Salicylatfreie Sonnencrème selbst herstellen

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https://samter-trias.de/salicylatfreie-sonnencreme/

Salicylatfreie Sonnencreme?
Gibt es eine salicylatfreie Sonnencreme, die auch frei von sonstigen für salicylat-intolerante Menschen problematischen Stoffen ist? Die Antwort ist so kurz wie unerfreulich: Nein.

Zwar gibt es eine Reihe von salicylatfreien Sonnencremes, aufgelistet zum Beispiel auf der Seite https://www.guaifenesintherapie.de/listen-uber-salicylatfreie-kometikprodukte/. Doch diese Sonnenschutzcremes können Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten, auf die Menschen mit Salicylat-Intoleranz ebenfalls häufig mit Unverträglichkeits-Symptomen reagieren. Speziell Benzoate oder deren Derivate sind in praktisch jeder herkömmlichen Sonnencreme enthalten. Da Benzoate chemisch eng verwandt mit der Salicylsäure sind, besteht die Möglichkeit einer Kreuzreaktion. Die gute Nachricht ist: Man kann Sonnencreme auch selbst herstellen.

Aber wann und warum überhaupt Sonnencreme?
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Laut DGE werden im Durchschnitt in der deutschen Bevölkerung nur etwa 1 bis 2 µg Vitamin D pro Tag mit den üblichen Lebensmitteln aufgenommen. Für die gewünschte Versorgung werden 20 µg/Tag benötigt, die entweder über die Haut produziert oder supplementiert werden müssen. Ein effektiver Schutz vor UVB-Strahlung vermindert die Bildung von Vitamin D3 in der Haut. UVB-Strahlung erhöht jedoch auch das Hautkrebsrisiko vor allem für Basalzell- und Plattenepithelkarzinome.

Es geht beim Sonnenschutz also auch um eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko. Je nach Hauttyp wird mehr oder weniger Sonneneinstrahlung vertragen. Durch eine langsame Steigerung der Strahlendauer und -stärke kann diese Verträglichkeit in begrenztem Umfang erhöht werden. Wird die individuelle Verträglichkeit überschritten, ist ein Sonnenschutz sinnvoll. Dieser Schutz kann entweder mechanisch oder chemisch erfolgen.
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Sonnencreme selbst herstellen

Sonnencreme selbst herzustellen ist eine Möglichkeit, um unerwünschte Inhaltsstoffe zu vermeiden. Eine salicylatarme Variante des Rezepts für Sonnencreme auf der Website „Smarticular“ besteht aus folgenden Zutaten:

- reine Sheabutter (erhältlich in Online-Shops) und
- Reiskeimöl (Apotheke, Online-Apotheke) als Basiscreme
die man, je nach gewünschter Konsistenz, z.B. im Verhältnis 3:1 mischen kann (Beispiel: 75 g Sheabutter plus 25 g Reiskeimöl).

- Zinkoxid (ohne Nanopartikel, Online-Shops) als Lichtschutzfaktor
Der Lichtschutzfaktor der selbstgemachten Sonnencreme hängt im Wesentlichen von der Menge des Zinkoxids ab und beträgt pro 1% Zink in der Mischung etwa den Lichtschutzzfaktor 2.

Beispiel: Wenn du zu 45g Sheabutter-Reiskeimöl-Mischung 5g Zinkoxid hinzufügst, enthält die Gesamtmischung 10% Zinkoxid und hat einen Lichtschutzfaktor von ca. 20.
Mehr als 25% Zinkoxid sollte die Creme nicht enthalten (=zulässige Höchstmenge in kommerziellen Produkten). Wahrscheinlich lässt sich sich aber schon ab einer Menge von 15% Zinkoxid die Sonnencreme nur noch schwer auf der Haut verteilen.

Zunächst das Zinkoxid vorsichtig in das Reiskeimöl einrühren, bis das Pulver nicht mehr staubt. Dabei auch darauf achten, dass das Pulver nicht eingeatmet wird. Dann mit einem Mixstab Sheabutter, Reiskeimöl und Zinkoxid auf hoher Stufe für etwa 1 Minute vermixen, damit das Zinkoxid sich gleichmäßig in der Creme verteilt. Die fertige Creme kann man zum Beispiel in einem kleinen Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp:
Vor dem Eincremen die Creme mit ein paar Tropfen Wasser in der Hand verreiben. So entsteht eine Emulsion, die schneller in die Haut einzieht.
Titandioxid ja oder nein?
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Gutes Gelingen!
Oregano
 
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