Nussmuse und Samenmuse

Da ich ja eher ein minimalistisch eingestellter Mensch bin, gerade in puncto Elektrogeräte, konnte ich gestern nicht umhin mir einen winzigen Nusszerkleinerer (auch für Kaffeebohnen geeignet durch zwei verschiedene Aufsätze) zuzulegen.
Damit kann ich mir jetzt Mus mit weniger Aufwand herstellen, sonst hatte ich manchmal den großen Mixer in Gebrauch, welcher aber für Mus wohl eher unbrauchbar ist, es sei denn, man bereitet es für eine Großfamilie zu.

Mein Paranussmus ist wunderbar geworden, auch geschmacklich wundere ich mich, wie süss diese Nuss ist:

Falls Werbung nehme ich es auch heraus, hier wird es jedoch so schön dargestellt:

 
Ich esse ebenfalls Nussmuse. Mandelmus bevorzugt. Im Müsli esse ich aber ganze Cashewkerne oder Cashewbruch. Ich habe eine Briefwaage. Aufgrund der Angaben und auch Wahrnungen von zu viel oder zu wenig Mus . . . habe ich dann mal meine Portionen, die ich so verspeise, gewogen.
Zwanzig Gramm Mandelmus auf dem Brot, dass ist eine ordentliche Portion, die schon etwas dicker ist. Das ist geschmacklich gut und ausreichend. Bei den Cashews komme ich auch auf zehn Gramm. Alles in allem entspricht das dem empfohlenen Tagesbedarf, plus/minus wenige Gramm.

Etwas süchtig hätte ich nach Erdnussmus werden können. Aber das habe ich im Moment nicht auf dem Plan.
 
Das allermeiste hinsichtlich Mandeln und Walnüssen stammt ja aus der westlichen USA.
Siehe auch #72 in:

Macadamia-Mus finde ich auch echt schwer zu finden. Das gängige von einer bekannten Biomarke in den Bioläden ist schweinisch teuer und besteht m. E. n. wie auch Kayens Drogeriemarktfund zur Hälfte aus zugesetztem Zucker oder irgendetwas.
Ich habe gestern im großen Sortiment von Denns geschaut und auch keines aus 100% Macadamia (bzw. allenfalls noch etwas Salz) gefunden. Warum auch immer.

Alles in allem entspricht das dem empfohlenen Tagesbedarf,...
Von welchem Stoff?
 
Paranüsse sollte man nicht zu viel verzehren. 2 Nüsse täglich decken den Bedarf an Selen. Selen ist wichtig, aber im Übermaß giftig. Aber du stellst ja wohl dein Mus nicht täglich her.
Wobei 1 Pck. Paranüsse a 100 gr = ca. 103 ug Selen enthalten.

Ohne Risiko für schädliche Nebenwirkungen ist laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für Erwachsene eine Zufuhrmenge von 300 µg Selen pro Tag tolerierbar. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel enthalten maximal 200 µg pro Tag. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass in Europa negative Effekte durch die Einnahme von Präparaten auftreten, wenn sie vorschriftsmäßig eingenommen werden. Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 17 Jahren liegen die tolerierbaren Gesamtzufuhrmengen abhängig vom Körpergewicht zwischen 60 µg und 250 µg Selen pro Tag.

Gestern habe ich die Hälfte der Packung zu einem leckeren Mus gemacht, weil ich das Gerät ausprobieren wollte und nicht erst einen Macadamiakauf abwarten konnte.
Die "Gefahr" könnte von einer zu hohen Strahlungsbelastung herrühren:
Paranüsse haben einen besonders hohen Selengehalt. 100 g Paranüsse enthalten ca. 103 μg Selen (s. Quelle Frage 6). Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt für Paranüsse allerdings eine besonders hohe radioaktive Belastung im Vergleich zu anderen Lebensmitteln an. Durch den Verzehr von zwei Paranüssen am Tag kann die rechnerische Strahlenbelastung durch Lebensmittel von Erwachsenen um die Hälfte erhöht werden. In diesem Bereich treten noch keine negativen Effekte auf die Gesundheit auf. Daher ist der Verzehr von Paranüssen nicht uneingeschränkt empfehlenswert und sollte im Rahmen von maximal zwei Stück am Tag liegen. Dennoch kann diese geringe Menge bei gesunden Erwachsenen, die nicht schwanger sind und nicht stillen einen Beitrag zur Selenversorgung leisten. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten laut Bundesamt für Strahlenschutz hingegen vorsorglich auf Paranüsse verzichten.

deswegen werden 2 Stück tgl. empfohlen und vorsichtshalber Schwangere, Kinder garnicht.

Die hohe Strahlenbelastung lese ich gerade zum ersten Mal, wusste ich nicht, wobei mir ein möglicher Seelenüberfluß bekannt ist, aber so große Mengen werde ich wirklich nicht vermusen.


 
Wobei 1 Pck. Paranüsse a 100 gr = ca. 103 ug Selen enthalten.
Es gibt aber auch die Angabe, daß 100g ca. 1,9 mg = 1900 ug Selen enthalten. Abgesehen davon schwankt der Gehalt natürlich sehr stark je nach dem Boden, auf dem der Baum wächst.

Die Gehalte können auch noch viel höher sein, bis 51 mg pro 100 g:
In südamerikanischen Regionen schwankt der Se-Gehalt in Paranüssen zwischen 0,2 und 512 mg/kg (Chang et al., 1995, Parekh et al., 2008), und diese Unterschiede wurden auf die Se-Konzentration im Boden zurückgeführt (Reilly, 1999). Es gibt auch Unterschiede aufgrund von Umweltfaktoren in den einzelnen Ländern und Regionen. Nach Chang et al. (1995) und Dumont et al. (2006) enthalten Nüsse aus dem zentralen Teil Brasiliens etwa zehnmal mehr Se als solche, die in der westlichen Region angebaut und geerntet werden. Die Se-Konzentration in Nüssen aus dem Amazonasgebiet (68,15 mg/kg) ist mehr als zwanzigmal so hoch wie die Se-Konzentration in Nüssen aus der Region Acre (2,52 mg/kg) (Silva Junior et al., 2017).
Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814621022135?via=ihub
 
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Bei Paranüssen wäre auch zurückhaltend.

Macadamianüsse hab mir bestellt und versuche Mus daraus zu machen.

Hier ganz einfach (sieht zumindest so aus) nur mit den Nüssen:



Woanders hauen sie einiges mehr an Zutaten wie Kokosöl, weiße Schokolade, Vanilleschoten etc rein. Ich werds mal ganz pur probieren, eventuell auch etwas angeröstet.
 
Hier Kate:


Verschiedene Gesundheitsbehörden empfehlen, pro Tag etwa eine Handvoll ungesalzene Nüsse zu essen. Das entspricht ungefähr 25 bis 30 Gramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zum Beispiel 25 Gramm Nüsse pro Tag. Die australischen Gesundheitsbehörden 30 Gramm.
 
ich denke es spielt das Gesamte eine Rolle.
Die wenigsten werden täglich eine Hand voll Nüsse essen, oder?
Oft isst man mal viele Nüsse und dann paar Tage keine oder viel Nussmus und dann paar Tage keins mehr.
 
Es gibt aber auch die Angabe, daß 100g ca. 1,9 mg = 1900 ug Selen enthalten. Abgesehen davon schwankt der Gehalt natürlich sehr stark je nach dem Boden, auf dem der Baum wächst.

Ja, das sind sehr starke Schwankungen und dass man beim DGE so einen Wert von 103 ug angibt, wenn es auch 1900 ug sein könnten, wäre es sinnvoller auf Verpackungen den Selengehalt anzugeben und darauf zu verweisen.
Meine Paranüsse von Morgenland kommen aus Bolivien, dort finde ich jedenfalls keine Angabe.

Gerade wenn vor einer übermäßigen Zufuhr gewarnt wird, wäre Transparenz etwas Gutes, ähnlich wie Jodangaben bei Algen, die es bereits schon gibt (Z.B. Wakame)
 
Gerade wenn vor einer übermäßigen Zufuhr gewarnt wird, wäre Transparenz etwas Gutes, ähnlich wie Jodangaben bei Algen, die es bereits schon gibt (Z.B. Wakame)

Da stimme ich Dir zu Kayen. Das gleiche gilt für Kokosflocken. Ich habe da zwei Sorten, die ich abwechselnd kaufe, und damit ist mein Blutspiegel in einem guten, normalen Bereich. Ich hatte aber auch schon den Fall, da habe ich höhere Werte gehabt, aufgrund höherer Selengehalte im Produkt.

Wenn Produkte so stark schwanken können und es rasch zu Überdosierungen kommen kann, dann sollten entsprechende Angaben Pflicht sein. Immer wieder ist zu hören, über eine normale Ernährung sind Überdosierungen nicht möglich. Und dann gibt man wenige Ausnahmen an, wo doch eine Überdosierung möglich sein kann, die man aber als normaler Bürger meist nicht kennt. Das ist schon etwas abenteuerlich.
Das gleiche gilt für Leberwurst, in der der Vitamin-A-Gehalt sehr unterschiedlich gelagert sein kann.
 
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Also ich habe Macadamiamus gemacht, 250 gr Nüsse im 300 ml Glas:

IMG_20241004_162703.jpgIMG_20241004_162720.jpg

Vorher etwas angeröstet und es ging auch schnell mit dem Pürieren, wahrscheinlich auch wegen des hohen Fettgehalts.

Aber ich verstehe nun auch, warum sie da in den Rezepten einiges mehr an Zutaten untermengen. Es hat nicht wirklich den Eigengeschmack, sehr mild und etwas süßlich. Aber nicht wirklich ein Vergleich zu Mandelmus oder Tahin. Also süchtig werde ich pur danach nicht. Oder noch etwas mehr rösten und Kokosöl dazu, aber dann kann gleich Butter aufs Brot schmieren ☺

Werde die Nüsse wahrscheinlich auch nicht nochmals kaufen um Mus herzustellen. Aber probierts mal selbst, es ist wirklich leicht zu pürieren. Mandelmus dauert einiges länger.
 
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Gut, dass Du die Geschmacksnote so beschreibst, Laurianna. Gestern habe ich 80 g salzfreie Macadamianüsse für fast 6 Euro ergattert und wollte schon loslegen.
Nun überlege ich erstmal, ob ich nicht gleich mische.

Ich kenne diese Gaumen-Enttäuschung ja auch, insbesondere nach dem Genuss von Tahin.
Habe aber gemerkt, dass das Gespür für den feineren Nussgeschmack zurückkommt. . . also die Tahin-Erinnerung langsam erlischt und z.B. Mandel- und Erdnussmus nach ein paar Tagen deutlich intensiver schmeckten.
Selbst von Erdnussmus war ich zunächst enttäuscht, nun ist es ziemlich lecker und alle Nüsse haben bei mir einen leichten Suchtcharakter.
Auf Kokosmus von Alnatura kann ich jedoch getrost verzichten, hat etwas von normalem Kokosfett und ist noch nicht mal streichfähig. Eigentlich eine Rückgabe als Reklamation. Ein Mus hat für mich streichfähig zu sein.
Am besten haben bei mir bisher Cashew+Paranuss+Mandel geschmacklich abgeschnitten.
Bei der Macadamia habe ich jetzt allerdings auch eher ein Gefühl, dass es geschmacklich in Richtung Butter gehen könnte.
 
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Da in dem Kokosmus auch Kokosöl enthalten ist, und dieses unterhalb von ca. 23°C fest wird, ist es für mich nachvollziehbar, dass Kokosmus auch fest wird. Im Winter finde ich das mit dem Kokosmus eher schwierig. Es hilft, das Glas an einen warmen Ort zu stellen bevor man etwas entnehmen will.
Kokosmus habe ich vor einigen Jahren öfter gegessen, mittlerweile nehme ich statt dessen lieber Kokosmilch, das finde ich einfacher. Kokosmilch kommt dann in den Gemüsewok oder ich verwende sie am liebsten mit Wasser aufgefüllt anstelle von Milch für Kokosmilchreis :)

Ich nutze tatsächlich öfter Mandelmus, das habe ich immer im Haus, falls es mir nicht gut genug geht zum kochen. Mandelmus (ca. 50 g) mit zerdrückter Banane und Kakaopulver und/oder Gewürze wie Zimt gibt einen leckeren, sättigenden Aufstrich auf zum Beispiel Reiswaffeln, geht aber auch gerne pur. Für's gute Gewissen streue ich noch Blütenpollen drauf.

Haselnussmus habe ich aktuell auch wieder hier, aber das kaufe ich nur vielleicht einmal im Jahr. Es schmeckt mir nicht so gut wie Mandelmus. Cashewmus hatte ich auch öfter mal, aber auch das schmeckt mir im Moment nicht so. Erdussmus mit etwas säuerlicher Konfitüre als Auftrich schmeckt auch sehr lecker, aber nachdem ich das mal über längere Zeit regelmäßig gegessen habe, kann ich jetzt nur selten kleine Mengen davon essen, irgendwie vertrage ich es nicht mehr.

Ich kombiniere Nüsse bzw. Nussmuse nur selten mit Salz, denn der Heipraktiker Müller-Burzler schreibt in seinem Buch 'Die Methhusalem-Ernährung' dass die Kombination Salz und rohe Nüsse suboptimal für die Verdauung sei. Es wäre besser, wenn die Nüsse geröstet seien, aber oft wären sie nicht lange genug geröstet. Ich kann das jetzt nicht mit eigenen Erfahrungn bestätigen, aber seine anderen Erkenntnnisse über Kombinationen von Lebensmittelgruppen haben mir sehr geholfen, also versuche ich auch diese zu beherzigen.
 
Gaumen-Enttäuschung ... nach dem Genuss von Tahin...
Ach, ich dachte, Du magst es... Ich finde es geschmacklich auch nicht so toll. Dann eher die Samen frisch gemahlen (--> Müsli) oder evtl. auch fertig gemahlen und gesalzen als Gomasio (-> über's Essen streuen) oder als ganze Körner auf's selbstgebackene glutenfreie Knäcke.

Auf Kokosmus von Alnatura kann ich jedoch getrost verzichten
Das geht mir auch so :)
 
Ach, ich dachte, Du magst es.
Habe das eigentlich so verstanden, dass nach Tahin andere Nussmuse eher fader schmecken, weil Tahin eben intensiver ist.

Gestern habe ich 80 g salzfreie Macadamianüsse für fast 6 Euro ergattert
Habe gerade auch durchgerechnet, dass die 250 gr umgerechnet 14 Euro gekostet haben. Das war mir gar nicht so bewusst. Aber bei euch dann ja noch teurer. Schon ein teurer Spaß - aber berichte mal gerne, wies dir als Mus so schmeckt.

Aber ich denke, preislich und geschmacklich gesehen, wird's bei mir doch eher eine Ausnahme bleiben.
 
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Habe das eigentlich so verstanden, dass nach Tahin andere Nussmuse eher fader schmecken, weil Tahin eben intensiver ist.
🤭 ;) Danke für die Aufklärung - so macht das natürlich auch Sinn.

Ich finde allerdings, von der Intensität her können braunes(!) Mandelmus und Erdnussmus (crunchy) mithalten mit Tahin. Habe ich grad heute mittag wieder gegeneinander antreten lassen 🤼‍♀️

Wobei ich grundsätzlich Abwechslung auch reizvoll finde.
 
Ich kenne diese Gaumen-Enttäuschung ja auch, insbesondere nach dem Genuss von Tahin.
Habe aber gemerkt, dass das Gespür für den feineren Nussgeschmack zurückkommt. . . also die Tahin-Erinnerung langsam erlischt und z.B. Mandel- und Erdnussmus nach ein paar Tagen deutlich intensiver schmeckten.
Selbst von Erdnussmus war ich zunächst enttäuscht, nun ist es ziemlich lecker und alle Nüsse haben bei mir einen leichten Suchtcharakter.

Ach, ich dachte, Du magst es... Ich finde es geschmacklich auch nicht so toll

Ich mag Tahin sogar sehr, liebe Kate, leider hab ich es missverständlich geschrieben.
Wenn man, wie ich, ein Jahrzehnt lang nur Tahin isst und kein Nussmus isst, dann ist ein paar Tage zunächst einmal jegliches Nussmus fad im Geschmack. Ähnliches Beispiel, wenn man ein Jahrzehnt Chili isst und dies auf einmal durch Paprika ersetzt, dann ist man wahrscheinlich zunächst einmal entsetzt, zumindest kurzfristig enttäuscht.
Nach einer gewissen Zeit des Absetzens eines stärkeren Gewürzes bekommt man dann aber ein Gespür für die Feinheiten zurück.
Ähnlich könnte es auch umgekehrt passieren, wenn die Feinheit durch stark gewürztes überrollt wird.
 
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