Ich habe MCAS und komme nicht klar damit

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ehem. Mitglied Star1

Guten Tag, liebes Forum!

Ich heiße Starlight (w, 56) und würde mich freuen, wenn ich hier vielleicht ein wenig neuen Input bzw. Hilfe bekommen könnte.

Ich bin schon immer kränklich und habe Probleme mit der Ernährung. Dazu kommt, dass die für mich verträglichen Lebensmittel von Jahr zu Jahr weniger werden. Und, dass ich selbst an manchen Tagen die verträglichen Lebensmittel nicht vertrage. Wie und warum das so ist, weiß ich leider nicht. Es ist komplex und folgt keinem Schema.

Vertrage alles auch nur in Maßen. Obwohl ich immer wieder Eisen, Vit. B12 und Vit D Unterversorgung habe, komme ich mit der Einnahme von Nahrungsergänzung kaum klar.
Medikamente, aber auch homöopathische Mittel oder Tees vertrage ich gar nicht oder nur in kleinsten Mengen.

Vielleicht liegt es an den Mastzellen. Ich habe mcas, aber komme im Alltag nicht klar damit. Mein Arzt tut sich trotz aller Mühe auch schwer. Zumal ich massive Probleme mit Essen und Medikamenten habe. Nichts folgt einem Schema. Es ist immer neu, überraschend und anders als zuvor. Habe Essen und Tagesablauf aufgeschrieben usw. - hat alles nichts gebracht.

Nun ist es so, dass ich zusätzlich noch von Wechseljahrsbeschwerden geplagt werde.

Seit einem Jahr gehe ich kaum noch raus, weil ich mich kraftlos fühle und immer wieder - von Jetzt auf Gleich - Schmerzen bekomme. Vornehmlich Bauchschmerzen, Durchfall, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen. Ich habe keinen Einfluss darauf. Eben geht es mir noch gut und eine Stunde später bekomme ich Stechen, Schmerzen usw.

Ich war früher trotz meiner ständigen Probleme immer gerne unterwegs. Nicht die Welt, aber dennoch auf Achse. Nun geht das seit ein paar Jahren ständig zurück. Und jetzt sitze ich daheim und traue mir nichts mehr zu, weil mein Körper macht was er will.

Natürlich habe ich nicht einfach so aufgegeben, aber es gab dann immer wieder Vorkommnisse unterwegs, die so unangenehm waren, dass ich sie nicht nochmal erleben wollte. Und nun sitze ich hier und weiß nicht, wie ich aus dem Loch wieder rauskommen soll.

Vertrage keine Hitze und/ oder Sonne. Wenn ich es versucht habe, bekam ich Bauchprobleme. Meine Mundwinkel sind seit meiner Kindheit ständig offen (tlw. blutig). Habe das auch, wenn ich genug Eisen im Blut habe. Auf dem Hinterkopf habe ich eine Schuppenflechte, die sehr juckt. Trotz Pflege.

Da ich mir mein Essen selbst zubereiten muss, kommt jetzt noch hinzu, dass ich sehr oft keine Kraft habe zum Kochen. Ich kann mir ja kein Fertiggericht machen oder bestellen. Wie soll ich mich dann aber einigermaßen gesund ernähren? Manche Gerichte brauchen Zeit. Das packe ich derzeit nur an wenigen Tagen.

Die Fragen und Probleme häufen sich, was sehr belastend ist, da man sich ständig mit dem Thema Essen und Gesundheit beschäftigen muss. Derzeit habe ich witziger Weise sogar Probleme mit dem Appetit. Was vielleicht auch mit den Hormonen zu tun haben kann.

Wie könnte ich die Sache anpacken? Habe einen guten Arzt und schreibe sogar Fachleute an, aber DER Treffer bzw. die entscheidende Hilfe ist bisher einfach nicht dabei.

Ich würde gerne wieder mehr Freude und Kraft in meinen Alltag bekommen, aber egal was ich tue, mein Körper schiesst immer wieder ohne Voranmeldung dazwischen.

Vielen Dank.

Starlight1.0
 
Hallo Starlight1.0,

erst einmal: ich hoffe, daß Du Wege aus der Talsohle findest und es Dir bald besser geht !
Ich habe mcas, aber komme im Alltag nicht klar damit.
Meinst Du eher: ich habe MCAS und komme im Alltag nicht klar damit?
Das ist ja auch keine einfache Sache, weil da so viele Dinge eine Rolle spielen.
Hast Du hier schon gelesen?:

Sicher hast Du schon von Dr. Raithel gehört?:

Grüsse,
Oregano
 
Guten Tag, Oregano!

Danke ja, die Seite kenne ich gut. Habe mir hier schon viele Infos geholt.

War auch schon bei vielen Ärzten, aber inzwischen ist es kaum noch möglich Untersuchungen zu machen, weil ich - und das ist einfach Tatsache - auf Medis und Co. sehr heftig reagiere.
Die Fachärzte wollen aber erst mal ihre Untersuchungen machen und da ich dem seit einigen Jahren nicht mehr zustimme, kommt es erst gar nicht mehr zu weiteren Gesprächen.
Mit meinem Arzt wurde vereinbart, dass immer abgewogen werden muss, ob und wann ich trotzdem bestimmte Medikamente oder Behandlungen bekommen muss. Das sind dann spezielle Ausnahmen und nicht die Regel.

Und dann ist es nahezu unmöglich mit meinen Ernährungsvorgaben stationär zu gehen. Ich reagiere auf neue Lebensmittel - selbst wenn sie in mein Diätschema passen. Deshalb kaufe und esse ich seit Jahr und Tag immer die gleichen Lebensmittel.

Gruss
Starlight1.0
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Starlight1.0, herzlich willkommen bei uns und ich wünsche dir das du viele hilfreiche Tipps, eventuell sogar von betroffenen, bekommst.

Um das dein Thread/dein Beitrag mehr Aufmerksamkeit bekommt habe ich ihn in einer passenden Rubrik mit neuem Themen-Titel " Ich habe MCAS und komme nicht klar damit" verschoben.

Lass es mich wissen wenn du mit dem Themen-Titel nicht einverstanden bist.

Gruß Ory
 
Könntest Du mal schreiben, ob und was Du an NMEs einnimmst?
Liegt bei Dir evtl. zusätzlich auch noch eine Histamin-Abbaustörung vor (einige nennen das auch Histaminintoleranz - ein Begriff, den ich für unzutreffend halte).
Was für Laborwerte wurde bislang erhoben?
 
Hallo Starlight1.0,

deine Symptome kommen mir sehr bekannt vor, das ist bei mir ganz ähnlich. Ich reagiere sehr empfindlich auf Wetterwechsel, das ist der eine Auslöser, den ich leider nicht vermeiden kann. Alle anderen Trigger habe im Laufe der Zeit identifiziert und ausgeschaltet (Nahrung, Luft, Stress). Die völlige Unberechenbarkeit der MCAS-Anfälle zwingt auch mich zu einer sehr disziplinierten Lebensweise und ständiger Vorsicht.

Ich habe viel geforscht und experimentiert und kann mittlerweile fast jede Krankheit heilen - nur MCAS leider nicht. Es bleibt nichts anderes übrig, als jedes der vielen Symptome einzeln zu bekämpfen, sobald sie auftreten. Ich kann dir also auch nur einen Haufen Methoden verraten, die bei mir funktionieren, ohne Garantie, dass sie bei dir genauso wirken. Genauso wichtig ist es, körperlich fit zu bleiben, denn ein starker Körper kann viel mehr wegstecken als ein schwacher.

  • Die blutigen Mundwinkel sind ein Mangelsymptom, denn durch die Beschränkung auf wenige verträgliche Nahrungsmittel kann man leicht in eine Unterversorgung rutschen. Ich verwende Gerstengraspulver, um die Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen sicher zu stellen (2 gehäufte TL pro Tag). Man muss selber kochen, ich habe da viele Lebensmittel ausgetestet und esse regelmäßig natürlich nur die, die ich auch an schlechten Tagen gut vertrage. Am einfachsten geht das mit einem Reiskocher, ich schmeiße da einfach alles rein, gebe etwas Wasser dazu und 10 Minuten später ist das Essen fertig (Kartoffeln, Reis oder Nudeln, Karotten, verschiedene Kohlsorten, Rapsöl, Salz und zum Schluss ein Ei drüber schlagen). Wenn du zu schlapp zum Gemüseschneiden bist, kannst du auch vorbereitetes Tiefkühlgemüse verwenden. Hin und wieder, an guten Tagen, gehe ich aber auch normal essen, um etwas Abwechslung hinein zu bringen.
  • Mein Hausgetränk ist Wasserkefir, damit halte ich meine Darmflora auch dann stabil, wenn MCAS mal wieder Entzündungen im Darm auslöst. Das Histamin sammelt sich manchmal im Magen, was zu starker Übelkeit bis zum Erbrechen führt. Heilerde oder Zeolith sind hilfreich, indem sie das Histamin binden.
  • Allergene aus der Luft werden häufig unterschätzt, ich reagiere auf Hausstaub und viele Pollenarten. Nasenfilter und Ultraschall-Luftbefeuchter mit Anionengenerator sind eine gute Möglichkeit, ohne Medikamentenbelastung Abhilfe zu schaffen.
  • Histamin greift das Nervensystem an, die Folge sind Gereiztheit und Kopfschmerzen bis zu Migräneanfällen. Es treten auch vorübergehende Gedächtnislücken, Sprachprobleme, Händezittern, Jähzorn etc. auf. Das beste Mittel dagegen, das ich kenne, ist Cannabis (THC). Es hat eine entzündungshemmende, schmerzstillende und beruhigende Wirkung, außerdem hebt es die Laune beträchtlich. Das Problem ist allerdings, dass man zu nett, zufrieden und antriebslos wird, und sich damit Nachteile in einer konkurrenzorientierten, gemeinen Welt einhandelt. Trotzdem ist das die einzige Möglichkeit, mal Urlaub von MCAS zu machen. Praktisch alle anderen Drogen sind Histaminliberatoren und damit Gift für unsereins. CBD-Öl ist schwächer, aber alltagstauglicher, und einen Versuch wert. Antioxidantien wirken ebenfalls entzündungshemmend, ich nehme bei Bedarf Vitamin C, Niacin und neuerdings Methylenblau in mittlerer Dosierung gegen nervliche Probleme. Niacin und MB helfen auch gegen diese plötzlichen, narkolepsieartigen Müdigkeitsanfälle.
  • Mit MCAS versackt man leicht, auch körperlich. Der Fitnessaufbau ist eine Herausforderung, denn Training ist Stress und kann einen Anfall auslösen. Es ist aber möglich, seinen Körper behutsam immer unterhalb der Triggerschwelle aufzubauen. Regelmäßige, kurze Trainingseinheiten ohne Spitzenbelastungen sind der Schlüssel. Bei mir funktionieren Spazierengehen, moderates Krafttraining und Gymnastik am besten. Das hilft auch gegen die starken Verspannungen und leichte bis mittlere Kopfschmerzen, die mit MCAS einhergehen.

Und so weiter, ich könnte mittlerweile ein Buch schreiben. Übersäuerung und Entgiftung sind weitere Themen, die in diesem Zusammenhang interessant sind. Aber wie gesagt, Heilung erwarte ich bei MCAS nicht mehr, nur noch eine weitere Verfeinerung und Optimierung der Gegenmaßnahmen. Man kann sich ganz gut einstellen und deutliche Verbesserungen erreichen.

Viele Grüße! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Starlight,
meine MCS äußert sich in vielem wie deine in #1 beschriebene. Bin damit geboren, dass von Anfang an Lebens- und Arzneimittel fast immer massive Probleme bereiten und alle paar Monate neue dazukommen, die nicht mehr gehen. Allerdings habe ich nicht MCAS.

Die ersten 50 Jahre meines Lebens (so lange dauerte es, bis ich erfuhr, dass es da draußen, 2 ... 3 Bundesländer weiter, hier und da die wirklich qualifizierten Umweltmediziner gibt, die mir endlich helfen konnten, da war ich zuvor Sklave meines Körpers, der mit mir Russisch Roulette spielte, seit der Diagnose und Therapie ist es umgekehrt: ich habe ihn weitestgehend in der Gewalt - e-n-d-l-i-c-h. Nun werde ich bald 70. Zwei dieser Ärzte praktizieren nicht mehr.

Wo ich auch war: https://praxis-wulfsbrook2.de/ = bei Dr. Bückendorf in Kiel. Er macht auch Umweltmedizin. Ich war vor Jahrzehnten dort und habe u. a. dort nach Anamnese und zielgerichteten Tests Therapien bekommen, an die ich mich bis heute halten kann. Dabei sind auch gezielt ausgesuchte NEM, die supplementieren, was ich über LM nicht zu mir nehmen kann (es gehen noch so ca. 3...4 % aller Lebens-/Arzneimittel und es kommen pro Jahr immer wieder neue hinzu, die wegfallen müssen)

Bei mir sind die Unverträglichkeiten (ich habe deswegen nach mehreren schweren Reinfällen mit Schulmedizinern, als ich noch ein Twen war, mit Medikamenten, nach deren Verabreichung ich ums Überleben kämpfte und man mich aus der Praxis vor die Tür trug und liegen ließ, weil man wütend auf mich war, als würde ich vorsätzlich diese "helfende" Spritze nicht verstoffwecheln wollen [!!] jahrzehntelang gemieden) weitestgehend identifiziert - neben vielen anderen aufwendigen Tests und Untersuchungen, nach einer gründlichen genetischen Analyse (habe mehrere Gendefekte, die eine Entgiftung der meisten so auch namentlich benannten Inhaltsstoffe von Medis und Lebensmitteln verunmöglichen), die Dr. Frank Bartam in Bayern, der aber leider nicht mehr praktiziert, durchgeführt hatte.

Konntest du sowas schon mal machen lassen? Leider sind die meisten Leistungen aber privat zu bezahlen. Entscheidend würde natürlich auch sein, dass es in der Nähe bei dir ist, wenn du nicht mehr so raus kannst.

Ich war übrigens - vor meiner Diagnose und Therapie - acht Jahre lang nahezu kpl. ans Haus gebunden, da sich eine Atemlähmung verursachende Chemikalie in gewissen Textilien dazugesellt hatte und draußen immer irgendwer rumlief, dessen ausgedünstete Chemikalien mich auf spätestens 15 m Entfernung (bei Windstille) oder viel weiter (100.,.bis 200 m), wenn mir der Wind entgegenblies, den Garaus machten, ich zusammenbrach und weitestgehend bewusstlos liegenblieb, wo ich hinfiel. Da mir ein Notarzt oder wohlmeinende Passanten völlig den Rest gegeben hätten, zog ich es vor, zu Hause zu bleiben. Ich kann mich erinnern, anfangs versuchte ich mal, im Supermarkt direkt einige zig Meter entfernt, zwei geschlagene Wochen lang einen Liter Milch zu kaufen. Es gelang mir nicht. Und helfen wollte mir niemand, da mir niemand glaubte. Das ist, finde ich, in den meisten Fällen das schlimmere Problem.
 
Guten Abend liebes Forum!

Ich bin regelrecht überwältigt, wie nett und hilfsbereit Ihr seid! Vielen lieben Dank. Ich werde Eure Beiträge genau auswerten!

@ wusel: Ich achte auch Histamin. Wegen der mcas.
Nehme Vitaminbeutel von Kyberg. Aber nur sehr kleine Mengen. Versuche durchs Kochen Mineralien und Vitamine zu mir zu nehmen. Allerdings hat man wohl bei mcas grundsätzlich auch Probleme mit der Verarbeitung von Nährstoffen. Stimmt das?

Wegen der offenen Mundwinkel: Habe ich, seit ich denken kann. Habe in jungen Jahres extra Blut untersuchen lassen und da war alles ok. Hatte aber auch immer wieder Mangelerscheinungen. Verstehe ich bis heute nicht.

Diesen Sommer hatte ich tgl. massiv offene Mundwinkel Jetzt seit einigen Wochen sind sie sehr viel besser geworden.

Belastend ist zudem die Schuppenflechte auf dem Hinterkopf.

Also ich informiere mich seit Jahre über mcas. Ist ja sehr komplex. Und jeder Mensch ist anders.
Habe zudem Zöliakie und vertrage keine Milch und kein Soja. Und auch Früchte vertrage ich inzwischen nicht mehr. Dazu alles nur in Maßen und manchmal vertrage ich nicht mal meine verträglichen Lebensmittel.

Ich bekomme kein Schema hin. Dazu die Probleme mit den Wechseljahren. Ich bin oft sehr niedergeschlagen, weil die guten Tage derzeit eher selten sind.

Wäre sehr dankbar, wenn Ihr mir Tipps bzgl. Sport bzw. Krafttraining geben könntet? Welche Übungen sind denn ratsam?

Es tut jedenfalls gut zu lesen, dass man nicht alleine ist.

LG

Starlight1.0
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wäre sehr dankbar, wenn Ihr mir Tipps bzgl. Sport bzw. Krafttraining geben könntet? Welche Übungen sind denn ratsam?

Ich bevorzuge isometrische und isokinetische Übungen, weil man damit den größten Wirkungsgrad hat, also den größten Effekt auf die Fitness beim kleinsten Trainingsaufwand. Das sind Muskelanspannungsübungen ohne Gewichte, entweder ohne Bewegung (isometrisch) oder mit Bewegung (isokinetisch). Seit vielen Jahren mache ich die Tiger Moves, die ursprünglich aus dem Kung Fu kommen und ähnlich wie Schattenboxen (Tai Chi) funktionieren. Hier ist ein eigener Thread dazu:

https://www.symptome.ch/threads/krafttraining-die-7-tiger-moves-nach-john-mcsweeney.135681/

Die Tiger Moves kombiniere ich noch mit Rumpfbeugen und -drehungen, und fertig ist mein tägliches Fitnessprogramm für den ganzen Körper. :)

Wenn du lieber mit Geräten arbeitest, kann ich den Isokinator und den Bullworker empfehlen. Viele weitere Trainingsideen findest du in unserem großen Trainingsthread:


Wichtig ist wie gesagt, dass du das Training vorsichtig einschleichst und dich nicht überlastest. Passend variieren lassen sich sowohl der Krafteinsatz als auch die Wiederholungszahl der Übungen. Ich mache jeden Tag 10 - 15 Minuten Training, während mein Essen im Reiskocher fertig wird. Mehr muss man gar nicht machen.

Viel Spaß! :)
 
@ MaxJoy: Vielen lieben Dank! Endlich kann ich mich mal mit Fitness beschäftigen! Du machst mich richtig happy!

Ansonsten ist mein Hauptproblem schon immer der Magen/ Darm. Momentan bin ich wieder an einer Stelle, wo ich nicht weiß, wie ich mit dem Essen klar kommen soll. Ob ich es richtig mache oder nicht. Denn ständig ist alles anders. Nichts folgt einem Schema.
Habe schon viel gelesen, aber es paßt halt nie auf mich.

Was mich auch belastet ist, dass ich mich oft sehr kränklich fühle, aber irgendwie auch immer mitbekomme, dass es bei Anderen noch viiiiiel schlimmer geht.
Bilde ich mir das dann alles nur ein?
Ebenso wie meine Medikamenten- Empfindlichkeit. Mir reicht oft nur die halbe Dosis. Und auch Homöopathie passt nicht automatisch.

Essen ist schon mehr oder weniger eine Belastung.

Könnte es sein, dass man schlichtweg empfindlich wird?

LG

Starlight1.0
 
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@ MaxJoy: Vielen lieben Dank! Endlich kann ich mich mal mit Fitness beschäftigen! Du machst mich richtig happy!

Danke! :) Körperliche Bewegung und tiefe Atmung fördern den Histaminabbau, deswegen ist das bei mir ein wichtiger Baustein für den Umgang mit MCAS. Versuch mal, das Training mindestens ein Vierteljahr durchzuziehen und beobachte, was dabei in deinem Körper und Geist so vor sich geht. Leichte bis mittlere MCAS-Anfälle kann man häufig einfach wegtrainieren oder sogar wegatmen (-> Atemübungen nach Wim Hof).

Histamin hat dosisabhängig viele Gesichter. In geringen Dosen ist es eine Art Partydroge, es verursacht z. B. das Kribbeln im Bauch, wenn man aufgeregt oder verliebt ist. Ohne Histamin gäbe es auch keine sexuellen Höhepunkte. Dann spielt es eine wichtige Rolle bei Infektionen, es triggert die Immunabwehr und löst Entzündungen aus. Dieser normale Heilprozess kostet den Körper viel Energie, man fühlt sich dann schlapp und krank. Mit steigender Dosis wird es durch die Entzündungen, die überall im Körper vorkommen können, richtig unangenehm.

Viele schulmedizinische Medikamente sind übrigens Histaminliberatoren, d. h. sie fördern die Histaminausschüttung und sind bei MCAS hochproblematisch. Kein Wunder also, wenn du damit sehr vorsichtig dosieren musst. Von den ganzen Schmerzmitteln beispielsweise bleibt eigentlich nur Ibuprofen übrig, aber auch das sollte man so selten wie möglich einsetzen.
 
@ mod: Danke fürs Umsetzen ins MCAS-Forum. :)

@ MaxJoy: Du bist wirklich sehr belesen und weißt eine Menge. Das motiviert mich wieder. 💪
Bei den Übungen bin ich immer etwas mental angespannt, weil ich bisher bei den kleinsten Bewegungen schon Probleme bekommen habe. Witzigerweise gibt es hier aber auch Phasen. Mal "vertrage" ich mehr Belastung und dann reagieren die Muskeln schon auf kleinste Bewegungen mit Schmerz.

Ich habe mich eingentlich immer gerne bewegt, muss aber zugeben, dass es stets Grenzen gab und die waren nicht hoch. So richtig auspowern, ausgiebige Gymnastikübungen oder einige Kilometer Laufen gingen noch nie. Mein Traum war immer Kampfsport, aber schon als junger Mensch merkte ich, dass ich das nie hinbekommen würde.

Derzeit geht es mir leider nicht gut. Ich bin auch wieder mal hinsichtlich meiner Beschwerden etwas orientierungslos. Lese zwar viel und informiere mich, aber ich bekomme es nicht auf meine Person zugeschnitten. Zumal ich das Gefühl habe, dass mein Körper macht was er will. Ich kann nicht über längere Zeit agieren, sondern immer nur reagieren. Wenn überhaupt.

Mein Darm ist das Haupt-Problem. Mein Vater war auch immer kränklich und meine Mutter hat im Krankenhaus gearbeitet. Krankheit war also immer ein Thema bei uns. Und natürlich wurde immer nur über die schlimmen und heftigen Dinge geredet. Ich denke, das prägt. Ob man es will oder nicht. So bekommt man bei dem Thema Krankheit automatisch eine negative Einstellung.
Ich traue meinem Körper wenig zu. Gleichzeitig schmerzt er immer wieder. Wenn ich mal wieder Mut schöpfe, "bestraft" mich mein Körper kurz darauf mit mehr oder weniger starken Schmerzen. Und ich erstarre und ziehe mich wieder ins Schneckenhaus zurück.

Momentan stehe ich (mal wieder) mit dem Thema Essen im Clinch. Habe kaum Appetit.
Oder Angst etwas Falsches zu essen. Histamin, Gluten, Milch, Soja oder auch Obst oder Gemüse... Von Jahr zu Jahr wird mein Speiseplan kleiner. Obst ist mir zu sauer geworden. Da müsste man eine Tonne Zucker drüberstreuen.
Neue Lebensmittel traue ich mich oft nicht, weil ich nicht weiß, ob ich sie vertrage. Und sog. verträgliche Mahlzeiten esse ich nur in Maßen (also nie bis zum Sattgefühl, was ja angeblich gut sein soll) und selbst da gibt es Tage, wo ich darauf Koliken bekomme. Wahrscheinlich liegt es dann nicht an dem Essen alleine. Woran man sieht, wie komplex diese Thematik ist.

Außer Acht darf man aber auch die Wechseljahre nicht lassen, denn die Hormone können auch ständig Ungleichgewichte im Körper schaffen.

Ich kann nicht aus meiner Haut. Stress und Ärger schlagen bei mir umgehend auf den Magen/ Darm. Seit ich denken kann. Und die Schwelle ist nicht hoch. Habe schon so viel versucht, aber bisher ohne Erfolg.

Ich bin auch gleichzeitig anfällig für Verstopfung. Da musste ich kürzlich den Darm abführen, was wiederum zu teilweise heftigen Schmerzen führte. Dies wiederum hat mich so aufgeregt, dass ich dachte, ich kippe um. Wenn es hier einen Histaminausstoss gab, dann müßte der heftigst gewesen sein. Das war Stress pur und der ist wiederum nicht gut für den Darm usw.

So drehe ich mich ständig im Kreis. Kommt mir jedenfalls so vor.

Mein Arzt gibt sich sehr viel Mühe, aber bei Histamin, Ernährung und Medikamenten verfällt er schnell mal wieder in das gewohnte Schema.

Ich frage mich oft, wie das weiter gehen soll. Daheim sitzen, weil ich mich immer kraftloser und kränklicher fühle? Keine wirkliche Ablenkung. Kochen geht auch nicht an jedem Tag. Heißt, ich mache mir Sorgen, dass ich genug Mineralien und Vitamine zu mir nehme. Mit Nahrungsergänzung habe ich aber auch oft Probleme. Meine ersten Gedanken nach dem Aufwachen sind "Was esse ich" und "Hoffentlich bekomme ich heute keine Schmerzen."

Wen wundert es dann, dass man seine Befindlichkeiten jede Minute im Auge hat und aus dem Kopfkino nicht mehr rauskommt?

Vor allem die Schmerzen, die Kraftlosigkeit, Perspektivlosigkeit und die Sorge etwas falsch zu machen (samt Kosequenzen des Körpers) setzen mir inzwischen so zu.

Gibt es da überhaupt eine Lösung?

LG

Starlight1.0
 
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Ich kann nicht aus meiner Haut. Stress und Ärger schlagen bei mir umgehend auf den Magen/ Darm. Seit ich denken kann. Und die Schwelle ist nicht hoch. Habe schon so viel versucht, aber bisher ohne Erfolg.
Hallo Starlight,
leider ist Stress ein großes Problem-Thema wenn nichts dagegen getan wird, es ist aber auch ein großes Problem einzusehen das gerade Stress ein Grund darstellt unter welche Beschwerden man "zusätzlich zu einer bestehenden Erkrankung" leidet/leiden kann......denn Stresssymptome wirken sich nun einmal sowohl körperlich als auch psychisch aus.
Mir fällt da z.B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ein da die Wirkung auf den Körper und die Psyche gleichermaßen greift.
Oder die Meditation oder aber eine Einzel-Meditation, beides verbessert den Umgang mit Gefühlen, verstärkt die positiven Persönlichkeitseigenschaften, erhöht die Konzentrationsfähigkeit und macht das Denken mit der Zeit klarer.

Gruß Ory
 
Vielen lieben Dank, Ory. Natürlich ist Meditation ein Argument. Meinst Du, ich könnte das auch alleine daheim machen? Unter Video-Anleitung? Ich bin momentan nicht in der Lage aus dem Haus zu gehen.

LG

Starlight1.0
 
die progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Das ist die schulmedizinische Variante von isometrischem Training. Vielleicht kannst du es dir verschreiben lassen, dann hast du jemanden, der dich anleitet und motiviert.

Auf seine eigene Motivation und Durchhaltevermögen kann man sich wegen der schlechten und ganz schlechten Tage nicht verlassen. Besser ist da eine gewisse Härte gegen sich selbst und Disziplin. Selbstmitleid ist Zeitverschwendung und wird dich nur tiefer in den Sumpf ziehen. Besser ist es, den Tagesablauf mit festen Ankerpunkten, wie einem täglichen Trainingsblock immer zur selben Zeit, zu strukturieren. Sobald du wieder fitter bist, würde ich auch regelmäßige Spaziergänge einplanen.

Ich habe dir einige Möglichkeiten genannt, die eine Verbesserung bewirken können. Allein das alles genauer zu recherchieren und auszutesten und für sich zu bewerten, wird viele Monate dauern. Die Pille, die dich von jetzt auf gleich wieder gesund macht, gibt es nicht. MCAS ist ein zentnerschwerer Gorilla, mit dem man leben muss und den man nicht besiegen kann. Aber man kann eine Art Burgfrieden mit mehr guten als schlechten Tagen erreichen.
 
Wenn du noch nie meditiert hast, kann der Einstieg etwas schwieriger sein.
Wenn du dir aber im Vorfeld eine gute und ausreichende Information aneignest, kann/könnte ein Alleingang schaffbar sein.....
Vielleicht wäre es von Vorteil wenn du dich über Stressvorgänge/was Stress anrichten kann informierst, denn je besser du über Stresssymptome informiert bist, je mehr Motivation bringst du beim einstieg in die Meditation mit.

Gruß Ory
 
Also ich gehe ja auf die 60 und habe durchaus öfters schon Entspannungsübungen, Yoga usw. versucht. Ich tue mir damit sehr schwer. Weiß nicht warum. Vielleicht, weil ich mich nicht gerne "fallen" lasse oder meine Umgebung einfach "abschalte". Könnte auch keine Hypnose zulassen. Mir wurde das schon gesagt. Trotzdem versuche ich es immer wieder.

Natürlich werde ich die Vorschläge recherchieren. Aber man sollte auch bedenken, dass jeder Mensch anders ist und nicht alles 1:1 umsetzbar ist. Das ist leider das Problem bei Erkrankungen. Jeder Mensch hat seine Geschichte und Erfahrungen und tickt somit anders.
Meine Mundwinkel sind jetzt plötzlich mal wieder abgeheilt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es passiert immer wieder. Dann sind sie über Monate wieder offen. Und ich habe keine Veränderung. Außer, das es kühler geworden ist draußen und dies generell besser für mich ist.

Ansonsten muss ich meinen Tagesablauf haben. Vom Aufstehen bis zum Hinlegen am Abend. Essenzeiten, Aufräumen, Kochen usw. - alles hat seine Uhrzeit und seine Tage. Ansonsten werde ich unruhig und fühle mich unwohl. Auch die Wege und Strecken außerhalb sollten immer die gleichen sein. Ansonsten bekomme ich sofort Probleme mit dem Darm.

Es bedarf nicht viel, damit ich Darmprobleme bekomme. Und leider ist es im Leben auch oft so, dass man ungefragt oder ungewollt in Ärger oder Stress gerät.

Seit 2 Wochen mag ich plötzlich keine Kartoffeln und kein Salz mehr. Genauso passiert es auch mal mit Senf oder Wurst. Dann geht es wieder usw.

Mir wurde gesagt, dass ich als Baby in der Klink (dort lag ich wegen der Ernährung immer wieder mit kleinen Abständen fast zwei Jahre lang) für wenige Tage die Kost X vertragen habe und dann war es wieder vorbei. Dann wurde Kost Y versucht. Wieder nur wenige Tage usw. Bei Haferbrei mit Wasser ging es dann länger gut.

Danach war ich bis Ende 30 untergewichtig, obwohl ich z.B. sehr viel Süsses gegessen habe. Dafür "richtige Nahrungsmittel" eher wenig. War auch nicht magersüchtig.

Grundsätzlich habe ich noch heute Probleme mit der Ernährung. Mal geht etwas, dann wieder nicht, Ebenso mit Nahrungsergänzung. Sobald ich da mal kleinste Mengen über 3-4 Tage nehme, bekomme ich Darmprobleme. Setze ich dann ab, geht es mir wieder besser. Ich nehme die Beutel von Kyberg. Wurden mir vom Arzt empfohlen.

Nichts folgt bei mir einem Schema. Gerade noch ok, in der nächsten Minute Schmerzen. Wie soll man fas rausfinden? Ich habe schon über Jahre mitgeschrieben, aber werde nicht schlau daraus. Wahrscheinlich ist das zu komplex. Es gibt so viele Einflussfaktoren.

Habe mich in letzter Zeit viel mit den Hormonen und dem Stoffwechsel beschäftigt. Da staunt man nicht schlecht.

Nochmal vielen lieben Dank für die Tipps. Ich bleibe dran.

LG

Starlight1.0
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Was ist da bitte der Unterschied? Stress im Körper und Stress von Außen? Habe ich noch nie gehört.

Gut. Habe mal bzgl. Stress gegoogelt.

Nur, solange ich mit der Einstellung meiner Ernährung, den Schmerzen und allem drum und dran nicht klar komme, wird sich auch der innerliche Stress nicht abbauen. Und offenbar gibt es da keine wirkliche Lösung. Deshalb habe ich schon täglich seit ich denken kann Stress. Dazu noch den Alltagsstress. Und immer die Ungewissheit.

Trotzdem vielen Dank.
 
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