Eine Frage war mal, Kayen, was Rudolf Steiner denn "gesehen" hat mit "seherischen" Fähigkeiten......er sagt, schreibt mal, dass so, wie ein Mensch mit normalen Sinnen, mit normaler Wahrnehmung, nicht gleich wissenschaftliche Tatsachen z.B. in der Natur sieht, etwa biologische Tatsachen an Pflanzen, die man erst bei (wissenschaftlicher) Beschäftigung mit den Pflanzen bzw mit Naturwissenschaften erkennt und beschreiben kann (wenn man denn diese Ergebnisse versteht)...zum Beispiel...
genauso oder ähnlich kann wohl jemand, der seherische Einblicke in eine geistige Welt/Dimension/Sphäre haben mag, nicht sofort "alles" sehen, was es da an geistigen Tatsachen zu "sehen" gibt - da reicht wohl nicht nur 1 Rundumblick, und man hat sofort den (totalen) Durch-Blick, das Rundum-Wissen, alle Erkenntnisse, die man gerne hätte(!?)
Ein Beispiel, das ich für mich besonders faszinierend finde:
Text "Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt - Tierkreis, Planeten, Kosmos"
Das sind 10 Vorträge, gehalten vor 111 Jahren in Düsseldorf (ganz hier in meiner Nähe), April 1909.
Link
fvn-archiv.net/ /GA110.pdf
Beispiel von den Seiten 80 bis 82, angefangen auf Seite 82:
fvn-archiv.net/ GA110.pdf #page 82
Wenn wir uns das recht bildlich vorstellen wollen, so können wir sagen:
Ein altes Sonnensystem ist verschwunden und verklungen; innerhalb dieses alten Sonnensystems sind herangereift zur höchsten Reife der Reigen der Seraphim, Cherubim, Throne.
Nun suchen sich diese nach den Angaben der höchsten Dreieinigkeit einen Kugelraum im Weltenraum aus und sagen sich, hier wollen wir beginnen.
Und jetzt nehmen die Seraphim die Ziele des Weltensystems entgegen, die Cherubim arbeiten dieses Ziel aus, und in diesen Kugelraum lassen fließen aus ihrer eigenen Wesenheit heraus die Throne das Urfeuer.
So haben wir den Anfang unseres Weltensystems erfaßt.
.......da steht ja nicht immer wieder, ich habe gesehen, mit den und den Methoden usw - aber es steht da auch nicht, ich denke, es könnte so sein, vielleicht, wer weiß...oder ähnliches.
Steiner beschreibt "unser Weltensystem", unser Sonnensystem mit den Planeten.
Aber die Planeten sind nicht "einfach da", es werden auch Entwicklungs-Stufen der Planeten bzw des Sonnensystems beschrieben - das aber "überraschend" anders, als es aus der Naturwissenschaft bekannt ist.
Zum Beispiel wird der Anfang unseres Sonnensystems, unseres "Weltensystems" als "Alter Saturn" beschrieben - warum, das hat einen Grund, dazu aber hier erstmal nicht mehr (was auch nicht etwa dem alten Planeten Saturn entspricht, wie wir heute diesen Planeten kennen - mag alles verwirren, Steiner sagt mal dazu, dass Geistes-Wissenschaft ähnlich wie Natur-Wissenschaft nicht unbedingt einfach ist, und man auf einen "Blick" einfach mal alles Wissen, alle Erkenntnisse parat hat, also vielleicht 1 Engel "gesehen" und schon weiß man "alles").
Seite 80 bis 81:
Warum können die Throne aus ihrer Substanz heraus dasjenige abgeben, was der (alte, meine Anmerkung) Saturn braucht? Weil die Throne sich vorbereitet haben in einem früheren System durch solche sieben Zustände hindurch, wie unser Sonnensystem es jetzt durchmacht.
Bevor etwas ein System wird von Thronen, Cherubim, Seraphim, muß es ein Sonnensystem gewesen sein; das heißt, wenn eine Sonne so weit ist, daß sie sich mit ihren Planeten wieder vereinigt hat, dann wird sie Umkreis, dann wird sie selber ein Tierkreis.
Das, was wir im Tierkreis kennengelernt haben, diese erhabenen Wesenheiten, sind die Reste, die uns herübergekommen sind aus einem alten Sonnensystem. Was früher innerhalb eines Sonnensystems sich entwickelt hat, das kann jetzt herunterwirken aus dem Weltenraum und kann selber ein neues Sonnensystem aus sich gebären und schaffen.
Deshalb sind diese Wesenheiten, die Seraphim, Cherubim, Throne, für uns zunächst die höchste Hierarchie unter den göttlichen Wesenheiten, weil sie ihre Sonnensystem-Entwickelung bereits durchgemacht haben und zum großen kosmischen Opferdienst aufgestiegen sind.
Diese Wesenheiten sind dadurch erst in wirklich unmittelbare Nähe gekommen der höchsten Göttlichkeit, von der wir zunächst überhaupt sprechen können, der Trinität, der dreifachen Göttlichkeit.
Jenseits also der Seraphim haben wir zu sehen jene höchste Göttlichkeit, welche Sie bei fast allen Völkern finden als die dreifache Göttlichkeit, ausgedrückt als Brahma, Shiva, Vishnu, als Vater, Wort und Heiliger Geist. Dieser höchsten Göttlichkeit, der obersten Dreieinigkeit, entspringen gleichsam die Pläne zu einem jeden neuen Weltensystem.
Blicken wir zurück zum alten Saturn, so sagen wir uns:
Bevor irgend etwas ins Dasein getreten ist von diesem alten Saturn, ist in der göttlichen Dreieinigkeit der Plan erwachsen. Aber diese Dreieinigkeit braucht Wesenheiten zur Ausführung des Planes. Diese Wesenheiten müssen sich erst reif machen dazu. Die ersten Wesenheiten, die um die Gottheit sozusagen selber sind, die, wie man es schön ausgedrückt hat in der christlichen abendländischen Esoterik, «unmittelbar den Anblick Gottes genießen», das sind die Seraphim, Cherubim, Throne. Die nehmen nun die Pläne eines neuen Weltensystems entgegen von der göttlichen Dreieinigkeit, der sie entspringen.
Es ist das natürlich, Sie verstehen, meine lieben Freunde, mehr bildlich gesprochen als wirklich, denn wir müssen mit menschlichen Worten solch erhabene Tätigkeiten ausdrücken, für die menschliche Worte wahrhaftig nicht geschaffen sind. Menschliche Worte sind nicht da, um solch hohe Tätigkeit auszudrücken, durch die zum Beispiel am Beginn unseres Sonnensystems die Seraphim entgegen nahmen die höchsten Pläne der göttlichen Dreieinigkeit, die da enthalten, wie sich unser Sonnensystem durch Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan hindurchentwickeln soll.
Zuletzt ist gemeint "Alter Saturn", "Alte Sonne", "Alter Mond", dann die Erde als Planet, wie wir ihn und sie kennen, die Erde - ich glaube, diese "alten" Entwicklungen findet man auch in diesem Buch beschrieben.......hmmm, ja, mag man alles so lesen - nein, das ist nicht nach Lesch's Kosmos

auch nicht nach dem (alten) Buch von Hoimar von Ditfurth "Der Geist fiel nicht vom Himmel" - es ist, eigentlich und auch uneigentlich ganz g a n z anders!
Ja, und da steht noch Jupiter, Venus und Vulkan - das sind nach Steiner, nach seinen Sehungen(?), Ein-Sichten und Erkenntnissen zukünftige Entwicklungsstufen unseres Sonnen- und Planetensystems!
Warum Vulkan? Das kann ich grad überhaupt nicht sagen, aber - Vulkanier kennt man als moderner Mensch, hat man schonmal gehört, aus einer ganz anderen Richtung, das ist dann aber Science-Fiction.......so ganz Zufall? Man weiß es erstmal nicht!
Also nicht missverstehen! Steiner hat sicher nicht Raumschiff Enterprise / Star Trek gekannt, da gab es noch keine Fernseher....Fern-Seher, ja, kann man auch mal drüber nachdenken, in welche Fernen man vor 100 Jahren schon sehen konnte, oder bei den alten Ägyptern, Chinesen oder Indern vor Jahrtausenden, was da berichtet wird von Eingeweihten, Rishis oder Mysterien-Schulen.....das meint Steiner, wenn er immer wieder betont, er ist und war nicht der erste, der sowas gesehen hat in und von Geistigen Welten!
Im Zusammenhang mit dem Menschen und der physisch-materiellen Welt, ihre Entstehung und Entwicklung aus geistigen Welten heraus, mit geistigen Wesen, Geistigen Hierarchien von solchen Wesen!
Dass in diesem Beispiel im Grunde die "Schöpfungsgeschichte" unseres Sonnensystems erzählt wird.....mag man drüber nachdenken im Zusammenhang mit allem, was in den vorhergehenden Beiträgen hier gesagt, geschrieben wurde......ich hatte schon mal einen Titel einer anderen Vortrags-Sammlung erwähnt "Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte", in der Steiner zeigt, dass man die biblische Schöpfungsgeschichte verstehen kann, wenn man sie einmal mit geistes-wissenschaftlichen Augen sehen will, vergleichen will mit der Geistes-Wissenschaft - und dass man dann die biblische Geschichte nachvollziehen und "verstehen" kann......hmm, ja, die Dimensionen an Erkenntnissen und Ein-Sichten werden nicht kleiner, wenn man sich länger damit beschäftigt!