Themenstarter
- Beitritt
- 10.01.04
- Beiträge
- 73.514
Hört man heute den Begriff der Anthroposophie, denkt man automatisch an Rudolf Steiner, ihren Begründer.
Rudolf Steiner kam aber aus einem zeitgeschichtlichen bzw zeitphilosophischen Umfeld der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, in der sich auch andere Leute mit ähnlichen Gedanken befassten.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Blavatsky/ Steiner-Dokumente (Abschriften)
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
-------------------------------------------------------------------------
www.yabyum.ch/archiv/yy000408.htm
-------------------------------------------------------------------------
Uta
Rudolf Steiner kam aber aus einem zeitgeschichtlichen bzw zeitphilosophischen Umfeld der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, in der sich auch andere Leute mit ähnlichen Gedanken befassten.
Helena Petrowna Blavatsky - Die AutorinWer war diese erstaunliche Frau? H. P. Blavatsky wurde am 12. August 1831 in Jekaterinoslaw (heute Dnjepropetrowsk) in Südrußland geboren. Väterlicherseits stammte sie von der deutschen Adelsfamilie von Hahn ab, mütterlicherseits war sie die Enkelin der russischen Prinzessin Helena Dolgoruki. Bereits in der Kindheit zeigte sie einen ausgeprägten, willensstarken Charakter, der sich vielfach nicht in die begrenzende Etikette der russischen Hocharistokratie zwängen ließ. Im Alter von siebzehn Jahren verließ sie Rußland und begab sich auf abenteuerliche und strapaziöse Reisen, die ihr Leben jahrzehntelang bestimmen sollten und sie in fast alle Teile der Welt führten. Sie bereiste wiederholt Afrika, Europa, Amerika und Asien, und sie brachte sogar das Kunststück fertig, über Indien nach Tibet zu gelangen, das zu der damaligen Zeit für Ausländer verschlossen war.
1873 erwarb H. P. Blavatsky die amerikanische Staatsbürgerschaft und ließ sich in New York nieder. Hier lernte sie ihren wichtigsten Mitarbeiter kennen, den irischen Rechtsanwalt William Quan Judge, mit dem sie eine tiefe Seelenverwandtschaft verband. Gemeinsam mit Judge (1851–1896) und Colonel Henry Steel Olcott (1832–1907) gründete sie am 17. November 1875 in New York die Theosophische Gesellschaft.
.........
1879 übergab H. P. Blavatsky die Geschäftsführung sowie die Leitung der inneren Abteilung (ES) der Theosophischen Gesellschaft an Judge und reiste mit Olcott nach Indien. Hier gründete sie 1881 in Bombay den indischen Zweig der Theosophischen Gesellschaft. Sie bereiste ganz Indien und hielt Vorträge, die überall auf begeisterte Zustimmung trafen.
1884 und endgültig 1885 kehrte H. P. Blavatsky nach Europa zurück, um sich in Würzburg, Ostende und schließlich in London mit voller Kraft ihrem zweiten Hauptwerk zu widmen. 1888 veröffentlichte sie Die Geheimlehre, in der sie anhand einer schlicht unübersehbaren Fülle fundamentalen Wissens aus nahezu allen Kulturkreisen ein Licht auf die tieferen Lebenszusammenhänge wirft, um sie in ihrer Kausalität zu veranschaulichen. Bis heute bietet Die Geheimlehre mit ihren vielen Hinweisen und Anregungen ein noch wenig erforschtes Feld, das auch in der modernen Wissenschaft zunehmend Berücksichtigung findet.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Die Lehre der Esoterik[FONT=MS Sans Serif,Arial]Neben verschiedenen Okkultzeitschriften hat vor allem die Deutschrussin Helena P. Blavatzky mit ihrer Theosophie die moderne Esoterik geprägt. In ihrem Buch 'Die Geheimlehre' beschreibt sie die wichtigsten Elemente der modernen Esoterik. Bei aller internen Zerstrittenheit der verschiedenen Strömungen beziehen sich jedoch alle EsoterikerInnen auf diese Glaubenssätze. Es sind dies: Die Idee von Karma und Wiedergeburt, die so genannte 'Wurzelrassenlehre' und die Vorstellung eines herannahenden 'Neuen Zeitalters'. [/FONT]
[FONT=MS Sans Serif,Arial]In der Esoterik vermengt sich hinduistische Kastenordnung mit sozialdarwinistischen Evolutionismus. Jede Handlung wirkt in die Zukunft. Leid im Leben ist Ausdruck eines schlechten Karmas und Konsequenz von Schuld in einem früheren Leben. Diese Auffassung führt zur politischen Apathie, die sich bis zum blanken Zynismus steigern kann. "Man darf sich nicht engagieren, um das Karma nicht zu stören." Auf die Spitze treibt es die Anthroposophin Alice Ann Bailey, die 1949 die Ermordung von sechs Millionen Juden im Nationalsozialismus als 'Feuer der Reinigung' rechtfertigte. Sie hätten da ihr schlechtes Karma, den Gottesmord, 'aufgearbeitet'. ([/FONT][FONT=MS Sans Serif,Arial] Quellennachweis: Tageszeitung 'Berner Tagwacht' und Wochenzeitung 'Zürcher Studentin', jeweils ungeprüft, Auszüge stellenweise sinngemäß wiedergegeben).[/FONT]
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Blavatsky/ Steiner-Dokumente (Abschriften)
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Monte Verita - Heilige BergeAlles begann damit, dass sich Henri Oedenkoven, der Sohn eines wohlhabenden Antwerpener Großindustriellen , und Ida Hofmann, eine Pianistin und Musiklehrerin, in einer österreichischen Naturheilanstalt kennen und lieben lernten. Beide waren nicht nur gleichzeitig angewidert von der Verlogenheit in ihren Gesellschaftskreisen, beide verstanden sich auch sonst sehr gut. So beschlossen sie, eine Kolonie Gleichgesinnter zu gründen, in der neue Formen des Zusammenlebens, als Grundstein einer neuen Gesellschaft gelebt werden sollten. Ihre Wahl fiel auf den Monte Monescia, den sie in Monte Verita umbenannten. (Ein Jahr zuvor bereits hatte es an gleicher Stelle Pläne zur Errichtung eines theosophischen Klosters gegeben.)
Der Name übrigens führt ein wenig in die Irre, sie wollten nicht die "Wahrheit" finden, ihr Anspruch war bescheidener, sie wollten "wahrhaftig" leben. "... dass wir keines wegs behaupten die 'wahrheit' gefunden zu haben, monopolisiren zu wolen, sondern dass wir entgegen dem oft lügnerischen gebaren der geschäftswelt, u. dem her konvenzioneler forurteile der geselschaft, danach streben, in wort u. tat 'war' zu sein, der lüge zur fernichtung, der warheit zum sige zu ferhelfen", so Ida Hofmann in ihrer eigenen reformierten Orthographie....
Idee einer Naturheilanstalt (Sanatorium) mit vegetarischem Essen, mit Rohkost und Reformkocher, durchsetzen. "Henris vorläufiges Unternehmen", so Ida Hoffmann in ihren Memoiren, "gipfelt in der Gründung einer Naturheilanstalt für solche Menschen, die in Befolgung einfacher und natürlicher Lebensweise entweder vorübergehend Erholung oder durch dauernden Aufenthalt Genesung finden und sich in Wort und Tat seinen Ideen, seinem Wirken anschließen wollen." Die anderen hatten sich die Gründung einer selbstversorgenden Siedlung zum Ziel gemacht und zogen nach dem Hinauswurf die Konsequenzen.
.......
Das was zwischen 1900 und 1920 hier passierte, ist durchaus vergleichbar mit der Hippie-Bewegung. Als Stichworte seien hier Abkehr von der materialistischen Welt, die Suche nach Liebe, einem anderen Gemeinschaftserlebnis und der Wahrheit/Spiritualiät genannt. Ähnlich der Monte Verita: auch hier eine Abkehr von etablierten Werten und Suche nach einem neuen Sinn. Das Ganze allerdings ohne Drogen sondern mit Vegetarismus, Lichtbad, Theosophie und Freikörperkultur. Zentrale Begriffe waren Licht und Leben, frei vom Staat und Kirche, selbstbestimmt - der "neue" Mensch war ein sich selbst entfaltender Mensch.
.........
Hierher kam Hermann Hesse 1907, um sich einer längeren Alkoholentziehungskur auszusetzen. Er lebte in einer kleinen Bretterbude, verbrachte sieben Tage ohne feste Nahrung und vergrub sich bis unter die Achseln in den Boden, um die Heilkraft der Erde zu erproben. Viele seiner Erzählungen handeln auf dem magischen Berg. Da war auch der Dichter und Revolutionär Erich Mühsam, der später in einem Konzentrationslager ermordet werden sollte....
1914 brauten sich über Europa die dunklen Wolken des Ersten Weltkrieges zusammen, die ihre Schatten auch auf den sonnigen Monte Verita warfen, das Interesse am Berg und am Vegitarismus erlahmte. 1917 begrub Oedenkoven die letzten Illusionen und erlaubte, dass im Sanatorium Fleisch gegessen werden durfte und die Reformkleidung nicht mehr obligatorisch war. Im Januar 1920 gab Oedenkoven auf, verließ zusammen mit seiner Frau Isabella den Monte Verita und ging nach Brasilien.
Im Laufe der Jahre wechselten die erfolglosen Besitzer, bis im Februar 1926 ein gewisser Baron von der Heydt das Schicksal des Berges in die Hand nahm. Die alten Dogmen fielen und der Berg erwachte zu einem neuen Leben, in dessen Rahmen der Monte Verita langsam zu einem geistigen Zentrum wurde, in dem sich die Vertreter des progressiven europäischen Geistesleben trafen.
Der Monte Verita fiel nach dem Tod von der Heydts 1964, testamentarisch an den Kanton Zürich....
-------------------------------------------------------------------------
www.yabyum.ch/archiv/yy000408.htm
-------------------------------------------------------------------------
Uta
Zuletzt bearbeitet: