Das eine wird in das andere mit hineinspielen.
Bei chronischen Erkrankungen sehe ich da mehrere Phasen, die zwischen Hoffnung und Motivation und Resignation und Antriebslosigkeit abwechseln, abhängig von der aktuellen Ausprägung des Krankheitsbildes.
Es ist nicht einfach sich damit zu arrangieren, bei fortschreitender Verschlechterung wird es immer schwieriger, Motivation hochzuhalten, im Leben noch etwas Sinnvolles zu sehen. Im anderen Thread über MCAS
wird das eigentlich ganz deutlich (vertrage immer weniger Lebensmittel, traue mich nicht hinaus, mein Körper macht was er will etc).
Um sich vor diesem gefühlten Kontrollverlust zu schützen, flüchtet man sich oft in eine Art Unbeweglichkeit und täuscht sich selbst etwas vor.
Dazu kommt noch die Visualisierung, wie es dem Vater erging. Dazu würde ich dir zuerst vorschlagen, liebe Starlight, dir selbst zu sagen, ich bin nicht mein Vater und sich von seinem Schicksal abzugrenzen.
Vielleicht hilft dir Schreiben und Malen. Drücke deine Gefühle auf Papier aus.
Schreibe ein Ernährungstagebuch. Gehe dazu auf den Nährwertrechner
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und trage ein, was du täglich zu dir nimmst - es rechnet dir automatisch alle Vitamine, Spurenelemente, Mineralien, Fettsäuren, Proteine etc. aus und gibt dir Anhaltspunkte, wo es am meisten fehlen könnte und handle schrittweise danach.
Hanfprotein und Haferflocken waren die ersten Gamechanger, die mir langsam halfen mich wieder aufzubauen.
Erinnere dich an die Dinge, die früher in dir gebrannt haben, ein Hobby, eine Leidenschaft, vielleicht kannst du in dir dieses Feuer wieder etwas entfachen.
Und so paradox es klingt, überlege dir, ob es in deinem Umfeld jemand gibt, dem du auf irgendeine Art und Weise helfen kannst und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Es kann eine positive Veränderung anstoßen.
Ich hatte und habe heute noch Momente, wo ich einfach nichts mehr tun will. Die Folgen des EBV- Virus hatten mir zeitweise den Lebenswillen genommen.
Gehe ich raus, weiß ich nicht, wie weit ich laufen kann, ohne einzubrechen. Und dann sitze ich da, zitternd vor Schwäche auf einer Bank und weiß nicht, wie ich nach Hause kommen kann. Dann will ich es erst garnicht mehr versuchen, weil ich so etwas nicht wieder erleben will.
Ich bin auch in eine Depression gerutscht, wochenlang nur im Bett gelegen und wollte nicht mehr aufstehen. Dass man dann noch mehr abbaut, versteht sich von selbst. Und dann bin wütend geworden und so wieder ins Handeln gekommen.
Dass du hier schreibst und nach Antworten suchst, finde ich ein positives Zeichen. Es zeigt, dass du etwas ändern willst. Bleibe dran, auch wenn dir die Antworten im ersten Moment nicht hilfreich erscheinen mögen.
Ich finde es wichtig, dass du in Bewegung bleibst, so gut es dir möglich ist, und wenn es nur einmal um den Stuhl herum gehen ist.
Ich habe das Treppen steigen für mich entdeckt (in der Wohnung in den oberen Stock) - nicht jeden Tag schaffe ich 400 Stufen, aber ich versuche mindestens die Hälfte. Anfangs waren es viel weniger. Und dazu muss ich auch nicht raus, vielleicht hast du ein Treppenhaus? Es ist auf jeden Fall ein gutes Training, das sich individuell zuschneiden lässt.
Wenn dich Darmprobleme abhalten rauszugehen, würde ich mir vielleicht vorab eine Strecke aussuchen, bei der die Möglichkeit eine Toilette rechtzeitig aufsuchen zu können, gegeben ist. Und auch bei den anderen eventuell auftretenden Unwägbarkeiten überlegen, wie ich mir dann helfen könnte.
Ich sehe es heute als Abenteuer draußen alleine unterwegs zu sein und vertraue darauf, wenn ich Hilfe brauche, dass ich sie auch auf irgendeine Weise bekomme.
Ich wünsche dir alles Gute und gib nicht auf!