Nicht mehr raus gehen wollen

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Ich bin fast 60 J., habe mcas und noch Einiges mehr und seit der Geburt Probleme mit dem Essen. Aber das ist nicht das Thema. Es ist mit ein Grund, warum ich schon immer etwas eingeschränkt unterwegs war.

Sorry, aber ich kann nicht meine ganze Lebensgeschichte erzählen. Das würde den Rahmen sprengen.

Vielleicht sollte ich einfach kein Problem daraus machen. Vielleicht geht es bald von alleine wieder vorbei.

Es wäre wohl schlimmer, wenn ich gerne raus wollte und mich nicht trauen würde.

Danke.
 
Seit über einem Jahr habe ich, bis auf wenige Ausnahmen, mein Zuhause nicht mehr verlassen.
Zuvor ging ich sehr gerne raus, Einkaufen, Bummeln, Spazieren usw. War oft Stunden unterwegs, obwohl ich schon immer gesundheitlich nicht ganz fit bin.

Dann habe ich noch eine wichtige Frage, bist du geimpft mit einer Mrna-Coronaimpfung?

Wichtige Fragen, finde ich auch: wann, wie oft und mit welchen Stoffen wurdest du gegen Corona behandelt .....?
 
Grundsätzlich kann ich rausgehen, habe also keine Angst vor die Tür zu gehen, aber ich will nicht, da kein Interesse.
Ich denke wir haben deinen Themen-Titel "Nicht mehr raus gehen wollen" missverstanden.

Es ist an sich kein Problem wenn man das Haus nicht verlassen will....weil kein Interesse vorhanden ist.

Ein Problem entsteht mMn. erst wenn es dich nach draußen zieht du aber ...warum auch immer es nicht kannst.....

Wenn ich dich richtig verstehe, suchst du nach einen eventuellen Grund warum du kein Interesse hast aus dem Haus zu gehen?

Es ist schwierig darauf eine Antwort zu finden, da du selber dem Anschein nach deine genannten Erkrankungen/Symptome nicht als Grund siehst/nicht sehen willst/möchtest...
...tappen wir hier mit allen möglichen Anregungen/Tipps womöglich voll daneben bzw.im dunkeln.

Gruß Ory
 
Für die Darmprobleme wäre ein Versuch mit Flohsamenschalen zu überlegen, dazu viel trinken, z.B. Kamillentee.
 
Es ist an sich kein Problem wenn man das Haus nicht verlassen will....weil kein Interesse vorhanden ist.
Das sehe ich nicht so. Es bedeutet ja gleichzeitig, daß man kein Interesse an Begegnungen mit Mitmenschen hat, und das ist weder gesund noch in der Wesensart des Menschen so angelegt.
 
Man könnte sich allerdings auch besuchen lassen und ausgiebig (Video-)Telefonieren.

Was mir nicht so ganz klar geworden ist bei Dir, @Starlight1.0, ist, was denn nun die Gründe sind? Mal klang es eher nach "psychisch" (Antrieb, Lust u.a.) und wir befinden uns hier ja auch in einer Psyche-Rubrik... und dann wieder nach ziemlich harten körperlichen Hindernissen.
 
Das eine wird in das andere mit hineinspielen.

Bei chronischen Erkrankungen sehe ich da mehrere Phasen, die zwischen Hoffnung und Motivation und Resignation und Antriebslosigkeit abwechseln, abhängig von der aktuellen Ausprägung des Krankheitsbildes.

Es ist nicht einfach sich damit zu arrangieren, bei fortschreitender Verschlechterung wird es immer schwieriger, Motivation hochzuhalten, im Leben noch etwas Sinnvolles zu sehen. Im anderen Thread über MCAS
wird das eigentlich ganz deutlich (vertrage immer weniger Lebensmittel, traue mich nicht hinaus, mein Körper macht was er will etc).

Um sich vor diesem gefühlten Kontrollverlust zu schützen, flüchtet man sich oft in eine Art Unbeweglichkeit und täuscht sich selbst etwas vor.

Dazu kommt noch die Visualisierung, wie es dem Vater erging. Dazu würde ich dir zuerst vorschlagen, liebe Starlight, dir selbst zu sagen, ich bin nicht mein Vater und sich von seinem Schicksal abzugrenzen.

Vielleicht hilft dir Schreiben und Malen. Drücke deine Gefühle auf Papier aus.

Schreibe ein Ernährungstagebuch. Gehe dazu auf den Nährwertrechner


und trage ein, was du täglich zu dir nimmst - es rechnet dir automatisch alle Vitamine, Spurenelemente, Mineralien, Fettsäuren, Proteine etc. aus und gibt dir Anhaltspunkte, wo es am meisten fehlen könnte und handle schrittweise danach.

Hanfprotein und Haferflocken waren die ersten Gamechanger, die mir langsam halfen mich wieder aufzubauen.

Erinnere dich an die Dinge, die früher in dir gebrannt haben, ein Hobby, eine Leidenschaft, vielleicht kannst du in dir dieses Feuer wieder etwas entfachen.

Und so paradox es klingt, überlege dir, ob es in deinem Umfeld jemand gibt, dem du auf irgendeine Art und Weise helfen kannst und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Es kann eine positive Veränderung anstoßen.

Ich hatte und habe heute noch Momente, wo ich einfach nichts mehr tun will. Die Folgen des EBV- Virus hatten mir zeitweise den Lebenswillen genommen.

Gehe ich raus, weiß ich nicht, wie weit ich laufen kann, ohne einzubrechen. Und dann sitze ich da, zitternd vor Schwäche auf einer Bank und weiß nicht, wie ich nach Hause kommen kann. Dann will ich es erst garnicht mehr versuchen, weil ich so etwas nicht wieder erleben will.

Ich bin auch in eine Depression gerutscht, wochenlang nur im Bett gelegen und wollte nicht mehr aufstehen. Dass man dann noch mehr abbaut, versteht sich von selbst. Und dann bin wütend geworden und so wieder ins Handeln gekommen.

Dass du hier schreibst und nach Antworten suchst, finde ich ein positives Zeichen. Es zeigt, dass du etwas ändern willst. Bleibe dran, auch wenn dir die Antworten im ersten Moment nicht hilfreich erscheinen mögen.

Ich finde es wichtig, dass du in Bewegung bleibst, so gut es dir möglich ist, und wenn es nur einmal um den Stuhl herum gehen ist.

Ich habe das Treppen steigen für mich entdeckt (in der Wohnung in den oberen Stock) - nicht jeden Tag schaffe ich 400 Stufen, aber ich versuche mindestens die Hälfte. Anfangs waren es viel weniger. Und dazu muss ich auch nicht raus, vielleicht hast du ein Treppenhaus? Es ist auf jeden Fall ein gutes Training, das sich individuell zuschneiden lässt.

Wenn dich Darmprobleme abhalten rauszugehen, würde ich mir vielleicht vorab eine Strecke aussuchen, bei der die Möglichkeit eine Toilette rechtzeitig aufsuchen zu können, gegeben ist. Und auch bei den anderen eventuell auftretenden Unwägbarkeiten überlegen, wie ich mir dann helfen könnte.

Ich sehe es heute als Abenteuer draußen alleine unterwegs zu sein und vertraue darauf, wenn ich Hilfe brauche, dass ich sie auch auf irgendeine Weise bekomme.

Ich wünsche dir alles Gute und gib nicht auf!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja psychologisch nicht ganz auf den Kopf gefallen.

Wie gesagt, es wurmt mich, dass ich diese Normalität "Rausgehen" derzeit nicht mehr habe.
Gleichzeitig stört es mich aber nicht wirklich.

Dass einen etwas "wurmt" und gleichzeitig "nicht stört" ist ein Widerspruch in sich,
logisch und auch psychologisch, würde ich sagen. "Wurmen" bedeutet doch, dass
einen etwas dauerhaft sehr stört.
 
Es ist für @Starlight1.0 eben einfach so schwer im Moment, die Vorstellung, mit Freude wieder raus gehen zu können und auch die Hindernisse zu bearbeiten, wie den Durchfall beispielsweise,

dass das so erdrückend erscheint und wie das sicher ein jeder von uns kennt, wenn der Berg / Hindernis zu riesig ist, man gerne den Kopf in den Sand stecken möchte, zumindest erstmal.

Wie genau das bei Starligt ist wissen wir nicht, dazu müsste sie sich bitte äußern.

Liebe Grüße
Mara
 
Was mir nicht so ganz klar geworden ist bei Dir, @Starlight1.0, ist, was denn nun die Gründe sind? Mal klang es eher nach "psychisch" (Antrieb, Lust u.a.) und wir befinden uns hier ja auch in einer Psyche-Rubrik... und dann wieder nach ziemlich harten körperlichen Hindernissen.
Das eine wird in das andere mit hineinspielen.
Ja, das ist mir schon klar. Mir fiel halt ein gewisses Hin-und-Her in der Argumentation auf ("keine Lust zum Shoppen" --> "Du musst ja nicht shoppen, vielleicht magst Du ja spazieren" --> "geht beides nicht wegen körperlicher Probleme"). Auch so etwas kann es natürlich geben und ist mir auch nicht ganz unbekannt, dass die Motivationslage komplex und einem selbst garnicht so klar ist.

Gerade da kann aber vorsichtiges Ausprobieren, "Schnuppern" hilfreich sein im Sinne von:
Bleibe dran, auch wenn dir die Antworten im ersten Moment nicht hilfreich erscheinen mögen.

Die Antworten würde ich als Ideen zu einzelnen der von Dir genannten Aspekte auffassen, so eine Art Brainstorming unter Menschen, die zumeist auch selbst ihr Päckchen zu tragen haben, d.h. sich in einiges einfühlen können.
 
Ich sehe Starlight als Muse, die mit ihrem rätselhaftem Verhalten kreative Kräfte im Forum geweckt hat. Der MCAS-Thread z. B. hat ihr selbst möglicherweise nichts gebracht, trotzdem ist das eine Fundgrube und Zusammenschau für Therapieansätze aus den unterschiedlichsten Richtungen geworden. MCAS-Betroffene können einen enormen Nutzen daraus ziehen - wenn sie wollen und nicht jeden MCAS-Mist als unvermeidbar ansehen.

Ich bin Starlight dankbar, denn die ganze Diskussion hat mir interessante neue Wege eröffnet. (y)
 
Ich danke Euch, aber ich denke die Sache ist wohl zu komplex. Ich bin u.a. nicht gesund und bekomme von Jetzt auf Gleich z.B. Darmprobleme. Darauf habe ich keinen Einfluss. Das macht das Rausgehen auch schwierig. Und auch ein bisschen durch die Gegend gehen, kann momentan zu viel sein. Bin ja mit dem Arzt immer wieder in Verbindung.
Bin schon seit der Kindheit extrem selbständig und hatte nie Langeweile. Und das alles ist jetzt vorbei. Einfach so.

Ich denke, damit muss ich wohl irgendwie klarkommen. Trotzdem danke für Eure lieben Zeilen. Ich weiß das zu schätzen.
Liebe Starlight, durch den von Dir beschriebenen Befndensverlauf bin ich in den vergangenen 4 Jahren auch durch , doch nun ist Licht am Ende des Tunnels. Wie das ? Ich habe einen Parasitenkongress mit 38 erhellenden Vorträgen angesehen und verstanden. Habe also meine Ernährung umgestellt auf Rohkost und eine erste Parasitenkur in Arbeit und ich kann dir nur sagen: Das ist es. Meine Energie keimt wieder auf, meine Eigenliebe kehrt zurück, meine Darmprobleme lüften sich. Habe mich einer Selbshilfegruppe zum Thema Einsamkeit angeschlossen als ersten Schritt zurück unter Mitmenschen etc.. will hier jetzt nicht zulange werden, aber 4 Jahre Alleinsein erübrigte ausreichend Zeit, um mich mit mir und neuester interdisziplinärer Forschung zum Menschsein zu beschäftigen. Einer der kraftspendenden Initialzündungen waren die Übungen aus Dietrich Klinghardt s Buch MentalFeldTechniken-GanzPraktisch. < Ich bin mit heilsamen Wünschen und lieben Gedanken bei Dir. Volker
 
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Nein. Gerade weil ich viel über Psychologie gelesen habe und auch viel erlebt habe, kann ich das für mich behaupten. Es gibt viele Widersprüche in der Psychologie. Menschen sind zu komplex, um eine Erkenntnis auf alle umzulegen.

Nochmals vielen Dank. Ich habe wirklich von Essen aufschreiben usw. alles durch in meinem Leben uns nichts hat was gebracht. Wie gesagt, meinem Vater ging es ähnlich und er hat in Sachen Essen komplett anders gelebt. Trotzdem bin ich - so finde ich - ein Abziehbild von ihm, was die Befindlichkeiten angeht.
Habe auch Entspannung usw. versucht. Trotzdem habe ich Tage, da fühle ich mich innerlich wie auf einer Autobahn. Manche Ärzte waren nett, aber überfordert, andere waren arrogant und wollten mich zum Psycho schocken, weil ich Blut alles ok war. Wie bei meine, Vater. Der aber schwer krank wurde.
 
Also totale Resignation und Hoffnungslosigkeit bei Dir?
 
Es gibt viele Widersprüche in der Psychologie.

Hm, ja, mag sein .... was meinst du da zum Beispiel in der Psychologie allgemein?

Ich hatte von anderen Widersprüchen geschrieben, nicht in der Psychologie. Aber darauf gehst du nicht ein, wie auf andere Fragen auch nicht. Leider.
 
Wie bei meine, Vater. Der aber schwer krank wurde.
Vielleicht wäre es gut, "deine Erwartungshaltung" das du genauso krank wirst wie dein Vater, mit einer professionellen Therapie zu unterbrechen?
Deine vorausschauende Vermutung, welche du ja immer wieder betonst, kann dich mMn. nur immer weiter in eine tatsächlich erwartenden Möglichkeit ziehen.

Gruß Ory
 
Gerade weil ich viel über Psychologie gelesen habe und auch viel erlebt habe, kann ich das für mich behaupten. Es gibt viele Widersprüche in der Psychologie. Menschen sind zu komplex, um eine Erkenntnis auf alle umzulegen.
Interessanter als Werke, die "über Psychologie" schreiben (= Sekundärliteratur), wäre vielleicht Primärliteratur. Dann hättest Du direkt die Sichtweisen bestimmter Psychologen. Und mehr ist es ja auch nicht, denn Psychologie ist keine exakte, sondern (ebenso wie zumindest teils Medizin) eine empirische Wissenschaft, d.h. arbeitet mit Statistik (Studien) mit all' ihren Quellen von Fehlern und Ungenauigkeiten.

Aus meiner Sicht heißt das nicht, dass es da nicht gute Anregungen und Hilfestellungen gibt, die natürlich individuell passen müssen. Auch nur etwas zu verstehen und/oder anders einzuordnen (neuhochdeutsch sagt man wohl "Mindset" dazu) kann manches Mal schon hilfreich sein.
 
Mich würde auch interessieren, wenn es heißt, beim Vater war das Blutbild auch okay - was denn überhaupt bei dir und deinem Vater gleichermaßen untersucht wurde?

Gibt es da in den betreffenden Threads Infos dazu ? - ich kann jetzt wegen meinem Nackenproblem nicht alles durchforsten, aber klar ist, dass auch ein großes Blutbild nicht über alles Auskunft gibt.

Hattest du @Starlight1.0 schon mal Blutwerte gepostet?
 
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