Hi Michel, bei mir sieht es wie folgt aus:
meine ersten Zeckenbiss hatte ich vor 4 Jahren und auch die erste Borreliose.
Wurde mit Antibiothika behandelt und ich hatte dann 3 Jahre Ruhe.
Im Sommer letzten Jahres erwischte mich wieder eine Zecke, die ich erst nach einigen Tagen bemerkte, als die Einstichstelle am Kopf schmerzte.
Wenige Tage darauf bildet sich an der rechten Flanke mit Ausdehnung zum Rücken hin der berühmte rote Ring. Ich habe das allerdings nicht mit dem Biss in Verbindung gebracht: Ich hatte mich im Freibad auf einen Liegestuhl gelegt und dachte an ein Kontaktekzem. Ausserdem wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass sich das EM auch an anderen Stellen als der Einstichstelle bilden kann. Soll bei Stichen am Kopf sogar oft vorkommen.
Ich behandelte das dann eigenständig mit Salbe, keine Besserung. Der Ring verbreiterte sich stetig. Von November an war ich eigentlich ständig krank: Grippeähnliche Symptome, Glieder- und Muskelschmerzen, Blasenentzündungen, Halsschmerzen, Schienbeinschmerzen und im Dezember schließlich starke Herzschmerzen. Obwohl ich das vor 4 Jahren auch hatte, brachte ich das immer noch nicht mit Borreliose in Verbindung.
Ein wenig Urlaub gemacht und ausgeruht, die Sache wurde aber nicht wirklich besser. Im Februar bin ich dann zur Ärztin, weil zu den genannten Beschwerden allerschlimmste Schmerzen in der rechten Seite (der mit dem Ring) des Nachts auftraten, die mit normalen Medikamenten nicht behandelbar waren.
Die Ärztin diagnostizierte Borreliose Stadium II, Bluttest wurden nicht gemacht, da sie meinte, diese wären oft unergiebig und die Wanderröte eindeutig. Sie wunderte sich allerdings über die Vielfalt der Beschwerden, ich habe dann im Netz einen Symptomzettel gefunden und den mitgenommen.
Die Borrelien sollten nun mit Doxycyclin 2 mal 100 mg am Tag - 3 Wochen - vertrieben werden, gegen die Schmerzen bekam ich schließlich ein opiathaltiges Schmerzmittel.
Diese verschwanden dann nach drei Tagen. Die Wanderröte ging auch schnell zurück.
Während der Behandlung war ich zwar schlapp, aber es ging mir zunehmend besser.
Ich hatte dann so 3 Monate eine gute Zeit, bis sich die Beschwerden vor ca. 1 Monat nach und nach wieder einstellten. Ich bin dann direkt wieder zu meiner Ärztin, die ich allerdings überzeugen musste, dass wir es wieder mit Antibiothika versuchen.
Einige Beschwerden sind besser, z.B. sind die Muskelschmerzen, die nachts besonders stark waren, zurückgegangen. Andere habe ich noch: Grippiges Gefühl, Schwitzen, Halsschmerzen, Blasenschmerzen, Gelenkschmerzen (aber jetzt seit ein paar Tagen auch schon viel besser). Erwähnen sollte ich noch, dass ich mit dem Wiederaufflammen der Beschwerden nun erstmals ein Taubheitsgefühl in der linken Seite der Unterlippe habe. Kopfschmerzen einseitig auf der rechten Seite habe ich immer gehabt.
Ich habe mich ja schon sachkundig gemacht und die Ärztin darauf hingewiesen, dass das Doxy wohl nicht so richtig ist. Sie beruft sich allerdings auf die Empfehlungen im Ärzteblatt und sie traut sich an eine höher dosierte Therapie nicht ran. Das auch, weil ich Allergikerin und Asthmatikerin bin. Sie hat mich nun an die Uniklinik überwiesen. Da die bei uns in Köln aber nicht wirklich mit Borreliose vertraut sind, habe ich mich entschieden, mir
einen Spezialisten zu suchen.
Ich wurde auf einen Arzt in Pforzheim aufmerksam gemacht, bei dem ich mir einen Termin geben lassen werde.
Denn auch wenn es mir im Moment besser geht, muss ich nach meiner Vorgeschichte ja damit rechnen, dass der gute Zustand nur eine Zeit hält und dann der nächste Schub kommt.
Das VC krieg ich so gut runter. Werde dann mal aufpassen, dass mich nicht der Dünnflitsch heimsucht, habe aber zur Not ein paar Doxys in Reserve. ;-)
LG von Heidi