Übelkeit durch Bitterstoffe und Vitamin D

So, ich melde mich jetzt endlich mal wieder. Habe erst jetzt meine Vitaminwerte bekommen, das ganze hat sich viel länger hingezogen als mir lieb war. Es war sowieso ein Drama, überhaupt was bestimmt zu bekommen. In der Praxis wusste man nicht, was das Labor überhaupt für Vitamine bestimmen kann, da habe ich innerhalb von Minuten mehrere unterschiedliche Aussagen bekommen (kann sein, ich weiß nicht, ich glaube das geht nicht, ich glaube die haben das geändert...). Sämtliche andere Praxen, die ich angerufen habe, haben sich alle geweigert, und mich an den Hausarzt verwiesen, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe dass ich das als Selbstzahler mache. Wenn ich hier im Forum so lese, was die Leute einfach so alles bestimmen lassen können auf Wunsch, frage ich mich ob ich einfach in einer anderen Welt lebe...

Egal, das musste jetzt mal raus. ;)

B6 Pyridoxal-5-PO4 ng/ml 22.6 (3.6-18.0) (erhöht)
Folsäure/Folat ng/ml 24.2 (3.1-18.7) (erhöht)
B12 pg/ml 331 (180-914)
Homocystein µmol/l 10.1 (5.5-15.0)

Zum Vergleich nochmal die Werte vom Januar:
Folsäure/Folat 12.4 ng/ml
B12 183 pg/ml

Alle Werte wurden übrigens im Serum bestimmt (ich habe mich geirrt bei meiner früheren Aussage es wäre im Vollblut, weiß nicht warum ich das so im Kopf hatte).

B6 hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht bestimmen lassen, wusste ich damals noch nicht. Alle anderen Vitamine die ich bestimmt haben wollte, konnte das Labor nicht, oder die Praxis war nicht willens oder in der Lage dazu. Vit. D wollte ich eigentlich auch dabei haben, warum die das jetzt nicht gemacht haben ist mir auch ein Rätsel. Das geht nämlich definitiv. Allerdings nehme ich VD nicht in hohen Dosen ein, daher sehe ich das erstmal nicht als so kritisch, kann ich bei Bedarf mal mit so einem Selbsttest machen.

Ich hatte von Januar bis jetzt immer mal wieder einen B-Komplex (aktiv) eingenommen, vermute daher erhöhte Folsäure. B-Komplex ist denke ich vorerst mal keine gute Idee.

Bei B12 ist noch viel Luft nach oben, das werde ich weiter einnehmen.

Was mich etwas stutzig macht ist der hohe B6 Wert. Ich hatte 4 Wochen vor dem Test sämtliche Vitamine abgesetzt, auch das P5P. Müsste bei HPU das B6 nicht sofort runtergehen? Mir ist bekannt, dass der B6 Wert bei HPU auch erhöht sein kann, da es nicht verstoffwechselt werden kann. Aber woher weiß ich, ob das bei mir der Fall ist, oder ob der HPU Test vielleicht falsch-positiv war? Da bin ich mir noch unsicher ob ich die HPU NEMs weiter nehmen soll oder nicht. Werde auch mal die HP zu befragen beim nächsten Termin.

Positiv: Auf der Vitamin D Front tut sich etwas! Ich nehme jetzt wieder kleine Mengen ein, und auch Sonne scheine ich wieder zu vertragen ohne dass mir übel wird. Beides halte ich absichtlich noch sehr gering und werde nur langsam steigern. Es ist jedenfalls schon ein riesiger Schritt nach vorne, und wäre bis vor ein paar Wochen gar nicht möglich gewesen! Ob es nur an Mariendistel/Kurkuma lag oder an was ganz anderem, kann ich nicht beurteilen, werde aber beides erstmal weiter nehmen, schaden kann es jedenfalls nicht.

Nicht geändert hat sich die Übelkeit durch Bitterstoffe, auch bestimmte NEMs vertrage ich nicht, insbesondere Magnesium in Glycinat-Form. Citrat scheit besser zu gehen, aber da muss ich immer noch rumtesten. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Citrate bei HIT nicht so gut verträglich sein sollen. Lasse ich Magnesium ganz weg, bekomme ich heftige Schmerzen in der rechten Schulter.

Ich verfolge im Moment die Theorie, dass die Übelkeit evtl. durch zu viel Magensäure ausgelöst wird, und somit vielleicht nicht direkt mit der Leber zusammenhängt? Bitterstoffe sollen ja wohl auch die Magensäureproduktion anregen. Klassisches Sodbrennen (Schmerzen, saures Aufstoßen) habe ich nicht.

Bezüglich Ernährung zur Leberentlastung haben mir sowohl der Hausarzt wie auch die EB von einer fettarmen Ernährung bzw. Schonkost abgeraten, daher weiß ich nicht ob das so eine gute Idee wäre?

Nebenbei habe ich auch noch im September einen Termin beim Endokrinologen, der soll (hoffentlich) mal auf NNS untersuchen oder vielleicht sonstige Hormonstörungen. Mal sehen ob mich das irgendwie weiterbringt...
 
Was mich etwas stutzig macht ist der hohe B6 Wert. Ich hatte 4 Wochen vor dem Test sämtliche Vitamine abgesetzt, auch das P5P. Müsste bei HPU das B6 nicht sofort runtergehen? Mir ist bekannt, dass der B6 Wert bei HPU auch erhöht sein kann, da es nicht verstoffwechselt werden kann. Aber woher weiß ich, ob das bei mir der Fall ist, oder ob der HPU Test vielleicht falsch-positiv war?
Hallo aegis,
der hohe B6-Wert bedeutet, dass wahrscheinlich ein B6-Mangel besteht und HPU aktiv und, zum Zeitpunkt der Blutabnahme, untherapiert ist.

Das könnte von der 4-wöchigen P5P-Abstinenz gekommen sein oder aber auch weil die Therapie grundsätzlich noch nicht in dem Maß angeschlagen hat, wie es für einen sinkenden B6-Wert notwendig gewesen wäre.
Ich hatte von Januar bis jetzt immer mal wieder einen B-Komplex (aktiv) eingenommen, vermute daher erhöhte Folsäure.
Oder die Folsäure ist vielleicht erhöht, um andere Vitamin B-Mängel (6, 12) zu kompensieren.

Gruss
Hans
 
Das könnte von der 4-wöchigen P5P-Abstinenz gekommen sein oder aber auch weil die Therapie grundsätzlich noch nicht in dem Maß angeschlagen hat, wie es für einen sinkenden B6-Wert notwendig gewesen wäre.

Das heißt also, wenn ich P5P jetzt weiter nehmen würde, und dann nochmal testen würde ohne vorher abzusetzen, wäre der Wert dann niedriger?

Gegenteiliger Versuch wäre, P5P gar nicht mehr zu nehmen und abzuwarten, dann nochmal Test und sehen ob es dann höher oder niedriger ist.

Oder die Folsäure ist vielleicht erhöht, um andere Vitamin B-Mängel (6, 12) zu kompensieren.

Halte ich für unwahrscheinlich, weil die Folsäure im Januar ja noch viel niedriger war, und damals hatte ich noch weniger B12, und überhaupt noch keine HPU Therapie angefangen (damit auch B6 Mangel).
 
Das heißt also, wenn ich P5P jetzt weiter nehmen würde, und dann nochmal testen würde ohne vorher abzusetzen, wäre der Wert dann niedriger?
Wenn das P5P erfolgreich ist, dann sollte der Wert niedriger sein, ja. Dazu würde ich es mindestens 1-2 Monate nehmen.

Allerdings kann es, wie gesagt, aber auch zusätzliche Maßnahmen erfordern, damit die Therapie anschlägt...

In dem Fall bliebe der B6-Wert hoch.

Und natürlich darfst Du nicht kurz vor der Blutabnahme das B6 nehmen, denn das würde den Wert definitv verfälschen/erhöhen.
Als Richtwert: Wenn ich 8-10 mg B6 12-18 Stunden vor Blutabnahme eingenommen hatte, war der B6-Wert dann anschließend immer noch in der Norm (sofern die HPU-Therapie anschlug).
Gegenteiliger Versuch wäre, P5P gar nicht mehr zu nehmen und abzuwarten, dann nochmal Test und sehen ob es dann höher oder niedriger ist.
Genau das hast Du vor der Blutabnahme gemacht. Das Ergebnis kennen wir ja schon.
Halte ich für unwahrscheinlich, weil die Folsäure im Januar ja noch viel niedriger war, und damals hatte ich noch weniger B12, und überhaupt noch keine HPU Therapie angefangen (damit auch B6 Mangel).
Aber wenn Du damals noch gar keine Folsäure-NEM eingenommen hast (oder doch?), hatte der Körper ja überhaupt keine Möglichkeit sich diesen hohen Folsäurespiegel "anzufuttern". Darum war es ihm gar nicht möglich so einen hohen Folsäure-spiegel zu bilden, wie er es gerne gehabt/gebraucht hätte.
 
Warum sollte das so sein? Welcher Mechanismus wäre für so ein gegenläufiges Phänomen verantwortlich?
Um vom Blut in die Körperzelle zu gelangen, muss das B6 in eine andere B6-Formen umgewandelt werden. Wenn dieser Stoffwechsel gestört ist, mangelt es in den Zellen an B6, während es sich im Serum kompensatorisch erhöht.

Ist die Stoffwechselstörung behoben, besteht in den Zellen kein B6-Mangel mehr, so dass der erhöhte B6-Serumwert dann wieder in Normalbereiche sinkt.
 
Hallo,

aegis schrieb:
Das einzige was noch auffällig ist, ist ein erhöhter Amylase-Wert: 131 - < 110 . Bisher konnte mir kein Arzt sagen, woher das kommt und was das aussagt.
Warum messen sie es dann? Soweit ich weiß, ist Amylase erhöht, wenn was mit der Bauchspeicheldrüse ist. Ein Arzt, den ich im Zusammenhang mit Übelkeit gefragt hatte, meinte auch, dass man da auch Lipase bestimmen sollte.

margie schrieb:
sondern würde eher vermuten, dass im Bereich von Leber, Galle, Pankreas etwas nicht stimmt.
dem schließe ich mich an.

aegis schrieb:
JA! Das ist ja gerade was mir so zu schaffen macht! Wenn ich es schaffe, den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben, so lässt die Übelkeit nach 1-2 Tagen langsam nach.
Auch nach dem Essen hast Du dann keine Probleme mehr? Unabhängig davon, ob Du was Bitteres isst?

margie schrieb:
die GOT ist größer als die GPT, was auch etwas ungewöhnlich ist.
Das ist bei mir auch grad so. Was Du mit hämolytische Anämie schreibst, ist das nur auf die weitere Konstellation von aegis bezogen?

aegis schrieb:
Folsäure war bei 12,4 ng/ml, genau im mittleren Bereich. Da mache ich mir eher keine Sorgen drum.
Wenn Du einen Polymorphismus im MTHFR-Enzym hast (was nicht selten ist), ist der Wert sinnlos. Dann wäre es sinnvoller, z.B. Homocystein zu messen.

Und siehe da, Du schreibst danach:
Folsäure/Folat ng/ml 24.2 (3.1-18.7) (erhöht)
Homocystein µmol/l 10.1 (5.5-15.0)
Homcystein sollte normalerweise <8 sein. Homocystein wird von Folsäure/Folat und B6 beeinflusst. Dadurch, dass Du gleichzeitig einen hohen Folsäure-Wert hast, kann das darauf hindeuten, dass Du vorher normale Folsäure zu Dir genommen hast und der Körper das wegen eines MTHFR-Polymorphismus nicht verarbeiten kann. Das reichert sich deswegen im Körper an.
Da müsstest Du Folat/5-MTHFR/Quadrefolic usw. zu Dir nehmen, das ist die aktive Form, und nicht Folsäure selber. Zu B6 kann ich nichts sagen.
B12 hast Du nach Einschätzung von Kuklinski einen B12-Mangel (alles im Serum <500, aber grundsätzlich sollte man das ja besser als Holo-Transcobalamin oder als Methylmalonsäure bestimmen)

Viele Grüße
 
Um vom Blut in die Körperzelle zu gelangen, muss das B6 in eine andere B6-Formen umgewandelt werden.

Beim Bluttest wird aber die aktive Form gemessen (Pyridoxalphosphat, PLP). Welche weitere Umwandlung meinst du?

Relativ ausführlich zu B6: https://www.vitalstoffmedizin.com/vitamine/vitamin-b6.html, auch dort keine Erwähnung dieses Phänomens ...

Und diese Studie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28716455 beweist sogar im Gegenteil, daß auch die inaktiven Formen von der Zelle aufgenommen werden und dort bei hoher Konzentration die Wirkung der aktiven Form hemmen können. "Consequently, symptoms of vitamin B6 supplementation are similar to those of vitamin B6 deficiency."
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist bei mir auch grad so. Was Du mit hämolytische Anämie schreibst, ist das nur auf die weitere Konstellation von aegis bezogen?
Nicht unbedingt.
Es gibt Laborwerte, die bei einer Hämolyse (bzw. hämolytischen Anämie) auffällig sind wie eben zu hohes Bilirubin und zu hohe LDH, GOT und Kalium können dabei auch höher als sonst sein. Dann wäre noch typisch eine erhöhte Zahl an Retikulozyten und eine Verminderung des Haptoglobins.
Hier werden die Werte genannt:
Laborlexikon: H?molyse >>Facharztwissen f?r alle!<<

Natürlich gibt es bei vielen Werten noch andere Ursachen für Erhöhungen. Wenn nun alle genannten Werte (sollten sie überhaupt gemeinsam bestimmt worden sein), entsprechend auffällig sind, ist der Verdacht natürlich umso höher, dass eine Hämolyse vorliegen könnte.
Bei mir ist der wichtigste Wert dieses Haptoglobin. Der ist bei mir nämlich immer niedrig oder erniedrigt.
Hat man eine eher latente Hämolyse so dürften die Werte allenfalls mal grenzwertig sein.
 
So, also HP sagte ich soll P5P weiternehmen, aber in geringerer Dosis (25 mg alle zwei Tage). Mal sehen wie es mir damit geht.

B12 hatte ich nach meinem letzten Post mal kurz wieder eingenommen, aber davon wurde mir ebenfalls übel, daher habe ich das erstmal wieder aufgegeben.

Habe sowieso in letzter Zeit wieder verstärkt Übelkeit, seit ich die Menge an VD erhöht habe. Angefangen habe ich mit 200 IE und dann langsam auf 1000 IE. Jetzt muss ich doch nochmal rumprobieren, ob es sich ohne wieder bessert.

Aber wenn Du damals noch gar keine Folsäure-NEM eingenommen hast (oder doch?), hatte der Körper ja überhaupt keine Möglichkeit sich diesen hohen Folsäurespiegel "anzufuttern". Darum war es ihm gar nicht möglich so einen hohen Folsäure-spiegel zu bilden, wie er es gerne gehabt/gebraucht hätte.

Die Frage ist ja, möchte der Körper einen Folsäurespiegel haben, der über den Referenzwert hinaus geht?

Warum messen sie es dann? Soweit ich weiß, ist Amylase erhöht, wenn was mit der Bauchspeicheldrüse ist. Ein Arzt, den ich im Zusammenhang mit Übelkeit gefragt hatte, meinte auch, dass man da auch Lipase bestimmen sollte.

Sie messen es, weil ich schon seit Jahren Magen-Darm-Probleme habe. Lipase war immer im Rahmen. (41, bei Referenz von <67), deshalb geht man davon aus, dass die Bauchspeicheldrüse in Ordnung ist. Elastase wird auch genug produziert (490 im Stuhl).

Auch nach dem Essen hast Du dann keine Probleme mehr? Unabhängig davon, ob Du was Bitteres isst?

Nein, Bitteres macht nach wie vor Probleme, das scheint unabhängig zu sein von den anderen Triggern, die aber die gleichen Symptome auslösen.

Homcystein sollte normalerweise <8 sein.

Warum wird der Referenzwert dann mit <15 angegeben? Bzw. woher weißt du dass es <8 sein soll?

Dadurch, dass Du gleichzeitig einen hohen Folsäure-Wert hast, kann das darauf hindeuten, dass Du vorher normale Folsäure zu Dir genommen hast und der Körper das wegen eines MTHFR-Polymorphismus nicht verarbeiten kann. Das reichert sich deswegen im Körper an.
Da müsstest Du Folat/5-MTHFR/Quadrefolic usw. zu Dir nehmen, das ist die aktive Form, und nicht Folsäure selber.

Ich habe niemals Folsäure eingenommen, sondern nur Folat (Calcium-L-Methylfolat), im Rahmen eines B-Komplexes. Und das auch nicht die ganze Zeit seit Januar, sonder immer nur sporadisch mal, da ich nie ganz sicher war ob ich das Präperat überhaupt vertrage oder nicht. Trotzdem hat es den Spiegel so deutlich angehoben...

B12 hast Du nach Einschätzung von Kuklinski einen B12-Mangel (alles im Serum <500, aber grundsätzlich sollte man das ja besser als Holo-Transcobalamin oder als Methylmalonsäure bestimmen)

Soweit ich informiert bin, wurde das B12 als Holo-TC im Serum gemessen.

Es gibt Laborwerte, die bei einer Hämolyse (bzw. hämolytischen Anämie) auffällig sind wie eben zu hohes Bilirubin und zu hohe LDH, GOT und Kalium können dabei auch höher als sonst sein

Diese Werte sind bei mir doch alle nicht erhöht, daher kann ich mir sowas wie eine Hämolyse eher nicht vorstellen...?

Haptoglobin wurde allerdings nicht bestimmt.
 
Hallo aegis,
Homcystein sollte normalerweise <8 sein.
Warum wird der Referenzwert dann mit <15 angegeben? Bzw. woher weißt du dass es <8 sein soll?
Na ja, die Referenzwerte, die die Labore angeben, stimmen öfters nicht (z.B. Vit. D). Das mit dem "<8" hatte ich mir aus der Zeit gemerkt, als ich im Methylierungsthread gelesen habe (war Frühling '15), ich habs auf die Schnelle aber nicht wiedergefunden. Kuklinski sagt in seinem Buch "<10".
Und ich weiß noch, dass es nüchtern gemessen werden muss (ob es sonst falsch erhöht oder erniedrigt ist, weiß ich nicht mehr; mich hatte die Arztpraxis jedenfalls nicht darauf aufmerksam gemacht)

Hier noch zur erhöhten Amylase:
Laborlexikon: Amylase >>Facharztwissen für alle!<<

Viele Grüße
 
Beim Bluttest wird aber die aktive Form gemessen (Pyridoxalphosphat, PLP).
Bei aegis Wert handelt es sich um den Serumwert, also um das B6, das sich außerhalb der Blutzellen befindet.
Welche weitere Umwandlung meinst du?
Diese:
"Um aus dem Blutkreislauf erneut in periphere Gewebe zu gelangen, müssen die phosphorylierten B6-Derivate zur Freisetzung aus diesem Komplex durch alkalische Phosphatasen im Plasma hydrolysiert werden. Die B6-Vitamere können nur in ihrer dephosphorylierten Form die Zellmembran durchdringen. Intrazellulär wird ihnen wieder mittels Zink-abhängiger Pyridoxalkinasen eine Phosphatgruppe angehängt"
Quelle: Vitamin B-Komplex | Pyridoxin (Vitamin B6) | DocMedicus Vitalstofflexikon

Mit anderen Worten, damit B6 ausreichend in die Zelle kommt, muss der Stoffwechsel das im Serum vorliegende aktive B6 kurz in inaktives B6 umwandeln (und dann in der Zelle wieder aktivieren).

Bei der Aufnahme des B6 vom Nahrungsbrei in die Darmzellen wird das B6 ebenfalls zuerst de- und dann wieder rephosphoryliert:
"Diese Rephosphorylierung hat den Sinn der Zurückhaltung der Vitamin B6-Formen im Organismus – metabolic trapping.
Bevor die B6-Derivate an der basolateralen Membran der Enterozyten in das Blut abgegeben werden, kommt es erneut zu einer Dephosphorylierung"
Quelle: s.o.
Und diese Studie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28716455 beweist sogar im Gegenteil, daß auch die inaktiven Formen von der Zelle aufgenommen werden
Das habe ich auch nie bestritten. ;)

Gruss
Hans
 
Hallo Hans,

Mit anderen Worten, damit B6 ausreichend in die Zelle kommt, muss der Stoffwechsel das im Serum vorliegende aktive B6 kurz in inaktives B6 umwandeln (und dann in der Zelle wieder aktivieren).

Weisst Du, ob das in der Zelle aktivierte B6 das ist, was bei "bioaktivem B6" gemessen wird? "B6, bioaktiv" hat die Ärztin nämlich bei mir als Igel-Leistung auf den Anforderungsbogen vom Labor geschrieben.

Viele Grüße
 
Weisst Du, ob das in der Zelle aktivierte B6 das ist, was bei "bioaktivem B6" gemessen wird?
Da muss ich mich auch erst mal kundig machen.

Wenn ich diese Quelle betrachte https://www.imd-berlin.de/fachinfor...g-der-bioaktivitaet-mittels-id-vitr-test.html, scheint es zumindest so, dass "aktiv" und "bioaktiv" synonym verwandt werden.
"B6, bioaktiv" hat die Ärztin nämlich bei mir als Igel-Leistung auf den Anforderungsbogen vom Labor geschrieben.
Ob das auch das intrazelluläre (bio-) aktive B6 umfasst, lässt sich aus diesen Angaben nicht ersehen. Prinzipell kämen Serum (extrazellulär), Erythrozyten (intrazellulär) und Vollblut (intra- und extrazellulär) in Frage.
Da müsste man mal beim Labor nachforschen.

Gruss
Hans
 
Hallo Hans,

also der Test bei mir wäre beim IMD, also vermutlich genau der, den Du oben verlinkt hast. Mit dem, was Du oben geschrieben hast, könnte es ja auch an der Aktivierung in der Zelle hängen (außer man misst eben tatsächlich das aktive B6 IN der Zelle). Ich hätte ja eher Cystathion gemacht, das ist ja auch ein funktioneller Wert, aber na ja, die Ärztin hat das angegeben (und sie scheint schon ganz gut zu sein). Aber ich werde da mal beim Labor fragen.

Danke und viele Grüße
 
also der Test bei mir wäre beim IMD, also vermutlich genau der, den Du oben verlinkt hast.
In der verlinkten Quelle ist vom IMD ein Beispielbefundbericht abgebildet. Da wird von Vitamin B6 biaktiv i.S. geschrieben. Also im Serum - aber nicht in der Zelle...
Ich hätte ja eher Cystathion gemacht, das ist ja auch ein funktioneller Wert, aber na ja, die Ärztin hat das angegeben (und sie scheint schon ganz gut zu sein).
Cystathion i.U. würde ich einer intrazellulären B6-Messung ebenfalls vorziehen. Da bin ich ganz auf Kuklinskis Linie. Ersteres gibt es übrigens in einem Bremer Labor als IGeL-Leistung.

Gruss
Hans
 
Hallo Hans,

das mit dem "i.S." hab ich mir auch gedacht, aber was wäre dann "i.E." (bei B1)? Unten bei Material steht bei B1 EDTA-Blut, aber bei B6 Vollblut. Etwas verwirrend.

Viele Grüße
 
das mit dem "i.S." hab ich mir auch gedacht, aber was wäre dann "i.E." (bei B1)?
Da hätte ich spontan auf E=Erythrozyten getippt.
Das Leistungsverzeichnis verschafft aber wohl Klarheit:
https://www.imd-berlin.de/nc/leistu...nalyse&cHash=0a4f4af36e65590366e7a3f27efc182f

Da heißt es:

- Vitamin B6, bioaktiv -> Vollblut (Serum) 1 ml
Unter Serum verstehen sie also Vollblut.:)

und


- Vitamin B1, bioaktiv -> EDTA Vollblut 1 ml
Also steht das E. wohl für "EDTA Vollblut"
 
Hallo Hans,

Unter Serum verstehen sie also Vollblut
Oh, darauf muss man aber auch erst kommen... ;)
Dann bin ich mal gespannt, ob meine Mineralien-Vollblutuntersuchungen in Wirklichkeit auch aus dem Serum sind...

Danke fürs gucken!

Viele Grüße
 
So, ich habe jetzt neue Laborwerte vom Endokrinologen. Leberwerte sind neuerdings erhöht (waren sie ja vorher nicht). Aus seiner Sicht ist trotzdem alles in Ordnung (???)

Ich lade das einfach mal hier hoch, dann muss ich nicht alles abtippen. Glukosewert kann (so weit ich weiß?) ignoriert werden, da das nicht nüchtern war.

Desweiteren habe ich auf eigene Kosten ein Cortisol-Tagesprofil gemacht, das sieht schon ganz anders aus. Die unteren Wert schrammen ganz knapp über dem Grenzwert entlang, und dabei war das noch nichtmal ein besonders stressiger Tag. Die Blutabnahme beim Endo war übrigens Mittags, also genau zu der Zeit, wo mein Cortisol sowieso hoch ist. Klar dass das nicht auffällig ist...

Meine HP vermutet eine chronische Infektion, naheliegend wäre EBV, weil das sowieso jeder hat, und meine Beschwerden passen auch darauf. Aber egal was für ein Vieh es ist, es scheint wohl die Nebennieren zu stressen? Von EBV weiß ich, dass die den Vitamin-D Rezeptor blockieren können, was wiederum meine Probleme damit erklären könnte? Das Internet sagt, in dem Fall ist es sogar schädlich, VD einzunehmen, weil das Verhältnis von aktivem und inaktivem VD nicht stimmt? Oder sowas? So ganz habe ich das nicht verstanden.

Ist sowieso alles Spekulation. Aber irgendwo muss ich ja anfangen. Mal schauen, ob mein Hausarzt endlich mal die neuen Leberwerte ernst nimmt, oder mich immer noch für psycho hält...
 

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