chronischer Niereninsuffizienz
- Patienten mit Herzinsuffizienz
...
Eisenmangel: Eisenmangelsyndrom und Eisenmangelanmie


Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Oregano :)

Vielen Dank für die Ergänzungen und kritischen Anmerkungen.

Wichtig scheint auch mir:

  • Vorher den Eisenstoffwechsel insgesamt zu checken (es könnte z.B. auch eine Hämochromatose vorliegen, dann wäre Eisen-Einnahme überhaupt nicht angezeigt).
  • Die Untersuchung des CRP. (Von ALAT höre ich hier zum ersten Mal, das wurde bei mir nicht gemacht, allerdings waren meine Leberwerte immer ok.)
  • Der Hinweis auf diese Besonderheiten im Blutbild: Hypochromie und Mikrozytose (vermindertes MCHC und MCV) - das ist bei mir seit Jahren leicht vermindert, ohne dass ein Arzt sich daran störte.
Zum Thema "Vermarktung": In erster Linie werden hier aus meiner Sicht wertvolle Informationen zur Verfügung gestellt, die der Leser für sich - auch ganz unabhängig von Eisenzentren - nutzen kann. Ob und wie man das Phänomen nun benennt, erscheint mir zweitrangig. Wie viele "Syndrome" würde ich es auch nicht als Krankheit bezeichnen.

Was die Infusionen betrifft, bin ich ein Beispiel, dass es auch ohne geht. Ob eine schnelle Aufsättigung ein dringliches Argument ist, sollte wohl im Einzelfall bewertet werden. Mir scheint, dass die Verbindung Eisenbisglycinat nicht so bekannt ist und in der Argumentation nicht berücksichtigt wird. Die oralen Präparate werden ja vor allem wegen schlechter Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit als ungünstig bewertet. Beides gilt für -Bisglycinat meines Wissens nicht.

Gruß
Kate
 
Aus einem anderen Thread:

Spurenelemente

Türkische Wissenschaftler fanden bei Patienten mit Eisenmangel-Anämie häufiger ein Fibromyalgiesyndrom als bei gesunden Kontrollpersonen. Bei Frauen mit Fibromyalgiesyndrom lagen die Ferritinkonzentrationen signifikant niedriger als bei gesunden Kontrollpersonen. Möglicherweise spielt Eisen als Cofaktor der Serotonin- und Dopaminsynthese in der Ätiologie der Fibromyalgie eine Rolle....
https://www.symptome.ch/threads/fibromyalgie-suche-gleichgesinnte.98004/page-2#post-891250

... was wieder einmal zeigt, daß es keine Einzelwirkungen von Vitaminen, Spurenelementen u.a. gibt sondern daß alles zusammen hängt.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
ich würde den oberen Thread gern wieder hochholen.
Ich nehme zur Zeit auch Eisenbisglycinat und weiß nicht, ob ich es lieber jeden 2. Tag nehmen sollte, da die Aufnahme von Eisentabletten am 2. Tag vermindert zu sein scheint.
Gilt das auch für das Eisenbisglycinat?
Weiß da jemand mehr darüber?

Hier ein Kurzer Auszug aus den Unterlagen meiner HP'in und weiter unten der Link zu der entsprechenden Studie:


Eisentabletten-Gabe alle 24 Stunden offenbar nicht zielführend - Hepcidin hemmt Aufnahme im Darm stärker als angenommen
Bei Eisenmangel werden in der Regel Eisentabletten zur täglichen Einnahme verschrieben. Bei starkem Mangel wird die Dosis auf mehrere Tabletten täglich erhöht. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Blood veröffentlicht wurde, zeigt nun aber auf, dass der Körper Eisen, das ihm im 24Stunden-Rhythmus zugeführt wird, möglicherweise gar nicht in den gewünschten und benötigten Mengen aufnehmen kann, da die Eisenresorption an Tag 2 stark vermindert war. Allerdings wurde in dieser Studie die Eisenabsorption nur über zwei Tage evaluiert – der Verlauf der HepcidinKonzentration bei mehrwöchiger Eisensupplementierung muss erst untersucht werden.


Oral iron supplements increase hepcidin and decrease iron absorption from daily or twice-daily doses in iron-depleted young women | Blood Journal
 
Hallo Tierfan,

danke erstmal für den interessanten Hinweis. Ich habe darüber bisher nichts gelesen oder gehört und weiß daher auch nicht, ob Eisen-Bisglycinat diesbezüglich eine Ausnahme ist. Ich vermute eher nicht - und dann hätte ich mit meiner täglichen Tablette eine gewisse Verschwendung betrieben.

Schade finde ich allerdings, dass
... in dieser Studie die Eisenabsorption nur über zwei Tage evaluiert– (...)
und an dieser Stelle nicht weiter untersucht wurde.

Lb. Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

danke für Deine Antwort!
Das mit den zu viel eingenommen Tabletten ist zwar nicht schön, fände ich aber nicht so tragisch :)
Ausschlaggebend wäre für mich jedoch, dass (wenn ich das richtig verstehe) die Aufnahme des Eisen-Chelats bei täglicher Einnahme dauerhaft auf einem niedrigen Level wäre und nicht etwa jeden 2. Tag, denn die Zeitspanne zwischen den Einnahmen würde ja täglich nur ca. 24 Stunden betragen.
Trotzdem hast Du es geschafft, deinen Wert schnell zu verbessern was wiederum daran liegen könnte, dass die Aufnahme eines Chelats im Vergleich zu einem anderen Eisenpräparat so viel besser ist.

Ja, ich finde es auch schade, dass nur bis zum 2. Tag in der Studie geguckt wurde.

Um im Netz habe ich auch sonst nicht zu diesem Thema gefunden, da scheint es also nicht viel Info dazu zu geben.

@Kate: Wenn ich fragen darf: Wieviel mg Eisen hast Du in der Zeit zu Dir genommen?
Ich nehme momentan 50 mg jeden 2. Tag (mein Ferritin ist im Keller, 19,8) und überlege auf 100 mg jeden 2. Tag zu steigern.

Liebe Grüße,
Tierfan
 
Hallo Tierfan
Ausschlaggebend wäre für mich jedoch, dass (wenn ich das richtig verstehe) die Aufnahme des Eisen-Chelats bei täglicher Einnahme dauerhaft auf einem niedrigen Level wäre und nicht etwa jeden 2. Tag, denn die Zeitspanne zwischen den Einnahmen würde ja täglich nur ca. 24 Stunden betragen.
Die Logik darin muss ich leider anerkennen ;-) Und mit größeren Einnahme-Abständen wäre ich evtl. in einem Jahr noch weiter (höher) gekommen.

Ich nahm das von Now, eine Tablette mit 27 mg pro Tag, siehe auch: https://www.symptome.ch/threads/die-raetsel-des-vitamin-d-stoffwechsels.62921/page-15#post-594254, https://www.symptome.ch/threads/behandlung-nach-kuklinski.4442/page-31#post-661162. Der Link zum Shop funktioniert nicht mehr, aber das Mittel gibt es in vielen Shops (https://www.nowfoods.com/supplements/iron-complex-vegetarian-tablets). Ich fand auch die Kombi mit den Kräutern attraktiv.

Lb. Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Kate.
Das mit den Kräutern lasse ich lieber, da vertrage ich so einiges nicht nach den neusten LTT's.
 
Offtopic-Frage: Es gibt LTTs auf Kräuter? Beim IMD?

Es gibt von Now auch Kapseln - die sind meine ich ohne Kräuter.

Viel Erfolg bei der Behandlung
Kate
 
Hallo Kate!

Jetzt Wo du fragst weiß ich gar nicht, ob es ein LTT Test ist.
Das war der Allergoscreen Nahrungstest beim MVZ Labor Dr. Kirkmann GmbH. auf 280 Nahrungsmittel
Demnach vertrage ich unter anderem Basilikum und Dill nicht, aber nur Klasse 1 (von 0 - 6 Klassen), also darf ich noch essen laut Heilpraktikerin (nur nicht zu viel) ich soll erst mal nur Klassen 4-6 auf jeden Fall meiden sowie meine "normale" IgE-Allergien nebst Kreuzallergien.
Danke für den Hinweis mit den Kapseln ohne Kräuter.
Erst einmal brauche ich die von Vitabay auf, siehe Link, und dann schaue ich weiter:

Eisen Aktiv aus Eisenbisglycinat 319 mg - 120 Vegi Kapseln - Extra hochdosiert & hoch verfügbar - vitabay.net

Nehme ich immer zusammen mit Vitamin C.

Liebe Grüße!
 
Ich gehe davon aus, dass das kein LTT ist. Da wird nicht nach Klassen unterschieden, ist eine ganz andere Art von Allergie (Typ IV, zellvermittelt). Es könnte sich um einen IgG(4)-Test handeln, ich kann das im Moment nicht recherchieren, es müsste aber auch drin stehen.

Lb. Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben