Jetzt hast Du mich doch tatsächlich dazu gebracht, das Pamphlet
zu lesen. So spannend wie Du denkst war das nicht für mich, denn
dort steht nur das orthomolekulare 1x1 drin + jede Menge Werbung
für die von Dr. Yasko verkauften Produkte und (Gen)tests, die natürlich
besser sind, als alles was die Welt bisher gesehen hat.
Lieber Heinz,
deine rhetorischen Fähigkeiten sind zweifellos bemerkenswert. Zu deinen lesetechnischen Fähigkeiten möchte ich anmerken, dass Du laut eigener Aussage das Buch gelesen hast, und zwar komplett ohne mitzukriegen dass Dr. Amy eine Frau ist und kein Mann. Wo sie doch ihrem Mann so nett und berührend dankt im Buch. Braucht es dazu auch Zitat und Seitenzahl?
Dies hier ist ein Gesundheitsforum, und daher möchte ich versuchen nicht zu sehr in einen Kontest abzugleiten wer denn nun der Gescheitere ist. Das bin klarerweise ohnehin ich!
Ich habe selber vom Forum hier schon sehr viel profitiert, und bin immer froh um neue Hinweise wie man Sachen besser und gezielter machen kann. Daher kurz nochmal die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte:
1) Von Amy Yaskos Buch bzw. Arbeit können in meinen Augen praktisch alle chronisch Kranken profitieren, vor allem jene mit unklarer Diagnose und psychischen bzw. neurologischen Beschwerden. Man braucht dazu sicher nichts bei ihr kaufen, es gibt genügend Literatur und
simplified protocols zum versuchen.
2) Es ist genau nicht das klassische 1 x 1 der Orthomolekularmedizin, sondern es hilft zu verstehen wieso diese manchmal funktioniert und manchmal nicht, und es sucht Erklärungsmodelle dafür und bietet Alternativen an. Für mich gänzlich neu, trotz Burgerstein im Bücherregal.
3) Zur möglichen toxischen Wirkung von Folsäure hat Eva freundlicherweise hier im Faden schon vor zwei Seiten das entsprechende SNP zitiert. Wie gesagt Folsäure, nicht Folinic Acid und nicht aktivierte Folsäure (5-MTHF = 5-MethylTetraHydroFolate (MTHF) = Quatrefolic = Metafolin??)
4) Betreffend B12 sind mir zumindest drei Formen bekannt, und auch hier gibt es (verbreitet?) Situationen die die Verwertung von “normalem” B12 behindern, wobei ich bei Cyanocobalamin schon bei 1 mg deutlich negative Reaktionen hatte – schlimmer als mit der Folsäure, aber andererseits vertrage ich Methylcobalamin = MB12 mit 5 mg am Tag völlig problemlos. Daher gehe ich davon aus dass es beim B12 ähnliche Effekte wie bei der Folsäure gibt, wenn ich Belege dafür finde werde ich diese posten.
5) Betreffend B6 (und B2) weiss ich bloss, dass es auch hier aktivierte Formen gibt, ob die nicht aktivierten toxisch wirken können weiss ich (derzeit) nicht. Die Literatur zu dem Thema ist schon ziemlich umfassend und ich bewege mich nur langsam vorwärts.
6) Wenn hier von Genmutationen die Rede ist, dann würde ich diese SNPs =
genetic mutations eher Standardvarianten nennen, da die Bezeichnung Genmutationen irreführenderweise auf etwas seltenes hinweisen könnte, die Verwertungsstörungen z. B. bei B-Vitaminen und daraus resultierende Gesundheitsprobleme allerdings einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung zu betreffen scheinen. Die Problematik wird erst durch unsere dramatisch gestiegene Exposition mit Umwelttoxinen relevant, und könnte die ständig steigende Zahl chronischer bzw. neurologischer Erkrankungen erklären helfen.
7) Die Mengenangabe (
können schon bei geringen Mengen toxisch wirken) möchte ich zurückziehen. Burgerstein schreibt wenn ich es recht erinnere von täglich 3 x 5 mg Folsäure als Normaldosis bei gewissen Gesundheitsproblemen. Das ist im Vergleich zur deutschen RDA eine dermassen exorbitante Menge, dass Missverständnisse bei Mengenangaben praktisch vorprogrammiert sind.
Mehr hier im Forum in diesem Faden
https://www.symptome.ch/threads/methylierungszyklus-es-geht-mir-besser.98892/, ich denke das ganze Thema ist am Entstehen und wir haben alle viel zu lernen.
LG de bear