Nicht mehr raus gehen wollen

  • Themenstarter ehem. Mitglied Star1
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

ehem. Mitglied Star1

Guten Morgen!

Seit über einem Jahr habe ich, bis auf wenige Ausnahmen, mein Zuhause nicht mehr verlassen.
Zuvor ging ich sehr gerne raus, Einkaufen, Bummeln, Spazieren usw. War oft Stunden unterwegs, obwohl ich schon immer gesundheitlich nicht ganz fit bin.

Das ist vorbei. Mich reizt das alles nicht mehr. Dazu kommt, dass sich mein gesundheitl. Befinden verschlechtert hat. Mit der Folge, dass ich mir weniger zutraue und zugleich daheim natürlich (da ohne große Ablenkung) viel mehr meinen Körper "scanne" und die Probleme, Schmerzen etc. beobachte.

Aber nicht nur das: Ich war immer viel alleine und konnte mich gut beschäftigen. Mir war nie langweilig. Aber auch das ist plötzlich vorbei. Mir macht nichts mehr richtig Spaß oder nur noch ab und zu.

Inzwischen traue ich mir kräftemäßig auch keinen Einkauf mehr zu. War kürzlich mal für 1/2 Stunde draußen, im Supermarkt (nur Durchgehen), und fand es danach ganz schlimm. Mir hat das nichts mehr gegeben.

Zudem bekomme ich am nächsten Tag vom Autofahren starke Muskelschmerzen.

Im Sommer ist es mir zu heiß (mit Hitze habe ich schon seit Jahren massiv Probleme) und jetzt mag ich mir keine Erkältung holen, wenn ich unter Leute gehe.

Mich belastet dieser Zustand schon etwas. Andererseits ist es nicht so, dass ich unbedingt raus will.

Was ist mit mir nur passiert? Wie kann sich Verhalten innerhalb von ein paar Monaten so verändern?
Und vor allem: Wie komme ich da wieder raus? Grundsätzlich kann ich rausgehen, habe also keine Angst vor die Tür zu gehen, aber ich will nicht, da kein Interesse.

Gibt es sowas?

Starlight1.0
 
Wie kann sich Verhalten innerhalb von ein paar Monaten so verändern?
Depressionen äußern sich oft mit genau den Symptomen, die du beschreibst:

innerlich leer, mut- und hoffnungslos, alles erscheint auf einmal anstrengend, nichts bereitet mehr Freude
verminderter Antrieb mit erhöhter Ermüdbarkeit, oft schon nach kleinen Anstrengungen
Die Zitate sind hieraus:
 
Wuhu,
... Gibt es sowas? ...
...
innerlich leer, mut- und hoffnungslos, alles erscheint auf einmal anstrengend, nichts bereitet mehr Freude
verminderter Antrieb mit erhöhter Ermüdbarkeit, oft schon nach kleinen Anstrengungen

neben einer "normalen" Depression wie Malvegil meinte, könnte es sich auch bzw zusätzlich um eine organische Erkrankung handeln, zB bezüglich Schilddrüse + Unterfunktion und/oder erworbene Mitochondriopathie / CFS - auch das kann solche Symptome ursächlich mit sich bringen...
 
@alibiorangerl: Ja, klar, Depressionen haben oft eine "biologische" Ursache, zum Beispiel kann auch die Pille Depressionen auslösen. Depressionen sind es trotzdem. Ob man "normale" und "unnormale" Depressionen trennen sollte, weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl, zwischen körperlichen und psychischen Ursachen eine Trennlinie ziehen zu wollen, ist sinnlos. Immer wirkt das eine auf das andere ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Starlight1.0 : Für dich wäre es vermutlich wichtig, daß du selbst versuchst in dich hineinzuspüren, ob es eher an Freud-/Lust-/Interesse-Losigkeit oder an Kraftlosigkeit liegt, daß du nicht mehr nach draußen gehen willst.
 
Ich habe das Gefühl, zwischen körperlichen und psychischen Ursachen eine Trennlinie ziehen zu wollen, ist sinnlos.
Aber bei einer körperlichen Ursache gäbe es (zusätzliche) andere Ansatzpunkte. Oder andersrum: Diese nicht zu berücksichtigen (und nur per Verhaltens-Erzwingung gegen die Depression "anzugehen"), wäre schon tragisch.
 
Grundsätzlich kann ich rausgehen, habe also keine Angst vor die Tür zu gehen, aber ich will nicht, da kein Interesse.
Dein Verstand sagt dir sicher, dass gerade das zuhause bleiben deine Fähigkeit, nach draußen zu gehen, immer mehr verringert, wenn du dich zuhause verkriechst. Ich an deiner Stelle würde mich zwingen, eben um die Fähigkeit, das Haus zu verlassen, nicht ganz zu verlieren. Use it or lose it. Heute magst du nicht hinaus, bald kannst du es nicht mehr.
 
Vielen herzlichen Dank für Eure Meinungen. Ich bin ja psychologisch nicht ganz auf den Kopf gefallen. Aber offensichtlich bemerkt man das alles bei sich selbst nicht. Kann das sein?

Depression? Dachte ich auch drüber nach. Ich gehe auf die 60 J. zu und habe natürlich massive Hormonschwankungen. Dazu habe ich das Mastzellenaktivierungssyndrom, mit welchem ich aber zuvor mehr oder weniger gut zurecht gekommen bin.

Nur, was jetzt abgeht, hätte ich mir nicht träumen lassen. Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Darmprobleme, schlechter Schlaf, negative Gedanken usw. Mir erscheint es so, dass es die letzten 4 Jahre stetig "runter" ging, Es gab aber keine nennenswerten Veränderungen. Bis auf die Wechseljahre.

Habe immer gerne tgl. gekocht. Das packe ich nur noch 1-2 mal die Woche.

Ich frage mich ständig nach der Ursache. Nach dem Motto: Was war zuerst da? Huhn oder Ei?

Komme nicht recht weiter. Und ja, ich weiß natürlich, dass ich zusätzlich mental abbaue, wenn ich kaum noch raus gehe bzw. Ablenkung habe. Gleichzeitig verursachen Anstrengungen Schmerzen und die will ich auch vermeiden.

Klingt alles ein wenig kirre, oder?

Zudem fehlt mir an manchen Tagen dieses innere Wohlgefühl. Obwohl ich zufrieden oder mich freuen könnte, fühle ich mich befremdlich. Sowas hatte ich zuvor noch nie. Zum Glück ist das nicht ständig so.

Wie gesagt, es wurmt mich, dass ich diese Normalität "Rausgehen" derzeit nicht mehr habe. Gleichzeitig stört es mich aber nicht wirklich.

Ich bin mir halt nicht sicher, ob es mir mental besser gehen würde, wenn ich wieder unterwegs wäre. Andererseits habe ich auf "Shoppen, Bummeln und Co." überhaupt keine Lust.

Wie soll ich da wieder raus kommen?
 
Das Problem mit Depression und Ängsten in den Wechseljahren ist nicht selten/ungewöhnlich. Ein Gespräch mit deinem Frauenarzt würde sicherlich einiges klären.

Gruß Ory
 
Du schreibst: seit 4 Jahren hat es sich verändert.

Hat sich da deine umgebung verändert? Umzug oder so was?
dann kam ja diese diese für viele lebensverändernde Pseudeoseuche. U d seitdem ist nichts mehr so wie vorher, auch wenn es den Anschein macht.

ich komme darauf, weil es meine Geschichte zu sein scheint. Ich bin vor 5 1/2 Jahren umgezogen in eine 500 km entfernte Stadt, mir langsam versucht, eine neue Umgebung aufzubauen. und dann kam …und seither geht es mir genau gleich.
 
Da ich keine Antidepressiva nehmen würde (alleine schon wegen meiner Erkrankung mcas nehme ich so gut wie keine Medis, weil ich sie nicht vertrage. Gilt auch für Hormone usw.), erübrigt sich der Gang zum Gyn. Ich habe zudem Ärzten noch nie sonderlich vertraut.

Nein, ich habe eben keine Veränderung in der Umgebung. Eigentlich müsste ich vor Glück im Dreieck springen. Deshalb verstehe ich das alles nicht.

Ständig diese negativen Gefühle.

Ich traue mir derzeit kaum etwas zu. Meine Muskeln erscheinen mir, als wenn jemand die Luft rausgelassen hat.

Vielleicht sind es ja wirklich die Wechseljahre, aber damit bekomme ich das Problem nicht in den Griff. Das kann ja noch Jahre dauern. Will gar nicht darüber nachdenken....
 
Da ich keine Antidepressiva nehmen würde (alleine schon wegen meiner Erkrankung mcas nehme ich so gut wie keine Medis, weil ich sie nicht vertrage. Gilt auch für Hormone usw.), erübrigt sich der Gang zum Gyn. Ich habe zudem Ärzten noch nie sonderlich vertraut.
Hm....wenn du aber wissen möchtest woher deine Symptome kommen könnten ist es womöglich wichtig mal deinen Hormonstatus messen zu lassen, dazu brauchst du erst einmal keine Medikamente.
 
Liebe Starligth, ich wünsche dir sehr, dass es dir recht bald besser geht und sich wieder positive Gedanken bei dir einstellen.🍀
Ich kann mich auch etwas in deine Lage hineinversetzen und weiß genau, wie schlimm sich diese"Gelähmtheit"
anfühlt und wie die Wohnung zu einer Festung wird.
@Starlight1.0 : Für dich wäre es vermutlich wichtig, daß du selbst versuchst in dich hineinzuspüren, ob es eher an Freud-/Lust-/Interesse-Losigkeit oder an Kraftlosigkeit liegt, daß du nicht mehr nach draußen gehen willst.
....das ist wirklich ganz wichtig für deine nächsten Schritte, Starlight, um dann mit diesem Gespür alle Ratschläge zu durchleuchten.
Vielleicht hilft es dir auch am Anfang , um den Kreislauf ein wenig zu durchbrechen, so wie Locke schreibt, sich zu zwingen ( und wenn es nur kurz ist) öfters raus an die Luft zu gehen?

Liebe Grüße und viel Kraft für deinen Weg da raus,
das wünscht dir Wildaster💞
 
Nur, was jetzt abgeht, hätte ich mir nicht träumen lassen. Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Darmprobleme, schlechter Schlaf, negative Gedanken usw. Mir erscheint es so, dass es die letzten 4 Jahre stetig "runter" ging, Es gab aber keine nennenswerten Veränderungen. Bis auf die Wechseljahre.
Ich persönlich denke, die Ursache von Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Muskelschmerzen ... kommt vom Daheimsitzen, kaum Bewegung. Oder machst du zuhaus Gymnastik, Workouts?

Ich bin auch 60 J. - sind da die Wechseljahre nicht längst vorbei, dachte ich?
Ich bin mir halt nicht sicher, ob es mir mental besser gehen würde, wenn ich wieder unterwegs wäre. Andererseits habe ich auf "Shoppen, Bummeln und Co." überhaupt keine Lust.
Auf Natur, Wald, Wiesen, kleine Spaziergänge hast du auch keine Lust oder würde dir das gefallen? Mit einer Freundin / Bekannten vielleicht?
Wie soll ich da wieder raus kommen?
einfach tun, bevor gar nichts mehr geht.

Termine festsetzen, beispielsweise morgen nach dem Frühstück Lebensmittel einkaufen.
Wie machst du das bisher?

Nachmittags kleinen Spaziergang oder du holst dir mal einen Hund aus dem Tierheim und führst den aus. Schau dich vielleicht dort mal um, wenn du Tierliebhaberin bist und erkundige dich nach den Gassizeiten und seh dir die Tiere an zu den Öffnungszeiten (falls das was für dich ist, ich liebe das).

Dann habe ich noch eine wichtige Frage, bist du geimpft mit einer Mrna-Coronaimpfung?

Ich wünsche dir, dass es bald wieder aufwärts geht,
liebe Grüße
Mara
 
Also... der Hormonstatus kann sich ständig ändern. Da müsste ich über Tage mehrfach am Tag den Status messen. Und dann? Was bringt es mir? Hormone gehen so oder so nicht.

Ich habe mcas und da ist (sportl.) Bewegung nur in Maßen empfehlenswert, da die Zellen mächtig Rabatz machen können. Dann kommen wieder Schmerzen und so geht es ständig weiter.

Jetzt einfach losziehen und so tun, als wenn nichts gewesen wäre funktioniert nicht. Dann bin ich die nächsten Tage ko.

Ich war ja früher durchaus unterwegs, wenn auch immer übersichtlich und ich habe nicht bewußt plötzlich beschlossen das nicht mehr zu tun. Das kam Stück für Stück. Allerdings - und das ist ebenfalls Fakt - macht mir derzeit Bummeln und Einkaufen auch keinen Spaß mehr.
Es ist eher die Antriebs- und Kraftlosigkeit, die mich aufhorchen lässt und dass es halt nicht "normal" ist, dass man nicht raus will.

Ich habe schon Vieles probiert. Aber bisher klappt nichts.
 
Ich an deiner Stelle würde mich zwingen, eben um die Fähigkeit, das Haus zu verlassen, nicht ganz zu verlieren. Use it or lose it.
Ich sehe das auch so in der Art, wobei das von meiner Seite aus nicht hart klingen soll. Natürlich gibt es Situationen, wo es nicht geht und es muss ja auch nicht jeden Tag gehen.
Andererseits habe ich auf "Shoppen, Bummeln und Co." überhaupt keine Lust.
Also ehrlich... ;) Es gibt ja nun ne Menge andere Sachen außer "Shoppen, Bummeln und Co.", die man draußen machen kann. Und auch ne Menge Leute, die das als Stress pur empfinden, allzumal jetzt, wo schon der weihnachtliche Konsumrausch angefangen hat.

Warum drehst Du nicht einfach eine kleine Runde in der nächsten Grünfläche - im Park oder sogar Wald, je nachdem wie Du wohnst -, ohne (auch wieder stressige) Autoanfahrt? Beobachtest die Natur, die Pflanzen, Vögel, Eichhörnchen, Nutrias...? (Für mich waren die letzteren die Seelentröster der "C"-Zeit, zumal ich auch noch einen Unfall hinter mir hatte und dadurch in mehrfacher HInsicht angeschlagen war.)

Ein bisschen kennen Viele das Ein-Igeln seit der "C"-Zeit und das Phänomen, dass man sich das erst wieder abgewöhnen muss(te) und Dinge, die einem eigentlich Spaß machen, erst wieder "anfüttern", weil man sich den Spaß schon garnicht mehr vorstellen kann. Und genau so würde ich das sehen und gezielt in kleinen Schritten angehen.
 
Liebe Starlight,
bitte sieh unsere Antworten doch nicht als Vorwurf an dich, denn deine Zeilen klingen für mich so.
Schade, denn unsere Zeilen sollten dir zeigen, dass wir dich und deine Beschwerden ernst nehmen und dir gern helfen wollen, denn oft geht es sich gemeinsam leichter, statt allein.

Alles Gute!🍀
 
Ich danke Euch, aber ich denke die Sache ist wohl zu komplex. Ich bin u.a. nicht gesund und bekomme von Jetzt auf Gleich z.B. Darmprobleme. Darauf habe ich keinen Einfluss. Das macht das Rausgehen auch schwierig. Und auch ein bisschen durch die Gegend gehen, kann momentan zu viel sein. Bin ja mit dem Arzt immer wieder in Verbindung.
Bin schon seit der Kindheit extrem selbständig und hatte nie Langeweile. Und das alles ist jetzt vorbei. Einfach so.

Ich denke, damit muss ich wohl irgendwie klarkommen. Trotzdem danke für Eure lieben Zeilen. Ich weiß das zu schätzen.
 
bekomme von Jetzt auf Gleich z.B. Darmprobleme. Darauf habe ich keinen Einfluss.
Also gibt es bei Dir offenbar keine Zeiten, wo der Darm absehbar ruhig ist für die nächste halbe Stunde? Oder zumindest genug Zeit wäre, die nächste Toilette aufzusuchen? Wenn das so ist, ist es in der Tat schwierig.

Ich wünsch' Dir einfach alles Gute,
 
Ich seh das auch so, wir wollen dir keine Vorwürfe machen, sondern helfen.

Aber @Starlight1.0 , du gehst kaum auf die einzelnen Posts ein, das macht es schwierig. :unsure:

Und vor allem: Wie komme ich da wieder raus? Grundsätzlich kann ich rausgehen, habe also keine Angst vor die Tür zu gehen, aber ich will nicht, da kein Interesse.

Das klingt als wolltest du was verändern und nicht den Kopf in den Sand stecken. 😕

Es gibt bestimmt Möglichen den Darm zu heilen. Hast du Stuhlproben untersuchen lassen oder Darmspiegelung?
Bentonit, Zeolith, Heilerde, Morosche Karottensuppe https://www.chefkoch.de/rezepte/3217821478846580/Morosche-Karottensuppe.html
Probiotika - das sind ein paar Möglichkeiten, die mir einfallen, evtl. verträgst du was davon?

Mara
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben